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Elstern, Häher, Dohlen, Krähen und Raben – sie alle gehören zu den Rabenvögeln. Und trotzt ihrer zumeist krächzenden Laute sind auch sie Singvögel. Mehr als alle anderen Vogelfamilien sind Rabenvögel der Anlass für hitzige Diskussionen zwischen Naturschützern, Gartenbesitzern, Landwirten und Jägern und werden so oft zu Unrecht zu Übeltätern abgestempelt.

Vorkommen und Verhalten: Die Rabenkrähe ist eine Unterart der Aaskrähe. Das Gefieder ist vollkommen schwarz, nur bei guter Beleuchtung glänzend. Mit etwa 47 cm Größe/Länge ist sie deutlich kleiner als der Kolkrabe. Die Rabenkrähe verfügt im Gegensatz zur Saatkrähe, mit der sie verwechselt werden kann, nicht über ein nacktes Gesicht und hat einen kräftigen, schwarzen Schnabel Eine ganze Anzahl von mittelgroßen Arten der Gattung Corvus aus der Familie der Rabenvögel bezeichnet man als »Krähen«, größere Formen dagegen als »Raben«. Beides sind recht ungenaue Sammelbegriffe, die noch dazu häufig durcheinandergeworfen und oft auch auf alle dunklen Rabenvögel gleichermaßen angewandt werden. In Europa leben als »typische« Krähen Saatkrähen und Aaskrähen, die wiederum in 2 schwarze und 4 grauschwarze Unterarten aufgegliedert sind. Nebelkrähen nennt man die bis auf Kopf und Hals im Kleingefieder grau gefärbten Formen des östlichen Mitteleuropa, Rabenkrähen dagegen die völlig schwarzen westlicheren Vögel.
Die Rabenkrähe gehört zu den am weitesten verbreiteten Vogelarten. Sie kommt in fast allen Lebensräumen vor. Ihre Nahrung sucht sie großteils auf dem Boden auf Grünländern, an Wegen und Säumen.
Zunehmend wandert die Rabenkrähe in Ortschaften ein, sofern ausreichend hohe Bäume zur Verfügung stehen.  Langfristig dürfte der Bestand stark angestiegen sein, was auch durch die Einwanderung in die Ortschaften bedingt ist. Hier findet sie durch ihre verringerte Scheu seit der Unterschutzstellung ähnlich wie Elster und Saatkrähe auch verbesserte nahrungsökologische Bedingungen vor. Ihre in Verhaltensexperimenten nachgewiesene hohe Intelligenz zeigt sich im Sozialverhalten und vor allem bei der Nahrungsbeschaffung. So wird berichtet, dass Rabenkrähen fremde Nester regelrecht auskundschaften und genau dann plündern, wenn diese nicht besetzt sind. Unnötige Störungen des Brutgeschäftes durch neugierige Vogelliebhaber können auf diese Weise indirekt zur Vernichtung der Brut der verscheuchten Eltern führen.
Zu ‘heidnischen’ Zeiten wurden Raben von vielen Stämmen und Völkern (Indianer, Germanen, Perser) als Götter oder deren Begleiter verehrt. Bereits die Juden bezeichneten die Rabenvögel als unrein, da sie sich auch von Aas ernähren. Im christlichen Glauben wurden sie dann sogar zu Vögeln der Hexen und des Teufels. Der Ausdruck ‚Galgen- oder Totenvogel‘ stammt aus dem frühen Mittelalter. Er geht darauf zurück, dass Rabenvögel Erhängte als Nahrung zu schätzen gelernt hatten und sich in Folge dessen oft in der Nähe von Galgenbäumen aufhielten. Der sich daraus entwickelte Aberglaube ging teilweise so weit, dass die einfachen Leute fürchteten, sterben zu müssen, wenn sich eine Krähe oder ein Rabe in ihrer Nähe aufhielt!
Den Rabenvögeln wurden aber auch positive Dinge nachgesagt: Von der Antike an bis hin zum heutigen

Volksglauben gelten sie als zuverlässige Wetterpropheten. Den Wikingern dienten sie als Wegweiser während gefährlicher Seefahrten. Auch sollen Raben nach Legenden schon Mörder entlarvt und sich als Rächer von Mordtaten hervorgetan haben.
Die Verbindung zum Teufel hat den Rabenvögeln im Mittelalter übel mitgespielt: Man verfolgte sie und hängte sie sogar zur ‘Abschreckung des Bösen’ an Häusern und Ställen auf. Aber auch heute noch haben viele Menschen eine Abneigung gegen diese wunderschönen und majestätischen Vögel, über die Sie im Naturhistorischen Museum noch weitere interessante Dinge erfahren können.-

Kennzeichen: Die Aaskrähe besitzt ein schwarzes, bläulich schimmerndes Gefieder. Der schwarze Schnabel ist dick, der Oberschnabel vorne gebogen. Der Stoß ist gerade. Die Beine sind ebenfalls schwarz

Stimme: Krähen geben ein recht rauhes Gequarre und Gekrächz von sich geben, im Fluge ,,krah” und bei Ärger „garr (klick um die Stimme zu hören)

 

Brut: Aaskrähen werden im Alter von 2-3 Jahren geschlechtsreif und bleiben meist ihr gesamtes Leben lang mit dem einmal gewählten Brutpartner zusammen. Auch ihr Brutrevier behalten Nebel- und Rabenkrähen über lange Zeiträume bei; meist sind es Standvögel, nur nördliche Populationen ziehen zum Winter hin in mildere Gebiete. In ihren Überschneidungsbereichen verpaaren sich Angehörige der verschiedenen Rassen häufig untereinander und bringen mischfarbige und voll fortpflanzungsfähige Bastarde hervor. Die Artabgrenzung ist also bei Rabenkrähen (Corvus corone corone) und Nebelkrähen (Corvus corone cornix) noch nicht vollständig entwickelt Fortpflanzung Aaskrähen finden sich außerhalb der Brutzeit häufig zu größeren Schwärmen zusammen.
Während der Brutperiode (Beginn im März/April, in nördlichen Gebieten Mai/Juni) aber nisten die Brutpaare einzeln auf hohen Bäumen (im Gegensatz zur Saatkrähe), von wo die Vögel einen weitreichenden Überblick haben. Das Nest ist recht umfangreich aus Zweigen zusammengesetzt und auch oft mit Erde verfestigt; die Nistmulde legen Krähen mit weichem, feinem Material aus. Das Gelege besteht aus 4 -7, meist 5 Eiern, die allein vom Weibchen 18-20 Tage lang erbrütet werden. Der männliche Vogel übernimmt währenddessen die Nahrungsbeschaffung. Die frisch geschlüpften Nestlinge sind grau bedunt und betteln mit ihrem leuchtendrosa gefärbten Sperrachen nach Futter. Sobald nach der 1. Lebenswoche sich das Weibchen nicht mehr ständig um die Nesthocker kümmern muß, versorgen beide Elternvögel den Nachwuchs, bis die jungen Krähen nach 4 -5 Wochen schließlich das Nest verlassen