Die Zecke ist so groß wie ein Stecknadelkopf und wird auch Holzbock genannt. Sie stammt aus der Familie der Spinnentiere und zählt zur Unterfamilie der Milben. Eine Zecke ist rot – bis hellbräunlich. Das Insekt hat ein hartes Rückenschild. Die Grösse eines solchen Parasiten beträgt etwa 1- 2 mm und ist damit recht klein. Sobald sich die Zecke jedoch in vollgesogenem Zustand befindet, kann dessen Grösse bis zu 1 cm zunehmen. Ein ausgewachsener Parasit hat 8 Beine. Am dunklen Kopf befinden sich Mundwerkzeuge, welche extra zum Stechen und Saugen ausgebildet sind.
Eine Zecke produziert kein Gift, kann jedoch Überträger für verschiedene Krankheiten sein. Zecken brauchen ein Klima, das hohe Luftfeuchtigkeit und relative Wärme verspricht. Deshalb sind sie im Winter nicht aktiv. Die Zeckensaison geht normalerweise von März bis Oktober. Abweichungen können sich aus der aktuellen Wetterlage ergeben. Zecken ernähren sich ausschließlich von Blut, sie brauchen keine andere Nahrung. Mit einer einzigen Blutmahlzeit kann eine Zecke sehr lange überleben. In einem Versuch konnten Zecken, die vorher Blut gesaugt haben, bis zu 10 Jahre lang ohne weitere Nahrung überleben. Die Zecke saugt das Blut in ihren Darm. Dieser besteht aus vielen Anhängen und ist so dehnbar, dass eine vollgesaugte Zecke bis zu 200 mal so viel wiegen kann, wie eine hungrige. Außerdem suchen Zecken sich Orte, wo ihre natürlichen Wirte besonders häufig vorkommen. Die Wirte, das sind vor allem Mäuse, Igel, Vögel, Rotwild, und auch Haustiere. Um auf einen Wirt zu gelangen, braucht die Zecke “Körperkontakt”, wenn auch nur für Bruchteile von Sekunden. In dieser kurzen Zeit gelangt die Zecke von der Vegetation auf den Wirt. Sie wird sozusagen abgestreift. Oft wird angenommen, Zecken ließen sich von Bäumen fallen. Das stimmt nicht. Zecken erklettern die Vegetation, wobei Larven bis zu 25 Zentimetern, Nymphen bis zu 50 Zentimetern und erwachsene Zecken bis zu 1,5 Metern Höhe erreichen können. Das ist eine Höhe von ungefähr dem 500fachen der eigenen Körpergröße. Dort klammern sie sich mit ihren hinteren Beinpaaren fest und warten auf einen vorbeikommenden Wirt.
Welche Krankheiten können Zecken übertragen?
Die bekanntesten Krankheiten, die von Zecken übertragen werden können, sind FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine schwere Form der Gehirn- bzw. Hirnhautentzündung) und Borreliose. Außerdem gibt es aber noch über 50 weitere Krankheiten die weltweit von Zecken übertragen werden können. Bisher geht man allgemein davon aus, dass die FSME-Viren über den Speichel übertragen werden, da sie sich hauptsächlich in den Speicheldrüsen der befallenen Zecken befinden. Das bedeutet, dass auch eine schnelle Entfernung der Zecke eine FSME-Infektion nicht verhindern kann. Der sicherste Schutz gegen FSME ist eine rechtzeitige aktive Immunisierung. In seltenen Fällen ist auch eine Infektion durch den Genuss von Rohmilch infizierter Kühe, Schafe oder Ziegen möglich. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Einige Beispiele der von Zecken verursachte Krankheiten sind:
Borreliose: Ursachen und Risikofaktoren: Die Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst. Dieses Bakterium gehört zuden Spirochäten. Dabei handelt es sich um schraubenförmige, bewegliche Bakterien, die beim Menschen die Lyme-Borreliose auslösen. Durch einen Zeckenstich wird die Krankheit auf den Menschen übertragen. Die genauen Zeckenspezies sind: Ixodes ricinus, pulparis und pacificus. Borreliose wird nicht durch den Einstich der Mundwerkzeuge der Zecke in die Haut übertragen, vielmehr findet die Borreliose-Übertragung erst gegen Ende der Blutmahlzeit statt. Nach circa 24 Stunden steigt das Infektionsrisiko deutlich an, da nach dieser Zeit die Blutmahlzeit in der Regel abgeschlossen ist.
Wenn die Zecke satt ist, würgt sie nämlich etwas Mageninhalt in die Wunde des Opfers, und mit ihm das Bakterium Borrelia burgdorferi. Da die Bakterien erst gegen Ende des Saugaktes in die Hautwunde gelangen, sollte eine Zecke so schnell wie möglich aus der Haut entfernt werden, um eine Infektion möglichst zu vermeiden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Zecke nicht gequetscht wird. Methoden, die Zecke mit Öl oder anderen Substanzen zu vergiften oder zu ersticken, werden nicht empfohlen, sie erhöhen sogar das Infektionsrisiko. Denn die Gefahr, dass die Zecke im Überlebenskampf Mageninhalt hervorwürgt, ist groß. Wenn man keine Erfahrung mit der Entfernung von Zecken hat, sollte man sich hiermit an Fachpersonal wenden. Zecken leben besonders auf Gräsern, Blättern, sowie im Gebüsch. Dort warten sie, dass ein Tier oder der Mensch vorbei kommt, auf welchen sie sich fallen lassen können, um von ihrem Opfer Blut zu saugen. Die Zecke wandert dafür anwarme, feuchte und dunkle Stellen des Körpers. Besonders beliebt sind beispielsweise die Achseln und die Schamregion. Zecken können sich aber auch an jeder anderen Körperstelle festbeißen. Je älter eine Zecke ist, desto höher ist das Risiko, dass sie die Borreliose-Erreger in sich trägt. Das liegt daran, dass die Zecke sich selbst erst mit den Bakterien anstecken muss. Die Zecke infiziert sich bei kleinen Nagetieren und anderen Waldbewohnern. Die Spirochäten machen die Zecke zwar nicht krank, überleben allerdings in ihrem Magen. Die meisten Borreliose- Übertragungen geschehen jährlich zwischen Ende Mai und Ende Juni. Borreliose-Bakterien kommen in allen Ländern vor, in denen es auch Zecken gibt. Daher gehört ganz Deutschland zum Borreliose-Gebiet. Die Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Deutschland, und leider gibt es noch keine Impfung, die in Deutschland verfügbar wäre.
Infektion des Körpers: Viele Menschen beschäftigt neben der Frage: „Was ist Borreliose?“ die Ungewissheit, warum unser Immunsystem das Bakterium nicht einfach nach der Infektion durch die Zecke aus unserem Körper entfernen kann. Bei manchen Menschen ist dies vielleicht der Fall. Sie zeigen keine Symptome, obwohl Ihr Immunsystem zu einem bestimmten Zeitpunkt mit dem Erreger konfrontiert wurde. Das Borreliose- Bakterium besitzt allerdings einige clevere Mechanismen, um dem menschlichen Immunsystem zu entgehen. So kann es zum Beispiel seine Oberfläche so verändern, dass das Immunsystem mit der Erkennung des Erregers nicht nachkommt. Außerdem verstecken sich die Bakterien regelrecht vor dem Immunsystem. Zum einen besiedeln sie Bereiche des Körpers, die nur schlecht vom Immunsystem kontrolliert werden, wie das Gehirn, oder Gelenke, gleichzeitig dringen die Bakterien in menschliche Zellen ein, um dort der Entdeckung und Bekämpfung zu entgehen.
Wie schütze ich mich?
Der einzige Ansatzpunkt zum Schutz vor Borreliose ist der Zeckenstich, sowie die Zeit, die zwischen Stich und Entfernung der Zecke vergeht. Aus diesem Grund ist es wichtig, in Wald- und Wiesenregionen sich über das bestehende Risiko bewusst zu werden und bestimmte Schutzmaßnahmen zu treffen. Bei Menschen, die viel in der Natur unterwegs sind, wurde eine vermehrte Infektionsrate festgestellt. (Borreliose-Quelle: Anton Ollmann)
Ehrlichiose: Von Bakterien übertragen verursacht sie Kopfschmerzen, Fieber und Muskelschmerzen.
Zeckenstichfieber: Es kommt hauptsächlich in den Mittelmeerländern vor und verursacht Fieber und Ausschlag. Erreger sind meistens Rickettsien.
Babesiose: Auch sie tritt überwiegend am Mittelmeer auf. Fieber, Müdigkeit und Muskelschmerzen sind Kennzeichen der Babesiose. Sie ist allerdings selten. Die Erreger der Lyme-Borreliose, das Bakterium Borrelia burgdorferi, befindet sich nicht in den Speicheldrüsen, sondern im Mitteldarm der Zecke. Es gelangt mit den Ausscheidungen der Zecke in dem menschlichen Körper. Das ist der Grund dafür, dass eine Übertragung in den ersten 24 Stunden nach Saugbeginn meistens nicht stattfindet. Der beste Schutz gegen Borreliose ist das gründliche Absuchen des Körpers und eine möglichst schnelle Entfernung von Zecken. Einen Impfstoff gegen Borreliose gibt es zur Zeit noch nicht.
Bei einem Zeckenstich: Falls Du bemerkt hast, dass jemand von Deiner Gruppe einen Zeckenstich bekommen hat, solltest Du diesen so schnell wie möglich entfernen. Besorg am besten eine Zeckenzange in der Apotheke. Falls ihr keine Zeckenzange habt, versucht es am besten mit einer Pinzette. Versuch die Zecke möglichst nah bei der Haut zu fassen und ziehe sie unter gleichmässigem Zug senkrecht zur Haut heraus. Quetschen ist bei der Entfernung unbedingt zu vermeiden!
Falls die Beine in der Haut hängen bleiben, besucht einen Arzt, um diese vom Spezialisten entfernen zu lassen. Versucht nicht, die Beine durch Öl oder Klebstoff zu entfernen, dies kommt nie gut heraus. Sobald die Zecke entfernt ist, sorgfältig Wunddesinfektion auftragen.
Benutzen Sie auch nicht die Finger zum Entfernen der Zecken. Auch dann nicht, wenn sie Ihnen dazu groß genug erscheint. Dabei wird die Zecke zu sehr gequetscht und die erregerhaltige Flüssigkeit wird aus dem Zeckenleib direkt in sie Stichstelle gedrückt. Richtig entfernt wird die Zecke mit Hilfe einer Pinzette oder eines Skalpells. Das Skalpell sollte aber nur von einem Arzt und nur dann benutzt werden, wenn das Greifen mit einer Pinzette nicht möglich ist. Greifen Sie die Zecke so nah an der Haut, wie es Ihnen möglich ist. Dann ziehen Sie die Zecke langsam von der Einstichstelle weg. Der Zug sollte mindestens 60 Sekunden anhaltend sein. Dann löst sich die Zecke meistens von allein aus der Haut.