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Steinmarder oder Hausmarder

Der Steinmarder, manchmal auch Hausmarder genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder. Er ist in Mitteleuropa die häufigste Art der Gattung der Echten Marder und als Kulturfolger regelmäßig in der Nähe des Menschen zu finden.

Stein- oder Hausmarder

Gewicht: 1.200-1.800 g

Kopf- Rumpf-Länge: 40-50 cm

Anzahl Junge: 1 – 5

Schwanzlänge: 20 – 30 cm

Paarungszeit: Juni-August

Setzzeit: März/April (Keimruhe)

Lebensweise: Kulturfolger, häufig im menschlichen Siedlungsbereich, aber auch in Wald und Feld verbreitet, meidet deckungsfreie Gebiete

Lebensraum: vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, territorial, Einzelgänger

Nahrung: Allesfresser, z.B. Kleinsäuger, Regenwürmer, Vögel, Eier, menschliche Abfälle, Aas, ca. 1/3-1/2 der Nahrung pflanzliche Kost (Früchte, Beeren)

Der Steinmarder kann leicht mit seinem engen Verwandten, dem an den Lebensraum Wald gebundenen Baummarder (Martes martes) verwechselt werden. Im Unterschied zum EDELMARDER oder BAUMMARDER ist der Kehlfleck des Steinmarders aber meist weiß gefärbt und gegabelt (beim Baummarder gelblich und abgerundet) und das Fell braungrau (beim Baummarder kastanienbraun). Allerdings gibt es bei beiden Arten Färbungsvarianten, so daß eine sichere Unterscheidung bei der Beobachtung lebender Tiere nicht möglich ist. Der Nasenspiegel ist beim Steinmarder rosa (beim Baummarder braun), die Fußsohlen sind unbehaart (beim Baummarder behaart). Eine eindeutige Artzuordnung ist anhand von Gebißmerkmalen möglich: der 3. obere Backenzahn (3. Prämolar) ist beim Steinmarder am Außenrand abgerundet und beim Baummarder eingebuchtet. Der Steinmarder ist seit altersher als Kulturfolger bekannt, weshalb er im Volksmund auch als Haus – oder Dachmarder bezeichnet wird. Er ist in Baden-Württemberg eine kommune Art, die überall verbreitet ist. Der Steinmarder verschläft den Tag in Verstecken und geht in der Dämmerung auf Nahrungssuche. Er ist ein hervorragender Kletterer, der mühelos Hauswände hoch (und runter) klettern kann. Gerne quartieren sich Marder unter dem Dach ein, was nicht selten zu Konflikten mit den menschlichen Mitbewohnern führt. Denn die nachtaktiven Tiere können zu bestimmten Jahreszeiten für erhebliche Ruhestörung sorgen, besonders beim lautstarken Treiben zur sommerlichen Paarungszeit (Ranz) oder wenn Jungtiere den Dachboden als Spielwiese zweckentfremden. Man sollte in diesen Fällen versuchen, mit dem Steinmarder in friedlicher Koexistenz zu leben, denn die Ruhestörung ist vorübergehend. Zuverlässig und dauerhaft lässt sich der Marder vom Dachboden nur fernhalten, wenn es gelingt, die Einschlüpfe zu finden und zu verschließen. Keinesfalls darf man dieser dem Jagdrecht unterliegenden Tierart ohne weiteres nachstellen. In befriedeten Bezirken – dazu zählt der häusliche Bereich – muß die Jagd von der unteren Jagdbehörde genehmigt werden.

EDELMARDER ODER BAUMMARDER

Der Edelmarder oder Baummarder

Länge  40-50 cm
Schulterhöhe bis 15 cm
Gewicht bis zu 2 kg

Er ist etwas kleiner als der Steinmarder.

Geschlechtsreif mit 18-24 Monaten.

Mit Ausnahme der Ranzzeit im Juli/August leben der Rüde und die Fähe getrennt.

Die Fähe geht einschließlich der Eiruhe ca. 9 Monate dich und bringt zwischen März/April 2-4 fast nackte ca. 30 g schwere Jungen zur Welt. Diese öffnen ihre Augen nach 34-38 Tagen. Säugezeit ca. 8 Wochen.

Er bewohnt häufig hohle Bäume, alte Vogelnester, Eichhörnchenkobel oder Spechthöhlen. Baummarder ernähren sich von kleinen Säugetieren (Mäuse- bis Hasengröße), Vögeln und Insekten; daneben frisst er pflanzliche Kost wie Obst, Nüsse und Beeren. Er ist bei Dämmerung und Nacht aktiv. Seine Beute tötet er durch einen Biss in den Nacken. Junge Baummarder sind bei der Geburt etwa 10 cm lang. Meistens befinden sich drei Junge im Wurf. Sie bleiben acht Wochen lang im Nest, das sich in verlassenen Eichhörnchenkobel oder Vogelnestern befinden kann, bevor sie umher zu klettern beginnen. Im zweiten Lebensjahr sind sie geschlechtsreif. Baummarder können bis sechzehn Jahre alt werden, sterben aber in freier Wildbahn meistens vor dem zehnten Lebensjahr. Der Baummarder wird auch “Edelmarder” genannt, weil sein Pelz früher sehr begehrt war. Durch diesen Umstand ist der Baummarder selten geworden. Der Edelmarder ist von ähnlicher Gestalt und Grösse wie der Steinmarder. Ausgewachsene Individuen weisen bei einer Schulterhöhe von etwa 15 Zentimetern eine Kopfrumpflänge von im allgemeinen 40 bis 50 Zentimetern, eine Schwanzlänge um 25 Zentimeter und ein Gewicht von gewöhnlich zwischen 1,1 und 1,4 Kilogramm auf, wobei die Männchen durchschnittlich etwas grösser sind als die Weibchen. Vom Steinmarder lässt sich der Edelmarder äusserlich hauptsächlich durch drei Merkmale unterscheiden: Erstens ist sein Kehlfleck hellgelb bis gelb, während er beim Steinmarder stets weiss ist. Zweitens ist sein Fell prächtig rotbraun gefärbt, während es beim Steinmarder ein «neutrales» Braun aufweist. Drittens ist seine Schnauze dunkler gefärbt als das restliche Fell, während sie beim Steinmarder eher etwas heller ist. Im übrigen ist der Edelmarder schlanker und hochbeiniger gebaut als der Steinmarder und weist stärker behaarte Fusssohlen sowie längere und grössere Ohren auf. Neben diesen Körpermerkmalen unterscheidet sich der Edelmarder sehr deutlich durch seine Lebensraumvorliebe von seinem Vetter: Er ist ein typischer Bewohner geschlossener Waldungen und wird deshalb auch «Baummarder» genannt. Der Steinmarder bevorzugt dagegen, wie sein Name sagt, Felsgegenden mit lockerem Gehölz. Zudem hält sich letzterer gerne im Umfeld menschlicher Siedlungen auf und verbringt dort den Tag häufig auf Dachböden und in Scheunen, was ihm den Zweitnamen «Hausmarder» eingetragen hat

Der Edelmarder ist im Gegensatz zum Steinmarder sehr menschenscheu und meidet die Nähe von Städten und Dörfern nach Möglichkeit.

Stimme Edelmarder in mp3