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Der Kuckuck ist zurück

Kuckuck Foto und © Kaser Burkhard

Kuckuck Foto und © Kaser Burkhard

Kuckuck, kuckuck…..! Dieser Ruf gehört zu einem das bekannteste heimische Vögeln.
Seine charakteristischen Laute sind nicht zu überhören. Sie brachten dem Kuckuck einen Ruf als Wahrsager ein. Ein bekannter Reim lautet: “Kuckuck, Kuckuck, sag mir doch, wie viel’ Jahre leb’ ich noch?”

Es gibt mehr als 140 verschiedene Kuckucksarten und 50 von ihnen betreiben Brutparasitismus. Dabei haben die meisten Kuckucksarten sich an die Umstände angepasst und sind bei der Eiablage zeitlich flexibel. Man vermutet, dass ein Kuckuck den Nestbau eines möglichen Wirtsvogels beobachtet und dabei die Reifung der Eier zeitlich synchronisiert. Legt der Wirtsvogel die Eier ab, ist es auch Zeit für den Kuckuck. Der Vogel ist gar in der Lage, ein fertiges Ei eine gewisse Zeit zu halten, bevor es abgelegt wird. Diese Fähigkeit verschafft die nötige zeitliche Flexibilität.
Der Kuckuck legt Eier in fremde Nester, das ist bekannt. Doch wussten Sie, dass die Weibchen die Eiablage aktiv hinauszögern können?

Jetzt im April ist er zu hören, der signifikante Kuckucksruf. Die Vögel sind aus ihrem Winterquartier in Afrika zurückgekehrt und bereichern bis August die Artenvielfalt hierzulande.

Kuckuck – Foto © You Tube

Der Kuckuck ist ein einsamer Zugvogel mit ausgeprägten Instinkten
Das Max-Planck-Institut hat in einer Studie die Flugwege des Kuckucks unter die Lupe genommen. Heraus kam, dass die Tiere kaum je ihre Flugroute ändern. Sie rasten auf ihrem Weg zurück nach Afrika stets an denselben Plätzen in Europa sowie der Sahelzone. Ein Kuckuck mit dem Sommerquartier Dänemark rastet zum Beispiel auf dem Rückweg nach Afrika in Italien, in der östlichen Sahelzone, an der Elfenbeinküste (Westafrika) und erreicht dann im Tschad sein Winterquartier. Anders als andere Vogelarten ist der Kuckuck ein Einzelgänger. Er bewältigt die 5.000 Kilometer lange Strecke meistens ganz allein. Die ist umso erstaunlicher, da auch junge Kuckucke den Weg auf Anhieb selbstständig finden.
Der Kuckuck gehört zu den bekanntesten Vögeln, selbst die Jüngsten können seinen Ruf nachahmen. Doch kaum jemand kann sagen, warum Wirtsvögel das Kuckucksei nicht bemerken und wie es dem cleveren Vogel gelingt, seine Eier unerkannt unterzubringen. Lesen Sie jetzt fünf spannende Fakten über den Kuckuck.

Kuckuckeier

Kuckuckseier – Der Kuckuck gleicht die eigenen Eier optisch an die Eier des Wirtsvogels an

Zeitpunkt der Eiablage abhängig vom Wirtsvogel
Der Kuckuck legt Eier in fremde Nester, das ist bekannt.  Die Eier der Wirtsvögel unterscheiden sich hinsichtlich der Größe und der Färbung erheblich voneinander, denn jede Vogelart hat ihre eigenen Eier. Warum bemerken die Wirtsvögel dann nicht das Kuckucksei? Es ist kaum zu glauben, aber der Kuckuck gleicht die eigenen Eier optisch an die Eier des Wirtsvogels an. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Anpassung davon beeinflusst wird, von welcher Vogelart das Weibchen selbst ausgebrütet wurde.
Der Kuckuck legt seine Eier in fremde Nester. Dabei bevorzugt er beispielsweise die Nester von Rotkehlchen, Bachstelze, Zaunkönig und Hausrotschwanz. Die Eier sind im Durchschnitt 22,73 × 16,34 mm groß.  Damit sind sie meist etwas größer als die Eier der Wirtsvögel. In Färbung und Musterung gleichen die Kuckuckseier dem Gelege sehr gut, wie die folgenden Abbildungen von Gelegen mit Kuckuckseiern zeigen.
Erstaunliche Vielfalt: Gesprenkelt, bräunlich, blau… das Aussehen von Kuckuckseiern entspricht stets dem Gelege der Vögel, die der Brutparasit „betrügen will“. Der Kuckuck legt Eier in fremde Nester, das ist bekannt. Doch wie bringt der Kuckuck diese Bandbreite an unterschiedlichen Imitationen hervor? Einer genetischen Studie zufolge sind die weiblichen Tiere auf eine bestimmte Wirtsvogelart geprägt und vererben die entsprechende Ei-Optik.

Kuckuckskücken schlüpft zuerst

Maskerade: Kuckuck ähnelt Habicht
Diese Wirtstiere haben eine bestimmte Gemeinsamkeit: Sie sind allesamt kleiner als der Kuckuck und sie fürchten sich vor größeren Raubvögeln. Sie verwechseln den Kuckuck nach Vermutungen von Ornithologen mit einem Habicht, denn beide Vogelarten kennzeichnet ein Streifenmuster am Unterleib. Die ahnungslosen Wirtsvögel fliehen bei seinem Anblick und der Kuckuck hat freien Zugang zu den Nestern.

Kuckuckskücken mit spezieller Mulde auf dem Rücken
Es ist bekannt, dass ein frisch geschlüpfter Kuckuck die anderen Eier aus dem Nest wirft. Weniger bekannt ist aber, dass einige Kuckucksarten dafür eine speziell geformte Einbuchtung auf dem Rücken entwickelt haben. Gelingt es nicht, die anderen Eier aus dem Nest zu werfen, hat das Kuckuckskind trotzdem einen Vorteil. Es wächst schneller und verschafft sich damit einen lebenswichtigen Futtervorsprung.

Text: MARION ROHWEDDER