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Krickente

Die Krickente ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel und gehört zur Gattung der Eigentlichen Schwimmenten. Krickenten zählen zu den zahlreichsten und am weitesten verbreiteten Entenarten der nördlichen Hemisphäre.

Krickente Männchen/Erpel

Die Krickente ist die kleinste Ente Europas. Die charakteristischen Rufe des Erpels („krilik“), die auch im Flug vorgetragen werden, waren namensgebend für den schnellen und wendigen Flieger. Als Schwimmente sucht sie ihre Nahrung gründelnd im seichten Wasser und besiedelt selbst kleinste Gewässer, soweit ausreichend Deckung vorhanden ist. In Bayern ist die Krickente ein seltener Brutvogel mit oftmals verstreuten Einzelvorkommen. Mit einer Größe von 34 – 43 cm und nur ca. 350 g Körpergewicht ist die Krickente die kleinste europäische Ente. Wie bei allen Entenarten unterscheidet sich das Männchen im Prachtkleid deutlich vom Weibchen. Im Gesicht des Erpels zieht sich ein metall-grüner Zügel von den Augen zum Nacken. Der Zügel ist gelblich-weiß umrahmt und deshalb deutlich vom kastanienbraunen Kopf abgegrenzt. Ebenso trennt ein feines schwarzes Band den beigefarbenen Bürzel von den grauen Flanken. Die Ente ist deutlich unscheinbarer gefärbt und mit ihrem braun gefleckten Gefieder gut getarnt. An den Schwanz-Seiten hebt sich ein helles weißes Band vom braunen Camouflage-Muster des Körpers ab. Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit Knäckenten-Weibchen. Jenen fehlt jedoch das weiße Band an den Schwanzseiten und der Kopf ist durch einen hellen Fleck am Schnabelgrund sowie einen hellen Kehlfleck kontrastreicher gefärbt als bei den Krickenten.
Beide Geschlechter haben ganzjährig ein metallisch-grün schillerndes Flügelfeld, den sogenannten „Spiegel“. Während der Mauserzeit im Sommer verlieren die Erpel ihren grünen

Krickente Weibchen

Gesichtszügel und sehen den Enten dann zum Verwechseln ähnlich. Allerdings ist ihr Schnabel mehr oder weniger rein grau, der der Enten meist oberseits grau und unterseits orangefarben.

Als Schwimmente liegt die Krickente wie ein Korken sehr hoch im Wasser. Der Körper wirkt durch den oftmals angelegten kurzen Hals sehr kompakt. Im auffliegenden Ententrupp stechen die kleinen Krickenten im Gegensatz zu den größeren Arten deutlich heraus. Wegen des schnellen und wendigen Fluges mit flirrendem Flügelschlag erinnert das Flugbild eher an das von Limikolen.

Aussehen: Erpel oben grau mit metallisch glänzendem grünen Augenfleck, der im Bogen zum Nacken läuft und waagrecht weissem Schulterstreif; Ente braun und gelblich gefleckt; Erpel im Schlichtkleid ähnlich; beide Geschlechter mit grünem und schwarzem Flügelspiegel.

Aussehen vom Weibchen: Das Weibchen hat ein braun schwarzes Gefieder mit seitlichen Flecken, einen dunklen Oberkopf, einen dunklen Schnabel, ein weißes Flügelband und dunkle Beine wie das Männchen. Männliche Krickenten können an ihrem Brutkleid mit dem typisch grünen Seitenschild und dem rotbraunen Kopf gut erkannt werden. Schwieriger fällt die Bestimmung der Männchen im Herbst, wenn sie ihr braunes Schlichtkleid bekommen und wie die gleich gefärbten Weibchen aussehen. In dieser Zeit werden die Krickenten auch gerne mit den Knäkenten verwechselt.

Lebensraum: Die Krickente brütet an flachen Binnengewässern mit dichter Ufervegetation. Sie zählt als Charakterart von Hoch- und Niedermooren, in denen sie selbst kleinste Moorweiher, Torfstiche oder gar Gräben besiedeln kann. Ebenso vielfältig sind ihre Bruthabitate in anderen Landschaftsräumen. So findet man sie auch an kleinen Waldseen, nährstoffarmen Weihern in Heidegebieten, in Altarmen von Flüssen und sogar in Fischteichen, sofern die Ufervegetation dicht genug ist. Mit nur 4200 bis 6500 Brutpaaren ist sie in Deutschland ein seltener Brutvogel mit meist isolierten Einzelvorkommen. Das Gros der Brutpopulation verlässt Deutschland im Winter und zieht in die Küstenregionen Süd- und Westeuropas. Jedoch sind auch die Voralpenseen begehrte Überwinterungsgebiete. So kommt es, dass in Bayern die Bestände an Durchzüglern und Wintergästen deutlich größer sind, als die Bestände zur Brutzeit.
Die Krickente führt im Frühjahr eine heimliche Lebensweise. Da die Paarbildung meist schon im Winterquartier im Spätwinter erfolgt, sie an kleinen Gewässern in dichter Vegetation brütet und oftmals erst zur Nachtzeit auf Nahrungssuche geht, sind ihre Bestände nicht leicht zu erfassen. Zum Teil wird man überhaupt erst durch die „krilik“ Rufe des Erpels auf die Art aufmerksam. Umso attraktiver ist es für den Vogelbeobachter, wenn er in kleinen Moorseen dann doch einmal die Gruppenbalz der Vögel miterleben kann. Hier buhlen die Männchen um die Gunst der Weibchen mit charakteristischen Verfolgungsflügen, Schütteln, Hochwerden und Grunzpfiffen, bei denen sie Hals und Rücken krümmen und dabei den Schnabel in das Wasser stecken und einen Pfiff-Laut erzeugen.

Stimme Krickente

Brutzeit: Die Brutzeit dauert von April bis Mai, in der das weibliche Tier sechs bis zwölf Eier legt, welche anschliessend 21 – 23 Tage bebrütet werden. Ausserhalb der Brutzeit veranstalten Krickenten imposante Kunstflüge in dichter Formation. Droht Gefahr, legen sie einen blitzschnellen Senkrechtstart hin und entkommen so ihren Fressfeinden.