Der Auerhahn, auch URHAHN oder GROßER HAHN genannt, gehört zu der Hohen Jagd. Das Auerwild ist die größte europäische Hühnerart. In den Alpen erreichen Auerhahnen eine Flügelspannweite von 1,20 – 1,40 m, eine Länge bis zu fast 90 cm und ein Gewicht von 3,5 bis 6 Kilo und sind die größten Rauhfusshühner unserer Alpen.
Merkmale:
Paarungszeit: April – Mai
Brutdauer: 4 Wochen
Gelege: 4 – 10 Eier
Der Hahn hat eine dunkelgrau-schwarze Grundfärbung. Seine Schwingen und die Befiederung seiner Ständer sind braun. Er hat einen weißen Achselfleck und seine Brust weißt ein metallisch blaugrün schillerndes Brustschild auf. Oberhalb seiner Augen besitzt er nackte, rote Rosen die zur Balzzeit stark anschwellen (Balzrosen). Sein Stoß (Spiel oder Fächer) weißt meist 18 bis 20 Oberstoßfedern, die Schaufeln, welche auf der Oberseite mehr oder weniger stark weiß gesprenkelt sind, auf. Sein Schnabel (Broker) ist schiefergrau bis elfenbeinfarben. Auf das Alter des Hahnes lassen Farbe und Form des Schnabels schließen. Der Schnabel des jungen Vogels ist blau-grau, der Oberschnabel glatt und wenig gekrümmt. Mit dem zunehmenden Alter wird die Schnabelfalbe gelbgrün.
Ab etwa dem vierten Lebensjahr entwickelt sich bei den Hahnen, unterhalb der Nasenlöcher eine Rille, die Schnabelrille, der Obernabel zeigt zwei deutliche Längsfurchen und seine Spitze ist lang und hakig, gebogen. Eine deutliche Ausprägung derselben deutet auf einen alten Hahn hin. Die Stoßfedern (Schaufeln) sind bei älteren Hähnen breiterund mehr abgerundet als bei den jungen Hähnen. Die Auerhenne ist mit 1,3 bis 2,3 Kilo wesentlich geringer als die Hahn. Die Henne hat als Grundfarbe ihres Gefieders eine mehr oder minder starke rostbraune bis rostgelbe Befiederung. Deutlich ausgeprägt ist ihr rostgelbes bis kastanienbraunes Brustschild. Die Querbänderung sowie Sprenkelung des Hennengefieders ist in den Farben schwarz und grau; sie ist im Gegensatz zur Birkhenne kräftiger. Ihr Stoß ist relativ lang und abgerundet. Das Auerwild bewohnt reich gegliederte, lichte Misch- und Nadelwälder mit Vorkommen von Altholzbeständen. Am günstigsten sind für das Auerwild Wälder in denen eine reiche Kraut- und Strauchschicht vorkommt, sowie Altholzbestände die sehr licht stehen. Die Balz: beim Auerwild ist stark von der Höhenlage und der Witterung abhängig. Sie kann bereits im März beginnen und ebenso noch im Juni vorhanden sein. Zumeist fällt sie aber in die Monate April bis Mai. Die Balz findet auf traditionellen Balzplätzen und Balzbäumen statt wobei der Hahn bereits am Abend seinen Balzbaum bezieht und somit Balz- und Schlafbaum identisch ist. Noch bei Finsternis beginnt der Hahn frühmorgens, nach kurzem Einspiel, seine Strophen und Gsetzln zu singen. Knappen – Triller – Hauptschlag – Wetzen. Ein solches Gsetzl dauert etwa 6 Sekunden (wenn der Hahn gut eingespielt ist) und wird laufend wiederholt. Nach Sonnenaufgang überstellt sich der Hahn auf den Boden zur Bodenbalz. Dort balzt er weiter und macht ab und an statt des Schleifens einen Flattersprung. Dabei bringt er sich mit einigen Flügelschlägen in etwa 2m Höhe und kommt mit rüttelnden Flügelschlägen wieder laut polternd zu Boden. Während der Bodenbalz werden auch die Hennen befruchtet (getreten). Sobald die Henne mit der Eiablage beginnt erscheint sie in der Regel nicht mehr am Balzplatz. Die Eier werden, an geschütztem Ort, in eine flach gescharrte Mulde gelegt und von der Henne knapp 4 Wochen bebrütet. In den ersten Lebenswochen ernähren sich die Kücken tierisch (Insekten, Kerfe) um sich dann allmählich auf pflanzliche Kost umzustellen. Die Kücken (Gesperre) bleiben etwa bis Ende August Anfang September bei der Henne und werden dann selbstständig.
– AUERHAHN BALZGESANG mp3 (ANHÖREN).
Lebensweise: Das Auerwild ist ein scheuer, unauffälliger Waldbewohner der in seiner Bestandeszahl ( “Bestand” – Auerwild zählt zur hohen Jagd), gegenüber den Nachkriegsjahren, deutlich zurückgegangen ist. Die Ursache dafür liegt wieder einmal mehr nicht beim Jäger sondern in der Reduktion der Lebensräume vom Auerwild. Mischwälder wurden durch Monokulturen (Fichte) ersetzt, diese Monokulturen bedeuten das Aus für das Auerwild. In manchen Gebieten wurde bei der Waldbewirtschaftung wieder auf die Lebensraumbedürfnisse des Auerwildes gedacht. Der Erfolg, eine Bestandeszunahme des Auerwildes, stellte sich alsbald ein.
Nahrung: Auch der Verdauungstrakt der Raufußhühner ist besonders angepasst an die ballastreiche Nahrung aus Blättern, Heidelbeeren, Insekten, Zweigen und Nadeln. Kiefer – und Fichtennadeln bilden den Hauptteil der Nahrung, wobei auch die Nadeln der Zirbe angenommen wird. Mit dem scharfen Hornschnabel kann das Auerhuhn diese Nahrung abschneiden. Damit gibt es für Auerwild im Winter eigentlich kaum Nahrungsengpässe. Auerhühner verschlucken wie auch andere Hühner Magensteine, die im Magen zurückgehalten werden und sich allmählich abnutzen. Normalerweise sind das Kieselsteine, die sich nicht in Magensäure auflösen. Im Winter fressen Auerhühner statt der dann nur schwer erreichbaren Kieselsteine auch harte Holzteile oder Kerne. Die karge Winterkost aus Kiefernnadeln ist für den Magen des Auerhuhns nur mühsam zu verdauen. Deshalb fressen sie, wie andere Vögel, die sich von Pflanzen ernähren, teils große Mengen kleiner Steinchen. Das unterstützt den Magen, die Pflanzenteile mechanisch zu zerkleinern.
Jagdzeiten: In Südtirol ist das Auerwild ganzjährig geschützt und darf somit nicht bejagt werden
Text Auerhahn wurde uns freundlicherweise von (www.jagdweb.at ) zur Verfügung gestellt