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Alpensteinhuhn

Foto und © Mair-Sieghart

Das Alpensteinhuhn zählt nicht zu den Rauhfusshühnern, ist weder ein Zugvogel noch ein Strichvogel, weicht den Unbilden der winterlichen Witterung also nicht durch südwärts gerichtete Wanderung aus. Stattdessen unternimmt es im Verlauf des Jahres vertikale Ortsverschiebungen. Das Steinhuhn zählt innerhalb der Familie der Fasanenartigen zur Unterfamilie der Feldhühner (Perdicinae), welche die Wachteln, Rebhühner. Steinhühner und Frankoline umfasst.

Aussehen: Das Steinhuhn ist in der Größe dem Schneehuhn gleich, es ist etwas größer als das Rebhuhn hat einen korallenrot gefärbten Schnabel und die Ständer (Beine) weisen dieselbe Färbung auf. Seine Gefiederfärbung ist unverkennbar charakteristisch durch blaugraue Brust und bräunlichgrauen Rücken, bunt gebänderten Rumpfseiten und einer schwarz umrandeten weißen Kehle. Henne und Hahn können dadurch unterschieden werden das der Hahn an seinen Ständern eine Sporenwarze aufweist die der Henne gänzlich fehlen. Die Geschlechter sind gleichgefärbt. Auffallend ist bei Steinhühnern die Querbänderung der Flanken. Die Henne ist etwas kleiner als der Hahn.

Vorkommen und Lebensraum: Das Verbreitungsgebiet des Alpensteinhuhns erstreckt sich über die ganzen Alpen in Höhenlagen von 700 – 2700 Meter über Meer. Es hält sich gerne in unübersichtlichen Steilhängen auf, wo es durch das felsenfarbige Gefieder hervorragend getarnt ist. Im Winter, wenn sich die Schneedecke schliesst, weicht es in tiefere Lagen aus und taucht auch in Siedlungsgebieten von Bergdörfern auf. Die kalten Winternächte verbringt es in selbst gegrabenen Schneehöhlen. Die Steinhühner leben im Hochgebirge in Ketten (Gesellschaften) zusammen, auf sonnenseitigen Hängen die früh ausapern.

Foto: und © Peter Schild – Dieses Foto wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Lebensweise Verhalten: Das Steinhuhn wird mit einem Jahr geschlechtsreif und lebt in Einehe (Einehe = die Bindung von Hahn und Henne dauert ein Leben lang an). Die Balz der Steinhühner zieht sich von Ende März bis in den gesamten Juni hinein. Das Alpensteinhuhn ist ein Bodenbrüter, die Lage dieses Nestes befindet sich unter Bäumen, Felsen, sogar unter Almhütten und manchmal auf begangenen Steigen. Die Henne legt in eine flach gescharrte Mulde die mit Federn und Zweigen ausgepolstert wird ca. 9-14 gelbliche, rostbraun gefärbte Eier. Die Brutdauer beträgt ungefähr 24-26 Tage. In den ersten Lebenswochen nehmen die Küken nur tierische Nahrung zu sich (z.B. Insekten) und nehmen erst allmählich pflanzliche Kost zu sich wie Zirbennüsse oder Krokusse, Beeren, Knospen, Flechten und andere Pflanzenteile mehr.

Seine Lautäußerungen sind ein witt-witt-witt (ANHÖREN) mp3) das ähnlich dem Geräusch das beim Wetzen einer Sense entsteht ist. Es ist ein ausgezeichneter Flieger wobei der Flug beinahe geräuschlos ist. Es läuft auch hervorragend (meist bergaufwärts).

 

Besonderheit des Steinhuhns: Es kann vorkommen das die Henne zwei voneinander unabhängige Nester anlegt und in beide Nester Eier legt. Ein Nest wird dann von der Henne bebrütet und das andere vom Hahn.

Jagdzeiten: Das Alpensteinhuhn darf in Südtirol vom 15. Oktober bis 15. Dezember bejagd werden und unterliegt einer Abschussplanung des betreffenden Reviers

Textquelle mit Zustimmung von www.jagdweb.at

Steinwild

Der Alpensteinbock (Capra ibex)

Alle Infos über Lebensraum, Verhalten und Fortpflanzung

Steinwild – Foto: © Martin Prumetz

EIGENSCHAFTEN: Beeindruckend sind sie schon, die mächtigen Steinböcke! Wenn sie ihren Kopf langsam senken und mit ihren bis zu einem Meter langen Hörnern hin und her wiegen, zollen sie Respekt. .Kaum ein Wildtier des Hochgebirges hat in Sage, Aberglaube, Volksmedizin und Brauchtum über Jahrhunderte eine so große Rolle gespielt wie der Alpensteinbock. Steinwild hat ausgesprochen gute Sinne und ist ein ausgezeichneter Kletterer. Allein dies war schon ein Grund für seine Bedrohung. Steinwild lässt seine Feinde sehr nahe kommen, in der Gewissheit sich mit 2-3 Sprüngen sofort in Sicherheit zu begeben. Dies führte bis 1820 fast zur Ausrottung. Durch Aberglaube wurde das Steinwild ab 1622 in den Bergen vehement bejagt. Sein Blut, die Magensteine (Bezoare), die Hörner, Milz und Knochenmark und nicht zuletzt das Herzkreuz (verhärteter Knorpel der Herzklappen) der unverwundbar machte, führte dazu, dass bereits Mitte des 16. Jahrhunderts die Jagd auf Steinwild unter körperliche Strafe gestellt wurde. Das überleben verdankt das Steinwild Viktor Emanuel, König von Italien, der das letzte Steinwild am Gran Paradiso unter Schutz stellte und sich das alleinige Jagdrecht erkaufte. Aus diesem Bestand wurden allmählich immer mehr Tiere ausgesiedelt, sodass der Bestand heute als nicht mehr gefährdet angesehen wird. Nach mühevoller Arbeit der Jäger und Naturfreunde wurde der Steinbock wieder in Südtirol mit Erfolg eingesetzt.

Strickner Skizze Geweih: Aus CD “Jägerschulde” Landesbetrieb für Forst und Domänenverwaltung Bozen

AUSSEHEN: Der Steinbock ist ein kraftvolles Tier, das eine Schulterhöhe von 1 m und ein Gewicht bis 100 kg erreichen kann, bei der Gais etwa die Hälfte. Seine mächtigen Hörner können bis zu 1 m lang und bis zu 15 kg schwer sein. Beide Geschlechter tragen auf starken Stirnzapfen ihre Gehörne. Die Geißen sind kleiner als die Böcke und haben nur ca. 30 cm lange Hörner. Das vier Wochen alte Junge (“Kitz”) bildet bereits Hornzapfen aus. Nach 2 Monaten sind sie bereits ca. 3 cm lang. Bei Böcken werden sie bis zu 1 m lang, bei Geisen bis ca. 30 cm. Der Querschnitt des Bockhorns ist dreieckig, der der Geis meist oval. Steinböcke werden ca. 15 bis 18 Jahre alt, das Alter kann an den Schmuckwülsten am Horn ermittelt werden; es werden in der Regel zwei solche Wülste pro Jahr gebildet. Nach dem zehnten Jahr nimmt das Wachstum der Hörner stark ab. Der Körper des Steinbocks ist gedrungen. Das Fell (“Decke”) ist im Sommer braungrau bis rötlichgrau, im Winter gelblich-braungrau mit weißlicher Unterwolle. Daher wird der Steinbock auch mancherorts als “Fahlwild” bezeichnet. Die tiefgespaltenen Hufe der stämmigen Beine mit den gummiartigen Zehenballen und scharfen Schalenrändern verleihen den Tieren eine außerordentliche Kletterfähigkeit.

Steinwildrudel – Foto © Martin Prumetz

VERHALTEN: Ein Steinbockrudel setzt sich aus zehn bis zwanzig Weibchen und Jungtieren zusammen. Daneben gibt es die weniger stabilen Junggesellenherden noch nicht ganz ausgewachsener Böcke sowie einzeln lebende alte Böcke. Das Steinwild bildet Rudel von verschiedener Stärke, zu denen sich die alten Böcke jedoch nur während der Paarungszeit gesellen. Wie die Gemsen weiden auch die Steinböcke des Nachts in den höchsten Wäldern, im Sommer jedoch niemals weiter als eine Viertelstunde unter der Spitze einer freien Höhe. Mit Sonnenaufgang beginnen sie weidend aufwärts zu klettern und lagern sich endlich an den wärmsten und höchsten, nach Osten oder Süden gelegenen Plätzen. Bei ihren Weidegängen halten sie nicht nur ihre Wechselein, sondern lagern auch regelmäßig an bestimmten Stellen, am liebsten auf Felsvorsprüngen, die ihnen den Rücken decken und freie Umschau gewähren. Steinböcke sind Gebirgsspezialisten und begeben sich nur ausnahmsweise in den Waldbereich. Bei der Wanderung von den höhergelegenen Sommer- in die Wintereinstände legen insbesondere die Böcke meist längere Strecken zurück. Jede Bewegung des Steinwildes ist rasch, kräftig und dabei doch leicht. Der Steinbock läuft schnell und anhaltend, klettert mit bewunderungswürdiger Leichtigkeit und zieht mit geradezu unverständlicher Sicherheit und Schnelligkeit an Felswänden hin, wo nur er Fuß fassen kann. Eine Unebenheit der Wand, die das menschliche Auge selbst in der Nähe kaum wahrnimmt, genügt ihm, sicheren Halt zu finden; eine Felsspalte, ein kleines Loch usw. werden für ihn zu Stufen wie bei einer Treppe. Nach Art der Ziegen gefällt er sich in der Jugend in neckischen und selbst im Alter in mutwilligen Streichen, tritt aber immer selbstbewusst auf und bekundet erforderlicher weise hohen Mut, Rauf- und Kampflust, welche ihm keineswegs schlecht ansteht. Gefährlichen Tieren weicht er aus, schwächere behandelt er übermütig oder beachtet sie kaum. Mit den Gemsen will er nichts zu tun haben und hält sich, unbedrängt, fern von ihnen; Hausziegen dagegen sucht er gelegentlich auf und paart sich auch freiwillig mit ihnen.

Steingais mit Kitz – Foto Marcel Schäfer

BRUNFT: Ab dem dritten Lebensjahr sind die Steinböcke geschlechtsreif, Geißen in der Regel mit zweieinhalb Jahren. Ein faszinierendes Schauspiel – die Steinbock- die im November beginnt und und bis in den Januar hinein reicht Erwachsene, vollfeiste Böcke besitzen einen Fettanteil von etwa 35 Kilogramm. Diese Reserve benötigen sie während der in die kälteste Jahreszeit fallenden Brunft: In dieser Zeit steht das Fahlwild in gemischten Rudeln, die meist aus einem älteren Bock, jüngeren Böcken, Geißen und Jungtieren bestehen. Die alten Böcke befinden sich dabei in verschiedenen Gruppen. Diese ranghohen Stücke signalisieren mit umgeklapptem Wedel, dessen weiße Unterseite weithin leuchtet, ihre Brunftbereitschaft. Außerdem liegt bei umgeklapptem Wedel ein Drüsenfeld frei, das starke Duftsignale aussendet. Der dominante Bock umwirbt die Geiß mit der charakteristischen „Streckhaltung”, die an die Körperhaltung erinnert, die der Bock zum Beispiel auch beim Unterkriechen eines Zaunes einnehmen würde. Die langen Hörner liegen dabei auf dem Rücken auf. Zusätzlich klappt der Bock die Oberlippe hoch und „flippert” mit dem Lecker. Gelegentlich rotiert dabei der im Verhältnis zum Körper kleine Kopf, und der Vorderlauf pendelt zögernd in Richtung Geiß. Die Geißen weichen anfangs den sich nähernden Böcken aus. Während der beiden Tage des Eisprungs dulden die Geißen schließlich das Unterschreiten der Intimdistanz durch den Bock. Die Geißen schwenken kurz vor der Kopulation mit dem Wedel und animieren so zum Aufreiten. Nach der nur wenige Sekunden dauernden Begattung begleitet der dominante Bock die Geiß noch einige Zeit, um danach wieder mit den anderen Böcken an der Gemeinschaftsbrunft teilzunehmen. Die Steingeiß setzt Nach ca. 23 Wochen, Ende Mai oder im Juni meist ein Kitz. Zwillingskitze sind selten. Schon am Tag des Setzens folgt das Kitz der Mutter. Im Alter von vier, fünf Wochen schließen sich die Kitze zu Jugendverbänden zusammen. Obwohl die Kitze schon ab der zweiten Lebenswoche Pflanzenäsung aufnehmen, werden sie von der Geiß bis in den Winter hinein gesäugt. Die Ernährung Die Steinböcke sind genügsame Wiederkäuer und hinsichtlich ihrer Nahrung weniger Anspruchsvoll gegenüber Gämsen oder Rehe. Sie ernähren sich hauptsächlich aus Kräutern, Knospen, Latschen und Weichhölzern. Im Winter auch aus Flechten, saftigen Baumrinden, Moosen und hervor gescharrte Flechten oder Gräser. In der kalten Jahreszeit sind Steinböcke den ganzen Tag auf Futtersuche und geschäftigen sich mit scharren und bevorzugen sonnige Felsvorsprünge die ihnen freien Umschau gewähren.

STIMME: Die Stimme des Steinbocks ähnelt dem Pfeifen der Gemse, ist aber gedehnter. Erschreckt, läßt er ein kurzes Niesen, erzürnt, ein geräuschvolles Blasen durch die Nasenlöcher vernehmen; in der Jugend meckert er.

Jagd: Nicht nur die Berg-, sondern auch die meisten “Flachlandjäger” sind an Gams- und Steinwild überaus interessiert, da es wohl der Traum eines jeden Weidmannes ist, zumindest einmal diesem Gebirgswild nachzustellen. Steinwild wird heute aus rationalen Überlegungen mit Sonderbewilligungen und mehreren Auflagen bejagt. Das war vor einigen Jahrzehnten noch nicht der Fall. So schrieb Bergmüller 1912 in seinem Buch „Erfahrungen auf dem Gebiete der hohen Jagd”: „Es ist ganz überflüssig, über die Jagd auf den Steinbock ein Wort zu verlieren. Diese gehört bei uns leider der Vergangenheit an.” Heute wird es in manchen der stark anwachsenden Steinbock-Kolonien zur Notwendigkeit, mit Lebendfang oder Hegeabschüssen die Populationsdichte zu mindern, weil zu hohe Bestände für die Art Nachteile bringen. In überbevölkerten Kolonien verschlechtert sich durch die Äsungsknappheit und den steigenden sozialen Stress der körperliche Zustand der Steinböcke. Nach strengen Wintern steigt die Fallwildquote, und es treten verstärkt Erkrankungen wie Lungenentzündung, Parasitenbefall, Gamsblindheit und Räude auf. Darüber hinaus mindert sich die Fortpflanzungsleistung der Population, und einzelne Stücke weichen dem „Bevölkerungsdruck” aus und wandern in als Steinwildlebensräume wenig geeignete Gebiete ab.