Wissenschaftlicher Name: Sciurus vulgaris
Klasse: Säugetiere
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Gattung: Eichhörnchen (Sciurus)
Lebensdauer: im allgemeinen 10, manchmal bis zu 12 Jahre
Länge: zwischen 20 und 25 cm ohne Schwanz, Schwanz 17 bis 20 cm
Gewicht: 300 bis 500 g
STIMME: klick mp3
Biotop: Europa und Asien; jede Art von Wald, vor allem trockene, schattige Waldgebiete; mit Vorliebe Nadelwälder; suchen sehr hohe Bäume, mit hochgewachsenen Stämmen; kommen auch in Gärten, unter der Bedingung, daß sie durch eine Baum- oder Strauchreihe, die ihnen Deckung bietet, mit dem Wald verbunden sind.
Farbe: meist rötlich, an Kopf und den Seiten vor allem im Winter teilweise gräulich; einige schwärzliche Exemplare vorwiegend in Berggegenden und in Sibirien: oft rötliche und schwärzliche Junge in einem einzigen Wurf; weißlicher Bauch
Beschreibung: im Süden größer als im Norden; Ohrpinsel im Winter gut entwickelt; Schwanz buschig, dicht, außer gegen Ende des Winters; Schwanzhaare ungefähr 10 cm lang, in der Mitte gescheitelt; Hinterpfoten länger und kräftiger als die Vorderpfoten; schmale, lange Finger mit gekrümmten Krallen
Foto: Psenner Elmar
Fortpflanzung: ein bis zwei Würfe pro Jahr, im Februar und August; meist drei bis fünf, bis zu acht Junge pro Wurf, im Sommer oft weniger als im Winter; das Weibchen baut oft mehrere Nester im Geäst, die denen der Vögel ähneln; bei Gefahr zieht sie mit ihren Jungen in ein anderes Nest um. Bei den Eichhörnchen geht es zu Beginn der Paarungszeit recht neckisch zu. Man jagt sich – und zwar immer schön durch die Bäume. Bei der wilden Toberei sind gleich mehrere Männchen am Start. Das Liebesspiel findet bis in den Februar hinein statt und wird dann im Spätsommer noch einmal wiederholt. Nach der Paarung ist Schluss mit lustig: während der Tragezeit von 38 Tagen reagiert sie sehr agressiv, vor allem auf die Gegenwart des Männchens. Die Männchen werden verjagt, die Aufzucht der Jungen ist reine Frauensache.
Junge: nackt, blind und taub bei der Geburt; werden intensiv von der Mutter umsorgt, die sehr auf ihre Sauberkeit achtet; werden 40 Tage lang gesäugt danach fangen sie an, der Mutter ihre Nahrung zu “stibitzen”; verlassen das Nest nach etwa 45 Tagen, bleiben aber bis zum nächsten Wurf bei der Mutter; selbständig nach etwa acht Wochen; geschlechtsreif nach neun bis zehn Monaten
Ernährung: Jede Art von Nüssen, am liebsten Haselnüsse; Baumsamen, vor allem von Nadelbäumen; Pilze, Waldfrüchte, junge Triebe, Rinde, der Saft der Bäume; selten auch Eier, Insekten, vorwiegend Heuschrecken und Käferlarven; im Gegensatz zu anderen Mitgliedern ihrer Familie können sie ohne Wasser nicht überleben
Verhalten: leben ausschließlich auf den Bäumen; hervorragende Kletterer, mit den Mardern die besten der Welt fähig, von einem Baum zum anderen zu springen sowie sich vom Baumwipfel auf die Erde fallen zu lassen; klettern die Baumstämme herab mit dem Kopf nach unten; gute Schwimmer; ihre Hauptfeinde sind Marder und Habicht; Greifvögel im allgemeinen, denen sie entkommen, indem sie auf einen Baum klettern und dabei ständig um den Stamm herumkreisen; manchmal fallen sie auch Füchsen und Hermelinen zum Opfer; vergraben ihreNahrung, um sie im Winter herauszuholen; machen keinen Winterschlaf, aber zur kältesten Zeit des Jahres verkriechen sie sich oft tagelang in ihren Nestern
Jagd: Eichhörnchen dürfen in Südtirol nicht bejagt werden
Das Hermelin (Grosse Wiesel) zählt, ebenso wie sein kleinerer Verwandter das Mauswiesel oder kleines Wiesel (Mustela nivalis), zur Familie der Marderartigen. Der lang gestreckte Körper des Hermelins ist äußerst beweglich. Gemeinsam mit dem Mauswiesel zählt es zu den kleinsten Raubsäugetieren.
Länge: 20-30cm (je nach Alter und Geschlecht)
Schwanzlänge Männlich: 7,5 – 12 cm (Erwachsener), Weiblich: 6,5 – 11 cm (Erwachsener)
Gewicht: 250 bis 350g
Lebensraum: Felder, feuchte Niederungen
Paarungszeit: Februar/März
Das Hermelin bewohnt bis auf den Süden ganz Europa. Seine bevorzugten Lebensräume sind strukturreiche Wiesen-, Heide-, Hecken- und Ackerlandschaften. Aber auch an Waldrändern und im Dorfbereich ist es zu finden. In diesen Landschaften findet es genügend Unterschlupf und Nahrung.
HERMELIN oder GROSSE WIESEL im SOMMERFELL, – Foto: Andreas Saladin
Bevorzugt nutzt es als Versteck die unterirdischen Laufgänge und Wohnhöhlen seiner Beutetiere, wozu insbesondere die Schermäuse zählen. Daneben nimmt es gerne Steinhaufen, Holzstapel, Stroh- und Heuvorräte und dichte Vegetation als Versteck und Schlafplatz an. Hermeline dulden in ihrem Revier keine gleichgeschlechtlichen Artgenossen, so daß jeweils nur ein Rüde und eine Fähe im selben Gebiet zu finden sind.
Fortpflanzung: Hermelinmännchen werden im Alter von einem Jahr geschlechtsreif, Weibchen schon mit etwa vier Monaten. Nach sieben bis zwölf Monaten Tragzeit bringt das Weibchen drei bis neun Junge zur Welt. Sechs Wochen lang werden sie gesäugt. Sehr erfolgreich in der Anpassung an verschiedene Bedingungen, hat er ein großes Verbreitungsgebiet. Hermeline erreichen eine Körperlänge von 30 cm, mit einem Schwanz bis zu 14 cm und einem Gewicht von etwa 300 g (dies gilt für männliche Tiere, weibliche sind kleiner und leichter).
HERMELIN im WINTERFELL (Foto: Astrid Buschmann)
Sie sind sehr beweglich, jagen am Tag genauso wie in der Nacht und können Tiere überwältigen, die viel größer sind als sie (z.B. Kaninchen). Sie sprinten schnell zu ihrem Opfer und töten es mit einem genauen Biß ins Genick. Ihr extrem schlanker Körperbau und die schnellen Bewegungen machen es erforderlich, viel zu fressen; sie können keine langen Hungerperioden ertragen. Fähig zu rennen, klettern, springen und sogar schwimmen, lebt der Hermelin von beinahe allen Arten kleiner Säugetiere und Vögel, wie Mäusen, Kaninchen, Ratten, Tauben, Geflügel, Lemmingen etc.Dieses Tier hat je nach Jahreszeit nicht nur zwei Namen, sondern auch zwei Gestalten: Im Winter kennt man es als Hermelin mit einem prächtigen weißen Fell (das so manchen Königspurpur geschmückt hat). In der warmen Jahreszeit hingegen verfärbt es sich auf dem Rücken braun; dann nennt man es Großes Wiesel. Auch sein Verhalten paßt es der Jahreszeit an: Im Sommer sieht man es häufig tagsüber, im Winter fast ausschließlich nachts. Wer für einen unruhigen Zeitgenossen das Wort “herumwieseln” benutzt, der kann sich sofort ein Bild vom Bewegungsablauf des Hermelins machen. Früher jagte diese Marderart am liebsten Mäuse, von denen es auf den Feldern mehr als genug gab. Mit dem Rückgang der Feldmäuse änderte sich aber auch der Speisezettel des Großen Wiesels: Kleinvögel, Rebhühner und Junghasen wurden ihm zur Lieblingsbeute.
Das Mauswiesel
Das Mauswiesel verfärbt im Winter in Mitteleuropa nicht, und hat eine Lunte (Schwanz), OHNE schwarze Spitze, siehe Foto.
Die kleinste Form wird als Zwerg – oder Mauswiesel bezeichnet. Es kommt in Mitteleuropa vereinzelt, weiter im Osten häufiger vor und ist das kleinste Raubtier unserer Erde. Die neugierigen, sehr lebhaften, flinken und wendigen Mauswiesel, die auch gut klettern und schwimmen, trifft man in allen Landschaften mit genügend Schlupfwinkeln und Mäusen, die in ihren unterirdischen Gängen unermüdlich verfolgt werden. Die Unterscheidung beider Arten (Grosses und kleine Wiesel) ist nicht immer leicht, da die Größe schwankt und Überschneidungen vorkommen, zumal bei beiden Arten die Rüden (Männchen) deutlich größer sind als die Fähen (Weibchen) .
Das Mauswiesel verfärbt im Winter in Mitteleuropa nicht, und hat eine Lunte (Schwanz), OHNE schwarze Spitze, siehe Foto.
Der Steinmarder, manchmal auch Hausmarder genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder. Er ist in Mitteleuropa die häufigste Art der Gattung der Echten Marder und als Kulturfolger regelmäßig in der Nähe des Menschen zu finden.
Stein- oder Hausmarder
Gewicht: 1.200-1.800 g
Kopf- Rumpf-Länge: 40-50 cm
Anzahl Junge: 1 – 5
Schwanzlänge: 20 – 30 cm
Paarungszeit: Juni-August
Setzzeit: März/April (Keimruhe)
Lebensweise: Kulturfolger, häufig im menschlichen Siedlungsbereich, aber auch in Wald und Feld verbreitet, meidet deckungsfreie Gebiete
Lebensraum: vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, territorial, Einzelgänger
Nahrung: Allesfresser, z.B. Kleinsäuger, Regenwürmer, Vögel, Eier, menschliche Abfälle, Aas, ca. 1/3-1/2 der Nahrung pflanzliche Kost (Früchte, Beeren)
Der Steinmarder kann leicht mit seinem engen Verwandten, dem an den Lebensraum Wald gebundenen Baummarder (Martes martes) verwechselt werden. Im Unterschied zum EDELMARDER oder BAUMMARDER ist der Kehlfleck des Steinmarders aber meist weiß gefärbt und gegabelt (beim Baummarder gelblich und abgerundet) und das Fell braungrau (beim Baummarder kastanienbraun). Allerdings gibt es bei beiden Arten Färbungsvarianten, so daß eine sichere Unterscheidung bei der Beobachtung lebender Tiere nicht möglich ist. Der Nasenspiegel ist beim Steinmarder rosa (beim Baummarder braun), die Fußsohlen sind unbehaart (beim Baummarder behaart). Eine eindeutige Artzuordnung ist anhand von Gebißmerkmalen möglich: der 3. obere Backenzahn (3. Prämolar) ist beim Steinmarder am Außenrand abgerundet und beim Baummarder eingebuchtet. Der Steinmarder ist seit altersher als Kulturfolger bekannt, weshalb er im Volksmund auch als Haus – oder Dachmarder bezeichnet wird. Er ist in Baden-Württemberg eine kommune Art, die überall verbreitet ist. Der Steinmarder verschläft den Tag in Verstecken und geht in der Dämmerung auf Nahrungssuche. Er ist ein hervorragender Kletterer, der mühelos Hauswände hoch (und runter) klettern kann. Gerne quartieren sich Marder unter dem Dach ein, was nicht selten zu Konflikten mit den menschlichen Mitbewohnern führt. Denn die nachtaktiven Tiere können zu bestimmten Jahreszeiten für erhebliche Ruhestörung sorgen, besonders beim lautstarken Treiben zur sommerlichen Paarungszeit (Ranz) oder wenn Jungtiere den Dachboden als Spielwiese zweckentfremden. Man sollte in diesen Fällen versuchen, mit dem Steinmarder in friedlicher Koexistenz zu leben, denn die Ruhestörung ist vorübergehend. Zuverlässig und dauerhaft lässt sich der Marder vom Dachboden nur fernhalten, wenn es gelingt, die Einschlüpfe zu finden und zu verschließen. Keinesfalls darf man dieser dem Jagdrecht unterliegenden Tierart ohne weiteres nachstellen. In befriedeten Bezirken – dazu zählt der häusliche Bereich – muß die Jagd von der unteren Jagdbehörde genehmigt werden.
EDELMARDER ODER BAUMMARDER
Der Edelmarder oder Baummarder
Länge 40-50 cm
Schulterhöhe bis 15 cm
Gewicht bis zu 2 kg
Er ist etwas kleiner als der Steinmarder.
Geschlechtsreif mit 18-24 Monaten.
Mit Ausnahme der Ranzzeit im Juli/August leben der Rüde und die Fähe getrennt.
Die Fähe geht einschließlich der Eiruhe ca. 9 Monate dich und bringt zwischen März/April 2-4 fast nackte ca. 30 g schwere Jungen zur Welt. Diese öffnen ihre Augen nach 34-38 Tagen. Säugezeit ca. 8 Wochen.
Er bewohnt häufig hohle Bäume, alte Vogelnester, Eichhörnchenkobel oder Spechthöhlen. Baummarder ernähren sich von kleinen Säugetieren (Mäuse- bis Hasengröße), Vögeln und Insekten; daneben frisst er pflanzliche Kost wie Obst, Nüsse und Beeren. Er ist bei Dämmerung und Nacht aktiv. Seine Beute tötet er durch einen Biss in den Nacken. Junge Baummarder sind bei der Geburt etwa 10 cm lang. Meistens befinden sich drei Junge im Wurf. Sie bleiben acht Wochen lang im Nest, das sich in verlassenen Eichhörnchenkobel oder Vogelnestern befinden kann, bevor sie umher zu klettern beginnen. Im zweiten Lebensjahr sind sie geschlechtsreif. Baummarder können bis sechzehn Jahre alt werden, sterben aber in freier Wildbahn meistens vor dem zehnten Lebensjahr. Der Baummarder wird auch “Edelmarder” genannt, weil sein Pelz früher sehr begehrt war. Durch diesen Umstand ist der Baummarder selten geworden. Der Edelmarder ist von ähnlicher Gestalt und Grösse wie der Steinmarder. Ausgewachsene Individuen weisen bei einer Schulterhöhe von etwa 15 Zentimetern eine Kopfrumpflänge von im allgemeinen 40 bis 50 Zentimetern, eine Schwanzlänge um 25 Zentimeter und ein Gewicht von gewöhnlich zwischen 1,1 und 1,4 Kilogramm auf, wobei die Männchen durchschnittlich etwas grösser sind als die Weibchen. Vom Steinmarder lässt sich der Edelmarder äusserlich hauptsächlich durch drei Merkmale unterscheiden: Erstens ist sein Kehlfleck hellgelb bis gelb, während er beim Steinmarder stets weiss ist. Zweitens ist sein Fell prächtig rotbraun gefärbt, während es beim Steinmarder ein «neutrales» Braun aufweist. Drittens ist seine Schnauze dunkler gefärbt als das restliche Fell, während sie beim Steinmarder eher etwas heller ist. Im übrigen ist der Edelmarder schlanker und hochbeiniger gebaut als der Steinmarder und weist stärker behaarte Fusssohlen sowie längere und grössere Ohren auf. Neben diesen Körpermerkmalen unterscheidet sich der Edelmarder sehr deutlich durch seine Lebensraumvorliebe von seinem Vetter: Er ist ein typischer Bewohner geschlossener Waldungen und wird deshalb auch «Baummarder» genannt. Der Steinmarder bevorzugt dagegen, wie sein Name sagt, Felsgegenden mit lockerem Gehölz. Zudem hält sich letzterer gerne im Umfeld menschlicher Siedlungen auf und verbringt dort den Tag häufig auf Dachböden und in Scheunen, was ihm den Zweitnamen «Hausmarder» eingetragen hat
Der Edelmarder ist im Gegensatz zum Steinmarder sehr menschenscheu und meidet die Nähe von Städten und Dörfern nach Möglichkeit.
Unsere größte heimische Katzenart ist der Luchs. Seine Langbeinigkeit, der kurze Stummelschwanz und die Haarbüschel an den Ohrenspitzen machen ihn unverwechselbar.
Luchse sind einzelgängerisch lebende Tiere, die nur bei Nacht auf die Jagd gehen. Zum Aufspüren und Verfolgen ihrer Beute verlassen sich die Tiere auf ihren hervorragenden Geruchssinn und ihre guten Augen. Luchse sind zwar keine sehr schnellen Läufer, dafür aber um so ausdauernder. Er ist vielmehr ein heimlicher Jäger, der sich ungesehen an seine Beute anpirschen oder dieser sorgsam versteckt auflauern muss. Außerdem können sie sehr gut schwimmen und klettern. Sein Jagderfolg hängt daher wesentlich davon ab, dass ihm sein Lebensraum viel Deckung bietet. Er hält sich deswegen vorzugsweise im Wald auf, besonders dort, wo reich strukturiertes Gelände, Felsen oder Unterwuchs ihn verbergen. Luchse leben als Einzelgänger in Revieren, die bei den Männchen, den Kudern, 150 – 200 qkm und bei den Luchsinnen etwa halb soviel Fläche umfassen. Die Territorien der Kuder überlappen sich dabei häufig mit denen mehrerer weiblicher Tiere. Sein riesiges Gebiet durchstreift der Luchs weiträumig. Zentrale Teile sucht er etwa einmal monatlich, Randbereiche seltener auf. Die natürlichen Beutetiere der Luchse sind kleine Rehe und Hirsche, Füchse, Dachse, Hasen und Kaninchen, Eichhörnchen sowie Vögel und Fische. Aas frißt der Luchs nur in absoluten Notzeiten. Die Luchsin wirft Ende Mai, Anfang Juni unter einem Wurzelstock oder einem Felsüberhang 2 oder 5 Junge, die sie überaus fürsorglich betreut. Im Alter von einem knappen Jahr müssen die Jungluchse sich ein eigenes freies Revier suchen. Vielen gelingt dies nicht, und sie verenden früh. Durch diese territoriale Lebensweise ist bei Luchsen auch ohne regulierende menschliche Eingriffe eine gleichbleibend geringe Dichte sichergestellt.
Foto Optix Natur
Kopf-Rumpf-Länge: 80-130 cm, dazu 10-25 cm Schwanz
Gewicht: bis 25 kg, bis 35 kg
Alter: 15-17 Jahre
Lebensraum: Waldgebiete mit viel Unterwuchs
Vorkommen: Skandinavien über Osteuropa bis China, im restlichen Europa und die Neueinbürgerung auch in unseren Alpen
Nahrung: Wildschweine, Rehe, Jungwild, Hasen, Vögel
Nachwuchs: 65-75 Tage Tragzeit; April / Mai 2-5 Junge, die 5 Monate gesägt werden und ein Jahr bei der Mutter bleiben
Der Feldhase, kurz auch Hase genannt, ist ein Säugetier aus der Familie der Hasen. Zusammen mit dem Schneehasen ist der Feldhase der größte Hasenartige Europas. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 55 bis 68 Zentimeter, die Schwanzlänge 75 bis 140 Millimeter, die Länge der Hinterfüße 124 bis 185 und die Ohrenlänge 100 bis 140 Millimeter. Ausgewachsene Tiere wiegen 3,5 bis etwa 5,0 Kilogramm.]Die Art besiedelt offene und halboffene Landschaften. Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst weite Teile der südwestlichen Paläarktis; durch zahlreiche Einbürgerungen kommt der Feldhase heute jedoch auf fast allen Kontinenten vor.
Feldhase – Foto vom Michael Adelbert
Erscheinungsbild: Der Feldhase besitzt einen lang gestreckten Körperbau. Die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei 60 bis 76 cm, die Körpermasse zwischen 2,5 und 6,5 kg, wobei Rammler etwas leichter als Häsinnen sind. Besonders auffällig sind die großen, 12-14 cm langen Ohren der Hasen, die an den Spitzen tiefschwarze Flecke aufweisen und ein sicheres Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem Wildkaninchen darstellen. Das Fell besteht aus feine Unterwolle und einer steiferen Grannenbehaarung, die auf der Oberseite braungelbe und an den Körperseiten rostrote Farbtöne mit schwarzen Spitzen aufweist. Bauch und Schwanzunterseite sind weiß.
Altersbestimmung: Das »Strohsche Zeichen« ermöglicht eine grobe Altersschätzung. Beim jungen Hasen ist oberhalb des Handwurzelgelenks eine Verdickung der Elle vorhanden. Man kann sie durch das Haarkleid ertasten, wenn man die Pfote im Gelenk etwas einknickt. Die verdickte Epiphyse wird mit zunehmendem Alter allmählich zurückgebildet
Nahrung: Rein pflanzlich und sehr vielfältig: Kräuter, Gräser, Getreide und Feldfrüchte, Gemüse, Knospen, Triebe und Rinde, besonders beliebt sind verschiedene Heilkräuter (Hasenapotheke). Im Blinddarm bildet sich ein vitaminreicher Nahrungsbrei, der ausgeschieden wird. Der Hase nimmt diese Blinddarmlosung wieder auf und deckt so seinen Vitamin B1-Bedarf.
Sinnesleistung: Die Barthaare signalisieren dem Hasen, ob er durch eine enge Öffnung hindurchschlüpfen kann. Je nachdem, wie sehr die Haare abbiegen, kann das Tier erkennen, ob sein Körper noch hindurchpassen wird. Bewegungssehen und Rundumsicht sind hervorragend. Gut ausgebildet sind ebenfalls Gehör- und Geruchssinn. Hasen können gut riechen. Sie halten ihre Nase in den Wind und können eine Gefahr wittern. Der Hase nutzt seinen Geruchssinn zur Orientierung im Gelände, wenn er die Spuren seiner Artgenossen, besonders des Geschlechtspartners verfolgt. So kann er auch die Köttel und das Urin anderer Hasen unterscheiden. Beim Putzen werden verschiedene Düfte auf die Haare und auf die Pfoten aufgetragen, die dann den Geruch der Hasenspur bewirken. Die großen, gut beweglichen Löffel lassen den Hasen leise und weiter entfernte Geräusche hören. Beim geringsten Geräusch bewegt der Hase seine Ohren, um die Richtung festzustellen und dann auch die Gefahr zu erkennen. Hasen können sich auch nachts gut mit den Ohren orientieren. Die Seher befinden sich an den beiden Seiten des Kopfes. Dadurch kann der Hase in alle Richtungen gleichzeitig äugen. Er kann dadurch Feinde erkennen und schnell flüchten.
Lebensraum und Verbreitung: Der Hase stammt ursprünglich aus der Steppenlandschaft und ist als Kulturfolger ein anpassungsfähiges Tier, das heute in unserer Kulturlandschaft lebt. Er liebt trockenes, warmes Wetter und ist in Südtirol fast flächendeckend verbreitet.
Wenn Feldhasen Hochzeit feiern, versammeln sich gleich mehrere Häsinnen und Rammler auf dem Acker. Bei der Paarung hat die Häsin „die Hosen an“. Sie sucht sich aus, mit welchen Rammlern sie sich paart. Jedes Jahr zu Ostern im März und April erreicht die Paarungszeit (Rammelzeit) ihren Höhepunkt. Zur “Hasenhochzeit” treffen sich die Rammler mit den Weibchen. Das Fortpflanzungsritual ist alles andere als zärtlich. Vor allem das Hasen-Vorspiel ist eine Art Kampf. Die Rammler jagen und schlagen einander. “Die Rammler müssen sich bei den wählerischen Häsinnen durchsetzen, um Kraft und Stärke zu beweisen”. Auch die Häsinnen bekommen manche Brutalität ab. Dann paart sie sich innerhalb kürzester Zeit mehrmals; deshalb kann der Nachwuchs unterschiedliche Väter haben. Während der 40-tägigen Tragezeit kann Frau Feldhase noch einmal trächtig werden. So können Embryonen unterschiedlicher Entwicklungsstadien in ihrer Gebärmutter wachsen. Das nennt man Superfötation. Die Hasen rammeln bei günstigem Wetter von Januar bis in den August, was drei oder vier Sätze mit 2 bis 4 Junge im Jahr zur Folge hat. Die Rammler kümmern sich um ihren Nachwuchs nicht. Hasen sind polygam. Die Polygamie – bezeichnet eine Form der Vielehe und der Duldung von gleichzeitigen eheähnlichen Beziehungen, Polygamie wird im Allgemeinen als das Gegenteil von Monogamie ( lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art.) verstanden. Hasen haben schon eine Geschlechtsreife mit 7 Monaten. Die Tragzeit beträgt 42-43 Tage. Die Jungen kommen als Nestflüchter sehend und behaart zur Welt. Die Häsin säugt die Hasen einmal am Tag mit einer sehr gehaltvollen Milch. Mit etwa 30 Lebenstagen endet die Säugezeit. Die Häsin hält sich nicht direkt bei den Jungen auf, häufig aber in der Nähe. Die Häsin kann ab 38. Trächtigkeitstag erneut befruchtet werden, trägt dann in einem Gebärmutterhorn die Geburtsreifen Föten, im anderen Horn den neuen Keimlingssatz (Superfötation). Hasen werden in freier Wildbahn etwa 4-5 Jahre alt, in Gefangenschaft bis zu 9 Jahre alt.
Diese Mulde nennt man “Sasse”. Hasen können sehr gut hören und sehen. … Erst in allerletzter Sekunde flüchtet der Hase blitzschnell.Verhaltensweisen: Sitzen bleiben ist für Junghasen ein überlebenswichtiges Klassenziel in der Häschenschule. „In der Sasse – einer flachen Mulde auf dem Boden – verharrt jetzt der Feldhasennachwuchs geduckt und möglichst unbeweglich, um seine Fressfeinde nicht auf sich aufmerksam zu machen“. Denn Füchse und Dachse oder Vögel wie Krähen und Habichte registrieren die kleinsten Bewegungen und schlagen dann zu. Der Hasen-Nachwuchs hat viele Feinde. „Nur ein einstelliger Prozentsatz der Junghasen überlebt das erste Jahr“Die ersten Lebenswochen für die Population sind entscheidend. Ist das Frühjahr verregnet, erfriert der nasse Nachwuchs in der Sasse. Doch auch vom Menschen geht eine Gefahr für die Junghasen aus. Alle Jahre wieder vor Ostern bereitet der Landwirt den Acker für die Aussaat vor. Um Mais, Zuckerrüben und Sommergetreide anzubauen, wird jetzt gepflügt, geeggt und gepflanzt. Auf dem Grünland wird der Boden gewalzt und geschleppt. Da hilft Junghasen ihre Strategie des Sitzenbleibens nicht weiter. Unter tonnenschweren Maschinen werden sie zerquetscht und zerstückelt, untergepflügt und von spitzen Zinken zerrissen. Niemand zählt die Opfer unter den Junghasen. „Ihre Zahl geht sicher in die Hunderttausende“. Der Frühling ist die gefährlichste Zeit des Jahres für den Wildtier-Nachwuchs. Kaum ein Tier hat so viele Feinde wie der Hase, seine natürlichen Feinde sind: Fuchs, Habicht, Marder, Katzen, Bussard, Krähen sowie fast alle heimischen Beutegreifer. Neben dem Straßenverkehr setzt ihm die heutige Umweltbelastung (Chemikalien, Phosphaten, Nitraten udgl.die versprüht werden) zu. Mehr als 60% der Junghasen verenden im ersten Lebensjahr (naß-kalte Witterung im Frühjahr, Beutegreifer, vor allen herumstreunende Katzen). Gefahren drohen von folgenden Krankheiten: Kokzidiose, Hasenseuche, Brucellose, Tularämie, European Brown Hare Syndrom (EBHS).
Sozialverhalten: Feldhasen bilden keine Kolonien wie es die Kaninchen tun. Innerhalb einer Hasengruppe besteht eine Rangordnung. Markierungen als Bestandteil der Kommunikation werden mit Nasen – und Afterdrüse sowie Harn und Kot gesetzt. Hasen sind am Tage nicht so häufig zu sehen, da ihre Aktivitäten in die Dämmerung fallen.
Ganz anders verhält es sich während der Paarungszeit, der Rammelzeit, im Spätwinter und im Frühjahr. Meist finden sich dann viele Tiere an den Rammelplätzen, veranstalten wilde Verfolgungsjagden und balgen sich um die Häsinnen.
JAGD: Die Jagd auf den Feldhasen wird vorwiegend mit dem Stöberhund ausgeübt.
In den Köpfen einiger Jäger werden Hasenjäger immer noch als 2. Stufe angesehen. Man blickt Ihnen teils lächerlich entgegen und verbietet Ihnen sogar die Jagd im Revier auszuüben. Kurz um, man hat immer noch nicht gelernt den “Hohen Jäger” (Jäger der nur Schalenwildjagd) und Niederwildjäger gleichzustellen. Die Hasenjagd stellt große Anforderungen: Erfahrung, Wetter, Jagd (Überlistung), Hund und Treffsicherheit, alles muss stimmen um erfolgreich jagen zu können:” Einen gut ausgebildeten gehorsamen und rehreinen Hund, die Lebensgewohnheiten des Hasen kennen, und am Ende die Treffsicherheit beherrschen.
Langjährige Untersuchung zeigen, dass in unbejagten Gebieten die Individuenzahl der Feldhasenpopulation in einer Bandbreite bleibt bzw. leicht zurückgeht. Diese Schwankungen sind immer im Zusammenhang mit dem Ausbruch von Krankheiten (z. B. Kokzidiose), der natürlichen Fortpflanzungsrate und dem Einfluss von Beutegreifern zu sehen. Selbst bei einem optimalem Futterangebot kommt es nie zu einem (auch nur Ansatzweisen) exponentiellen Wachstum. Während bei unbejagden vorkommenden Beständen, der Hasen eher faul und unkonzentriert herumliegen, haben die Beutegreifer keine große Mühe den Hasen zu überlisten. Der Hasenbestand ist somit eher von Krankheiten befallen und kranke Hasen verbreiten auf diese Weise die Seuche deutlich länger und dann auch noch flächendeckender. Flächen, die dem Jagddruck bzw. der Bejagung unterliegen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Individuenanzahl und – Schwankung innerhalb der Feldhasenpopulationen signifikant von den unbejagten Arealen. Zum einen ist die Individuenanzahl deutlich höher, zum anderen ist die Schwankung innerhalb der Bestandszahlen für diese Population deutlich stärker. Dies kann mehrere Gründe haben:
Durch die ständige Flucht des Feldhasen ist der Kontakt mit seinen gegengeschlechtlichen Artgenossen deutlich höher und die gesunde Paarungswahrscheinlichkeit nimmt zu. Bei diesem solitären Tier sind zwar die Paarungsrituale und –Zeiten festgelegt, so dass ein häufigerer Kontakt aber keine zusätzliche Setzzeit bringen kann. Durch die Bejagung der Feldhasen werden viele künstlich aus dem Areal entfernt (erlegt) und somit fällt für die Restpopulation der sog. Soziale Stress ( durch hohe Individuendichte) kurzfristig weg. Dadurch wird die Ovulation bei den weiblichen Tieren positiv beeinflusst, d. h. es kommt zu mehr Jungtieren pro Wurf. Auch die Anzahl der befruchtungsfähigen Spermien bei männlichen Tieren steigt deutlich an. Die geringere Feldhasendichte zu einem bestimmten ( vor der Paarungszeit liegenden) Zeitpunkt begünstigt die biologischen Paarungsvoraussetzungen und erhöht dadurch die Nachkommenzahlen pro weiblichem Tier. Wie oben bereits erwähnt kommt es bei bejagten Beständen zu sehr hohen Bestandsschwankungen. Die Anzahl der Nachkommen pro Tier ist zwar deutlich erhöht, doch die werfenden weiblichen Tiere sind reduziert, d. h. wenige Tiere bringen sehr viel Nachkommen.
STIMME EINES FELDHASEN: Der Stimmlaut hingegen ist kaum entwickelt. Junge Hasen quietschen oder knurren, ebenso die Alten. Auffällig ist das gellende Klagegeschrei des Hasen bei Verletzungen. Feldhasen sind normalerweise stumm, schreien aber bei Angst oder Schmerzen . KLICK mp3
Im Deutschen ( und damit auch österreichischen ) Waidwerk zählt das Wildschein (Schwarzwild) zum HOCHWILD.
Eine schwarzbraune bis schwarzgraue Färbung der älteren Exemplare gaben den Wildschweinen die jagdliche Bezeichnung “Schwarzwild”. Die Fähigkeit zur Anpassung, der heimlichen Lebensweise und nicht zuletzt das intelligente Verhalten haben dazu beigetragen das sich der Urahn unseres heutigen Hausschweins seit Millionen von Jahren kaum verändert hat. Im Vergleich zum bekannten Hausschwein ist das Wildschwein hochläufig, hat lange Beine. Der Körper wirkt gedrungen. Das Wildschwein hat eine auffällig starkes Gebiss. Der Kopf ist beim männlichen Stück eher dreieckig, beim weiblichen Stück eher länglich.
Schwarzwild Rotte – Foto: Birgit Luedemann
Das Schwarzwild zählt in Deutschland und Österreich zum Hochwild.
Sozialstruktur: Es lebt in Rotten mehrerer Bachen mit ihren Frischlingen. Die Keiler leben einzeln und treffen nur in der Paarungszeit mit den Rotten zusammen. Die jungen Wildschweine werden Frischlinge genannt.
siehe auch die Jägersprache Schwarzwild, klick auf das Bild/Zeichnung
Merkmale:
Körperlänge 110 – 155 cm,
Schwanz 15 – 20 cm,
Gewicht 50 – 190 kg bei Ebern und bei Bachen (Weibchen) 35 – 160 kg
Altersgruppen:
Frischling: 1. LJ
Überläufer: 2. LJ
2-jähriger Keiler oder Bache
3-jähriger Keiler oder Bache
Angehendes Schwein: 4 Jahre und älter
Lautäußerungen: Grunzen, Quieken, Blasen als Warnlaut
In Gestalt und Aussehen kann man das Wildschwein mit keiner anderen freilebenden Tierart Europas verwechseln. Kopf keilförmig, der mit kurzem Hals in den massigen, gedrungenen Körper übergeht. Schnauze mit Rüsselscheibe. erreichen. ausgewachsene männliche Tiere mit großen Eckzähnen im Oberkiefer und im Unterkiefer; dichtes, borstiges Fell, dunkel graubraun gefärbt; Frischlinge gelbbraun, dabei rotbraun längsgestreift, bekommen im Alter von etwa 10 Monaten die Färbung der erwachsenen Tiere. Die Eber fallen besonders durch die mit zunehmendem Alter immer weiter hervorstehende Eckzähne (Hauer) auf. Sie stellen gefährliche Waffen dar. Keiler können ein Gewicht von bis zu 250 kg erreichen. Am Lauf sind die 2. und 5 fünfte Zehe (Afterklauen, Geäfter) noch deutlich ausgebildet und auch im Trittsiegel (Fährte) gut erkennbar.
Lebensraum: Wildschweine richten keine besonderen Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie meiden nur ganz offenes Gelände ohne jegliche Deckung und die Hochlagen im Gebirge. Feuchte Laub- und Laubmischwälder bilden zweifellos die günstigste Lebensweise, weil die Wildschweine dort leichte nach Nahrung wühlen und die herbstliche Mast an Bucheckern und Eicheln nutzen können. Auwälder stellten früher sicher die Zentren ihrer Verbreitung dar, ber dieser Waldtyp ist heute in Mitteleuropa nahezu vernichtet. Sie brauchen Wasserstellen, um zu trinken und zu suhlen. Wildschweine sind sehr anpassungsfähig und tauchen zunehmend auch in den Vorgärten von Stadtgebieten auf. Fichtendickungen im Flachland und im Mittelgebirgsbereich ersetzen jetzt die Auen als Rückzugsgebiet. Die Anwesenheit von Wildschweinen verrät mit unter auch ihr ausgeprägter Geruch. Auch typische Wühlstellen zeugen von Ihnen.
Lebensweise: Wildschweine leben in geselligen in Familienverbänden, die Rotten genannt werden. Den Kern dieses Verbandes bildet die Bache mit ihren Jungen, den Frischlingen. Auch die vorjährigen Jungtiere bleiben nicht selten mit im Verband, bis sie geschlechtsreif werden. Die Eber (Keiler) besuchen die Rotten gelegentlich, ohne sich aber um die Jungen zu kümmern. Erst mit Einsetzen der Fortpflanzungszeit schließen sich die Sauen an. Die einzelnen Gruppen halten sich an feste Einstände. Dorthin ziehen sie sich tagsüber zurück, ruhen in der Deckung oder suhlen sich in Schlammpfützen. Gegen Abend wird die Rotte munter und zieht zur Nahrungssuche aus. Vorsichtig nähern sich die Tiere dem Waldrand, stets nach allen Seiten sichernd. Dabei können sie sich erstaunlich leise bewegen, während sie sonst, bei Flucht etwa, mit großem Getöse durchs Dickicht brechen. Sie schwimmen sehr gut und besiedelten daher auch Inseln in breiten Strömen der Seen. Mit ihren kleinen Augen sehen sie schlecht, und sie verlassen sich mehr auf ihr Gehör und auf ihre empfindliche, rüsselförmige Nase. Sie dient auch zum Wühlen, wenn .die Wildschweine nach Würmern, Insektenlarven, Knollen (Kartoffeln oder stärkereichen Speisewurzel) oder Pilzen suchen. Die fast scheibenförmige Schnauze ermöglicht einerseits das Aufbrechen der Erde, andererseits den gleichzeitigen Einsatz des Geruchsorgans. Wildschweine schätzen Hautkontakt mit Artgenossen. Sie lagern zusammen, reiben sich die Schwarte und putzen sich auch gegenseitig. Die bei den Keilern stark ausgebildeten Hauer dienen nicht nur zum Kampf gegen Rivalen, sondern auch zur Abwehr von Feinden.
Bache mit Frischlinge
Nahrung: Wildschweine kann man mit Recht als echte Allesfresser bezeichnen.. Das Nahrungsspektrum umfasst pflanzliche und tierische Nahrung: Gras, Kräuter, Knollen, Wurzeln, Eicheln, Früchte und Samen, Würmer, Insekten, Mäuse und Gelege von Bodenbrütern, Jungtiere, frisst auch Aas. Mit der Schnauze brechen die Sauen den Boden nach Nahrung um, sie pflügen im wahrsten Sinne des Wortes den Boden.
Fortpflanzung: Geschlechtsreife tritt bei guten Nahrungsbedingungen ab dem 1 . Lebensjahr ein. Die Paarungszeit ist im November bis Februar. Bei guter Nahrungsversorgung und gestörter Sozialordnung können Bachen allerdings das ganze Jahr über paarungsbereit sein. Normalerweise synchronisiert die Leitbache die Paarungsbereitschaft aller Bachen in der Rotte.
Vor der Geburt sondert sich die Bache von der Rotte ab und zieht sich in einen geschlossenen Wurfkessel (=mit Gräsern ausgepolstertes Nest im Gestrüpp) zurück, den sie zuvor gebaut hat. Nach einer Tragzeit von 4 Monaten wirft sie im März-April 1 bis 8 Frischlinge, die 3 Monate gesäugt werden. In den ersten Tagen nach der Geburt duldet sie keine Artgenossen, sie verliert sogar die Furcht vor den Menschen und greift an, wenn sich jemand dem Kessel nähert. Sauen vernehmen sehr gut, äugen jedoch schlecht, Bewegungen werden aber wahrgenommen. Hervorragend ausgebildet sind das Witterungsvermögen und der Geschmackssinn, der sie zum Herausfinden von Leckerbissen befähigt. Sie haben ein hohes Lernvermögen, ein sehr gutes Gedächtnis und ein ausgeprägtes Zeitempfinden. Lautäußerungen sind sehr häufig. Wenn eine Rotte Sauen rege ist oder im Gebräch steht, sind die verschiedensten Lautäußerungen zu hören. Brechende Sauen grunzen und schmatzen. Bachen grunzen, um ihre Frischlinge bei sich zu halten. Frischlinge quieken oder klagen, wenn sie gestoßen werden oder ein stärkerer Artgenosse ihnen einen Stoß mit dem Gebräch versetzt. Bei Gefahr, Erregung und Unsicherheit warnen sie durch das Blasen. Bei erkannter Gefahr werden sie nach einem deutlichen “Wuff” flüchtig. Sauen, die in Not geraten, von Hunden gepackt werden oder schmerzhafte Knochenschüsse haben, klagen (ähnlich wie das Hausschwein), dies kommt jedoch nur selten vor. Wird ein weidwunder Keiler von Hunden gestellt oder stehen sich zur Rauschzeit zwei Rivalen gegenüber, ist das Wetzen der Waffen zu hören. Der Keiler schlägt dabei aus Wut das Gewaff aufeinander.
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Text Populationsökolpgie des Schwarzwildes Von Dr. Claudia Biber
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