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Wildtiere im Frühjahr besonders aktiv

Falscher Umgang gefährden das Leben von Wildtieren und Menschen

Im Frühjahr erwacht die Natur zu neuem Leben. Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen und die Wildtiere werden besonders aktiv. Dies mag für viele Menschen eine erfreuliche Zeit sein, doch es birgt auch eine grosse Gefahren. Der Morgensport in der heimischen Natur hat eine ganz besondere Bedeutung bekommen auch jetzt zu Beginn des Frühlings zeigt sich die Natur von seiner schönsten Seite.  “Die Natur erwacht, frisches Grün bietet Nahrung für viele Tiere. Gleichzeitig verwandeln sich Wiese, Feld und Wald in eine große Kinderstube, übrigens auch in der unmittelbaren Nähe von Siedlungen, denn die Brut und Setzzeit beginnt.  Viele Wildarten wechseln von ihren Winterlebensräumen in die Gebiete, wo es reichlich Nahrung gibt und die besten Voraussetzungen für die kommende Generation geboten sind. Daher ist gerade jetzt rücksichtsvolles Verhalten besonders wichtig.”

Die Begegnung mit Wildtieren auf der Strasse kann zu gefährlichen Situationen führen. Autofahrer müssen besonders wachsam sein und ihre Geschwindigkeit anpassen, um rechtzeitig reagieren zu können. Ein plötzlich auftauchendes Reh oder ein über die Strasse huschendes Eichhörnchen können zu schweren Unfällen führen, sowohl für die Tiere als auch für die Menschen im Fahrzeug.

Die vermehrte Aktivität der Wildtiere im Frühjahr führt dazu, dass sie vermehrt auf Nahrungssuche gehen und ihre Reviere erkunden. Besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden sowie in der Dämmerung sind sie unterwegs. Dies stellt eine grosse Herausforderung für den Strassenverkehr dar, da Wildtiere oft unvorhersehbar agieren und plötzlich auf die Strasse laufen können.
Es ist daher wichtig, dass Autofahrer im Frühjahr besonders vorsichtig sind und auf Warnschilder achten, die auf Wildwechsel hinweisen. Zudem sollten sie in Waldgebieten und ländlichen Gegenden ihre Geschwindigkeit reduzieren und stets damit rechnen, dass ein Tier die Strasse überqueren könnte.
Insgesamt zeigt sich, dass die erhöhte Aktivität der Wildtiere im Frühjahr eine grosse Gefahr im Strassenverkehr darstellt. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, durch umsichtiges Verhalten und Vorsicht dazu beizutragen, Unfälle zu vermeiden und die Natur zu schützen.
“Gerade jetzt im Frühjahr besteht eine besonders hohe Gefahr für Auto- und Motorradfahrer, in einen Unfall mit einem Wildtier verwickelt zu werden”. Grund hierfür sei die regelmäßig mit dem Beginn des Frühjahrs sprunghaft ansteigende Aktivität vieler heimischer Wildtierarten. Während das betroffene Wildtier den Wildunfall häufig mit seinem Leben bezahlt, sind für den Menschen in der Regel Sachschäden die Folge. Allerdings seien auch bei Unfällen mit größeren Wildtieren Personenschäden nicht auszuschließen. Besonders für Motorradfahrer würden Wildunfälle oft tragisch enden.
Besonders hoch sei die Gefahr für Wildunfälle vor allem dort, wo die typischen Lebensräume des Wildes von Verkehrswegen durchschnitten werden. “Vor allem in großen geschlossenen Waldgebieten, aber auch in abwechslungsreichen Landstrichen mit Wiesen, Feldern und Waldinseln finden die meisten Wildtiere ideale Lebensbedingungen. Bei Fahrten durch solche Abschnitte ist eine erhöhte Aufmerksamkeit geboten”.  Das Verkehrszeichen ‘Wildwechsel’ sei unbedingt zu beachten und das Tempo deutlich zu drosseln. Besonders gefährlich seien Fahrten in den Zeiträumen der morgendlichen oder der abendlichen Dämmerung.
“Hauptgründe für die spürbare Zunahme der Wildtieraktivitäten sind nicht etwa Frühlingsgefühle, sondern Futtersuche und Revierabgrenzung. Vor allem das männliche Rehwild, die Rehböcke, sind jetzt unterwegs. Jungtiere suchen nach Revieren, mit möglichen Rivalen werden Einstandskämpfe geführt, die bis zum Sommer ihren Höhepunkt erreichen”. Das Frühjahr bilde deshalb neben den Paarungszeiten, die in der Regel in den Sommermonaten oder im Herbst liegen, einen Zeitraum mit erhöhter Aktivität des heimischen Wildes. Der Bewegungsradius werde dabei deutlich ausgedehnt. Dagegen werde in den Wintermonaten bei den meisten heimischen Wildarten der Stoffwechsel und damit die Bewegungsaktivität deutlich reduziert. Diese Reduktion kann bis zu 50 Prozent gegenüber den Sommermonaten betragen.

Gefahren für Wildtiere

Keine Wildtiere berühren oder mitnehmen: “Bitte halten sie gebührenden Abstand, um dieses natürliche Verhalten nicht zu stören, und bitte berühren sie Wildtiere nicht, auch wenn sie augenscheinlich allein und hilflos scheinen.

Der Jagdinstinkt von Katzen ist tief in ihrer Natur verwurzelt. Als Nachkommen von Wildkatzen haben sie eine angeborene Fähigkeit, Beute zu jagen und zu fangen. Diese Fähigkeit war für ihre survival entscheidend, als sie noch in freier Wildbahn lebten.

Wildernde Hunde sind domestizierte Haustiere, die sich in freier Wildbahn befinden und Jagd auf Wildtiere betreiben. Ihr Verhalten ist oft geprägt von Instinkten, die auf das Jagen und Töten von Beute ausgerichtet sind. Dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Tierwelt dar, da wildernde Hunde eine Vielzahl von Wildtieren angreifen und töten können. Besonders gefährdet sind kleine und schutzbedürftige Arten, die sich nicht effektiv gegen die Angriffe der Hunde verteidigen können.

Um dem Tier- und Artenschutz zu genügen, bittet die Jägerschaft deshalb alle Naturfreunden, im Frühjahr auf den Wegen zu bleiben: “Damit stören Sie die Wildtiere am wenigsten. Menschen und auch Hunde, die auf den Wegen bleiben, werden von Wildtieren oft nicht als Bedrohung wahrgenommen, und man hat als Spaziergänger eine gute Möglichkeit, unsere heimischen Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.”

Tarnen und Täuschen; Dabei sei es nicht einfach, unsere Wildtiere ohne weiteres zu entdecken. Die meisten Tiere seien sehr gut getarnt. Junghasen, Rehkitze und Entenküken sind durch ihre Fellzeichnung oder Federkleid fast unsichtbar, wenn sie sich bei Gefahr nahezu reglos ins Gras oder die Feldmulde drücken. “Dieses Verhalten und die gute Tarnung ist eine natürliche Feindvermeidung!” “Damit wollen sich die Tiere vor ihren Fressfeinden verstecken.” Dass die Jungtiere oft allein anzufinden sind, habe nichts damit zu tun, dass diese von den Elterntieren verlassen wurden, sondern sei auch Teil der Strategie, nicht gefressen zu werden: “Meist sind die Elterntiere nicht weit und wachen über ihren Nachwuchs.”

Wildtiere sind keine Rabenmütter: Rehkitze und kleine Hasen kommen nahezu ohne eigenen Körpergeruch auf die Welt. Tiermütter, die das Leben ihres Nachwuchses schützen wollen, legen die Kleinen in Wiesen oder im Wald alleine ab und suchen es nur zum Füttern auf, um das Versteck durch ihre eigene Witterung nicht an Fressfeinde wie Fuchs und Marder, Dachs oder Greifvogel zu verraten. Feldhasenmütter zum Beispiel suchen ihre Jungen nur zweimal am Tag auf, um sie mit zwei kräftigen Portionen fettreicher Milch zu füttern.

Falscher Umgang gefährdet Leben von Wildtierjungen: Beim Frühlingsspaziergang oder bei der Gartenarbeit entdecken wir oftmals den Wildtier-Nachwuchs: „Leider kommt es da oft zu Missverständnissen, die für Jungtiere tragisch enden, weil Spaziergänger auf scheinbar hilflose oder verlassene Jungtiere treffen und falsch reagieren“. Tatsächlich ist das eine ganz natürliche Situation! Nur ganz selten sind junge Wildtiere tatsächlich von den Eltern verlassen worden. Die wirkliche Gefahr entsteht oft erst durch menschliche „Rettungsversuche“!

 Jungtiere selten hilflos: Junge Hasen oder Rehkitze werden nur einmal bis zweimal pro Tag von der Mutter aufgesucht, es ist für sie völlig natürlich, auf die elterliche Pflege zu warten. Und Jungvögel starten ihre ersten Flugversuche zwar meist alleine, sind aber trotzdem nicht verlassen. Sie sind ständig mit den Eltern durch Rufe in Kontakt. „Sollten Sie also auf Jungtiere treffen, bitte entfernen Sie Sich rasch wieder, denn sonst halten Sie die Eltern davon ab, ihre Jungen zu versorgen.“

Jungvögel in Ruhe lassen: Aufgefundene Jungvögel brauchen meist gar keine Hilfe, aber ausgerechnet Jungvögel haben es den Menschen angetan. „Der Vogelnachwuchs braucht in aller Regel keine menschliche Hilfe. Ganz im Gegenteil, oft entsteht erst infolge der Mitnahme durch den Menschen für die Jungtiere Lebensgefahr! Tierschutz bzw. Naturschutz  bedeutet hier, Tiere einfach in der Natur zu belassen“.

Was man tun kann; Wichtig ist zuerst die Unterscheidung zwischen Nestling und Ästling zu kennen. Nestlinge sind noch weitgehend unbefiedert, können nicht alleine stehen. Beim Fund eines Nestlings sollte man versuchen, das Nest zu finden und ihn wieder zurück in das Nest zu setzen. Bitte keine eigenen Aufzuchtversuche starten! Ästlinge wirken nur „hilflos”. Die Jungvögel sind bereits befiedert, sie können alleine stehen. Sie hüpfen meist auf dem Boden, so lernen sie fliegen. Sie halten durch Rufen Kontakt zu ihren Eltern. Die Eltern kümmern sich auch noch außerhalb des Nestes um ihre Jungen. Das ist vollkommen normal! Ein Ästling braucht die Hilfe des Menschen nicht, außer, er hüpft gerade mitten auf einer Straße herum. Dann kann man ihn vorsichtig auf einem geschützten Platz in der unmittelbaren Nähe setzen, so können ihn seine Eltern wieder finden. Jungvögel dürfen auch mit der bloßen Hand angegriffen werden, denn Vögel erkennen ihre Jungen nicht am Geruch, anders ist dies bei Rehen, Hasen etc. Sie werden nach menschlichem Kontakt von den Muttertieren verstoßen.

**Katzen und Hunde als Gefahr für Wildtiere**

Katzen und Hunde sind beliebte Haustiere, die in vielen Haushalten als treue Begleiter gelten. Jedoch wird oft übersehen, dass Katzen und Hunde auch eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Tierwelt darstellen. Durch ihr Jagdverhalten und ihren Einfluss auf die Umwelt gefährden sie das Gleichgewicht und die Artenvielfalt der Wildtiere.
Insbesondere Katzen sind bekannt für ihr Jagdverhalten, das sie auch ausleben, wenn sie als Haustiere gehalten werden. Freilaufende Katzen jagen Vögel, Nagetiere und andere Kleintiere, die wichtige Bestandteile des Ökosystems sind. Dies führt zu einem Rückgang der Populationen von Wildvögeln und anderen Tierarten, die bereits durch Lebensraumverlust und Umweltverschmutzung bedroht sind.
Auch Hunde können eine Gefahr für Wildtiere darstellen, insbesondere wenn sie unbeaufsichtigt im Freien herumlaufen. Hunde können Wildtiere wie Rehe, Hasen oder Vögel hetzen und sie in Stress versetzen oder sogar verletzen. Dadurch werden die natürlichen Lebensräume der Wildtiere gestört und ihr Überleben gefährdet.
Es ist wichtig, dass Haustierbesitzer sich der Auswirkungen ihrer Tiere auf die Umwelt bewusst sind und Maßnahmen ergreifen, um Wildtiere zu schützen. Dazu gehört es, Katzen drinnen zu halten oder sie mit speziellen Halsbändern auszustatten, die das Jagen von Vögeln verhindern. Hunde sollten immer angeleint sein, wenn sie in der Nähe von Wildtierlebensräumen spazieren gehen.
Insgesamt ist es unerlässlich, dass wir als Gesellschaft Verantwortung für unsere Haustiere übernehmen und sicherstellen, dass sie keinen Schaden an der natürlichen Tierwelt anrichten. Nur durch ein bewusstes Verhalten gegenüber unseren Haustieren können wir das Gleichgewicht in der Natur erhalten und die Vielfalt der Wildtiere schützen.

Fatale Folgen für die Jungtiere durch menschliche Eingriffe; Jedes Jahr werden durch eine vermeintliche Rettung viele Jungtiere unnötigerweise der tierelterlichen Pflege entrissen und in vielen Fällen dadurch leider auch eines wildtiergerechten Lebens beraubt. Denn oft ist nach der „Rettung“ von jungen Wildtieren nur mehr ein Leben in menschlicher Obhut möglich. Jungtiere lernen die Verhaltens- und Ernährungsweise von ihren Eltern. Das kann der Mensch nicht bieten! „Bitte greifen Sie daher aufgefundene Jungtiere nicht an, belassen Sie die Tiere an der Fundstelle und entfernen Sie sich von den Jungtieren. So hilft man Wildtieren am meisten!“.

Richtiges Verhalten gegenüber Jungwildtieren

  • Hände weg, menschliche Rettungsversuche bedeuten viel Stress für die Tiere und bringen viele Jungtiere in Lebensgefahr!
  • Im Zweifelsfall ist das Tier versorgt und benötigt keine menschliche Hilfe.
  • Nach der Entdeckung sollte man sich schnell wieder entfernen, sonst hält man die Eltern von der Versorgung des Kleinen ab.
  • Beobachtungen nur aus sehr großer Entfernung.
  • Nur verletzte junge Wildtiere und Jungtiere in unmittelbarer Nähe des verunglückten Muttertiers benötigen Hilfe!
  • Keine Versorgung durch Laien, schon falsches Futter endet für die meisten Jungtiere tödlich.
  • Hunde in der Natur nur mit Leine oder im kontrollierten Freilauf mit Maulkorb führen

Zitat: Für den Menschen heiße das: “Bitte halten sie gebührenden Abstand, um dieses natürliche Verhalten nicht zu stören, und bitte berühren sie Wildtiere nicht, auch wenn sie augenscheinlich allein und hilflos scheinen. Haben die Jungtiere den Geruch des Menschen erst angenommen, besteht die Möglichkeit, dass die Muttertiere ihre Jungen nicht mehr versorgen”. Im Zweifelsfall sollten Naturliebhaber den ortsansässigen Jäger informieren. Der Jäger kann den Zustand des Tieres einschätzen und gegebenenfalls handeln. In der Regel hilft sich die Natur aber selbst.
Vom Dackel bis Dobermann: Hunde haben einen natürlichen Jagdinstinkt. Deshalb appellieren wir an das Verantwortungsbewusstsein der Haustierbesitzer: “Bleiben Sie in der Brut- und Setzzeit grundsätzlich auf den ausgewiesenen Wegen und führen sie ihre Vierbeiner an der Leine, wenn sie nicht auf Ruf oder Pfiff reagieren. Denn die Jungtiere sind trotz guter Tarnung freilaufenden Hunden schutzlos ausgeliefert.

Die heimische Natur genießen: Gerade im Frühling ist die Natur und die Kulturlandschaft besonders interessant. “Genießen Sie vor dem Hintergrund der aktuellen gesetzlichen Bestimmungen die Zeit draußen” “und bitte bedenken sie dabei, dass wir uns alle in der Kinderstube unserer Wildtiere aufhalten.”