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Der Schrotschuss

Der Schrotschuss und seine Handhabung

 

Ein lauter Knall zerreißt die Stille der Natur, gefolgt von einem beeindruckenden Schauspiel aus Rauch und herumfliegenden Schrotkugeln. Der Schrotschuss, auch bekannt als Schrotflintenschuss, ist eine spezielle Form des Waffeneinsatzes, die seit Jahrhunderten sowohl für die Jagd als auch für sportliche Aktivitäten genutzt wird. In diesem Aufsatz werde ich die Geschichte, Funktionsweise und Bedeutung des Schrotschusses näher betrachten.
Die Geschichte des Schrotschusses reicht weit zurück in die Vergangenheit. Bereits im 17. Jahrhundert wurde die Schrotflinte als effektive Waffe für die Jagd auf Vögel und kleinere Wildtiere eingesetzt. Die Idee, eine Vielzahl von kleineren Kugeln gleichzeitig abzufeuern, ermöglichte es den Jägern, ihre Chancen zu erhöhen, ein fliegendes Ziel zu treffen. Im Laufe der Zeit wurden Schrotflinten weiterentwickelt und verbessert, um eine größere Reichweite und Genauigkeit zu erreichen.

Foto: Cacciatrici Trentine

Die Funktionsweise des Schrotschusses ist relativ einfach. Eine Schrotflinte ist eine Waffe, die speziell für die Verwendung von Schrotmunition ausgelegt ist. Schrotmunition besteht aus einer Hülse, die mit vielen kleinen Metallkugeln, den Schrotkugeln, gefüllt ist. Beim Abfeuern der Waffe wird die Hülse durch den Schlagbolzen oder den Schlaghammer gezündet, wodurch das Treibladungspulver entzündet wird. Die Verbrennung des Pulvers erzeugt einen hohen Druck, der die Schrotkugeln aus der Hülse in die Luft schießt.
Der Schrotschuss hat sowohl in der Jagd als auch im sportlichen Bereich eine große Bedeutung. In der Jagd ermöglicht der Schrotschuss dem Jäger, eine größere Fläche abzudecken und somit die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, ein fliegendes oder sich schnell bewegendes Ziel zu treffen. Insbesondere bei der Vogeljagd ist der Schrotschuss unverzichtbar, da er die Streuung der Schrotkugeln nutzt, um eine größere Trefferfläche zu erzielen.
Im sportlichen Bereich wird der Schrotschuss vor allem im Schießsport eingesetzt. Das Skeet- und Trap-Schießen sind zwei Disziplinen, bei denen Schrotflinten zum Einsatz kommen. Hier geht es darum, fliegende Ziele zu treffen, die in unterschiedlichen Winkeln und Höhen auftauchen. Die Fähigkeit, einen Schrotschuss präzise abzugeben, erfordert Konzentration, Geschicklichkeit und Erfahrung.
Es gibt jedoch auch kontroverse Aspekte des Schrotschusses. Aufgrund der Streuung der Schrotkugeln besteht die Gefahr, dass nicht nur das Ziel, sondern auch unbeteiligte Personen oder Tiere getroffen werden. Daher ist es von größter Bedeutung, dass Schrotflinten verantwortungsbewusst und unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften eingesetzt werden.
Insgesamt hat der Schrotschuss eine faszinierende Geschichte und spielt eine wichtige Rolle in der Jagd und im Schießsport. Seine Funktionsweise und Bedeutung machen ihn zu einer einzigartigen Waffe, die sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet. Obwohl der Schrotschuss kontrovers diskutiert wird, ist es wichtig, dass er verantwortungsbewusst und unter Beachtung der Sicherheitsaspekte eingesetzt wird, um sowohl die Jäger als auch die Umwelt zu schützen.

Die richtige Handhabung einer Schrotflinte ist von entscheidender Bedeutung, um Unfälle zu vermeiden und sicher mit der Waffe umzugehen. Hier sind einige wichtige Punkte, die bei der Handhabung einer Schrotflinte beachtet werden sollten:
  1. Sicherheitsregeln: Bevor Sie eine Schrotflinte benutzen, sollten Sie sich mit den grundlegenden Sicherheitsregeln vertraut machen. Dazu gehört, dass Sie immer davon ausgehen sollten, dass eine geladene Waffe gefährlich ist. Behandeln Sie die Schrotflinte immer mit Respekt und achten Sie darauf, dass sich der Lauf in eine sichere Richtung (z.B. nach unten) zeigt. Halten Sie Ihren Finger immer außerhalb des Abzugs, bis Sie bereit sind zu schießen.
  2. Lade- und Entladevorgang: Wenn Sie eine Schrotflinte laden oder entladen, stellen Sie sicher, dass sich der Lauf in eine sichere Richtung zeigt. Überprüfen Sie immer, ob die Waffe entladen ist, bevor Sie sie handhaben. Ziehen Sie den Verschluss zurück und überprüfen Sie das Patronenlager, um sicherzustellen, dass keine Patronen eingelegt sind.
  3. Ziel und Schussabgabe: Bevor Sie schießen, stellen Sie sicher, dass Sie ein sicheres und angemessenes Ziel haben. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Ziel und achten Sie darauf, dass sich keine unbeteiligten Personen oder Tiere in der Nähe befinden. Richten Sie den Lauf auf das Ziel und drücken Sie den Abzug erst dann, wenn Sie bereit sind, zu schießen.
  4. Streuung und Reichweite: Beachten Sie, dass Schrotkugeln eine Streuung haben und die Reichweite begrenzt ist. Stellen Sie sicher, dass Sie die Entfernung zum Ziel einschätzen können und dass sich keine Hindernisse in der Flugbahn befinden.
  5. Waffenwartung: Eine regelmäßige Waffenwartung ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Schrotflinte ordnungsgemäß funktioniert. Reinigen und ölen Sie die Waffe regelmäßig, um Verschmutzungen zu entfernen und die Lebensdauer der Waffe zu verlängern.
  6. Sicherheitsausrüstung: Tragen Sie immer geeignete Sicherheitsausrüstung, wenn Sie eine Schrotflinte benutzen. Dazu gehören festes Schuhwerk und auch Ohrenschützer.

Denken Sie immer daran, dass Sicherheit oberste Priorität hat. Eine sorgfältige Handhabung der Schrotflinte kann Unfälle verhindern und ein sicheres und verantwortungsbewusstes Schießerlebnis gewährleisten.

Richtige Zielen mit einer Schrotflinte

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Die Schrotflinte ist eine der ältesten und beliebtesten Waffen für Jäger und Sportschützen. Sie zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit und ihre Effektivität beim Schießen auf bewegliche Ziele aus. Um jedoch das volle Potenzial einer Schrotflinte auszuschöpfen und präzise Schüsse abzugeben, ist es wichtig, die richtige Zieltechnik zu beherrschen.
Der erste Schritt beim Zielen mit einer Schrotflinte besteht darin, eine stabile und bequeme Schießposition einzunehmen. Die Füße sollten etwa schulterbreit auseinander stehen, wobei das Gewicht gleichmäßig auf beide Beine verteilt ist. Der Körper sollte leicht nach vorne geneigt sein, um das Gleichgewicht zu halten und den Rückstoß der Waffe zu absorbieren.
Als nächstes muss der Schütze seine Augen richtig positionieren. Das dominante Auge sollte direkt über der Kimme, einer kleinen Metallkante am Ende des Laufs, ausgerichtet sein. Das andere Auge sollte geschlossen oder abgedeckt sein, um Ablenkungen zu vermeiden. Dies ermöglicht eine klare Sicht auf das Ziel und hilft, die Schrotladung präzise zu platzieren.
Beim Zielen mit einer Schrotflinte gibt es zwei Haupttechniken: das Instinktive Zielen und das Visier-Zielen. Die Wahl der richtigen Technik hängt von verschiedenen Faktoren wie der Entfernung zum Ziel, der Art des Ziels und den persönlichen Vorlieben des Schützen ab.
Beim instinktiven Zielen verlässt sich der Schütze auf sein intuitives Gefühl und seine Erfahrung, um das Ziel zu treffen. Dies erfordert eine hohe Konzentration und Übung, um die Flugbahn der Schrotladung vorherzusagen und das Ziel erfolgreich zu treffen. Beim instinktiven Zielen liegt der Fokus auf dem Ziel und nicht auf der Kimme oder dem Korn.

Beim Visier-Zielen hingegen verwendet der Schütze die Kimme und das Korn an der Schrotflinte, um das Ziel anzuzielen. Die Kimme ist die hintere Metallkante am Ende des Laufs, während das Korn die kleine Metallkante an der Vorderseite der Waffe ist. Beim Visier-Zielen wird das Ziel über die Kimme und das Korn ausgerichtet, ähnlich wie bei einer Pistole oder einem Gewehr.
Unabhängig von der gewählten Technik ist es wichtig, beim Zielen mit einer Schrotflinte ruhig und konzentriert zu bleiben. Eine ruhige Hand und eine stabile Schießposition sind entscheidend für präzise Schüsse. Der Abzug sollte sanft und kontrolliert betätigt werden, um eine unerwartete Bewegung der Waffe zu vermeiden.
Es ist auch ratsam, vor dem Schießen mit einer Schrotflinte einige Übungsschüsse abzugeben, um das Gefühl und die Genauigkeit zu verbessern. Eine regelmäßige Zielscheibenpraxis hilft dabei, die eigene Schießtechnik zu verfeinern und das Vertrauen in die eigene Fähigkeit zu stärken.
Insgesamt erfordert das richtige Zielen mit einer Schrotflinte Übung, Konzentration und Erfahrung. Mit der richtigen Technik und ausreichend Übung kann ein Schütze jedoch präzise Schüsse abgeben und seine Trefferquote verbessern. Egal ob für die Jagd oder den sportlichen Schießsport, das Beherrschen der Zieltechnik mit einer Schrotflinte ist von großer Bedeutung.

Warum sind das Instinktive Zielen und das Visier-Zielen wichtig?

Das Instinktive Zielen und das Visier-Zielen sind wichtig, weil sie unterschiedliche Vor- und Nachteile haben und in verschiedenen Situationen eingesetzt werden können:

  1. Instinktives Zielen: Beim instinktiven Zielen richtet der Schütze die Waffe intuitiv auf das Ziel, ohne bewusst durch ein Visier zu zielen. Diese Technik basiert auf jahrelanger Erfahrung und Übung. Der Vorteil des instinktiven Zielens ist, dass es sehr schnell ist und bei beweglichen Zielen effektiv eingesetzt werden kann. Es erfordert jedoch viel Training und Erfahrung, um präzise zu sein.
  2. Visier-Zielen: Beim Visier-Zielen verwendet der Schütze das Visier oder die Kimme und Korn auf der Waffe, um das Ziel anzuzielen. Diese Technik ermöglicht eine präzisere Zielerfassung und ist besonders nützlich für langsame, stationäre Ziele oder für Schüsse auf große Entfernungen. Der Nachteil des Visier-Zielens ist, dass es mehr Zeit und Konzentration erfordert und bei schnellen Bewegungen des Ziels weniger effektiv sein kann.
Insgesamt sind sowohl das instinktive Zielen als auch das Visier-Zielen wichtige Techniken, die je nach Situation und persönlichen Fähigkeiten des Schützen angewendet werden können. Die Wahl er geeigneten Technik hängt von Faktoren wie der Entfernung zum Ziel, der Geschwindigkeit des Ziels und der Präzision, die erforderlich ist, ab.

Beim Flintenschießen ist es wichtig, die richtige Vorhaltetechnik anzuwenden. Durch die Verwendung einer Schrotflinte und der Streuung der Schrotkugeln ist es notwendig, den Zielbereich zu berücksichtigen und entsprechend zu zielen.
Ein wichtiger Aspekt beim Flintenschießen ist die Entfernung zum Ziel. Je weiter das Ziel entfernt ist, desto größer muss die Vorhaltung sein. Dies bedeutet, dass der Schütze das Ziel weiter vorne anvisieren muss, um sicherzustellen, dass die Schrotkugeln den Zielbereich erreichen.
Ein weiterer Faktor, der berücksichtigt werden muss, ist die Geschwindigkeit des fliegenden Ziels. Wenn sich das Ziel schnell bewegt, muss die Vorhaltung entsprechend angepasst werden. Der Schütze muss das Ziel weiter vorne anvisieren und den Abzug rechtzeitig betätigen, um sicherzustellen, dass die Schrotkugeln das Ziel treffen.
Es ist auch wichtig, die Art der Flinte und die verwendete Munition zu berücksichtigen. Verschiedene Flinten und Munition haben unterschiedliche Streuungsmuster, was die Vorhaltungstechnik beeinflussen kann. Es ist ratsam, vor dem eigentlichen Schießen mit der ausgewählten Flinte und Munition zu üben, um ein Gefühl für die Vorhaltung zu bekommen.
Zusammenfassend ist die richtige Vorhaltetechnik beim Flintenschießen entscheidend, um das Ziel zu treffen. Die Entfernung zum Ziel, die Geschwindigkeit des Ziels und die Art der Flinte und Munition sind wichtige Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Durch regelmäßiges Üben und Erfahrung kann ein Schütze die Vorhaltungstechnik verbessern und seine Treffsicherheit  erhöhen.

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Waffenrechliche Bestimmungen

Meldung und Aufbewahren von Waffen

Die Waffe – das Handwerkszeug des Jägers. Darüber Bescheid zu wissen tut Not. Die rechtlichen Bestimmungen zu kennen kann vor unangenehmen Überraschungen schützen.

»Es gibt auf der Welt drei Sorten von Unwissenden: jene, die nichts wissen, jene, die nichts wissen wollen, und schließlich jene, die sich einbilden, etwas zu wissen.«  

Gerade jetzt wo die Jäger im Revier,  im Bezirk und auch auf Landesebene die Gewehre einschießen, muß immer wieder feststellt werden, dass sehr viele Jäger/innen die Handhabung des Gewehres nicht so genau nehmen. Auch anschließend nach dem Einschießen,  das Gewehr samt Munition im Auto ablegen,  welches in der Nähe des Schießstandes auf einem unbewachten Parkplatz geparkt ist, oder bei der Heimreise vor einem Gastlokal samt Waffen im Auto abgestellt wird.    

 

Bei einer Kontrolle der Polizeiorgane könnte dies gravierende Folgen haben, denn: Waffen und Munition (auch im Futteral/Gewehrhülle) dürfen niemals in einem unbewachten Auto zurückgelassen werden.

SIEHE:   Waffenrechtliche Bestimmungen in Italien

Übersetzung; Heinrich Aukenthaler – Bericht aus der Jägerzeitung des Südtiroler Jagdverbandes

Auf den folgenden Seiten wird in äußerst knapper, aber präziser Art und Weise das italienische Waffenrecht wiedergegeben. Jede darin aufscheinende Behauptung stützt sich, wenn nicht anders angegeben, auf ganz präzise Rechtsnormen gemäß der gegenwärtigen Interpretation und der Praxis der Quästuren und ist somit als unanfechtbar anzusehen.

Hinweis: Nachdem viele Sachverhalte genaue Definitionen verlangen, wird darauf verwiesen, dass im Zweifelsfall der italienische Originaltext zu konsultieren ist. Dieser kann im Internet auf der Homepage des Autors www.earmi.it ein

 

Schrotpatrone für Flinten

Flinten-Munition (Schrotpatrone)

Schrotpatronen enthalten kein Einzelgeschoß, sondern eine Vielzahl von Schrotkörnern (Schroten). Beim Schuß verteilen sich die Schrote in einer Schrotgarbe, womit vor allem kleine, bewegte Ziele (Flugwild, Hase, Kaninchen) auf kurze Entfernung (ca. 20-40 m) beschossen werden. Die tödliche Schusswirkung entsteht dabei weniger durch die Energie des einzelnen Schrotkorns, sondern durch die Energie des einzelnen Schrotkorns, sondern durch das Zusammenwirken möglichst vieler gleichzeitiger Treffer (Schockwirkung). Also grundsätzlich andere Verhältnisse als beim Büchsenschuß.

 Schrote und Schrotstärken: Die Schrote bestehen in der Regel aus Hartblei (auch vernickelt). Neuerdings gibt es auch Schrote aus weichen Eisenlegierungen. Die Schrotstärke wird nach dem Durchmesser des einzelnen Schrotkorns entweder in Millimeter oder nach einer entsprechenden Nummer angegeben. Für die Jagd sind bei uns folgende Schrotstärken gebräuchlich:   2,5 mm = Nr. 7 (Hühnerschrot:  Rebhuhn, Schnepfe, Kaninchen) 3 mm = Nr. 5  (Entenschrot: Wildente, Fasan, Ringeltaube, auch Hase) 3,5 mm = Nr. 3 (Hasenschrot: Hase, Fuchs)

Ausnahmsweise werden auch geringe Schrotstärken verwenden (2 mm, 2,25 mm für schwaches Flugwild sowie zum Übungsschießen auf Wurftauben). Stärkere Schrote als 3,5 mm sollten, vor allem auf Gesellschaftsjagden, aus Sicherheitsgründen nicht verwendet werden. Für Winterfuchs, Dachs oder wildernde Hunde kommt auf der Einzeljagd höchstens noch 4 mm (= Nr. 1) in Betracht. Als früher noch der Schrotschuß auf Schalenwild erlaubt war, wurden – wie noch heute teilweise im Ausland – Schrote bis zu 6 mm und 9 mm Durchmesser verwendet (sog. Reh- und Sauposten). Ausländische Schrotstärken-Bezeichnungen weichen von den deutschen ab, so dass man sich am besten nicht nach den Nummern, sondern nach den Millimeter-Angaben orientiert. Die Schrotstärke ist auf den Patronenpackungen, meist auch auf den einzelnen Patronenhülsen aufgedruckt.

Die früher in Deutschland übliche verschiedene Farbe der Patronenschlussdeckel ist infolge des heute meist verwendeten Sternverschlusses außer Gebrauch gekommen. Soweit noch angewandt, bedeutet grün 2,5 mm; blau 3 mm; rot 3,5 mm; und gelb 4 mm   Kaliber und Hülsenlängen:  Schrotpatronen gibt es nicht nur in verschiedenen Kalibern (20, 16, 12), sondern auch in verschiedenen Hülsenlängen. Die früher allgemein übliche Hülsenlänge von 65 mm ist immer mehr durch 70 mm als neues Standardmaß abgelöst worden. Zu beachten ist, dass 70 mm lange Hülsen keineswegs in Waffen verwendet werden dürfen, deren Patronenlager für 65 mm Hülsenlänge eingerichtet ist! Es kann zu gefährlicher Erhöhung des Gasdrucks und sogar zu Laufsprengungen kommen. Um diese Verwechslungsgefahr zu vermeiden, werden auch Schrotpatronen mit einer Hülsenlänge von 67,5 mm hergestellt, die bedenkenlos aus Patronenlagern beider Abmessungen (65 und 70 mm) verschossen werden können.

Ausschließlich für Waffen mit entsprechend bemessenem Patronenlager bestimmt sich die sog. „Magnumpatronen“ mit 76 mm Hülsenlänge, die neuerdings angeboten werden, hauptsächlich im Kaliber 20/76. Wie die Schrotstärke, so ist auch die Hülsenlänge meist (bei in Deutschland hergestellten Patronen immer) auf den Patronenpackungen und den einzelnen Patronen aufgedruckt. Das Maß der Hülsenlänge bezieht sich auf die abgeschossenen Patrone mit in voller Länge gestreckter, leerer Hülse! Die geladene Patrone ist immer kürzer, weil der obere Hülsenrand zum Verschluß gebördelt oder eingefaltet ist. Deshalb passen auch Patronen mit längerer Hülse ohne weiteres in kürzere Patronenlager – erst beim Schuß wird der Platz zu knapp, wodurch der Gasdruck gefährlich ansteigt. Das Fassungsvermögen der Hülsen ist nach Kaliber und Hülsenlänge verschieden. Die Zahl der Schrotkörner ist außerdem von der Schrotstärke und dem beabsichtigten Ladungsgewicht abhängig. Als Durchschnittswert sei angegeben, dass eine Patrone im Kaliber 16/70 ungefähr 340 Schrote 2,5 mm oder 200 Schrote 3 mm oder 125 Schrote 3,5 mm im Gesamtgewicht von rund 30 g enthalten kann. Kaliber und Hülsenlängen:  Schrotpatronen gibt es nicht nur in verschiedenen Kalibern (20, 16, 12), sondern auch in verschiedenen Hülsenlängen. Die früher allgemein übliche Hülsenlänge von 65 mm ist immer mehr durch 70 mm als neues Standardmaß abgelöst worden. Zu beachten ist, dass 70 mm lange Hülsen keineswegs in Waffen verwendet werden dürfen, deren Patronenlager für 65 mm Hülsenlänge eingerichtet ist! Es kann zu gefährlicher Erhöhung des Gasdrucks und sogar zu Laufsprengungen kommen. Um diese Verwechslungsgefahr zu vermeiden, werden auch Schrotpatronen mit einer Hülsenlänge von 67,5 mm hergestellt, die bedenkenlos aus Patronenlagern beider Abmessungen (65 und 70 mm) verschossen werden können. Ausschließlich für Waffen mit entsprechend bemessenem Patronenlager bestimmt sich die sog. „Magnumpatronen“ mit 76 mm Hülsenlänge, die neuerdings angeboten werden, hauptsächlich im Kaliber 20/76. Wie die Schrotstärke, so ist auch die Hülsenlänge meist (bei in Deutschland hergestellten Patronen immer) auf den Patronenpackungen und den einzelnen Patronen aufgedruckt. Das Maß der Hülsenlänge bezieht sich auf die abgeschossenen Patrone mit in voller Länge gestreckter, leerer Hülse! Die geladene Patrone ist immer kürzer, weil der obere Hülsenrand zum Verschluß gebördelt oder eingefaltet ist. Deshalb passen auch Patronen mit längerer Hülse ohne weiteres in kürzere Patronenlager – erst beim Schuß wird der Platz zu knapp, wodurch der Gasdruck gefährlich ansteigt. Das Fassungsvermögen der Hülsen ist nach Kaliber und Hülsenlänge verschieden. Die Zahl der Schrotkörner ist außerdem von der Schrotstärke und dem beabsichtigten Ladungsgewicht abhängig. Als Durchschnittswert sei angegeben, dass eine Patrone im Kaliber 16/70 ungefähr 340 Schrote 2,5 mm oder 200 Schrote 3 mm oder 125 Schrote 3,5 mm im Gesamtgewicht von rund 30 g enthalten kann.

Flintenlaufgeschosse (Brenneke)

Flintenlaufgeschosse: (in Italien erlaubt aber in Südtirol verboten)   Flintenlaufgeschosse sind schwere Einzelgeschosse aus Blei, die anstelle der Schrotladung in Patronen sitzen, die ansonsten den Schrotpatronen entsprechen und aus Flintenläufen verschossen werden. Sie sind nach dem Bolzenprinzip aufgebaut: das etwa 30 g schwere Bleigeschoß ist vorne leicht abgerundet oder zugespitzt, seitlich mit Führungsrippen versehen und hinten fest mit dem Filzpfropfen oder einem Plastikeinsatz verschraubt. Dadurch wird eine etwas bessere Flugstabilität erreicht, als sie bei einer bloßen Bleikugel aus dem glatten Lauf möglich wäre. Trotzdem ist das Flintenlaufgeschoß nur als Notbehelf zu betrachten, um Schalenwild – für welches der Schrotschuß verboten ist – zu erlegen, etwa bei Drückjagden, wenn überraschend Schwarzwild vorkommt, oder für den Fangschuß. Der Schrotlauf, aus dem Flintenlaufgeschosse verwendet werden sollen, muss unbedingt eigens dafür eingeschossen werden. Trotzdem bleibt die zuverlässige Treffgenauigkeit in der Regel – je nach Eignung des Laufes – auf 35-50 m beschränkt. Auf kurze Entfernung wirken die Geschosse aber gut und sind deshalb  bei geübten Schützen für Drückjagden, vor allem auf   Schwarzwild, in entsprechendem Gelände (dichter Bewuchs mit engem Schussfeld) beliebt. Von den früher zahlreicheren Typen hat sich bei uns nur das Brenneke-Flintenlaufgeschoß durchgesetzt.

TEXT-Quelle: Jagdkunde von Fritz Nüßlein BLV Verlagsgesellschaft

 

Munition

Bei Jagdmunition für Büchsen handelt es sich um Patronen, die aus Büchsen (Langwaffen mit gezogenem Lauf) verschossen werden können. Die Geschosse werden oft auch als “Kugel” bezeichnet. Es wird mit einem Schuss ein Projektil präzise verschossen – im Gegensatz zur Schrotpatrone, die aus blanken Läufen verschossen wird und bei der viele kleine Kugeln gestreut verschossen werden.

Jagdmunition zielt darauf ab, eine möglichst starke und letale Wirkung im Wildkörper zu erzielen, damit das Stück Wild schnell und ohne Qualen umkommt. Dennoch achten die Hersteller darauf, dass die Wirkung nicht all zu viel Wildbret schädigt, da der Jäger ja möglichst viel Fleisch gewinnen möchte und durch starke Zerstörung des Wildbrets und damit einhergehende große Öffnungen im Ein- und Ausschuss auch eine größere Verunreinigung des gesamten Wildbrets riskiert wird.

 

Von der Bleikugel zum Mantelgeschoß

Als Einzelgeschosse – ursprünglich aus glatten, später auch aus gezogenen Läufen – wurden in den Vorderladern zunächst aus Blei gegossene runde Kugeln verwendet (daher der noch heute gebräuchliche Ausdruck „Kugel“ für das Büchsengeschoß). Die Weiterentwicklung der Läufe, die Einführung des Hinterladesystems mit Patronenmunition beeinflussten entsprechend auch die Entwicklung der Geschosse. An die Stelle der „Rundkugel“ traten Langgeschosse, die aus gezogenen Läufen bessere Treffsicherheit ergaben. Auch diese Geschosse waren zunächst noch aus Blei gegossen oder gepresst (Bleigeschosse). Die rauchlosen Pulver ermöglichten schließlich eine höhere Geschossgeschwindigkeit, die aber mit Bleigeschossen nicht ausgenutzt werden konnte, da sie bei den entsprechend hohen Gasdrucken im Lauf nicht stabil genug waren. So wurden die Mantelgeschosse entwickelt, bei denen der Bleikern von einem Mantel aus festerem Metall umgeben ist (Flusseisen, Kupfer, Tomback). Dadurch erhält das Geschoß beim Durchgang durch die Züge und Felder (Drall) eine stabile Führung, ohne dass durch die Reibung geschossmaterial abgetragen wird. (Allerdings gibt es auch bei Mantelgeschossen, vor allem bei weicherem Material wie Kupfer und Tombak, mit der Zeit feine Metallablagerungen in den Läufen. Diese Rückstände können durch chemische Lösungsmittel leicht beseitig werden). Fast alle heute gebräuchlichen Jagdbüchsengeschosse sind solche Mantelgeschosse, Bleigeschosse werden nur noch für schwache und „langsame“ Kleinkaliberpatronen verwendet (.22 l.f.B. und ähnliche) sowie für Revolvermunition.

Unter den Mantelgeschossen sind zunächst grundsätzlich Voll- und Teilmantelgeschosse zu unterscheiden. Beim Vollmantelgeschoß ist der gesamte Bleikern einschließlich des Geschosskopfes (der “Spitze“) vom Mantel umgeben. Vollmantelgeschosse haben daher hohe Durchschlagkraft, aber geringe Zerlegungsbereitschaft. Sie sind deshalb für die Jagd nur in wenigen Sonderfällen zweckmäßig. Denn anders als die Munition der Militär- und Polizeiwaffen, die den Gegner nur kampfunfähig machen soll, ohne unbedingt tödlich zu wirken, soll ein Jagdbüchsengeschoß das Wild möglichst rasch und schmerzlos töten. So erklärt es sich, dass Vollmantelgeschosse für die Jagd in der Regel ungeeignet (meist sogar als Tierquälerei zu betrachten) sind, wie umgekehrt die Verwendung von Teilmantelgeschossen („Dum-Dum-Geschossen“) im militärischen Einsatz völkerrechtlich verboten ist.

Jagdlich können Vollmantelgeschosse nur in zwei Extremfällen sinnvoll verwendet werden: Einmal auf sehr starkes exotisches Großwild (Büffel, Elefant, Nashorn), wo die starke Durchschlagskraft des Vollmantels erforderlich ist und das Geschoß trotzdem in der Lage bleibt, seine ganze Auftreffenergie im Wildkörper abzugeben und in tötende Wirkung umzusetzen- und zweitens beim gelegentlichen Schuß mit starken Büchsenpatronen auf schwaches Niederwild, wobei die geringe Energieabgabe des Vollmantelgeschosses, das den kleinen Wildkörper glatt durchschlägt, für die Tötung noch ausreicht. – Die weitere Einsatzmöglichkeit im Jagdschutz gegen Wilderer fällt nicht in den jagdlichen, sondern in den polizeilichen Verwendungsbereich. Das normale Jagdbüchsengeschoß ist also das Teilmantelschoß. Sein Grundprinzip ist, dass der Mantel am Kopf (der „Spitze“) des Geschosses den Bleikern mehr oder weniger unbedeckt lässt. Dadurch wird erreicht, dass sich das Geschoß beim Eindringen in den Wildkörper leichter zerlegt oder verformt und dadurch eine größere Tötungswirkung hat. Die Zerlegung bzw. Verformung des Geschosses geht allerdings auf Kosten der Druchschlagskraft – diese ist aber nur in gewissen Grenzen überhaupt erforderlich: Das Geschoß soll möglichst seine ganze Energie im Wildkörper abgeben und ihn nur mit einem Rest dieser Energie durchschlagen, um einen Ausschuß zu erreichen. Die erwünschte Anpassung dieser Geschosswirkung an die verschiedene Stärke der einzelnen Wildarten wird – neben er Auswahl des Kalibers und der Stärke der Pulverladung sowie dem Geschossgewicht – auch durch verschiedene Geschosskonstruktionen angestrebt. Der freiliegende Bleikopf des Geschosses kann abgerundet (Rundkopf), abgeflacht (Flachkopf) oder zugespitzt sein (Spitzgeschoß) oder auch eine trichterförmige Aushöhlung aufweisen (Hohlspitze, Lochspitze). Die Hohlspitze kann wegen der besseren „Stromlinienform“ bei hoher Geschwindigkeit – bei manchen Geschossen mit eine dünnen Metallhaube überdeckt (Kupferhohlspitze) oder mit einem Plastikpfropfen ausgefüllt sein (Plastikhohlspitze).- Der Bleikern selbst kann aus Teilen von unterschiedlicher Härte bestehen, damit sowohl gute Verformung als auch genügende Durchschlagswirkung erreicht wird. – Ebenso kann der Geschossmantel Bereiche verschiedener Stärke oder Einschnürungen als „Sollbruchstellen“ aufweisen, die ebenfalls einer dem Zielwiderstand angepassten Zerlegung bzw. Verformung dienen. Die äußere Form der Geschosse wird auch dadurch bestimmt, dass sie möglichst günstige aerodynamische Eigenschaften aufweisen sollen, um durch den Luftwiderstand während des Fluges möglichst wenig von ihrer Energie zu verlieren.

Flinten-Munition (Schrotpatrone)

Das Angebot an Schrotpatronen ist riesengroß, und für jeden Zweck wird heute eine Spezialpatrone angeboten. Die bunten Papp- oder Plastikhülsen unterscheiden sich äußerlich schon und es gibt große Preisunterschiede. Sind teure Patronen aber wirklich besser als preiswerte Munition – oder nutzen sie nur den Kassen der Hersteller? Die Patronensorten wurden im Kaliber 12 ausgewählt, weil es das mit Abstand gängigste Kaliber darstellt. 16er Flinten gibt es kaum noch, und der Anteil der Schützen, der mit einer leichten 20er jagt, ist klein. Beim Wurftauben schießen dominiert die 12/70 ganz klar. Der Preisunterschied ist bei Schrotpatronen sehr gravierend, besonders bei den Jagdpatronen. Von den Herstellern wird bei teuren Patronen zur Erklärung des hohen Preises die Verwendung hochwertiger Komponenten und sorgfältige Qualitätskontrolle angeführt. Ob es hier wirklich gravierende Unterschiede gibt, wurde im folgenden Test überprüft. Vergleichen kann man natürlich nur die Fertigungsqualität, die ballistische Leistung und die Qualität der verwendeten Materialien, nicht aber die gute Deckung und Trefferleistung. Hier ist die verwendete Waffe auch beteiligt, und es kann durchaus sein, dass eine von den Komponenten her erstklassige Patrone aus der eigenen Waffe keine optimale Deckung erzielt. Flinten reagieren hier sehr individuell. Hier müssen einfach mehrere Sorten ausprobiert werden, um die Idealpatrone zu finden. Es hat aber wenig Sinn, mit Munition zu jagen, die nicht die erforderliche Mündungsgeschwindigkeit erzielt und damit eine schlechte Tötungswirkung hat, nur weil die Deckung gut ist. Gerade „verhalten“ geladene Patronen zeigen oft eine sehr gleichmäßige Trefferverteilung. Von einer Patrone, die mit unterschiedlich großen und gewichtsmäßig abweichenden Schroten geladen ist, wird aber von vornherein kein gutes Deckungsbild zu erwarten sein. Solche Sorten können also bei der Suche nach der optimalen Patrone aussortiert werden. Schrotpatronen enthalten kein Einzelgeschoß, sondern eine Vielzahl von Schrotkörnern (Schroten). Beim Schuß verteilen sich die Schrote in einer Schrotgarbe, womit vor allem kleine, bewegte Ziele (Flugwild, Hase, Kaninchen) auf kurze Entfernung (ca. 20-40 m) beschossen werden. Die tödliche Schusswirkung entsteht dabei weniger durch die Energie des einzelnen Schrotkorns, sondern durch die Energie des einzelnen Schrotkorns, sondern durch das Zusammenwirken möglichst vieler gleichzeitiger Treffer (Schockwirkung). Also grundsätzlich andere Verhältnisse als beim Büchsenschuß.  Schrote und Schrotstärken: Die Schrote bestehen in der Regel aus Hartblei (auch vernickelt). Neuerdings gibt es auch Schrote aus weichen Eisenlegierungen. Die Schrotstärke wird nach dem Durchmesser des einzelnen Schrotkorns entweder in Millimeter oder nach einer entsprechenden Nummer angegeben. Für die Jagd sind bei uns folgende Schrotstärken gebräuchlich:   2,5 mm = Nr. 7 (Hühnerschrot:  Rebhuhn, Schnepfe, Kaninchen) 3 mm = Nr. 5  (Entenschrot: Wildente, Fasan, Ringeltaube, auch Hase) 3,5 mm = Nr. 3 (Hasenschrot: Hase, Fuchs)

RICHTIGES Flintenschiessen (Bericht: Jagd in Bayern)

 

Schrotflinte

Die richtige Flinte

Die Wahl der richtigen Flinte für die Jagd ist von entscheidender Bedeutung, da sie einen direkten Einfluss auf den Erfolg und die Sicherheit des Jägers hat. Es gibt verschiedene Faktoren, die bei der Auswahl einer Flinte berücksichtigt werden müssen, darunter die Art der Jagd, das Gelände, die persönlichen Vorlieben und die Erfahrung des Jägers.

Zunächst einmal ist es wichtig, die Art der Jagd zu berücksichtigen. Unterschiedliche Jagdarten erfordern unterschiedliche Waffen, um effektiv zu sein. Beispielsweise eignet sich eine Flinte mit einem glatten Lauf und einer größeren Schrotgröße gut für die Wasserjagd, da sie eine größere Reichweite und eine bessere Streuung bietet. Auf der anderen Seite ist für die Niederwildjagd eine Flinte mit einem gezogenen Lauf und einer kleineren Schrotgröße geeignet, um eine präzisere Zielgenauigkeit zu gewährleisten.
Das Gelände, in dem die Jagd stattfindet, ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl der richtigen Flinte. In dicht bewaldeten Gebieten kann eine kurze und handliche Flinte von Vorteil sein, um sich leicht durch das Unterholz zu bewegen. In offenen Feldern hingegen kann eine Flinte mit einer größeren Reichweite von Vorteil sein, um Ziele in der Ferne zu erreichen. Die richtige Flinte für das jeweilige Gelände kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen und einem erfolglosen Jagdausflug ausmachen.
Persönliche Vorlieben und Erfahrungen spielen ebenfalls eine Rolle bei der Auswahl der richtigen Flinte. Ein erfahrener Jäger hat möglicherweise eine Vorliebe für eine bestimmte Marke oder Modell, das er gut kennt und dem er vertraut. Ein Anfänger hingegen sollte sich möglicherweise für eine Flinte entscheiden, die einfach zu bedienen ist und über Funktionen verfügt, die ihm helfen, seine Schießfähigkeiten zu verbessern. Die richtige Flinte sollte dem Jäger ein gutes Gefühl geben und ihm das Vertrauen geben, um erfolgreich zu sein.
Bei der Auswahl der richtigen Flinte für die Jagd ist es auch wichtig, den finanziellen Aspekt zu berücksichtigen. Flinte können in einer breiten Preisspanne erhältlich sein, je nach Marke, Qualität und Funktionen. Es ist ratsam, ein Budget festzulegen und sich an dieses zu halten, um unnötige Ausgaben zu vermeiden. Es ist jedoch auch wichtig zu bedenken, dass eine hochwertige Flinte in der Regel länger hält und eine bessere Leistung bietet, sodass es sich lohnen kann, in eine qualitativ hochwertige Waffe zu investieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl der richtigen Flinte für die Jagd von großer Bedeutung ist. Es gibt verschiedene Faktoren, die bei der Auswahl berücksichtigt werden müssen, darunter die Art der Jagd, das Gelände, die persönlichen Vorlieben und die Erfahrung des Jägers. Eine sorgfältige Abwägung dieser Faktoren wird dazu beitragen, die richtige Flinte zu finden, die den Anforderungen und Vorlieben des Jägers entspricht und ihm zu einem erfolgreichen und sicheren Jagderlebnis verhilft.
Je nach Anordnung der Läufe entwickeln Flinten Eigenheiten im Bezug auf das Schießverhalten. Deshalb stellt sich die Frage, ob die jagdlich üblichen Querflinten für den Schrotschuss besser oder schlechter geeignet sind? (SIEHE: SCHROTSCHUSS UND HANDHABUNG) 

Querflinte

Querflinte oder Bockflinte?
Querflinten sind im jagdlichen Betrieb der Bockflinte ebenbürtig, solange nicht hohe Schusszahlen in rascher Abfolge abgegeben werden. Dann beginnt das Problem der heißen Läufe – das Halten der Waffe wird ohne Handschuh oder Laufschutz nahezu unmöglich. Bei leichteren Waffen kann es auch bereits zu Verspannungen kommen, und die Waffe lässt sich nur schwer öffnen. Vorteile bringt die Querflinte beim Zielen auf querstreichendes Flugwild sowie bei querflüchtigen Hasen. Das Aufnehmen ist durch die breitere Waffe einfacher.
Bockflinten sind sowohl im jagdlichen als auch im sportlichen Schießen universell einsetzbar. Je nach Ausbildung der Verschlusskonstruktion sind mit diesen Waffen hohe Schussanzahlen ohne Beeinträchtigung der Trefferbilder und ohne Nachteile für den Schützen möglich – der Vorderschaft umschließt ja den unteren Lauf. Die Hand greift nicht direkt auf das heiße Metall.

Der Lauf schießt, der Schaft trifft: Ein Sprichwort, welches nichts an Aktualität verloren hat. Der Schaft entscheidet großteils darüber, ob mit einer Waffe getroffen oder gefehlt wird. Dies gilt sowohl bei der Jagd wie auch beim jagdsportlichen Schießen. Sehr oft wird beim Ankauf der Waffe zu wenig Rücksicht auf die richtige Schäftung der Waffe gelegt. Dabei ist nicht nur die Länge des Schaftes zu beachten, denn diese kann ja auch noch im Nachhinein durch Kürzen oder Montieren einer stärkeren Schaftkappe geändert werden. Viel wichtiger ist die Lage des Schaftes zur Visierlinie, zur Laufschiene.

Senkung und Schränkung: Die Senkung und Schränkung des Schaftes muss vor allem beachtet werden. Die Senkung des Schaftes ist dafür verantwortlich, ob die Flinte einen „Hochschuss“ hat oder ob man das Ziel „abdecken“ muss. Je nachdem für welchen Einsatz die Waffe hauptsächlich eingesetzt werden soll, wird man sich für mehr oder weniger Hochschuss entscheiden. Es macht keinen Sinn, wenn sich ein Jungjäger von einem Trap-Schützen ein gebrauchtes Gewehr kauft, nur weil es günstig ist und der Vorgänger damit eine 25er-Serie nach der anderen geschossen hat. Auf der Jagd wird er mit dieser Waffe verzweifeln, weil er nichts trifft, er wird nämlich dauernd zu hoch schießen, ohne es selbst zu merken. Umgekehrt wird ein angehender Sportschütze mit einer „Suhler“ – die für starke Senkung bekannt ist – am Trap-Stand verzweifeln. Um zu treffen, müsste er die Taube ja jedes Mal ordentlich abdecken. Universell einsetzbar, ob zur Jagd oder fürs jagdsportliche Schießen, ist eine Waffe mit leichtem Hochschuss – egal ob

Bockflinte

Quer- oder Bockflinte
Noch ein Wort zur Schränkung. Mit einer „geraden Waffe“ trifft jeder, egal ob Rechts- oder Linksschütze. Eine Schränkung ist nur in den seltensten Fällen notwendig, eine falsche Schränkung führt aber unweigerlich zum Fehlschuss. 

Die Hahnflinte ist eine klassische Schusswaffe, die seit vielen Jahrhunderten in der Jagd und im militärischen Einsatz Verwendung findet. Ihr Name leitet sich von dem charakteristischen Hahn ab, der zur Spannung des Schlagbolzens dient und somit den Schuss auslöst.

Die Hahnflinte hat eine lange Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. In dieser Zeit entwickelte sich die Flintenwaffe als Weiterentwicklung der früheren Feuerwaffenmodelle. Anfangs wurden Hahnflinten vor allem von Adligen und reichen Jägern genutzt, da sie aufgrund ihrer aufwendigen Herstellung und des hohen Preises als Statussymbol galten.
Die Hahnflinte besteht aus einem glatten oder gezogenen Lauf, einem Schlossmechanismus mit Hahn und Schlagbolzen sowie einem Schaft aus Holz oder Kunststoff. Der Lauf dient dazu, das Projektil zu beschleunigen und eine präzise Flugbahn zu ermöglichen. Der Schlossmechanismus ermöglicht das Spannen des Hahns und das Auslösen des Schusses durch den Schlagbolzen.
Die Hahnflinte wird vor allem für die Jagd eingesetzt, da sie eine hohe Präzision und Reichweite bietet. Je nach Verwendungszweck können unterschiedliche Munitionsarten verwendet werden, wie zum Beispiel Schrot, für die Jagd auf Vögel oder Kleintiere, oder Flintenlaufgeschosse für die Jagd auf größeres Wild.
Auch im militärischen Einsatz fand die Hahnflinte Verwendung. Insbesondere in der Zeit vor der Entwicklung von Repetiergewehren waren Hahnflinten eine wichtige Waffe im Nahkampf. Durch ihre hohe Durchschlagskraft konnten sie auch Rüstungen durchdringen und waren daher bei Soldaten beliebt.
Heutzutage werden Hahnflinten immer seltener verwendet, da moderne Waffenmodelle wie Repetiergewehre oder halbautomatische Gewehre effektiver und schneller sind. Dennoch haben Hahnflinten einen besonderen Platz in der Geschichte der Waffen und sind bei Sammlern und Liebhabern immer noch sehr begehrt.
Insgesamt kann man sagen, dass die Hahnflinte eine klassische Schusswaffe ist, die eine wichtige Rolle in der Jagd und im militärischen Einsatz gespielt hat. Ihre hohe Präzision und Durchschlagskraft haben sie zu einer beliebten Waffe gemacht. Obwohl sie heutzutage weniger verbreitet ist, bleibt die Hahnflinte ein Symbol für Tradition und Geschichte in der Waffenwelt.

Flinten mit 71 cm bis 76 cm Lauflänge: Lauflängen zwischen 71 cm und 76 cm sind heute Standard, wobei 76 cm-Läufe eher für das sportliche Schießen Verwendung finden. Für die Jagd sind die kürzeren Läufe von Vorteil, weil sie führiger sind und leichter zu korrigieren.

Sporting-Läufe Bei den Läufen setzen sich in letzter Zeit immer öfter die so genannten „Sporting Läufe“ mit den wechselbaren Choke-Einsätzen durch. Dadurch kann die Waffe auf den speziellen Einsatz abgestimmt werden – von Zylinder bis Extra-Full. Bei der Jagd kann auf diese Ausführung allerdings verzichtet werden. Eine fixe und oder und 1 Bohrung reichen allemal aus.

Einabzug – ein Muss : Es setzt sich in letzter Zeit immer mehr der Einabzug durch. Wenn der Schütze beabsichtigt, mit der Waffe auch jagdsportlich zu schießen, ist der Einabzug ein absolutes Muss. Wenn die Waffe nur zur Jagd Verwendung finden soll, kann es aber ohne weiteres ein Doppelabzug sein. Für viele Jäger ist die Flinte ohne Doppelabzug gar nicht vorstellbar.

Kaliber – eine Philosophie für sich: Für viele Jäger ist die Wahl des Kalibers eine eigene Philosophie. Es soll hier daher keine Lanze für irgend ein Kaliber gebrochen werden. Wer der Meinung ist, das Kal. 20 sei für ihn das Richtige, der soll damit zur Jagd gehen. Wenn er ein guter Schütze ist, wird er damit vielleicht auch mehr Stücke zur Strecke bringen als sein Nachbarschütze mit Kal. 12. Eines ist allerdings sicher, wenn die Waffe auch jagdsportlich eingesetzt werden soll, ist Kal. 12 die richtige Wahl. Das Angebot an Waffen und vor allem aber auch das Angebot an kostengünstiger Munition ist hier am größten.
Und noch etwas kann als erwiesen angesehen werden: Die Einsatzschussweite reduziert sich vom Kal. 12 auf Kal.16 um 5 m und von Kal. 16 auf Kal. 20 um weitere 5 m. Von Kal. 12 auf Kal. 20 sind das also 10 m! Wenn nun immer entgegen gehalten wird, dass mit Kal. 20 viel weiter geschossen werden kann als mit Kal. 12, beruht dies meistens auf der Tatsache, dass die kleinkalibrigen Waffen meist sehr enge Bohrungen besitzen, im Gegensatz zu den weiteren Bohrungen und kürzeren Läufen der großkalibrigen Waffen.

Wahl der Munition: Bei Wettkämpfen am Schießstand werden generell nur Schrotkorndurchmesser von 2,0 – 2,5 mm verwendet bei einem Schrotgewicht von 24 Gramm bei Trap- und Skeet-Bewerben, bis 28 Gramm bei Compak-Sporting und bis 36 Gramm beim Jagdparcours. Für die Jagd bestimmt das zu bejagende Wild die Schrotgröße. Schrotgröße um 3,3 mm sind als gute Wahl für alle bei uns vorkommenden Niederwildarten anzusehen. Beim Schrotgewicht ist zu bedenken, dass eine 42-Gramm-Ladung wesentlich langsamer ist, als eine 28-Gramm-Ladung. Das Vorhaltemaß kann bei der leichteren, aber schnelleren 28-Gramm-Ladung daher um einiges geringer sein – ebenso die Beanspruchung der Waffe und des Schützen. Eine leichte 28-Gramm-Ladung ist also sehr oft die bessere Wahl.

 

 

Jagdwaffen – Handhabung

“Der Lauf schießt – der Schaft trifft “

Die Schäftung muss ein schnelles Anschlagen und unverkrampftes sowie ungehindertes Zielen gewährleisten. Dazu muss die Schaftlänge und Schaftform zur Körpergröße und Figur des Schützen passen. Jäger mit kürzeren Armen benötigen Büchsen oder Flinten mit einer kürzeren Schaftlänge als umgekehrt. Für Links- oder Rechtsschützen muss die Waffe entsprechend geschäftet (geschränkt) sein. Der Pistolengriff soll eine gute Führung und einen festen Griff der Waffe gewährleisten: Funktionalität geht vor Ästhetik.

Auf den Abzug kommt es an: Ganz entscheidend für einen sicheren Schuss ist der Abzug bzw. das Abzugssystem. Dabei unterscheidet man Abzüge mit Stecher, wodurch der Abzugswiderstand erheblich reduziert wird. Man unterscheidet den Deutschen Stecher oder Doppelzüngelstecher und den Französischen oder Rückstecher.

Entscheidend ist, dass der Abzug zwar trocken aber nicht so fest steht, so dass die Waffe beim Abziehen nicht verrissen (aus der Zielbahn gerissen) wird. In diesem Fall wird das Ziel meist unterschossen. Ist der Abzug zu weich, besteht die Gefahr, dass sich ungewollt der Schuss löst, bevor man sicher im Ziel ist.

Als Visiereinrichtung wird bei Jagdbüchsen fast ausschließlich ein Zielfernrohr verwendet. Diese gibt es heute für jeden Zweck oder jagdlichen Einsatz, als Drückjagd- oder Nachtjagdglas mit verschiedenen Absehen, Vergrößerungen und Objektivdurchmessern und Leucht- oder Leuchtpunktabsehen mit feststehender oder variabel einstellbarer Vergrößerung. Drückjagdgläser haben meist eine Vergrößerung zwischen 1,5 bis vierfach und bilden somit einen größeren Ausschnitt des Hintergrundes ab. Nachtjagdgläser benötigen einen großen Objektivdurchmesser (damit entsprechend viel Licht einfallen kann); in der Regel sind das 56 Millimeter. In Ausnahmefällen (Nachsuche, Drückjagd auf kurze Entfernung) wird auch mit der Büchse noch über „Kimme (Visier) und Korn“ über die so genannte offene Visierung geschossen. Nicht unwichtig für ein sicheres Schießen ist auch das Gewicht der Büchse, sie soll führig sein und auch gut und ausgewogen mitschwingen. Eine etwas schwerere Waffe (zirka fünf Kilogramm) liegt oft ruhiger in der Hand als zu leichte Büchsen. Abhängig ist das aber vom Einsatzzweck. Eine Pirschwaffe für die Hochgebirgsjagd wird man nicht so schwer wählen, wie eine Matchwaffe, die ausschließlich für den Schießstand gedacht ist.

Das Gewicht der Waffe beeinflusst auch den Rückstoß bei starken Kalibern. Zu leichte Waffen verleiten den Schützen eher zu dem so genannten „Mucken“: Der Schuss wird aus Angst vor dem Rückschlag verrissen.

Die Waffe muss sicher beherrscht werden: Für ein treffsicheres Schießen ist die erste Voraussetzung, dass die Waffe, ihre Funktionsweise (Laden, Entladen, Spann- und Umschalthebel, Sicherung, Stecher), beherrscht wird und der Schütze mit dem Umgang absolut sicher vertraut ist. Es ist generell auf einen sicheren Kugelfang zu achten.
Zweites muss man beim Schießen alle Fehler vermeiden, die die Treffpunktlage beeinflussen können. Der Lauf oder der Schaft dürfen nicht direkt auf eine harte Unterlage gelegt werden. Der Lauf darf beim Schießen nicht von der Führhand krampfhaft umschlossen werden. Es darf nicht fest am Gewehrriemen gezogen werden, wenn dieser direkt am Lauf befestigt ist. Bei kombinierten Waffen muss die Treffpunktabweichung bei schneller Schussfolge (klettern) beachtet werden, und durch den so genannten „Ölschuss“ kann es ebenfalls zu Trefferabweichungen kommen. Empfindlich ist die Zielfernrohrmontage gegen Stoß und Schlag.

Beide Arme müssen sicher aufliegen: Eine gute Schießleistung ist dann gegeben, wenn sowohl der Führarm als auch der Schießarm sicher aufliegen. Das ist am besten auf den Ansitzeinrichtungen gewährleistet (Hochsitz, Schirm, Ansitzbock, Leiter). Man kann dort auch entsprechende bewegliche Auflagen als zusätzliche Hilfsmittel nutzen. Der Hochsitz darf nicht zu groß sein; in dem Fall verursacht ein Herumrutschen immer störende Geräusche und die sichere Armauflage ist dann auch nicht gegeben.
Im Moment der Schussabgabe muss man sich bemühen, den Körper völlig ruhig zu stellen (Atemtechnik).
Wenn es die jagdliche Situation erlaubt, sollte der Jäger beim Schießen immer beide Arme auflegen. Auch die einzelnen Anschlagarten sollte der Jäger auf dem Schießstand trainieren.
Bei der Pirsch wird am ehesten stehend angestrichen geschossen. Dazu benutzt der Jäger einen Zielstock, das kann ein einfacher Stock, ein Teleskopstock, ein Zwei- oder Dreibein sein. Auch an einem Baum oder Ast kann man stehend anstreichen. Liegend aufgelegt wird man nur selten, meist im Gebirge schießen. Auch hierbei ist die beidseitige Armauflage entscheidend, unterstützend können der Rucksack oder das Ansitzkissen zu Hilfe genommen werden.
Auch in den Anschlagarten „kniend“ und „sitzend“ sollte der Jäger immer darauf achten, dass der Führarm sicher aufliegt, der Führarm liegt in diesem Fall auf dem Knie des Jägers. Sie ist auf jeden Fall die bessere Variante als stehend freihändig zu schießen.
Stehend freihändig wird meist auf bewegliche Ziele (Drückjagd) geschossen. Als Übungsdisziplin dient dazu der „Laufende Hase“ oder man übt im „Schießkino“. Drückjagdschießen will gelernt sein, das Wild kommt auf unterschiedliche Entfernungen, im Troll oder hochflüchtig, in den unterschiedlichsten Anlaufwinkeln, und es bedarf großer Erfahrungen und guter Schießfertigkeit, um flüchtiges Wild sicher mit der Kugel zu treffen.

Die wichtigsten Jagdgewehre

Unter Jagdwaffen werden alle Waffen verstanden, die laut Gesetz auf der Jagd benutzt werden dürfen. Grundsätzlich werden hierbei zwei Gruppen von Waffen unterschieden:

  • Schusswaffen
  • Blankwaffen

Schusswaffen werden in folgende Jagdwaffen unterteilt:

Flinten (Schrotgewehre) sind Waffen für den Schrotschuss bestimmt

Büchsen (Kugelgewehre) sind für den Kugelschuss bestimmte Gewehre. Der Büchsenlauf hat innen die Züge (“gezogener Lauf”) die dem Geschoss eine Drehung (Drall) um seine Achse geben und dadurch sein Überschlagen verhindern. Man unterscheidet Kipplaufbüchsen und Repetierer.
Kombinierte Waffen  sind Gewehre, bei denen Schrot- und Kugellauf (Läufe) miteinander verbunden sind z.B. Drillinge und Büchsflinten.

Nach den Läufen unterscheidet man EINLÄUFIGE und MEHRLÄUFIGE Gewehre, wie Doppelflinte, Doppelbüchse, Büchsflinte, Drilling, Doppelbüchsdrilling, Vierling; ist das Laufpaar nicht nebeneinander, sondern übereinander angeordnet, so spricht man von Bockdoppelflinte usw.

Blankwaffen: Pfeil und Bogen, Messer, Säbel, Degen, Dolche, Schwerter……… Mit der Verbreitung der Jagd, die an vielen europäischen Adelshöfen gepflegt wurde, kamen am Ende des 15. Jahrhunderts spezielle, für die Jagd hergestellte Blanwaffen in Gebrauch. Der nun einsetzende Differenzierungsprozeß führte zur Herstellung von speziellen Waffen für den jeweiligen Jagdzweck. Ein deutlich gestiegener Aufwand bei der Jagd und das spezialisierte Handwerk förderten sowohl die Herstellung als auch den Absatz der Waffen. Das betraf die Blank- und die Feuerwaffen gleichermaßen. Blankwaffen wurden zum Töten und Zerlegen des Wildes, zum Abhauen von Ästen, oder für die Herrichtung eines Jagdstandes benötigt. Die Stangenwaffen dienten der Jagd auf Bären und Wildschweine. Die Einführung der Feuerwaffen am Anfang des 16. Jahrhunderts brachte einen tiefen Einschnitt in die Geschichte der Jagd und zog grundlegende Veränderungen der Jagdmethoden nach sich. Obwohl die Feuerwaffen auf die Ausübung der Jagd wesentlichen Einfluß hatten, überwog im 16. und 17. Jahrhundert die Verwendung der Blankwaffen. Die ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts produzierten Jagdschwerter waren in erster Linie Stichwaffen, denn einem Wildschwein oder Bären konnte man mit Schwerthieben wenig anhaben. Vielmehr wurde das von den Hunden gestellte oder schon verwundete Wild mit einem gezielten Stich getötet. Einen angreifenden Eber mit einem Schwert zu töten, erforderte viel Mut und Geschicklichkeit. Gewöhnlich stieg der Reiter vom Pferd, umfaßte das Schwert mit zwei Händen und stützte sich auf das rechte Knie. In dieser Stellung erwartete er das herausstürmende Tier, das zwischen Hals und Schulter direkt ins Herz getroffen werden mußte, so daß es sofort tot zusammenbrach. Für die geschilderten Zwecke hatte das Jagdschwert eine breite Rückenklinge, die oft erst im unteren Viertel zweischneidig zugeschliffen wurde. Damit die Waffe mit beiden Händen umfaßt werden konnte, findet man an den Jagdschwertern oft einen Griff “zur anderthalben Hand”. Aus diesen Jagdschwertern entstanden vermutlich am Ende des 15. Jahrhunderts Blankwaffen, die nur für die Schweinsjagd geeignet waren. Man nimmt an, daß es sich hierbei um eine Erfindung Kaiser Maximilians I. handelt. Die Waffen sind überwiegend mit einem konventionellen Kreuzgefäß ausgestattet, das für die mittelalterlichen Schwerter üblich war. Lediglich die Klinge hatte eine besondere Form: die verbreiterten Vorderenden waren zweischneidig angeschliffen, während Dreiviertel der Klinge häufig aus einem stählernen Vierkant oder Rundstab bestanden. Hinter der Schneide saß ein kurzer Knebel, der das zu tiefe Eindringen des lanzettenförmigen Blattes verhindern sollte. Da das Schwert beim Reiten in einer Lederscheide getragen wurde, machte man die Querknebel beweglich, so daß sie sich erst beim Ziehen aus der Scheide aufrichteten. Nur wenige dieser speziellen Jagdwaffen sind erhalten geblieben

TEILE DES GEWEHRES, IHRE AUFGABE, BESCHAFFENHEIT und ANORDNUNG 

Die Schusswaffe besteht aus folgenden Teilen

  • der Lauf,
  • der Verschluß ( Schloß ),
  • das Patronenlager,
  • bei Kurzwaffen das Griffstück oder sonstige Waffenteile, die zur Aufnahme des Auslösemechanismus bestimmt sind.
  • die Abzugsvorrichtung
  • die Visiereinrichtung,
  • der Schaft ( Griffstück )
  • Mehrschußeinrichtung ( Magazin oder Trommel)

Jedes Gewehr besteht aus dem Lauf mit dem Patronenlager, der Zielvorrichtung, aus dem Verschluss mit dem Schloss, der Sicherung (nicht bei Hahngewehren und sonstigen Handspannern), der Abzug- und gegebenenfalls Stechervorrichtung sowie dem Schaft mit der Garnitur

Im GEWEHRLAUF spielt sich die Schussentwicklung der Patrone ab. Er hat den Gasdruck aufzufangen und muss der Pulvervorlage (Einzelgeschoß oder Schrote) die Führung geben. Der Lauf muss so lang sein, dass das Pulver zur restlosen Ausnutzung ganz verbrennen kann, ehe das Geschoß den Lauf verlässt. Die gebräuchlichen Lauflängen liegen zwischen 60 und 72 cm.

Die Läufe mehrläufiger Gewehre werden miteinander verbunden (wobei die Läufe auf ganzer Länge miteinander sowie mit der Laufschiene verlötet werden) gibt es auch Doppelflinten. Doppelbüchsen, Büchsflinten und Drillinge mit >freiliegenden Läufen<, das heißt die Läufe (bei Drillingen der Kugellauf) sind nur im Bereich des Patronenlagers sowie an der Mündung miteinander verbunden. Dadurch soll erreicht werden, dass sich Ausdehnung und Schwingung der Läufe (Infolge  Druck und Erwärmung bei der Schussentwicklung) weniger nachteilig auf die Treffgenauigkeit auswirken, als das bei fester Verbindung der Fall ist, vor allem bei einer Folge von  mehreren Schüssen.  Das hintere Ende des Laufes enthält das Patronenlager, ihm folgt der Übergangskegel, der in Laufbohrung (glatt oder gezogen) übergeht. Das Innere der Laufbohrung heißt man Laufseele, die durch ihre Mitte verlaufend gedachte Achse Seelenachse. Die innere Weite des Laufes nennt man Kaliber. Eine Laufschiene, auf der die Visiereinrichtung angebracht ist, haben alle mehrläufige Gewehre; bei den einläufigen fehlt sie oft. Unter WECHSELLÄUFEN versteht man Laufpaare /Z.B. Doppelflintenläufe – Büchsenflintenläufe), die man austauschbar in den gleichen Verschlusskasten einklinken kann. Das hintere Ende des Laufes enthält das Patronenlager, ihm folgt der Übergangskegel, der in Laufbohrung (glatt oder gezogen) übergeht. Das Innere der Laufbohrung heißt man Laufseele, die durch ihre Mitte verlaufend gedachte Achse Seelenachse. Die innere Weite des Laufes nennt man Kaliber. Eine Laufschiene, auf der die Visiereinrichtung angebracht ist, haben alle mehrläufige Gewehre; bei den einläufigen fehlt sie oft. Unter WECHSELLÄUFEN versteht man Laufpaare /Z.B. Doppelflintenläufe – Büchsenflintenläufe), die man austauschbar in den gleichen Verschlusskasten einklinken kann. Nur amtlich geprüfte d.h. beschossene Gewehre dürfen feilgehalten oder anderen überlassen werden. Das Prüfzeichen muss an sichtbarer oder leicht zugänglichen Stelle auf Lauf und Verschluss angebracht sein. Die Beschussstempel der Bundesrepublik zeigen Bundesadler und darunter die Buchstaben M =Vorbeschuss mit Schwarzpulver, N = Endbeschuss mit Nitronpulver, SP= Endbeschuss mit Schwarzpulver, I = Instandsetzungsbeschuss, daneben das Zeichen des Beschußamtes und Monats- und Jahreszahl des Beschusses. Auch wird das Kaliber (Z.B. 16/70 oder 7X57) eingeschlagen. auf Gewehren, die nicht amtlich beschossen sind, darf nicht geschossen werden. 

Die Laufdichte ist von der Belastung abhängig. Büchsenläufe müssen wegen sehr hohen Gasdrucks (bis etwa 4000kp(cm2 oder 4000 bar) dickere Wände haben als Schrotläufe, die nur einen Gasdruck bis etwa 800kp/cm2 auszuhalten haben.

Aus dem FLINTENLAUF wird die Schrotladung verschossen. Die Laufwand ist innen glatt, manchmal sogar verchromt. die Läufe haben heute meist eine Würgebohrung (Choke9, d.h. der Lauf ist nicht in einer ganzen Länge gleich weit (Zylinderbohrung), sondern verengt sich kurz vor der Mündung um wenige Zentelmillimeter. die Schrote werden hierdurch besser zusammengehalten und ein Schuss auf etwa größere Entfernung ermöglicht. Am gebräuchlichsten sind Kaliber 12, 16 und manchmal auch 20. Die Kaliberzahl bedeutet ursprünglich die Zahl der Rundkugeln des betreffenden Durchmessern, die auf ein englisches Pfund (453g) gingen. Die lichte Weite beträgt im Mittel bei Kaliber 12: 18,4 mm, bei Kaliber 16: 17,0 mm usw. Kaliber 12 ist also das größte, Kaliber 20 das kleinste der heute gebräuchlichen Schrotkaliber- dementsprechend schwankt auch die Menge der möglichen Schrotladung.

Der BÜCHSENLAUF ist aus bestem, oftmals rostträgem Stahl gebohrt. Im Gegensatz zum glatten Schrotlauf ist der Büchsenlauf gezogen, d.h. in ihn sind Rillen (Züge (eingearbeitet, zwischen denen erhabene Balken (Felder) stehen. KALIBER, ist die Bezeichnung des Laufinnendurchmessers, der Laufweite, aber auch des Geschossdurchmessers. Bei gezogenen Läufen differenziert man das Bohrungs- – Felder- und das Zug-Kaliber. Neben dem ursprünglichen Sinn des Kalibers (Laufinnen-Maß) hat sich eine andere Bedeutung ergeben: Man spricht vom „Kaliber“ 7×64, wenn man eigentlich die Patrone 7×64 meint. Die tatsächlichen Kaliber- Maße wie Zug, Feld- und Geschossdurchmesser müssen nicht der nominellen Kaliber-Bezeichnung entsprechen. So misst das Geschoss beim 6,5×57-Kaliber zum Beispiel 6,71Millimeter. Das zweite Maß steht für die Hülsenlänge in Millimetern, wobei auch diese Angabe nicht immer exakt ist. Auch die amerikanischen und englischen Kaliber-Bezeichnungen sind nicht genau. Im Kaliber (Geschossdurchmesser) .308 (=0,308 Zoll) gibt es zum Beispiel mehr als vier Kaliber-Bezeichnungen.

Züge und Felder verlaufen in schraubenartiger, Drall genannter Windung

BÜCHSENSCHUSS mit Schussablauf: Der Drall soll dem Geschoß die nötige Drehung um seine Längsachse geben, damit es auf seiner Flugbahn eine stabile Lange einnimmt. Die hierfür erforderliche Umdrehungszahl (je Sekunde bis zu 3800) des Geschosses wird bestimmt durch seine Länge im Verhältnis zu seinem Durchmesser (Kaliber)  und durch seine  Fluggeschwindigkeit (siehe Skizze).

PATRONENLAGER: Es hat die Aufgabe, die Patronen aufzunehmen und muss, da es den Gasdruck voll aushalten muss, besonders stark und genau kalibriert sein. Ist es zu weit, so zerreißen beim Schuss die Patronenhülsen; ist es zu eng, so entstehen Ladehemmungen oder auch Gasdrucksteigerungen.

VERSCHLUSS: Der Verschluss hat die Aufgabe, den Lauf nach hinten abzuschießen und den Gasdruck aufzufangen. Es gibt verschiedene Systeme: Kipplauf-,Block-,Kammerverschluss (Zylinderverschluss).

Kipplaufverschlüsse: Die Läufe drehen sich um ein Scharnier des Verschlusskastens. Sie werden durch – meist mehrfach – Riegel in ihrer Verschlusslage gehalten. Je nach Konstruktion greifen die Riegel in Haken oder Zapfen der Läufe ein, oder auch in Ausnehmungen, die in die hinteren Enden der Läufe selbst eingearbeitet sind. Kipplaufverschlüsse sind bei allen mehrläufigen Kipplaufbüchsen -und Flinten.

 Kammer- oder Zylinderverschlüsse: Hier ist an das hintere Laufende ein Verschlussgehäuse (Verschlusßhülse)angeschnauft, in dem ein Verschlussstück in Zylinderform (Kammer) vor und zurück bewegt werden kann, das bei geschlossenem Zustand mit dem Lauf fest verriegelt ist. Dieser Verschluss hält stärkerer Beanspruchung stand. Er kommt nur bei feststehenden Laufsystemen in Betracht, also vor allem bei Repertierbüchsen (siehe Skizze R 93 Blockverschlüsse: Ein beweglicher Metall-Block verriegelt den Lauf nach hinten, wobei der Block je nach System anders angeordnet ist. Die berühmtesten und auch heute noch angewandten Systeme sind der Fallblock- und der Vertikalblockverschluß. Der Fallblockverschluß wird bei Kipplaufwaffen verwendet. Diese Verschlußbauweise ermöglicht besonders kurze Waffen.
Nur das Laden dauert länger als bei Repetierwaffen.  Der Vertikalblockverschluß eignet sich besonders für schwere Büchsen-Kaliber.
Solche Verschlüsse finden besonders bei einläufigen Einzelladebüchsen

Anordnung der Läufe bei den Jagdgewehren 

SPANNEN, LADEN, SICHERN, ENTSICHERN, STECHEN

LADEN: KIPPLAUFGEWEHRE macht man schußfertig, das heißt, man spannt und lädt sie, indem man mittels des Verschlußhebels den Laufverschluss öffnet, so daß die Läufe heruntergekippt werden. Die Patrone wird in das Patronenlager eingeführt, bis sich der Patronenboden in den Patronenauszieher einfügt.Durch das Zusammenklappen des Gewehres schließt sich der Verschluß. Nie schlage man den Verschluß schnell und gewaltsam zu.

SPANNEN:  Bei selbstspannenden Kipplaufgewehren haben sich die Schlosse beim Abkippen der Läufe gespannt. Nach Schließen des Verschlusses ist das geladene Gewehr also unmittelbar schußbereit. Soll nicht gleich geschossen werden, ist das Gewehr daher unbedingt zu sichern!  Kipplaufgewehre mit Handspannung werden durch das Abkippen der Läufe gespannt. Das geladene Gewehr ist also mit ungespannten Schlossen in höchst sicherem Zustand, braucht daher nicht gesichert werden. Erst unmittelbar vor dem Schuß wird das Schloß durch Betätigen der Spannvorrichtung (zurückziehen der Hähne gespannt.

Bei REPETIERBÜCHSEN werden durch Zurückziehen des Kammerverschlusses (siehe Foto), wobei die leere Patronenhülse ausgezogen und ausgeworfen wird, und durch dessen Vorschieben (neu laden und spannen) nachgeladen. Dieser Vorgang wird Repetierer genannt. Bei Repetierer öffnet man den Kammerverschluß, somit liegt die Mehrladevorrichtung (Magazin) frei, in die die Patrone eingelegt wird. Man soll die Patrone nicht direkt in das Patronenlager einführen, sondern sie , um konstruktionsbedingte Ladestörungen bei bestimmten Verschlußsystemen auszuschalten, grundsätzlich in das Magazin einlegen. Dann wird der Verschlußhebel wieder nach vorn geschoben – wobei aus dem Magazin eine Patrone in das Patronenlager gleitet – und der Verschluß verriegelt, indem der Verschlußhebel zur Seite herumgelegt wird. Gleichzeitig ist das Schloß gespannt worden. Deshalb darf abschließend (wen nicht sofort geschossen werden soll das Sichern nicht vergessen werden.

Bei REPETIERBÜCHSEN werden durch Zurückziehen des Kammerverschlusses (siehe Foto), wobei die leere Patronenhülse ausgezogen und ausgeworfen wird, und durch dessen Vorschieben (neu laden und spannen) nachgeladen. Dieser Vorgang wird Repetierer genannt. Bei Repetierer öffnet man den Kammerverschluß, somit liegt die Mehrladevorrichtung (Magazin) frei, in die die Patrone eingelegt wird. Man soll die Patrone nicht direkt in das Patronenlager einführen, sondern sie , um konstruktionsbedingte Ladestörungen bei bestimmten Verschlußsystemen auszuschalten, grundsätzlich in das Magazin einlegen. Dann wird der Verschlußhebel wieder nach vorn geschoben – wobei aus dem Magazin eine Patrone in das Patronenlager gleitet – und der Verschluß verriegelt, indem der Verschlußhebel zur Seite herumgelegt wird. Gleichzeitig ist das Schloß gespannt worden. Deshalb darf abschließend (wen nicht sofort geschossen werden soll das Sichern nicht vergessen werden.

SICHERN. SOBALD EINE PATRONE IN DAS PATRONENLAGER ODER IN DEN LAUF EINGEFÜHRT WURDE, IST DIE WAFFE SOFORT ZU SICHERN. BEIM LADEN DER WAFFE IMMER DEN LAUF VOM JAGDBEGLEITER ODER ANDEREN PERSONEN IN UNMITTELBARER NÄHE ABDREHEN!  Gerade beim pirschen, immer wieder nachkontrollieren, ob das Gewehr gesichert ist.

ENTSICHERN: Entsichert wird das Gewehr erst möglichst kurz vor Abgabe des Schusses. also nicht mit entsichertem Gewehr pirschen oder das entsicherte Gewehr auf dem Hochsitz neben sich stellen oder hängen, sondern erst im Anschlag entsichern (bzw. Handspanner spannen) ! Das gilt auch für die Flinte. Für den geübten Schützen geschieht das Anbacken der Flinte mit gleichzeitigem Vorschieben des Sicherungsschiebers durch den Daumen der rechten Hand auf den Kolbenhals in einer fließenden Bewegung, ohne daß durch das Entsichern eine Verzögerung eintritt. Kann der beabsichtigte Schuß nicht abgegeben werden, ist das Gewehr gleich wieder zu sichern,

STECHEN (einstechen) darf man ein Büchsenschloss auf jeden Fall erst im Anschlag, nachdem das Gewehr entsichert ist und unmittelbar bevor der Schuß abgegeben werden soll. Wird der Schuß nicht abgegeben, so ist das Gewehr zunächst wieder  zu sichern und dann sofort zu entstechen.

ENTSTECHEN: Hat man mit schußbereitem Gewehr in Anschlag gelegen und bereits eingestochen, kommt jedoch nicht dazu, den Schuß abzugeben, so muß man entstechen (abstechen), da ja jede feinste Berührung des Abzugs sowie jede Erschütterung des Gewehres den Schuß auslösen kann.  Auf jeden Fall muß vor dem Entstechen die Waffe wieder  gesichert werden! Außerdem ist zu empfehlen, nach dem Sichern und vor dem Entstechen noch den Verschluss zu öffnen. Läßt es die Bauart des Gewehres nicht zu, im gesicherten Zustand den Verschluß zu öffnen, so ist das Sichern vor dem Entstechen wichtiger als das Öffnen des Verschlusses. Es wäre sogar gefährlich, bei eingestochenem und entsichertem Schloß zunächst den Verschluss zu öffnen, da bei der dazu nötigen Hantierung bereits der Schuss brechen könnte. Hat man gesichert und den Verschluss geöffnet, so kann einfach entstochen werden, indem man den Abzug zieht. Dabei entsteht ein knackendes Geräusch.

NACHLADEN:  Ist der Schuß abgegeben, muß nachgeladen werden. Das Kipplaufgewehr klappt man dazu auf, entnimmt die vom Patronenauszieher aus dem Patronenlager herausgezogene leere Patronenhülse und lädt die Waffe neu. Ejektor-Gewehre schleudern die leere Patronenhülse selbstständig sofort bei Öffnen des Verschlusses aus. Ist eine verschossene und eine leere Patrone um Patronenlager, so wird nur vom Ejektor die verschossene ausgeworfen, die nicht verschossene bleibt im Lauf.

TEILE DES GEWEHRES, IHRE AUFGABE UND BESCHAFFENHEIT 

SCHLOSS: Das Schloß hat die Aufgabe den Schuss zu lösen. Durch Druck gegen den Abzug werden verschiedene Hebelwirkungen ausgelöst, die den durch eine starke Feder zurückgehaltenen Schlagbolzen oder Zündstift freigeben. Dieser schlägt auf das Zündhütchen der Patrone; die dadurch erzeugte Flamme entzündet die Pulverladung. Es gibt verschiedene Schlosse: HAHNSCHLOSSE mit außen liegenden, von der Hand zu spannenden Hähnen bzw. Schlagstücken, hahnlose SELBSTSPANNSCHLOSSE mit innen liegenden Schlagstücken, BLATTFEDER- UND SPIRALFEDERGESCHOSSE. Immer sind sie in die Verschlusssysteme  der Gewehre eingebaut.

PATRONENAUSZIEHER: Der Patronenauszieher hilft bei der Entnahme der Patrone aus dem Patronenlager. Bei den Zylinderschlössern besteht der Auszieher in der Kralle, die vorne am Verschlusszylinder angebracht ist (siehe Skizze) . Diese Kralle greift beim Einführen der Patrone (vom Magazin in das Patronenlager) in die Ausziehrille der Patrone ein. Beim Zurückziehen des Verschlusszylinders löst sich die Kralle aus der Ausziehrille, während der Verschlusszylinder den Patronenhülsenboden gegen einen Ansatz drückt und damit die Hülse auswirft.

Bei Kipplaufgewehren besteht der Auszieher in einem – bei kombinierten Gewehren geteilten – Schieber, Dieser greift hinter den Patronenrand. Beim öffnen des Verschlusses zieht er die Patrone soweit aus dem Patronenlager, dass man die Hülse mit den Fingern fassen und herausnehmen kann. Der Schieber kann auch so konstruiert sein, dass er selbsttätig arbeitet (Auswerfer oder Ejektor), indem mit dem Abkippen der Läufe, also mit dem Spannen der Schlosse, eine starke Feder den Schieber zurückschnellen lässt, womit die  Hülse der abgefeuerten Patrone ausgeworfen wird. Nicht abgeschossene Patronen bleiben im Lauf.

SICHERUNG:  Die Sicherung hat zu verhüten, dass unbeabsichtlich durch den Druck auf den Abzug des gespannten Schlosses oder durch eine äußerliche starke Erschütterung des Gewehres ein Schuss ausgelöst wird. Eine geladene und gespannte Waffe stellt ein großes Risiko dar. Ein Schuss kann ungewollt nicht nur durch Handhabungsfehler (unbeachtsichtliches Berühren des Abzuges Sturz mit der Waffe etc. ), sondern auch durch mechanische Mängel lösen. Wir unterscheiden Abzugs-, Stangen- oder Schlagstücksicherungen, je nachdem der Abzug selbst, das Schlagstück (Hahn) oder die Stange (Verbindungsstück zwischen Abzug und Schlagstück) arretiert wird. Die Sicherung wird mit dem Schieber, Flügel oder Hebel betätigt. Sehr sicher. setzt allerdings eine besondere Konstruktion (Hahnspannerschlosse) voraus. Früher nur bei Kipplaufwaffen und hier teilweise auf ein Schloß bei kombinierten Waffen beschränkt. Heute auch bei Repetierer (Blaser) zu finden. DIE BESTE UND SICHERSTE SICHERUNG BEI EINER WAFFE IST IMMER DAS ENTLADEN (entnehmen der Patrone).

ABZUG UND STECHER:  Mit dem Abzug wird das Schloss betätigt. Der Abzug der Flinte soll “weich stehen”, so daß der abziehende Finger nicht zu großen Widerstand findet. Auch bei Büchsen ist ein solcher Flintenabzug von Vorteil, wenn auf bewegte Ziele geschossen wird. Für den genauen “Punkteschuss” zumal auf größere Entfernung, hat man nach Möglichkeiten gesucht, beim Betätigen des Abzugs den Schuss besonders präzise auszulösen. Der diesem Zwecke bei Militärgewehren übliche “Druckpunktabzug” ist für Jagdbüchsen weniger gebräuchlich. Dagegen hat sich der “Stecherabzug” eingebürgert. Dabei handle es sich um eine Vorrichtung, die es ermöglicht, das Schloß so fein einzurasten, daß der Schuß schon bei einer ganz feinen Berührung des Abzugs bricht. “Eingestochen” wird das Schloß entweder durch einen eigenen zweiten Abzug oder “deutschen Stecher”, vor allem bei Repetierbüchsen und einläufigen Büchsen, oder indem der Abzug selbst zunächst nach vorne gedrückt wird, vor allem bei mehrläufigen Gewehren. Durch eine Schraube kann der Stecher feiner oder gröber eingestellt werden.

SCHAFT:  Der Schaft des Gewehres besteht aus Vorderschaft  der vor dem Abzugbügel liegende Teil) und Hinterschaft, er ist meist aus Nussbaumholz gefertigt. Her Hinterschaft (aus Kolbenhals und Kolben bestehend) muss dem Schützen angepaßt sein.  Der Lauf schießt – der Schaft trifft . Von Bedeutung sind hier die Länge gemessen vom Abzug bis zur Kolbenkappe, die Senkung (Abstand der Oberkante des Kolben von der verlängerten Visierlinie) und die Schränkung (seitliche Ausbringung des Hinterschaftes aus der verlängerten Visierlinie). Lange Arme und langer Hals erfordert einen längeren, starker gesenkten Schaft als normal. Vor allem für den treffsicheren Flintenschuß ist es vorteilhaft, wenn der Schaft als “Maßschaft” ganz den persönlichen Maßen des Schützen angepaßt ist. 

Gewehre werden nach den verschiedenen Verschlußarten (Kipplauf-, Block-, Zylinderverschluß) als Kipplauf- usw. Gewehre bezeichnet.

Handspanner

Nach dem Schloß unterscheidet man Hahngewehre bzw. Handspanner, mit äußeren Hähnen, bzw. mit Spannschieber oder – Hebel von Hand zu spannen. Die Blaser Repetierbüchse R 93 ist ebenso mit einem Handspanner ausgerüstet, siehe Foto rechts. Eine ausführliche Beschreibung dieser Waffe finden Sie auf unserer Seite unter “Teile des Gewehres und Ihre Beschaffenheit”  Hahnlose Gewehre,  mit inneren Hähnen, die sich von selbst beim Öffnen des Verschlusses spannen, nennt man Selbstspanner. Auch Kombinationen von Hand- und Selbstspannersystemen sind gebräuchlich (z.B. die separate Kugelschlosspannung bei manchen Drillingen oder Selbstspannerschlosse, die nachträglich von Hand entspannt werden können).

Nach der Ladefähigkeit unterscheidet man Einzellader, Mehrlader und Selbstlader.

Das Einzelladesystem ist dadurch gekennzeichnet, dass in das Gewehr je Lauf nur eine Patrone, und zwar von Hand geladen werden kann. Alle mehrläufige Gewehre sowie einige einläufige Gewehre sind Einzellader.

Das Mehrladesystem wird für einläufige Gewehre – vorwiegend bei Repetierbüchsen- verwendet. Es ist gekennzeichnet durch ein Magazin, das unter dem Verschluss oder dem Lauf angebracht ist, und mehrere Patronen fasst. Beim Öffnen des Verschlusses durch den Schützen wird die Hülse aus dem Lauf ausgeworfen, beim Schießen eine neue Patrone aus dem Magazin geladen

 

Selbstladesystem

Beim Selbstladesystem, das ebenfalls nur bei einläufigen Gewehren verwendet wird, ist nur die Füllung des Magazins von Hand erforderlich. Alle Vorgänge vom Öffnen das Verschlusses nach dem Abfeuern einer Patrone bis zum Schließen des Verschlusses vollziehen sich automatisch, indem dafür der Rückstoß oder der Gasdruck ausgenutzt wird. (Halbautomatik: jeder Schuss erfordert neues Abziehen; Vollautomatik – nur bei Kriegswaffen: Schüsse lösen sich fortlaufend, solange der Abzug gedrückt bleibt..

VISIEREINRICHTUNGEN  – ZIELEN UND SCHIEßEN

Bei Flinten besteht die Visiereinrichtung im allgemeinen nur aus der Laufschiene und dem Korn nahe der Mündung. Es soll etwa 3 mm Durchmesser haben. Vorteilhaft ist eine sattgelbe Farbe. Man zielt, indem man über die Mittellinie der Laufschiene hinweg das Korn auf das Ziel richtet. Die Gewehre mit Büchsenläufen haben außer dem Korn, das auf der Laufschiene oder auf dem Korn, das auf der Laufschiene oder auf dem Kornsattel sitzt, noch ein auf dem hinteren Teil des Laufes (oder der Laufschiene) angebrachtes Visier. Es kann als offenes Visier mit Kimme oder als Lochvisier (Diopter für Scheibenbüchsen oder Ringvisier für Jagdgewehre) ausgeformt sein. Es gibt verschiedene Arten von offenen Visieren: solche mit halbrund, spitzwinkelig oder rechteckig ausgeschnittener Kimme und entsprechendem Korn (Perl-, Dach-, Balkenkorn). Weiter unterscheidet man feststehende und teils selbsttätige – Klappvisiere. Die für jagdliche Zwecke günstige Form des Visiers ist das Balkenvisier, rechteckig mit in der Mitte eingefeilte Kimme. Diese soll so weit sein, dass sie beim Zielen nicht vom Korn ausgefüllt wird. Für genaues Zielen auf kleine oder weit entfernte Ziele ist eine „feine“, für grobes Zielen auf nahe oder bewegte Ziele, z.B. bei Drückjagden, eine „grobe“ Visierung vorteilhaft, die vom Auge leicht erfasst werden kann (kräftiges Rechteckkorn in weiter Kimme). Beim Zielen bringt man Auge, Visier, Korn und Haltepunkt im Ziel in eine Gerade (Visierlinie). Dieser Vorgang wird wesentlich vereinfacht, wenn ein Zielfernrohr verwendet wird. Dabei müssen nur zwei Punkte – das Absehen im Zielfernrohr (z.B. Zielstachel oder Fadenkreuz) und der Haltepunkt im Ziel – in Übereinstimmung gebracht werden. Außerdem ermöglicht die Vergrößerung des Zielfernrohres, auch noch bei schlechtem Licht und auf größere Entfernung sicher zu zielen. Auch Sehfehler des Auges können leicht ausgeglichen werden. Deshalb wird beim Büchsenschuß heute vorwiegend das Zielfernrohr verwendet.

Einschießen: Bei dem Einschießen eines Büchsenlaufes wird die Senkung der Geschossflugbahn unter die verlängerte Seelenachse des Laufes durch eine entsprechende Erhöhung  des Visiers ausgeglichen. Dadurch wird erreicht, dass die Flugbahn des Geschosses die Visierlinie zweimal schneidet; das erst Mal alsbald nach Verlassen des Laufes und das zweite Mal in der Entfernung, auf welche das Gewehr eingeschossen wird. Ist z.B. ein Gewehr auf 150m oder 200 m eingeschossen, so ist die Visierung so eingerichtet, dass sich bei 150 bzw. 200m Entfernung Visierlinie und Geschossbahn schneiden, Treffpunkt und Zielpunkt also zusammen fallen. Soll mit diesem Gewehr auf kürzere Entfernungen geschossen werden, so muss der Haltepunkt entsprechend tiefer gewählt werden. Schießt man auf weitere Entfernung, so muss man entsprechend über den erwünschten Treffpunkt hinausgehen (darüber halten).

 Für das Einschießen der Büchsenläufe mit modernen Patronen, gilt die Faustregel, dass sie auf 100 m Entfernung einen Hochschuß von 4 cm haben sollen, wenn das Gewehr auf 150 m eingeschossen ist. Das ergibt bei Geschossen mit stärker gekrümmter Flugbahn auf etwa 130 m „Fleckschuß“, bei weniger gekrümmten Flugbahnen („rasanten“ Geschossen) auf etwa 150 – 200 m. Diese Entfernung ist in den Schusstafeln als „günstigste Einschießentfernung“ (GEE) für jede einzelne Laborierung angegeben.

Da die verfügbaren Scheibenstände meist auf 100 m angelegt sind, können wir die Gewehre nicht unmittelbar auf diese „günstigste Einschießentfernung“ einschießen, sondern auf der 100-m-Scheibe mit dem entsprechenden „Hochschuß“ (der, wie oben gesagt, meist um 4 cm beträgt). – Ist ein Gewehr auf die jeweils „günstigste Einschießentfernung“ eingeschossen, so ist gewährleistet, dass auf normale jagdliche Schußentfernungen zwischen etwa 50 und maximal 200 m der Schuß mit möglichst geringer Abweichung von nur wenigen Zentimetern gegenüber dem Haltepunkt das Ziel trifft. Umgekehrt wäre es ungeschickt, ein Gewehr auf genau 100 m „Fleck“ einzuschießen, weil das Geschoß dann im weiteren Bereich von 150 – 200 m bereits stark fallen würde. Das Einschießen auf die jeweils günstigste Entfernung passt also die Krümmung der Geschossflugbahn bestmöglich in den Bereich der jagdlichen Schussentfernung ein. Beim Einschießen von Schrotläufen spielt auf die geringe Entfernung von 20 – 40 m die Krümmung der Flugbahnen der einzelnen Schrote (und damit der gesamten Schrotgarbe) keine Rolle; sie liegt mit 2 – 5 cm auf 35 m innerhalb der Schotstreuung. Zu bedenken ist aber, dass der Schütze beim Schießen auf bewegliche Ziele unwillkürlich zu tief hält, weil er das Wild gern sehen möchte, anstatt es mit den Läufen teilweise zu verdecken. Schrotläufe sollen daher auf 35 m einen Hochschuß von etwa 15 cm ergeben, um diesen Zielfehler auszugleichen.  Als Scheiben zum Einschießen von Schrotläufen können behelfsmäßig genügend große Papierbogen verwendet werden. Besser ist eine mit Kalk bestrichene Eisenplatte, auf der sich die Treffer abzeichnen und nach Bedarf wieder überstrichen werden. Am genauesten ermöglicht die in mehrere Felder untereilte Anschußscheibe nicht nur die Ermittlung der Treffpunktlage, sondern auch der Streuung der Schrote in den einzelnen Bereichen. So kann auch ermittelt werden, mit welcher Patronensorte und Schrotstärke ein Flintenlauf seine beste gleichmäßige Deckung oder – je nach Wunsch – seine stärkste Streuung oder umgekehrt seine größte Verdichtung der Schrotgarbe erreicht. Soll aus kombinierten Waffen gelegentlich der Schrotschuß auf unbewegte Ziele (z.B. Fuchs am Luderplatz, Ansitzhase) durch das Zielfernrohr gezielt werden, so ist zu ermitteln, ob und wie weit die Treffpunktlage der Schrotgarbe dabei abweicht. Nachdem das Zielfernrohr, das für den Kugelschuß bestimmt ist, nicht nach dem Schrotlauf eingestellt werden kann, müssen wir in solchen Fällen den Haltpunkt entsprechend wählen. Der Schuß auf Wild: Die Umstände beim Schuß auf Wild sind oft weit ungünstiger als beim Schießen auf dem Schießstand. Es muß oft bei ungünstiger Beleuchtung, in eile und Erregung (Jagdfieber) geschossen werden. Oberster Grundsatz muß sein, derartige ungünstige Einflüsse möglichst auszugleichen, den Schuß überlegt und beherrscht abzugeben und im Zweifelsfall lieber nicht zu schießen, als einen schlecht sitzenden Schuß zu riskieren, der dem Wild Schmerzen und Qualen bereitet. Dazu gehört vor allem auch, nicht auf übermäßig große Entfernung zu schießen! Man merke sich genau die Stelle, wo man das Wild beschossen hat, um für den Fall einer Nachsuche den Anschuß finden zu können.   Wichtig ist auch, das Verhalten des Wildes zu beobachten, mit dem es auf den Schuß reagiert (das Zeichen) sowie das weitere Verhalten des wegflüchtenden Wildes.  Zutreffende Beobachtungen und richtiges Verhalten des Schützen sind eine Voraussetzung für den Erfolg jeder Nachsuche. Dazu gehört vor allem auch, dass Anschüsse nicht voreilig zertrampelt und angeschossenes Wild, das sich in der Nähe des Anschusses in Deckung befindet, nicht durch übereiltes Verfolgen aufgemüdet wird, bevor die Nachsuche ordnungsgemäß mit einem brauchbaren Hund aufgenommen.

Zielfehler:   Beim Einschießen von Büchsenläufen muß man auf eine ruhige und richtige Gewehrlage achten. Das Gewehr wird auf einen Sandsack gelegt, der auf fester Unterlage (Tisch) ruht. Das Gewehr soll nicht weiter als etwa 15 cm (= 1,5 Handbreite) vordem Abzugsbügel auf dem Sandsack aufliegen. Dies gilt auch für den Schuß im Revier, wenn wir auf anderer Unterlage auflegen. Auch das mit Anstreichen bezeichnete seitliche Anlehen des Gewehrs etwa an einen Zielstock oder an einen Baum ist nur dann richtig ausgeführt, wenn das Gewehr nicht mehr als etwa 1,5 Handbreite vom Abzugsbügel anliegt. Auch hier ist immer darauf zu achten, dass Mantel, Rucksack, Hand oder Finger zwischen Schaft und Auf- bzw. Anlage zu liegen kommen. Man übe auch den Anschlag in kniender und sitzender Stellung, wobei man den linken Ellbogen auf das linke Knie stützt und so – oder auch unter Zuhilfenahme eines Zielstockes – eine ruhige Haltung findet.

Beim Kugelschuß ist ruhige Hand, ruhiges Atmen und freie Sicht zum Ziel Voraussetzung. Hindernisse in der Flugbahn des Geschosses, wie Grashalme, feine Äste, lenken dieses ab und 

verursachen unter Umständen schlecht sitzende Schüsse und können auch Unfälle hervorrufen. Als wirkungsvollster Schuß gilt auf Schalenwild der auf das Blatt des breitstehenden Stückes angetragene Schuß (Kammerschuß). Wenn das Blatt nicht breit frei ist, soll man eher den Schuß unterlassen, als einen unsicheren wagen. Muß der Schuß ausnahmsweise auf spitz oder schräg stehendes Wild abgegeben werden, so muß er so angetragen werden, dass das Geschoß auf seinem Weg durch den Wildkörper die Kammer (Brusttraum) durchschlägt. Je schräger zum Schützen das Wild steht, desto bedenklicher ist der Schuß. Ebenso ist der Schuß auf Wild, das sich niedergetan hat, zu unterlassen. Dagegen ist auf krankes oder angeschweißtes Wild im Zweifelsfall jeder Schuß erlaubt, den man antragen kann.Beim Schuß auf bewegliche Ziele muß man mit dem Gewehr mitziehen und je nach der Entfernung des Zieles und der Geschossgeschwindigkeit kurz bevor der Schuß bricht davorschwingen. Als Anhalt mag gelten, dass man bei 50 m Entfernung auf trollendes Wild 50 cm und auf flüchtiges 90 cm vorhalten muß, wenn man nicht zügig mitzuziehen vermag. Als größte waidgerechte Schussentfernung sollten, wenn man bei gutem Licht das Gewehr sicher auflegen kann, 150 – 180 m nicht überschritten werden; nur im Hochgebirge und in weiten deckungslosen Ebenen kann sich bisweilen die Notwendigkeit ergeben, auf größere Entfernung zu schießen. Das erfordert dann besonders geeignete Patronen mit äußerst gestreckter (rasanter) Flugbahn des Geschosses und vor allem einen überdurchschnittlich guten Schützen.

Beim Schrotschuß bedenke man, dass die meisten Fehlschüsse darauf beruhen, dass man zu tief geschossen hat. Man halte daher eher über das Ziel als darauf! Bei beweglichem Ziel gilt auch hier: Zuerst das Wild anvisieren, entsprechend seiner Geschwindigkeit, Richtung und Entfernung mit dem Gewehr mitziehen und mitschwingend den richtigen Vorhalt geben, kurz bevor der Schuß bricht. Flüchtet das Wild spitz auf den Schützen zu, so hält man vor (darunter). Streicht es höher, als der Schütze groß ist, spitz dem Schützen zu, so hält man darüber. Flüchtet es spitz weg, hält man ebenfalls darüber; streicht es dagegen spitz ab, so hält man, solange es in gleicher Höhe des Schützen fliegt, zunächst darauf, bei weiter Entfernung und bei sich senkendem (einfallendem) Flugwild darunter. Kommt das Wild von der Seite, muss man seitlich vorhalten. Den Trefferfolg ist dabei weitgehend von der Fertigkeit des Schützen abhängig. Als ungefähres Richtmaß für das Mitschwingen mit dem Wild gilt, beim 25 m entfernten, breit vorbei flüchtenden Hasen 0,5 Länge, bei 40 m 1,5 Längen vorzuhalten; bei Flugwild wird man wesentlich mehr vorhalten (2 – 3 Wildlängen). Man muss stets bestrebt sein, die Schrotgarbe möglichst auf den Kopf und Hals des Wildes zu bringen, daher – auch auf die Gefahr des Fehlschusses hin – eher zu viel als zu wenig vorhalten. Weiter als 35 40 m – je nach Schrotstärke, Stärke (Größe) der Wildart und Trefferleistung des Laufes – sollte man mit Schrot nicht schießen.

Ziel –und Schießübungen: Zur Erlangung und Erhaltung der Schießfertigkeit mache man immer wieder Ziel- und Anschlagübungen mit der Büchse wie vor allem mit der Flinte (auch im Zimmer vor dem Spiegel). Der einwandfreie Anschlag eines Gewehres ist ausschlaggebend für ein gutes Treffergebnis. Beim stehend-freihändigen Schießen soll der Rechts-Schütze, gleich bei welcher Schussrichtung, den linken Fuß leicht vorsetzen und belasten. Nur der Oberkörper wird nach links oder rechts aus der Hüfte heraus gedreht. Das Körpergewicht ist etwas auf das vorgestellte Bein zu verlagern, das zurückgestellte Bein zu entlasten bzw. seine Ferse leicht anzuheben. Im übrigen sei die Haltung locker und ungezwungen. Der Schaft des Gewehres ist fest in die Schulter einzuziehen. Der etwas vorgebeugte Oberkörper fängt den Rückstoß bei Auslösung des Schusses besser ab. Ein für den Schützen gut geschäftetes Gewehr ermöglicht das vor allem für den Schuß auf flüchtiges Wild wichtige schnelle Zielen, ohne nach dem Anschlag noch viel berichten zu müssen. Durch häufiges Schießen auf die Scheibe eignet man sich die Fertigkeit an, genau zu sehen, wohin im Augenblick der Auslösung des Schusses die Visierlinie gerichtet war; man muss also das „Abkommen ansagen“ können. Wer glaubt, mit dem Flintenkorn zielen zu müssen, kommt in der Regel immer zu spät mit der Schussabgabe. Er muss sein Zielauge zunächst auf das Korn fokussieren, um es später auf das Ziel zu lenken. Die damit verbundene Anpassung der Sehschärfe (Akkommodation) von nah (Korn) bis weit (Ziel) lenkt den Schützen von einer zügigen Zielverfolgung mit der Mündung um einer spontanen Schussabgabe ab. Außerdem muss er mit Zielfehlern rechen, die von der Position und dem Durchmesser des jeweiligen Korns abzuleiten sind. Diese können allerdings vermieden werden, wenn der Schütze die Existenz des Korns einfach ignoriert und mit der Mündung zielt. Je tiefer das Korn unterhalb der horizontalen Visierlinie an der Mündung liegt, desto höher liegt die Treffpunktlage, wenn ausschließlich über das Korn gezielt wird. Die tiefe Position des Korns wird dadurch erreicht, dass sich die Schiene von den Laufwurzeln in Höhe der Baskülenoberkante beginnend bis zur Mündung hin verjüngt und tiefer gelegt ist.Die Höhendifferenz zwischen Kornoberkante und horizontaler Visierlinie ist bei dieser V. Bernadelli Doppelflinte (siehe Foto rechts) 2,3 Millimeter. Bei dem eingeschraubten Korn einer Doppelflinte liegt die Laufschiene im Bereich der Mündung unterhalb der horizontalen Visierlinie. Durch die unterschiedlichen Höhen der Körner ergeben sich zwischen den beiden Flinten bei gleicher Zielweise über das Korn eine auf jagdliche Schussdistanz inakzeptable Höhenabweichungen der beiden Körner von der horizontalen Visierlinie an der Mündung, so beträgt die daraus resultierende Höhendifferenz 2,3 +2,8 = 5,1 Millimeter. Die rechnerisch ermittelte Höhendifferenz ist aber in dem Moment bedeutungslos, wenn der Schütze das Korn nicht beachtet und  ausschließlich mit der Mündung zielt.

WAFFEN – VORSCHRIFTEN  und GESETZGEBUNG

Auf Grund des V.T. der Jagdgesetze, sowie der alljährlichen Jagdkalender gelten hinsichtlich der Waffen und Geräte folgende Bestimmungen

In den Jagdgebieten Südtirols können folgende Schusswaffen und Munitionsarten für Jagdzwecke benützt und mitgeführt werden:

1.)  Erlaubt sind nur Jagdgewehre (Büchsen und Flinten); dabei ist zu beachten, daß im gesamten Alpengebiet automatische Schrotflinten verboten sind, sofern sie nicht auf zwei Schuss reduziert sind. 
2.) Alle Doppel- und Bockdoppelflinten (Schrotgewehre) mit einer Laufweite nicht größer als Kaliber 12
3.) alle Büchsen (Kugelgewehre) einschließlich der Repetierbüchse ab Kaliber 5,6 mm; die dazugehörigen Patronen müssen eine Hülsenlänge von mindestens 40 mm haben,
4.) kombinierte Gewehre, und zwar zwei- und dreiläufige Gewehre mit einem oder zwei Schrotläufen und einer Laufweite nicht größer als Kaliber 12,  sowie einem oder zwei Kugelläufen ab Kaliber 5,6 mm und einer Hülsenlänge von mindestens 40 mmm
5.) Die Verwendung von Prügel- oder Kastenfallen und von Abzugeisen ist in Südtirol verboten,  kann- unter Beachtung allfälliger vom Jagd auf Raubwild ebenfalls erlaubt werden.
6.) Der Jagdausübungsberechtigte ist ermächtigt, während der Jagd außer den erlaubten Schusswaffen und Jagdhunden Jagdmesser und – Stichwaffen mitzuführen.

Die Landesverwaltung “Landesrat für Forstwirtschaft”  oder auch das Amt für “Jagd und Fischerei” kann hinsichtlich der in diesem Artikel genannten Jagdwaffen oder Fanggeräte weitere Beschränkungen auferlegen.