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…….(Garrulus glandarius) gehört zur Familie der Rabenvögel (Corvidae); somit zur Unterordnung der Singvögel und zur Ordnung der Sperlingsvögel.

EWichelhäher – Foto: Jagdportal

Mit seinem bunten Gefieder und seinem lebhaften Verhalten ist der Eichelhäher wohl vielen bekannt. Man wird auf diesen Vogel erst dann aufmerksam, wenn er sein »Rätschen«, einen lauten und durchdringenden Ruf, ertönen läßt und geschickt durch Bäume und Gestrüpp davonfliegt.

Gestalt: Er ist unser kleinster Rabenvogel. Die Ausfärbung der einzelnen Rassen variiert stark, jedoch haben alle Formen die blau gebänderten Flügeldecken, gleich dahinter einen weißen Fleck und einen weißen Bürzel gemeinsam. Tastet man vorsichtig über die Bänderung, so fühlt sie sich eigentümlich stufig an. Die blauen Stellen sind nämlich dicker als die schwarzen und die weißen. Blau ist beim Eichelhäher eine Strukturfarbe, ähnlich wie das Blau des Himmels; es entsteht dadurch, daß auf schwarzem Grunde farblose sogenannte Schirmzellen stehen, die wir als Verdickungen ertasten und die eine blauwirkende Lichtbrechung hervorrufen. Weiterhin typisch für den 34 cm großen und etwa 175 g schweren Vogel, sind die aufstellbaren Kopffedern und ein schwarzer »Bartstreifen«. Der Eichelhäher ist kein guter Streckenflieger, wohl aber fliegt er äußerst wendig und geschickt zwischen den Bäumen hindurch. Das Flugbild des Eichelhähers wird durch die breiten, gerundeten Flügel charakterisiert. Sein Flug ist langsam mit unregelmäßigen Flügelschlägen, dabei zeigen sich die weißen Flügelfelder. Männchen und Weibchen sind fast gleichgefärbt. Vom kräftigen Schnabel aus zieht sich ein breiter, schwarzer Streifen zur Kehlseite. Der Eichelhäher ist 30 – 38 cm groß und kann seine verlängerten Scheitelfedern bei Gefahr zu einer markanten Federhaube aufstellen. Sein Gefieder weist eine rötlichgrau/braune Grundfärbung auf, wobei der hellere Oberkopf schwarz gestrichelt ist. Die schwarzen Flügel haben einen weißen Fleck und weisen ein blau-weiß-schwarzes Flügelmuster im Schulterfeld auf. Ein schwarzer Bartstreif hebt sich deutlich von der weißen Kehle und dem Kinn ab. Der Schnabel ist hornfarben und die Beine sind blassbraun bis dunkelrötlich
Verbreitung: Der Eichelhäher fehlt in Mitteleuropa nur in den waldfreien Gebieten. Besiedelt werden sowohl Laub- und Misch- als auch Nadelwälder. In jüngster Zeit siedelte er sich auch in den Parks, Grünanlagen und großen Gärten der Städte an. Die Gebirgslagen besiedelt er bis in ca. 1.600 m Höhe.
Das Vorkommen der Häher ist jedoch nur in bewaldeten Gebieten häufig, da die einzelnen Brutpaare relativ große Reviere verteidigen und gegeneinander sehr unverträglich sind. Durch die zunehmende Klimaerwärmung konnte der Eichelhäher sein Brutareal nach Norden ausdehnen. In Deutschland ist er Standvogel, der in manchen Wintern Gesellschaft von Artgenossen aus dem Norden und Osten bekommt. In strengen Wintern bekommt der Eichelhäher auch Gesellschaft von einer verwandten Art, dem Tannenhäher Nucifraga caryocatactes.

Rufe: Ebenso bezeichnend ist sein Geschrei, ein kreischendes „Rätsch”, mit dem er jedes fremde Wesen begrüßt und begleitet. Damit warnt er das Wild, das gelernt hat, auf das Geschrei des Eichelhähers aufzumerken, und das dann flüchtet ; sehr zum Verdruß des Jägers und des Naturfreundes. Neben dem »Rätschen« verfügen diese Häher noch über ein großes Repertoire an weiteren Rufen, auch geben sie häufig regelrechte Gesänge von sich, in denen nachgeahmte Laute anderer Vogelarten enthalten sein können. In Nestnähe verhält sich der Vogel meist recht still, auch wenn er auf Nahrungssuche für die Brut ausfliegt.

 

Nahrung: Seine Vorliebe für die Eier und Jungvögel anderer Arten, die er mit seinen nächsten Verwandten, den Elstern und Krähen, teilt, hat ihm keinen guten Ruf eingetragen. Überwiegend jedoch suchen Eichelhäher nach kleinerer tierischer Nahrung (Insekten, Würmer u. ä.) und nach Eicheln, Bucheckern, Nüssen, Beeren und anderen Pflanzensamen. Insgesamt überwiegt wohl der pflanzliche Anteil im Nahrungsangebot. Sie können größere Bissen unter die Füße nehmen und mit dem Schnabel zerkleinern, was außer den Rabenvögeln unter den Singvögeln nur noch die Meisen können.
Fortpflanzung: Der Eichelhäher macht nur eine Brut im Jahre. Er ist bei Störungen sehr empfindlich und verläßt leicht sein Gelege; dann gibt es ein Nachgelege. Beide errichten von Mitte April an ein aus Reisern gut geflochtenes Nest, auf dem Sie eine Mulde aus feinen Stengeln, Halmen und Wurzelfasern bauen. Es steht in hohen Baumwipfeln, kann aber auch unten in einem Dorn- oder Wacholderbusche angelegt sein, so daß man bequem mit der Hand hineinlangen kann. Die Nester der Eichelhäher sind verhältnismäßig klein und flach. Das Weibchen legt im Mai 5 bis 6 Eier, die auf graugrünem Grunde graubraune Punkte und Flecken, zuweilen auch noch schwarze Strichel und Schnörkel zeigen. Beide Eltern brüten 16 bis 17 Tage abwechselnd. Obwohl die Eier an verschiedenen Tagen gelegt werden, schlüpfen die Jungen etwa zur gleichen Zeit. Die Jungen kommen nackt, rosahäutig und blind auf die Welt. Nach 4 Tagen erhält die Haut einen grünlichen Bronzeschimmer, und am 5. Tag öffnen sich die Augen ein wenig. Die Sperrachen sind ziegelrot mit sehr schmalen rosafarbenen Schnabelwulstsäumen. Beide Eltern füttern die Kleinen, zunächst mit Insekten und Würmern und tragen die Kotballen fort. Mit 19 bis 20 Tagen verlassen die Jungen, noch flugunfähig, das Nest und krallen sich fest auf den Zweigen der Wipfel an. , sie sind als typische Nesthocker nackt und blind und werden von beiden Eltern versorgt.

Bejagung: Eichelhäher richten großen Schaden im Obst- und in der Weinkultur an, darum werden sie in Südtirol vom 01. Oktober – bis einschließlich 15. Dezember bejagt
Text “Verbreitung”, mit freundlicher Genehmigung von: Karsten Rönsch stellv. Vereinsvorsitzender Vogelschutz-online e.V.