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Hundehaltung und Hunde-Erziehung bedeutet mehr als Füttern und Gassi – Gehen. Wie sieht die Praxis aus? Hunde-Erziehung und Ausbildung ist ein ernstes Thema! Habe ich genügend Zeit für mein Hund, Kann ich meinen Hund trainieren? Mit ihm Sport machen und genügend auslauf geben.?

Probleme durch die Hundehaltung: Gerade in Siedlungen – kann es zu Streitigkeiten mit den Nachbarn führen, weil die Vierbeiner nun einmal bellen. Manchmal liegt es sicherlich am fehlenden Verständnis für den Hund, in einigen Fällen sind die Beschwerden aber berechtigt. Vor Gericht ist dann meist der Mensch das Maß der Dinge. Unsere Hunde können sich nur durch Gestik, Mimik und Bellen äußern. Insoweit handelt es sich beim „Laut geben“ um eine notwendige Ausdrucksform. Oft ist das Anschlagen ja erwünscht, wenn ein wachsamer Hund für Haus und Hof gehalten wird. Hundehaltung ist demnach nie ganz geräuschfrei. Hunde gehen Nicht-Hunde-Besitzern auf die Nerven. Das gilt zwar nicht für alle Nicht-Hunde-Besitzer, da sich unter ihnen noch so mancher zukünftige Hunde-Besitzer befindet, der nur umständehalber z. Z. keinen Hund hält, aber doch für schätzungsweise die Hälfte der Bevölkerung. In Großstädten ist die Hundefeindschaft sicher noch ausgeprägter als auf dem Lande. Viele Hunde, die ich kenne, sind schlecht erzogen und geben immer wieder Anlass für Streit. Zurecht Anstoß genommen wird an Kläffern, an verschmutzten Gehwegen, Rasen und Straßen, am Anspringen, Anbellen oder gar Beißen von Mitmenschen oder Hunden sowie an Verkehrs- gefährdenden Streuern. Auch hygienische Gründe werden oft angeführt. Natürlich ist die Bakterien- und Virenkonzentration in Gebüschstreifen von Parkanlagen, die regelmäßig und häufig als Hundeklo verwendet werden, höher als normal. Immer noch ist es der Entscheidung des Hundebesitzers überlassen, ob er seinen Hund regelmäßig impfen lässt oder nicht. Immer noch fürchten manche Menschen Tollwut und Würmer, wenn sie einem Hund begegnen. Andererseits wird von manchen Hunden erwartet, dass sie sich wie “Lassie”, oder andere bekannte Hunde vom Fernsehen verhalten und von jedem fremden Kind mit Begeisterung streicheln oder spielen lassen. Ein Hund, der das nicht akzeptiert, gilt dann sofort als falsch, böse oder hinterhältig. Letztendlich sind Sie als Halter des Hundes immer schuldig, wenn es zu einem Unfall kommt.

DIE RICHTIGE WAHL: Zunächst sollten Sie gut überlegen, welche Rasse Sie bevorzugen oder zumindest, wie groß der Hund ungefähr werden soll, ob es ein temperamentvoller oder ein ruhiger Hund sein soll und ob Sie langes oder kurzes Haar pflegen möchten. Die etwa 400 Hunderassen, die es weltweit gibt, unterscheiden sich nicht nur äußerlich voneinander. Einen Welpen bekommt man in der Regel über den Tiermarkt in der Fachpresse, in der Tageszeitung oder über spezielle Internetseiten. Erschrecken Sie nicht, wenn er über 600 Euro kosten soll. Bekommen Sie dafür einen gut gepflegten, gesunden Welpen, ist er es wert. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf eines Welpen nach den Bedingungen, die in dem Verein gelten, der ihm sein “Papier”, also seinen Abstammungsnachweis (=Stammbaum, =Ahnentafel) ausstellt. Darf eine Zuchthündin nach Vereinssatzung öfter als einmal pro Jahr werfen oder werden keine tierärztlichen Untersuchungen vor der Zulassung zur Zucht verlangt, ist es kein guter Verein. Lassen Sie sich vom Züchter erzählen, wann die Mutter der Welpen das letzte Mal geworfen hat (wenn es nicht der erste Wurf ist), ob sie jemals krank war und ob es bei der Geburt oder in der Aufzucht der Jungen Probleme gab. Eine entsprechende Vorgeschichte wäre ein schlechtes Vorzeichen. Versuchen Sie, ein längeres Gespräch mit ihm zu führen. Wenn er in Ordnung ist, wird er spontan und ehrlich antworten. Zuchttiere – auch Hündinnen! – sollten meiner Meinung nach immer absolut HD-frei sein. Es gibt auch andere Erbkrankheiten, von denen Zuchttiere frei sein sollten (s. u.). Die Welpen sollten auf jeden Fall geimpft und mit einer eindeutigen Nummer tätowiert oder geimpft sein, die in der Ahnentafel aufgeführt ist. Die Kennzeichnung mit implantiertem Mikrochip ist in Italien Pflicht und setzt sich immer mehr auch im Ausland durch, weil sie als fälschungssicher gilt.

Soviel Neues zu entdecken! Bei Rassehunden “ohne Papiere” ist jedoch wahrscheinlich, dass keine Untersuchung an den Elterntieren vorgenommen wurde. Vielleicht sind aber die Elterntiere aus unterschiedlichen Vereinen und die Welpen wie viele Mischlinge durch weniger Inzucht gesünder als anerkannte Rassevertreter. Bei Mischlingen setzen sich oft die gesünderen Gene durch. Fragen Sie, was die Elterntiere können und gelernt haben, wie mit ihnen gespielt oder gearbeitet wird. Haben die Tiere eine Ausbildung, ist das für ihr Wesen und ihre Gesundheit ein gutes Zeichen. Elterntiere, die die Türen selbst öffnen gelernt haben, haben wahrscheinlich auch intelligenten Nachwuchs. Wägen Sie selbst ab. Der Welpe muss einen gesunden Eindruck machen. Dazu gehört nicht nur, dass sein Fell weich und sauber und frei von Ungeziefer ist, sondern auch, dass die Zahnstellung stimmt und dass kleine Rüden zwei Hoden ertasten lassen. Sonst können Probleme und beachtliche Tierarzt-Rechnungen auf Sie zukommen. Nehmen Sie sich auf jeden Fall genug Zeit, bevor Sie sich für den Kauf eines Hundes entscheiden. Sie verbringen möglicherweise die nächsten 15 Jahre mit ihm! Sehen Sie in der Rubrik “Tiermarkt” wochenlang zur von Ihnen gewählten Rasse keine Anzeige von seriösen Züchtern, können Sie versuchen, anders an Züchteradressenheranzukommen, z. B. über Ausstellungen oder, indem Sie Besitzer schöner Rassevertreter auf der Straße fragen, woher sie ihren Hund haben. Wenn Sie Glück haben, lernen Sie so einen Züchter kennen, der bereits schöne Welpen hat, aber in einer anderen Stadt bzw. Zeitschrift inseriert. Gute Erfolgsaussichten bietet neuerdings auch eine Suche im Internet. Für einen guten Hund sollte man keine Wege und Kosten scheuen. Vielleicht gefallen Ihnen die Zuchttiere eines bestimmten Züchters schließlich so gut, dass Sie gerne bereit sind, für einen solchen Hund noch eine Weile auf der Warteliste zu stehen. Dass ein Welpe “süß” ist, reicht nicht für eine Kaufentscheidung. Bleiben Sie sachlich! Üben Sie also schon jetzt etwas, was Sie ohnehin noch brauchen werden, wenn Sie Ihren neuen Liebling erst zu Hause haben: Geduld!

Voraussetzungen zur Zucht: Bevor Rassehunde zur Zucht zugelassen werden, müssen sie – je nach Züchter-Verein – mehr oder weniger strenge Voraussetzungen erfüllen. Es kommt nicht nur darauf an, dass die Hunde dem gewünschten Bild ihrer Rasse entsprechen, sondern auch darauf, dass sie keine Erbkrankheiten weitergeben. Während ersteres auf einer Zuchtschau durch die Note festgelegt wird, die der Zuchrichter dem Tier gibt, muss letzteres von einem Tierarzt am narkotisierten Hund untersucht werden. Sehr moderne Zuchtvereine verfolgen zudem die Entwicklung des Nachwuchses über Jahre hinweg, so dass Vererber von Krankheiten gefunden und aus der Zucht genommen werden können. Viele dieser Vererber zeigen selbst keinerlei Symptome, wäre sonst also höchstens anhand genetischer Tests zu erkennen. In manchen, rein kommerziellen Vereinen werden keine Untersuchungen gemacht. Sind die Welpen dann noch schlecht gepflegt, ist es unwahrscheinlich, dass man dort ein gesundes Tier erwirbt. Auch wenn das Tier einen geringeren Preis hat, als ein Welpe aus einem verantwortungsvolleren Verein, sollten Sie sich die Anschaffung gut überlegen. Die Tierarztkosten übersteigen schnell ein Mehrfaches des Anschaffungspreises und wenn Sie Pech haben, wird ihr “Sorgenkind” dann trotzdem nicht alt. Andererseits sind die Rassehunde der “guten”, international erfolgreichen Vereine sehr viel höher gezüchtet, als die Hunde der kleinen Vereine. In überzüchteten Linien treten Erbkrankheiten besonders oft auf, da die Elterntiere meist schon recht stark miteinander verwandt sind (hoher Inzuchtkoeffizient). In der sogenannten Linienzucht ist die Verpaarung verwandter Tiere das Mittel, um gewünschte Merkmale zu verstärken. Für erblich bedingte Krankheiten gilt jedoch dasselbe Vererbungsschema! Viele Züchter arbeiten überhaupt nicht mit ihren Tieren und merken gar nicht, wie wenig belastbar ihre Schätzchen sind. Andererseits birgt das Züchten mit jungen Eltern die Gefahr, dass erbliche Krankheiten bei diesen Tieren noch nicht erkennbar sind. Weiter vererbt werden sie trotzdem. Dagegen hilft auch die beste Welpenpflege nicht. Dafür entspricht der Hund in besonderem Maße den für die Rasse geltenden Schönheits-Idealen.

Ein Teil dieses Berichtes aus http://www.hunde.com