Flinten-Munition (Schrotpatrone)
Schrotpatronen enthalten kein Einzelgeschoß, sondern eine Vielzahl von Schrotkörnern (Schroten). Beim Schuß verteilen sich die Schrote in einer Schrotgarbe, womit vor allem kleine, bewegte Ziele (Flugwild, Hase, Kaninchen) auf kurze Entfernung (ca. 20-40 m) beschossen werden. Die tödliche Schusswirkung entsteht dabei weniger durch die Energie des einzelnen Schrotkorns, sondern durch die Energie des einzelnen Schrotkorns, sondern durch das Zusammenwirken möglichst vieler gleichzeitiger Treffer (Schockwirkung). Also grundsätzlich andere Verhältnisse als beim Büchsenschuß.
Schrote und Schrotstärken: Die Schrote bestehen in der Regel aus Hartblei (auch vernickelt). Neuerdings gibt es auch Schrote aus weichen Eisenlegierungen. Die Schrotstärke wird nach dem Durchmesser des einzelnen Schrotkorns entweder in Millimeter oder nach einer entsprechenden Nummer angegeben. Für die Jagd sind bei uns folgende Schrotstärken gebräuchlich: 2,5 mm = Nr. 7 (Hühnerschrot: Rebhuhn, Schnepfe, Kaninchen) 3 mm = Nr. 5 (Entenschrot: Wildente, Fasan, Ringeltaube, auch Hase) 3,5 mm = Nr. 3 (Hasenschrot: Hase, Fuchs)
Ausnahmsweise werden auch geringe Schrotstärken verwenden (2 mm, 2,25 mm für schwaches Flugwild sowie zum Übungsschießen auf Wurftauben). Stärkere Schrote als 3,5 mm sollten, vor allem auf Gesellschaftsjagden, aus Sicherheitsgründen nicht verwendet werden. Für Winterfuchs, Dachs oder wildernde Hunde kommt auf der Einzeljagd höchstens noch 4 mm (= Nr. 1) in Betracht. Als früher noch der Schrotschuß auf Schalenwild erlaubt war, wurden – wie noch heute teilweise im Ausland – Schrote bis zu 6 mm und 9 mm Durchmesser verwendet (sog. Reh- und Sauposten). Ausländische Schrotstärken-Bezeichnungen weichen von den deutschen ab, so dass man sich am besten nicht nach den Nummern, sondern nach den Millimeter-Angaben orientiert. Die Schrotstärke ist auf den Patronenpackungen, meist auch auf den einzelnen Patronenhülsen aufgedruckt.
Die früher in Deutschland übliche verschiedene Farbe der Patronenschlussdeckel ist infolge des heute meist verwendeten Sternverschlusses außer Gebrauch gekommen. Soweit noch angewandt, bedeutet grün 2,5 mm; blau 3 mm; rot 3,5 mm; und gelb 4 mm Kaliber und Hülsenlängen: Schrotpatronen gibt es nicht nur in verschiedenen Kalibern (20, 16, 12), sondern auch in verschiedenen Hülsenlängen. Die früher allgemein übliche Hülsenlänge von 65 mm ist immer mehr durch 70 mm als neues Standardmaß abgelöst worden. Zu beachten ist, dass 70 mm lange Hülsen keineswegs in Waffen verwendet werden dürfen, deren Patronenlager für 65 mm Hülsenlänge eingerichtet ist! Es kann zu gefährlicher Erhöhung des Gasdrucks und sogar zu Laufsprengungen kommen. Um diese Verwechslungsgefahr zu vermeiden, werden auch Schrotpatronen mit einer Hülsenlänge von 67,5 mm hergestellt, die bedenkenlos aus Patronenlagern beider Abmessungen (65 und 70 mm) verschossen werden können.
Ausschließlich für Waffen mit entsprechend bemessenem Patronenlager bestimmt sich die sog. „Magnumpatronen“ mit 76 mm Hülsenlänge, die neuerdings angeboten werden, hauptsächlich im Kaliber 20/76. Wie die Schrotstärke, so ist auch die Hülsenlänge meist (bei in Deutschland hergestellten Patronen immer) auf den Patronenpackungen und den einzelnen Patronen aufgedruckt. Das Maß der Hülsenlänge bezieht sich auf die abgeschossenen Patrone mit in voller Länge gestreckter, leerer Hülse! Die geladene Patrone ist immer kürzer, weil der obere Hülsenrand zum Verschluß gebördelt oder eingefaltet ist. Deshalb passen auch Patronen mit längerer Hülse ohne weiteres in kürzere Patronenlager – erst beim Schuß wird der Platz zu knapp, wodurch der Gasdruck gefährlich ansteigt. Das Fassungsvermögen der Hülsen ist nach Kaliber und Hülsenlänge verschieden. Die Zahl der Schrotkörner ist außerdem von der Schrotstärke und dem beabsichtigten Ladungsgewicht abhängig. Als Durchschnittswert sei angegeben, dass eine Patrone im Kaliber 16/70 ungefähr 340 Schrote 2,5 mm oder 200 Schrote 3 mm oder 125 Schrote 3,5 mm im Gesamtgewicht von rund 30 g enthalten kann. Kaliber und Hülsenlängen: Schrotpatronen gibt es nicht nur in verschiedenen Kalibern (20, 16, 12), sondern auch in verschiedenen Hülsenlängen. Die früher allgemein übliche Hülsenlänge von 65 mm ist immer mehr durch 70 mm als neues Standardmaß abgelöst worden. Zu beachten ist, dass 70 mm lange Hülsen keineswegs in Waffen verwendet werden dürfen, deren Patronenlager für 65 mm Hülsenlänge eingerichtet ist! Es kann zu gefährlicher Erhöhung des Gasdrucks und sogar zu Laufsprengungen kommen. Um diese Verwechslungsgefahr zu vermeiden, werden auch Schrotpatronen mit einer Hülsenlänge von 67,5 mm hergestellt, die bedenkenlos aus Patronenlagern beider Abmessungen (65 und 70 mm) verschossen werden können. Ausschließlich für Waffen mit entsprechend bemessenem Patronenlager bestimmt sich die sog. „Magnumpatronen“ mit 76 mm Hülsenlänge, die neuerdings angeboten werden, hauptsächlich im Kaliber 20/76. Wie die Schrotstärke, so ist auch die Hülsenlänge meist (bei in Deutschland hergestellten Patronen immer) auf den Patronenpackungen und den einzelnen Patronen aufgedruckt. Das Maß der Hülsenlänge bezieht sich auf die abgeschossenen Patrone mit in voller Länge gestreckter, leerer Hülse! Die geladene Patrone ist immer kürzer, weil der obere Hülsenrand zum Verschluß gebördelt oder eingefaltet ist. Deshalb passen auch Patronen mit längerer Hülse ohne weiteres in kürzere Patronenlager – erst beim Schuß wird der Platz zu knapp, wodurch der Gasdruck gefährlich ansteigt. Das Fassungsvermögen der Hülsen ist nach Kaliber und Hülsenlänge verschieden. Die Zahl der Schrotkörner ist außerdem von der Schrotstärke und dem beabsichtigten Ladungsgewicht abhängig. Als Durchschnittswert sei angegeben, dass eine Patrone im Kaliber 16/70 ungefähr 340 Schrote 2,5 mm oder 200 Schrote 3 mm oder 125 Schrote 3,5 mm im Gesamtgewicht von rund 30 g enthalten kann.
Flintenlaufgeschosse: (in Italien erlaubt aber in Südtirol verboten) Flintenlaufgeschosse sind schwere Einzelgeschosse aus Blei, die anstelle der Schrotladung in Patronen sitzen, die ansonsten den Schrotpatronen entsprechen und aus Flintenläufen verschossen werden. Sie sind nach dem Bolzenprinzip aufgebaut: das etwa 30 g schwere Bleigeschoß ist vorne leicht abgerundet oder zugespitzt, seitlich mit Führungsrippen versehen und hinten fest mit dem Filzpfropfen oder einem Plastikeinsatz verschraubt. Dadurch wird eine etwas bessere Flugstabilität erreicht, als sie bei einer bloßen Bleikugel aus dem glatten Lauf möglich wäre. Trotzdem ist das Flintenlaufgeschoß nur als Notbehelf zu betrachten, um Schalenwild – für welches der Schrotschuß verboten ist – zu erlegen, etwa bei Drückjagden, wenn überraschend Schwarzwild vorkommt, oder für den Fangschuß. Der Schrotlauf, aus dem Flintenlaufgeschosse verwendet werden sollen, muss unbedingt eigens dafür eingeschossen werden. Trotzdem bleibt die zuverlässige Treffgenauigkeit in der Regel – je nach Eignung des Laufes – auf 35-50 m beschränkt. Auf kurze Entfernung wirken die Geschosse aber gut und sind deshalb bei geübten Schützen für Drückjagden, vor allem auf Schwarzwild, in entsprechendem Gelände (dichter Bewuchs mit engem Schussfeld) beliebt. Von den früher zahlreicheren Typen hat sich bei uns nur das Brenneke-Flintenlaufgeschoß durchgesetzt.
TEXT-Quelle: Jagdkunde von Fritz Nüßlein BLV Verlagsgesellschaft