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Das Haselhuhn: Dieser „heimliche Zwerg“ ist durch sein Federkleid optimal getarnt und schwer in der reich strukturierten, unübersichtlichen Vegeation seines Lebensraumes zu entdecken. Es bewohnt Tannen-Buchen-Mischwälder, die in der Baum- und Strauchartenzusammensetzung und in den Altersklassen reich strukturiert sind. Es bevorzugt Waldtypen der Pionierwaldphase auf Windwürfen sowie ehemaligen Wald-Weide- und Rodungsflächen. Wichtig sind dabei Be­stände im Dickungs- und Stangenholzalter. Es kann von den Tallagen bis in eine Höhe von über 1000 Meter über Meer vorkommen. Für das Haselhuhn ungeeignet sind Kunstforste mit standortfremden Bestockungen, Monokul­turen und geschlossene Waldbestände in der Klimaxphase.

Aussehen: Geschlechter sind sich sehr ähnlich und sind fast gleich gross. Der Hahn zeichnet sich durch einen schwarzen, weissgesäumten Kehlfleck aus.

Das Haselhuhn

Nahrung: Knospen und Triebe von Mehlbeere, Vogelbeere, Weissdorn, Buche. Kätzchen von Haselsträuchern. Frischgrün verschiedener Pflanzen, Sämereien und Früchte von Waldbäu­men und -sträuchern. Keine Nadelholzäsung wie bei Auerhuhn oder Birkhuhn. Stellt sehr hohe Ansprüche an die Nahrunsgqualität.

Lebensweise: Monogam und territorial. Erste Abgrenzungen von Territorien und Paarbildung ab Spätherbst. Diese Paarbildung kann sich bis zur Balzzeit im April/Mai zeitweise wieder auflösen oder neubilden. Nach der Balzzeit und mit Beginn des Brütens wird die Paarbildung aufgelöst.

Bestand: Es existieren keine genauen Bestandszahlen, da Haselhühner sehr schwierig zu erfassen sind. In den meisten Gebieten der Alpen ist das Haselhuhn eher selten, in der Mehrzahl der Vorkommen ist es gefährdet.

Gefährdung und Schutz: Das Haselhuhn ist sehr stark abhängig von den Strukturen seines Biotops. Vermehrte Windwurf- und Durchforstungsflächen, die nicht systematisch bepflanzt werden, fördern diese Art. Eine zu starke „Pflege“ und die geschlossene Auffor­stung solcher Pionier- und Jungwaldflächen hemmen die Entwicklung von Haselhuhnbestän­den. Die kontrollierte Waldweide durch Grossvieh ist in der Regel förderlich für Hasel- und Auerhühner, weil damit die endgültige Schliessung der Altbestände verhindert und dauernd neue Pionierflächen geschaffen werden. Die Waldbauform des Plenterwaldes ist bei gleichzeitiger geringer Pflege und Aufforstung förderlich. Überhöhte Huftier-Wildbe­stände verhindern das genügende Aufkommen der natürlichen Waldverjüngung und wirken sich deshalb negativ auf Hasel- und Auerhühner aus.