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Der Steinkauz

Kennzeichen: 
Der Steinkauz ist mit einer Größe von ca. 22 cm und einer Flügelspannweite von 55 – 60 cm kleiner als eine Taube. Männchen und Weibchen sind gleich groß. Das Männchen wiegt mit etwa 180 g annähernd soviel wie das Weibchen (200 g). Der Steinkauz ist eine kleine, gedrungene und kurzschwänzige Eule mit flachem Oberkopf, großen gelben Augen und weißen Streifen über den Augen, die wie Augenbrauen wirken. Oberseits ist er dunkelbraun mit hellen Flecken. Das Brustgefieder ist gelblichweiß mit dichten braunen Längsflecken. Die Beine sind weißlich befedert. Im Gegensatz zu den meisten anderen Eulen ist der Steinkauz häufig auch am Tage zu beobachten. Er sitzt gerne in der Sonne und jagt oft auch schon am Nachmittag. Hauptsächlich ist er jedoch von Sonnenuntergang bis Mitternacht und in den frühen Morgenstunden unterwegs. Auffällig ist auch der niedrige, wellenförmige Flug, der dem des Spechtes ähnelt. Wird er argwöhnisch, knickst und verbeugt er sich in schneller Folge und gleicht einem kleinen Kobold, was ihm im Volksmund die Namen Quäkerle, Klawittchen und Wichtl eingebracht hat. Leider sind sein monotoner Reviergesang und miauender Lockruf nur noch selten zu hören.

Fortpflanzung: Der Steinkauz lebt häufig in Dauerehe und ist sehr brutplatztreu. Er brütet bevorzugt in natürlichen Höhlungen von Kopfweiden und alten Obstbäumen, daneben auch in Mauerlöchern oder auf Dachböden. Heute ist er vielfach auf mardersichere Spezialniströhren angewiesen. Nach der Balz Ende Februar bis Mitte April werden im April/Mai 3 – 7 Eier gelegt. Nach einer Brutzeit von 24 – 28 Tagen verbleiben die Jungen 30 – 35 Tage im Nest. Etwa 1 Woche nach Verlassen der Bruthöhle können sie fliegen. Sie werden jedoch noch weitere 5 Wochen von den Eltern versorgt, bis sie das elterliche Revier verlassen.

Der Steinkauz

Nahrung: Der Steinkauz ernährt sich vorwiegend von Feldmäusen. Daneben werden andere Kleinsäuger, Kriechtiere und Lurche erbeutet. Als Nahrungsersatz bei geringem Feldmausvorkommen werden Vögel erjagt. Der Steinkauz frisst auch gerne Regenwürmer, die eine beliebte Aufzuchtsnahrung sind. Der Steinkauz ist Ansitzjäger, jagt jedoch auch im niedrigen Flug und zu Fuß.

Lebensraum und Vorkommen: Der Steinkauz bevorzugt offenes und ebenes Gelände. Der ideale Lebensraum sind daher Kopfweidenbestände, Parkanlagen, Feldgehölze und Obstgärten mit alten Baumbeständen in offener Kulturlandschaft. Der Steinkauz fehlt weitestgehend in den nördlichen Teilen Europas. In Mitteleuropa ist der Steinkauzbestand rückläufig. Der Steinkauz ist ein Ganzjahresvogel.

Gefährdung: Der Steinkauz kann ein Alter von 15 Jahren erreichen. Der Bestand des Steinkauzes ist durch Rodung alter Obstbäume und Kopfweiden sowie durch Flurbereinigung, Intensivierung der Landwirtschaft und großflächige Umwandlung von Dauergrünland in Ackerland gefährdet. Durch den Verlust der Brutplätze und Tageseinstände und auch der Nahrungsgrundlage geht der Steinkauzbestand drastisch zurück.

Stimme:

Interessantes
Der Steinkauz galt früher als Unglücks- und Todesvogel. Sein gellender “kuwitt”-Ruf wurde als “Komm mit” gedeutet und so kündete seine Stimme Tod und Verderben.

Quelle: Eulenwelt.de