Jagd ist mehr als nur Tiere erlegen
Über 130 Revierleiter und zwei Revierleiterinnen trafen sich am Freitag, 3. Mai 2024 zu ihrer Jahresvollversammlung in Abtei. Landesjägermeister Günther Rabensteiner dankte den Repräsentanten der Jagdreviere für ihren gewissenhaften Einsatz bei der Erfüllung der vorgeschriebenen Abschusspläne und zum Wohle der Jagd, des Wildbestandes und der Natur.
Einige der Südtiroler Reviere tun sich im Lebensraumschutz, bei der Kitzrettung, in der Wissensvermittlung und Sensibilisierung für das Wild besonders hervor. „Um diesen Einsatz zu würdigen, wird der SJV im nächsten Jahr einen eigenen Umweltpreis ausgeloben. Die „Goldene Auerhenne“ wird jedes Jahr an ein Revier vergeben, das sich in diesen Bereichen engagiert“, kündigte Rabensteiner an.
Auch Luis Walcher, Landesrat für Land- und Forstwirtschaft lobte die Jägerinnen und Jäger für ihren wertvollen Beitrag zur Vermittlung von Wissen. „Kaum jemand kennt den Wald so gut wie die Jäger, sie schauen auf die Natur und das Wild“, so Walcher, der sich auch von den Zahlen zur ehrenamtlichen Tätigkeit der Jägerinnen und Jäger beeindruckt zeigte.
Als Landesrat für Umwelt- und Naturschutz ist der Lebensraumschutz auch für Landesrat Peter Brunner ein Herzensanliegen, das er gemeinsam mit der Jägerschaft voranbringen will. „Die Politik muss eine gute Basis für die Entfaltung der Jagd schaffen“, ist LR Brunner überzeugt und überbrachte die Grüße der Landesregierung.
Die Referentin des Abends, Jagdwirtin Christine Fischer listete die vielen Leistungen auf, welche die Jäger für die Gesellschaft übernehmen: Sie ernten das gesunde, regionale Wildfleisch, leisten als Naturpädagogen einen Beitrag gegen die Naturentfremdung, sind kulturelle Bewahrer der jagdlichen Traditionen und Partner im Kampf gegen den Klimawandel, indem sie beim Umbau der Wälder eine Schlüsselrolle in Kooperation mit der Forstbehörde übernehmen. Jäger sind als Tierschützer in der Kitzrettung und bei Wildunfällen im Einsatz, sind aktive Förderer der Nachhaltigkeit und nutzen die Wildbestände so, dass diese auch für nachkommende Generationen erhalten bleiben. Sie sind Dienstleister für die Gesellschaft, wenn es um Wildtiere in der Stadt, um Seuchenprävention oder um invasive Arten geht.
Sorgen bereiten den Jägern derzeit allerdings die langen Wartezeiten bei der Verlängerung der Waffenpässe. Wegen Personalmangels in der zuständigen Behörde warten Jäger mitunter
monatelang auf dieses wichtige Dokument, ohne das es nicht möglich ist, die Jagd auszuüben. „Wenn Jäger monatelang nicht zur Jagd gehen können, wird es für uns auch schwierig, unser Abschuss- Soll zu erfüllen“, fürchtet der Landesjägermeister.
„Die teils extrem langen Wartezeiten für die Verlängerung des Waffenpasses beschäftigen uns Jäger nach wie vor. Zum Teil warten die Jäger 5 Monate und länger auf das Dokument, ohne welches sie nicht auf die Jagd gehen dürfen. Unser Gespräch mit dem neuen Quästor Sartori und mit Landeshauptmann Kompatscher stimmt uns zuversichtlich. In Zukunft sollen Mitarbeiter der Landesverwaltung helfen, den Personalnotstand bei der Bearbeitung der Waffenpässe zu überbrücken.“
Landesjägermeister Günther Rabensteiner dankte auch den Jagdaufsehern und Hundeführern des Landes sowie dem Präsidenten und dem Schriftführer der Abschussplankommission Eduard Weger und Josef Wieser für ihren Einsatz und freut sich über die gute Zusammenarbeit mit den Landesabteilungen Forstdienst und Landwirtschaft, mit dem Amt für Wildtiermanagement und dem Südtiroler Bauernbund.
Text und Fotos: SÜDTIROLER JAGDVERBAND
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