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Sperlingskauz (Glaucidium passerinum)
Fotorechte: Kaser Burkhard -

Sperlingkauz – Urheberrechte und © Kaser Burkhard

Merkmale: Der Sperlingskauz ist die kleinste einheimische Eule Europas mit 16-18 groß. Das Männchen ist mit etwa 16 cm kaum größer als ein Sperling, das Weibchen ist rund 2 cm größer. Die Eule wiegt etwa 65 Gramm (Weibchen wiegen durchschnittlich 10 Gramm mehr) und hat eine Flügelspannweite von 36 – 39 cm. Unsere kleinste einheimische Eule ist oberseits dunkelbraun mit vielen weißen Tupfen, unterseits Rahmweiß mit schmalen dunklen Flecken, die beim sitzenden Vogel Längsstreifen bilden. Der kurze Schwanz trägt 5 helle Querbinden. Typisch für das Käuzchen sind die gelben Augen, die unter weißen Augenbrauen liegen. Sperlingskäuze sie sind sehr lebhaft, wenig scheu und sitzen gern auf Wipfeltrieben von Fichten.
Vorkommen: Die kleinen Käuze kommen in Mitteleuropa in höheren Mittelgebirgen Alpenwälder Nadelwälder oder Mischwälder mit hohem Nadelholzanteil, mit einzelnen Freiflächen vor. Seine Höhenverbreitung erstreckt sich von ca. 1000 m bis 2100 m. Der knapp Spatzengroße Sperlingskauz ist im Gegensatz zu seinen Verwandten vorwiegend tagaktiv und kann sogar ausgesprochen dämmerungsaktiv sein. Sperlingskäuze üben ihre Jagd auf Lichtungen, in kleinen Hochmooren und über Waldwiesen aus. Neben Mäusen erbeuten Sperlingskäuze auch Finken und Meisen. Normalerweise besteht die Nahrung des Sperlingskauzes zu zwei Dritteln aus Mäusen, bei hohem Schnee werden aber fast nur Kleinvögel erbeutet. Beim Beutefang schießt er im Blitzstart von seiner Warte und kann einen kleinen Singvogel regelrecht von den Ästen greifen. Im Winter legt er in Spechthöhlen vorsorglich einen Notvorrat für Tage an, an denen Nebel oder Schneegestöber die Jagd unmöglich machen. Manchmal stapelt er bis zu 30 Kleinvögel in seinen Vorratskammern übereinander! Wer so klein ist, trägt ein großes Risiko selbst erbeutet zu werden. Neben Baummardern, die besonders den Jungen in der Höhle gefährlich werden, ergreifen auch größere Greifvögel und Habicht und Waldkauz die Sperlingskäuze. Doch nicht nur ihre Feinde machen den Sperlingskäuzen zu schaffen, viel gefährlicher sind Veränderung und Zerstörung ihrer Lebensräume.

Fortpflanzung: Zur Brut benötigt der Sperlingskauz Spechthöhlen, in denen das Weibchen 3-7 Eier auf den Höhlenboden legt. Legebeginn ist Anfang April bis Anfang Mai. Der Sperlingskauz legt alle zwei Tage ein Ei, bis das Gelege komplett ist. Nach etwa 28 Tagen schlüpfen die Jungen aus den Eiern. Sie erscheinen im Alter von 21-25 Tagen zum ersten Mal im Flugloch der Bruthöhle. Nach spätestens 5 Wochen fliegen die jungen Käuze aus, sie werden aber noch etwa vier Wochen von den Altvögeln betreut.

 

Stimme Sperlingkauz: