Seite wählen

Jagdliches Handwerk im Wandel

Einsatz von Technologie

Es gibt eine Reihe von technologischen Werkzeugen, die dem Jäger bei jedem der fünf Stationen der Jagdausübung behilflich sein kann. Moderne Sensoren, Bildgebung und kabelloser Datentransfer können uns bei GSM Wildkameras live Bilder aus dem Revier schicken. Handys zeigen uns ein Geländemodell, Waldbestände, Wetterberichte und Bewuchs an. Künstliche Intelligenz hilft uns bei der Bildverarbeitung und kann Tierarten in Kürze mit Sicherheit auch Geschlecht und Altersklasse bestimmen. Stellen sie sich ein Fernglas vor, welches ihnen das Ansprechen abnimmt. Moderne Zieloptik ist in der Lage, auf viele hundert Meter einen Schuss unter Beachtung von Entfernung, Luftdruck und Windverhältnissen sicher ins Leben zu bringen. Der technologische Fortschritt war bereits vor mehreren Jahren so weit, diese Informationen bereits mit dem Abzug zu verbinden und nur dann auszulösen, wenn das Absehen genau genug auf dem Zielbereich steht. Zugegeben, für die rote Arbeit haben wir noch keine Roboter. Wobei der Einsatz von Lastendrohnen zur Wildbergung in näherer Zukunft sicher denkbar sind.

Wohin führt das?

Schon bei dem Auftauchen von Zielfernrohren mit Vergrößerung gab es eine Diskussion über die Weidgerechtigkeit des Einsatzes dieser „modernen“ Technik. Und mit jeder neuen Technologie, die bei der Jagdausübung auftaucht, flammt diese Diskussion erneut auf. Mittlerweile ist jedoch bereits sichtbar, wie mit Hilfe autonom operierender Technik die Jagdausübung ohne Menschen durchzuführen sein könnte. Aber nicht nur das, sondern die Technologie kann es dann auch besser als der Mensch selbst. Wäre es nicht erstrebenswert Fehlabschüsse zu vermeiden, Abschusspläne schneller zu erfüllen, Schonzeiten zu verlängern, Tierleid zu vermeiden und die Wildbretqualität zu verbessern? Wer der Gesellschaft diese Frage mit Nein beantworten will, muss sehr genau wissen warum und dies auch schlüssig begründen können.

Wir Jäger sind bereit große zeitliche und finanzielle Opfer zu bringen, allein um die Tätigkeit der Jagd an sich ausüben zu dürfen. Kaum einer wäre froh, von einer Maschine ersetzt zu werden. Die persönlichen Gründe für die Jagd sind vielfältig und individuell. Man sollte sich jedoch im Klaren darüber sein, ob man diesen Bedürfnissen, neben jenen des Gesetzgebers und dem sozialen Umfeld, auch wirklich gerecht wird. Freilich gibt es Pflichten, die mit der Jagdausübung einhergehen. Wenn die Pflicht jedoch keinen Platz mehr für eigentliche Jagd übriglässt, sollte man diese Situation dringend ändern.
Die Technologieinnovation hat in den letzten Jahrzehnten eine rasante Entwicklung durchlaufen und unsere Gesellschaft in vielerlei Hinsicht revolutioniert. Sie hat unsere Kommunikation, unseren Alltag und unsere Arbeitswelt verändert. Doch inmitten dieses Fortschritts gibt es immer noch Bereiche, in denen die Technologie keinen Platz hat. Einer dieser Bereiche ist die Jagdausübung.

 

 

 

Die Jagd ist eine uralte menschliche Aktivität, die seit Jahrtausenden praktiziert wird. Sie hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und wurde zu einem wichtigen Bestandteil des ökologischen Gleichgewichts und des Naturschutzes. Die Jagd dient nicht nur der Nahrungsbeschaffung, sondern auch der Regulierung von Wildpopulationen und dem Schutz von gefährdeten Arten. Die Technik darf den Jäger und die Tradition nicht ersetzen.
Die Technologie hat zweifellos auch Aviele Vorteile und kann in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, um Effizienz und Genauigkeit zu verbessern. In der Landwirtschaft hat die Technologie beispielsweise dazu beigetragen, den Ertrag zu steigern und Ressourcen effizienter zu nutzen.

Immer häufiger suchen Jäger mit Wärmebildkameras an Drohnen Wiesen nach Rehkitzen ab. Eine neue Software von “THERMAL DRONES” lässt die KI Mitsuchen und findet Kitze nicht nur morgens, sondern den ganzen Tag – unabhängig von der Umgebungswärme. Die neueste Version findet Rehkitze dank Künstlicher Intelligenz vollautomatisch.

Die Technologie spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Kitzrettung: 

Eine wichtige Technologie, die bei der Kitzrettung eingesetzt wird, ist die Drohnentechnologie. Mit Hilfe von Drohnen können wir große Gebiete schnell und effektiv überfliegen, um nach Rehkitzen Ausschau zu halten. Die Drohnen sind mit hochauflösenden Kameras ausgestattet, die es uns ermöglichen, die Kitze auch in dicht bewachsenen Gebieten zu entdecken. Dadurch können wir die Kitze rechtzeitig vor Mäh- und Erntemaschinen retten.
Eine weitere Technologie, die bei der Kitzrettung zum Einsatz kommt, ist die Wärmebildkameratechnologie. Mit Hilfe von speziellen Wärmebildkameras können wir die Körperwärme der Kitze erfassen, selbst wenn sie sich unter dem Gras verstecken. Dadurch können wir genau bestimmen, wo sich die Kitze befinden und sie sicher bergen.
Diese Technik spielt also eine entscheidende Rolle bei der Kitzrettung. Sie ermöglicht es uns, effizienter und schneller zu handeln und somit das Überleben der kleinen Rehkitze zu sichern. Durch den Einsatz modernster Technologien können wir die Kitzrettung weiter verbessern und noch mehr Kitze vor Gefahren bewahren.
Jedoch sollte die Jagdausübung nicht mit diesen Technologieinnovationen vermischt werden. Die Jagd ist eine naturnahe Aktivität, bei der der Jäger seine Fähigkeiten und sein Wissen einsetzt, um Wildtiere zu verfolgen und zu erlegen. Es geht um die Verbindung zur Natur, um das Verständnis der Verhaltensweisen der Tiere und um die Wertschätzung der natürlichen Umgebung.
Der Einsatz von Technologie in der Jagd würde diese essenziellen Aspekte der Jagdausübung beeinträchtigen. Zum einen würde der Einsatz von technischen Hilfsmitteln die Fähigkeiten des Jägers überflüssig machen. Die Technologie könnte die Arbeit des Jägers übernehmen und die Jagd zu einer rein technischen Tätigkeit machen, bei der der Mensch nur noch als Bediener von Maschinen agiert.
Zum anderen würde der Einsatz von Technologie die Verbindung zur Natur und das Verständnis für die Tiere und ihre Umwelt verlieren. Die Jagd ist mehr als nur das Erlegen von Tieren. Sie erfordert ein tiefes Wissen über die Lebensweise der Tiere, ihre Gewohnheiten und ihre Wanderwege. Durch den Einsatz von Technologie würden diese Elemente der Jagdausübung verloren gehen und die Jagd zu einer rein mechanischen Aktivität werden.
Darüber hinaus könnte der Einsatz von Technologie in der Jagd zu einer Übernutzung der Wildbestände führen. Wenn die Technologie die Jagd zu einfach macht, könnten mehr Tiere erlegt werden als nachhaltig wäre. Dies könnte zu einem Ungleichgewicht in der Tierpopulation führen und langfristig negative Auswirkungen auf das Ökosystem haben.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass Technologieinnovation mit der Jagdausübung nichts zu tun hat. Die Jagd ist eine traditionelle Aktivität, die auf das Wissen und die Fähigkeiten des Jägers angewiesen ist. Sie dient dem Naturschutz und dem Erhalt des ökologischen Gleichgewichts. Der Einsatz von Technologie würde die Jagd zu einer mechanischen und entfremdeten Aktivität machen und die essenziellen Aspekte der Jagdausübung beeinträchtigen. Daher sollte die Jagd weiterhin ohne den Einsatz von Technologie praktiziert werden.

Jäger sollten keine Soldaten oder Informatiker sein!

 

Die Praxis der Jagd ohne den Einsatz von Technologie ist aus mehreren Gründen wichtig:

  • Naturnähe und Verbindung zur Natur: Die Jagd ist eine Aktivität, bei der der Jäger direkt in die natürliche Umgebung eintaucht. Durch das Fehlen von Technologie bleibt die Jagd eine naturnahe Erfahrung, bei der der Jäger die Natur unmittelbar erlebt und sich mit ihr verbunden fühlt. Diese Verbindung zur Natur ist nicht nur für den Jäger selbst von Bedeutung, sondern auch für den Naturschutz und das ökologische Gleichgewicht.
  • Nachhaltigkeit und Naturschutz: Die Jagd dient nicht nur der Nahrungsbeschaffung, sondern auch dem Schutz des ökologischen Gleichgewichts. Durch die Regulierung von Wildpopulationen trägt die Jagd zur Erhaltung der Artenvielfalt bei und verhindert Überpopulationen. Wenn die Jagd mit Technologie betrieben würde, könnte dies zu einer Übernutzung der Wildbestände führen und das ökologische Gleichgewicht gefährden.
  • Verantwortung und ethisches Handeln: Die Jagd erfordert von den Jägern ein hohes Maß an Verantwortung und ethischem Handeln. Der Jäger muss sich bewusst sein, dass er ein Leben nimmt und dass dies mit Respekt und Achtung geschehen sollte. Durch den Verzicht auf Technologie wird die Jagd zu einer persönlichen Herausforderung, bei der der Jäger seine Fähigkeiten und sein Wissen einsetzt, um Wildtiere zu verfolgen und zu erlegen.
  • Erhaltung traditioneller Jagdpraktiken: Die Jagd hat eine lange Geschichte und ist mit vielen traditionellen Praktiken verbunden. Durch den Verzicht auf Technologie wird die Jagd als kulturelles Erbe bewahrt und weitergegeben. Traditionelle Jagdmethoden und -techniken werden von Generation zu Generation weitergegeben und tragen zum Erhalt des kulturellen Erbes bei.
  • Förderung der körperlichen und geistigen Gesundheit: Die Jagd ohne Technologie erfordert körperliche Fitness, mentale Stärke und Konzentration. Der Jäger ist gezwungen, seine Sinne zu schärfen und seine Umgebung genau wahrzunehmen. Dies trägt zur körperlichen und geistigen Gesundheit bei und fördert ein aktives und bewusstes Leben in der Natur.

Insgesamt ist es wichtig, dass die Jagd ohne den Einsatz von Technologie praktiziert wird, um die naturnahe Erfahrung, den Naturschutz, die Verantwortung und Ethik, die Tradition und das kulturelle Erbe sowie die körperliche und geistige Gesundheit zu bewahren. Die Jagd ist eine einzigartige Aktivität, die ohne den Einsatz von Technologie ihre essenziellen Aspekte und ihren Wert für die Gesellschaft behält.

Bericht: WP – Südtiroler Jagdportal