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Spektiv

Spektive dienen dem Zweck weit entfernte Objekte im Detail zu beobachten. Ein Spektiv kann also in hohem Maße auf der Jagd verwendet werden um beispielsweise Trophäen oder das Alter einzelner Stücke abzuschätzen. Ebenso kann durch ein Spektiv der Bestand protokolliert oder auch äußere Verletzungen und das Verhalten  des Wildes beobachtet werden.

Es bestehen insgesamt vier große Anwendungsgebiete für Spektive:

  • Jagd
  • Sportschießen
  • Naturbeobachtung / Vogelbeobachtung

Je nach Anwendungsgebiet werden auch der Objektivdurchmesser oder auch der Vergrößerungsfaktor gewählt. Natürlich sollte ein Spektiv vorwiegend mit einem Stativ genutzt werden, um wackelfreie Bilder zu erhalten. Die Premiumhersteller Swarovski oder auch ZEISS bieten Spektive von höchster Qualität. Swarovski sowie ZEISS zählen im Fernoptikbereich zu den führenden Herstellern in Europa.

Welches Spektiv für die Jagd?  Spektive kommen auf der Jagd immer dann zum Einsatz, wenn eine hohe Detailwiedergabe auf weite Entfernung gefordert wird. Dies ist ganz besonders bei der Bergjagd erforderlich, da die meisten Stücke meist sehr weit entfernt stehen. Mit einem Spektiv kann auf der Bergjagd das Alter einer Gams genauer abgeschätzt werden. Somit kann der Jäger schnell entscheiden ob es sich lohnt das Stück näher anzugehen, um es zu erlegen.
Aber auch zum Aufgang des Jahrlingsbockes am 1 Mai nutzen viele Jäger ein Spektiv, um den Maibock genau anzusprechen. Nachdme es sich beim Knopfbock um einen Hegeabschuss handelt, muss der Körperbau, die Gehörnmasse, die Gehörnform, die Gesichtsmaske und die gesamte körperliche Erscheinung genauer betrachtet werden um die Stücke gut differenzieren zu können.

Da die Jagd meist in den Morgen oder Abendstunden stattfindet, sind die folgenden Punkte für ein Jagd Spektiv zu empfehlen:

  • Hohe Lichtstärke – Hierdurch wird gewährleistet das auch unter schlechten Lichtverhältnissen eine Ansprache möglich ist. Durch höhere Kontraste erhält der Jäger schneller detailreiche Bilder, welche oft über den Erfolg der Jagd entscheiden können. Eine hohe Lichtstärke ist nicht nur durch einen großen Objektivdurchmesser zu bewerkstelligen. Ein äußerst wichtiger Faktor ist hier die Vergütung des verbauten Glases, welches für gute Kontraste, Farbwiedergabe und auch Rand sowie Tiefenschärfe sorgt.
  • Großer Objektivdurchmesser – Wie bereits erwähnt können größere Objektivdurchmesser die Lichtstärke eines Spektives wesentlich beeinflussen. Umso größer der Objektivdurchmesser angesiedelt ist umso mehr Licht kann in die Optik einfallen, welches dann in das entsprechende Bild umgewandelt wird.
  • Hohe Vergrößerung – Da die Entfernungen bei der Berg und Feldjagd sehr hoch ausfallen können ist ein Spektiv mit hoher Vergrößerung ratsam, um auch kleinste Details zu erkennen. Meist liegt die Maximalvergrößerung eine Jagd Spektivs bei 45-60x. Wer diese Entfernungen nicht abdecken muss, kann auch gut mit einem Fix vergrößernden Spektiv arbeiten. Diese Spektive haben auch einen gewissen Preisvorteil gegenüber variabel vergrößernden Spektiven.

Das Swarovski STX 25-60×85 ist ein wahrer Alleskönner. Aufgrund des großen Objektivdurchmessers eignet sich das Spektiv besonders für die Jagd auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Durch die bis zu 60 fache Vergrößerung können auch weit entfernte Ziele

Kaufberatung: Spektiv; Ein gutes Spektiv oder auch Beobachtungsfernrohr genannt muss wie bereits erwähnt über eine hohe optische Vergütung verfügen. Gerade bei den extremen Vergrößerungsbereichen in denen Spektive arbeiten müssen Gläser höchster Güte verbaut werden. Umso höher eine Vergrößerung wird, umso stärker leidet auch die Bildqualität. Dieser Umstand ist jedoch völlig normal kann jedoch nur durch die Wahl bester Materialien kompensiert werden. Natürlich ist auch die Haptik eines Spektives ein wichtiges Kriterium. Eine hochwertige Gummiarmierung ist ein ebenso wichtiges Kriterium, da Sie einen sicheren Griff in jeder Situation leisten soll. Ebenso eine leichtgängige fein dosierbare Mechanik sind für ein Spektiv wichtige Parameter. Nur durch eine fein abgestimmte Mechanik kann eine differenzierte und genaue Feinabstimmung erfolgen.

Vorteile eines Spektivs:  Ein Spektiv bietet beim Einschießen einer Büchse einen wesentlichen Zeitvorteil. Wenn auf Anlagen mit Seilzug geschossen wird, sparen Sie sich das zeitraubende zurückfahren der Scheibe. Ebenfalls gibt es Schießstände, welche keine Seilzuganlage besitzen. Gerade auf Kurzwaffenständen ist die meist der Fall. Mit einem Spektiv müssen Sie zur Trefferaufnahme nicht jedes Mal zu Fuß zur Scheibe gehen und sparen somit wieder Zeit.
Auf der Jagd bieten Spektive ebenso wesentliche Vorteile. Es können Trophäen und/oder das Alter einzelner Stücke abgeschätzt werden. Ebenso kann durch ein Spektiv der Bestand protokoliert oder auch äußere Verletzungen und das Verhalten  des Wildes beobachtet werden.
Im Long Range Bereich sind Spektive ebenso äußerst wichtige Helfer. Hat das Spektiv ein Absehen verbaut können Entfernungen gut eingeschätzt werden. Ebenso kann mit Hilfe eines Spektivs die Mirage und somit die Windrichtung eingeschätzt werden.

Spektiv: Was bedeuten die Zahlen? Eine gängige Bezeichnung für ein Spektiv wäre zum Beispiel 25-60×85. 25-60 beschreibt die Vergrößerungsrange des Spektivs. Es kann also eine minimale Vergrößerung von 25x und eine maximale Vergrößerung von 60x eingestellt werden. Natürlich können auch Zwischenwerte wie 35x oder 40x eingestellt werden. Die 85 steht in unserem Beispiel für den Innendurchmesser des Objektives. Es handelt sich hierbei um eine mm Angabe.

Spektiv: Welche Vergrößerung? Die Vergrößerung eines Spektives hängt stark vom Verwendungszweck ab. Wenn Sie ein Spektiv rein zur Scheibenbeobachtung auf 100 m suchen brauchen keine extremen Vergrößerungsbereiche gewählt werden. Eine 30-fache Vergrößerung wäre im Prinzip ausreichend für einen solchen Einsatzzweck. Hier müssen Sie jedoch auch immer auf das Kaliber achten welches verschossen wird. Besonders kleine Kaliber wie die bereits erwähnten .17 HMR  .22 lr, .222 Rem, .223 Rem oder auch 22-250 Rem. hinterlassen verhältnismäßig kleine Löcher in der Scheibe. Hier wäre eine höhere Vergrößerung also von Vorteil. Wenn Sie natürlich auch über das Long Range schießen nachdenken sollten Sie die Vergrößerung definitiv nicht zu klein wählen. Je nach Stand können hier in der Regel Entfernungen bis zu 1.000 m anfallen. Auf der Jagd kommt es stark auf Ihre Revierverhältnisse an. Ein fixes 30x Spektiv kann in der Regel die meisten jagdlichen Bedingungen abdecken. Sie sind jedoch auf eine Vergrößerung und ein Sehfeld beschränkt. Variable Spektive bieten den Vorteil, dass auch nähere Stücke gut angesprochen werden können und falls die Situation es erfordert auch höhere Vergrößerungen gewählt werden können. Ein gutes Mittelmaß bietet das ZEISS DIALYT 18-45×65 Spektiv.

Was kostet ein gutes Spektiv? Diese Frage ist nicht in einem Satz zu beantworten. Vielmehr wäre zu klären, was kostet ein gutes Spektiv für meinen persönlichen Einsatzzweck? Der Sportschütze, welcher auf 100 m seine Zielscheibe beobachten will legt sicherlich wesentlich weniger Wert auf Lichtleistung, variable Vergrößerung und beste Vergütung als ein Jäger. Spektive zur Scheibenbeobachtung auf 50 oder 100m sind ab ca. 200€ zu bekommen. Natürlich sind dies keine hoch vergüteten Premiumoptiken dennoch erfüllen Sie den genannten Einsatzzweck.
Gute Spektive für den Long Range und Jagd Bereich starten ab etwa 1.000 €. Natürlich sind hier nach oben wie so oft keine Grenzen gesetzt und wer ein Maximum an Lichtleistung und Vergrößerung sucht ist schnell im doppelten oder sogar dreifachen Bereich.

Gebrauchte und gut erhaltene Spektive finden sie auch in unserem ONLINE MARKTPLATZ 

Quelle: Jagdtester.de

 

Zielfernrohre für Gewehre


Das Zielfernrohr ist eines der wichtigsten Utensilien des Jägers. Nur eine hochwertige Optik mit ebensolcher Montage ist in der Lage, die Präzision einer Waffe konsequent abzurufen. Ebenso ist die Aufgabe der Optik, dem Jäger auch bei schlechtesten Lichtbedingungen die entscheidenden Details zu liefern.

 

Was ist ein Zielfernrohr?
Ein Zielfernrohr ist ein Fernrohr mit einer in die Optik integrierten Zieleinrichtung. Zielfernrohre werden bei Schusswaffen zur genauen Ausrichtung auf ein entferntes Ziel benötigt. Die Zieleinrichtung wird Absehen genannt. Vorgänger dieser Einrichtung ist das Diopter.

Unter einer Fülle von unterschiedlichsten Modellen und Fabrikaten kann der Jäger sich das für seinen Zweck am besten geeignete Zielfernrohr auswählen. Es gibt Zielfernrohre mit konstanter und solche mit variabler Vergrößerung. Bei letzteren kann man je nach dem Verwendungszweck die geeignete Vergrößerung einstellen, z.B. bei einem weiten Punktschuß 6fache oder beim Schuß auf flüchtiges Wild nur 2fache Vergrößerung. Wesentlicher Bestandteil eines Zielfernrohres ist das Absehen, eine Zielmarke im optischen Zentrum des Glases. Es handle sich um ein Fadenkreuz, einen Zielstachel oder Punkteabsehen.  Zu einem guten Zielfernrohr gehört eine einwandfreie Montage, damit sein Sitz auf dem Gewehr auch nach wiederholtem Abnehmen absolut konstant bleibt. Neben einigen Spezialmontagen gibt es die Einhakmontage, die Schwenkmontage und die Aufschubmontage.Die Ursache für eine schlechte Schußleistung liegt überwiegend an qualitativ nicht einwandfreier Montagen. Die beste Waffe und das teuerste Zielfernrohr sind relativ wertlos, wenn das Montage-Gesteck mangelhaft ist oder die Montage handwerklich schlecht ausgeführt wurde.

Ein paar optische Grundlagen: Vergrößerung: Der Vergrößerungsfaktor eines Fernglases oder Ziefernrohres sagt ihnen, um wieviel mal das betreffende Glas den Bock, den Sie gerade ansprechen wollen, optisch vergrößert. Steht auf Ihrem Fernglas ein Vergrößerungsfaktor 8x, dann heißt das praktisch: Das Glas vergrößert den anvisierten Bock 8 x. Man kann die Sache auch anders ausdrücken: Ein Bock, den Sie auf 160 m anvisieren erscheint Ihnen so nah, als ob er 160m : 8 = 20 m entfernt wäre.

Die Öffnung, also das Objektiv: Das Objektiv, also die vordere Linse des Fernrohres oder Zielfernrohres wird auch in Anlehung an das Auge als die Eintittspupille bezeichnet. Bei einem Glas 8×40 hat das Objektiv (also die Einrittspupille) einen Durchmesser von 40 mm.Geometrische Lichtstärke: Sie wird errechnet, indem man den Durchmesser der Austrittspupille ins Quadrat setzt, also mit sich selbst multipliziert. Wird der Durchmesser der Austrittspupille eines Fernglases vom Hersteller mit 5 angegeben, so hat das Fernglas eine rechnerische Lichtstärke von 5 x 5 = 25. Errechnet wird die Austrittspupille, indem man den Objektivdurchmesser durch die Vergrößerung des Fernglases dividiert.   (Beim 8×40-Glas geht das so: 40: 8 = 5  ,   5 x 5 = Lichtstärke 25 )

Dämmerungszahl; Auch die Dämersungszahl ist ein mathematischer Wert, der als Indiz/Anzeige für die optische Leistung eines Fernglases  herangezogen wird. Vereinfachend kann man sagen: Je höher die Dämmerungszahl, desto höher ist die Fernglasleistung bei schlechtem Licht. Eine hohe Dämmerungszahl trägt zu einer guten Fernglasleistung bei schwachem Licht bei. Zur Berechnung wird der Objektivdurchmesser multipliziert mit der Vergrößerung. Aus dem Ergebnis wird die Quadratwurzel gezogen.

Beispiel : 8 x 40 = 320  Die Wurzel aus 320 ist   rund 18. Das ist die Dämmerungszahl des 8×40-Glases. Rein rechnerisch  erreicht ein Billig-Glas die gleiche Dämmerungsleistung wie ein Spitzenglas. Hier hilft nur der direkte Vergleich unter vergleichbaren Bedingungen. Die nachfolgende Tabelle zeigt deutlich, dass die rechnerische Lichtstärke als Kriterium für di Leistung eines Glases bei schlechten Lichtverhältnissen keine richtige Wertung erlaubt. Ein 8×56 leistet bei geringerer rechnerischer Lichtstärke deutlich mehr, als ein 7x-50-Glas. Die Eignung der verschiedenen Gläser ( T=Tag, D=Dämmerung, N=Nacht)

Rein rechnerisch sind starke Gläser wie 15×60 hervorragende Gläser für Dämmerungs- und Nachtansitz. Aber: Abgesehen von glasklaren Mondnächten hat man mit diesen Gläsern ganz einfach Handhabungsprobleme. Die Gläser ergeben nur aufgelegt ein ruhiges Bild. Ihr Blickwinkel ist sehr klein. Sie finden sich mit dem engen Blickwinkel nur sehr schwer zurecht. Praktisch heißt das: Sie kriegen Ihren Rehbock nicht ins Glas.

verschiedene Absehen

Das Absehen: Das Absehen ist das Fadenkreuz, der Punkt oder Ähnliches, das den Zielpunkt darstellt. Dieser Zielpunkt ist mit dem Ziel in Deckung zu bringen. Es gibt die unterschiedlichsten Absehen für die unterschiedlichsten Zwecke, hier Bild sehr häufiger und gebräuchlicher Absehen:

Absehen in verschiedenen Bildebenen: In welcher Ebene das Absehen liegen sollte ist vorranging vom Einsatzzweck, der Art des Absehens und den Vorlieben des Schützen abhängig. Es kommen zwei Positionen in Frage, da sich die Lichtstrahlen an zwei Stellen innerhalb eines ZF kreuzen.
Der erste Kreuzungspunkt liegt hinter den Objektivlinsen, das Absehen wird dann im dem Objektiv zugewanten Teil des verstellbaren Innentubus montiert, der zweite Kreuzungspunkt liegt im hinteren, dem Okular zugewandten Teil des Innentubus. Der effektive Unterschied ist, dass zwischen diesen beiden Montagemöglichkeiten die für die Vergrößerung zuständigen Linsen montiert sind. Eine Montage vor den Vergrößerungslinsen bewirkt, dass das Absehen mit dem Zielbild zusammen vergrößert wird. Eine Montage hinter den Vergrößerungslinsen bewirkt eine eine Vergrößerung nur des Zielbildes. Das Verhältnis der Absehenmaße zum Zielbild ändert sich dann mit der Vergrößerung.

Die Absehenverstellung: Die Absehenerstellung dient zum justieren des Zielpunktes auf den Treffpunkt der Waffe, dies jedoch nur bei einer (maximal zwei) Entfernungen. Bei dieser Justage wird der Winkel der Visierlinie so verändert, dass die Visierlinie die Flugbahn des Geschosses in der gewünschten Entfernung schneidet.
Die Absehenverstellung an Zielfernrohren ist meist mit 2 Türmen oder “Knöpfen” realisiert (die ersten ZFs hatten z.T. nur einen oder überhaupt keinen Turm).
Häufig, insbesondere bei so genannten Targettürmen (besonders ausgeprägte Türme mit großer Skala und leichter Verstellbarkeit), sind die Skalen “Nullbar”. Das bedeutet, dass nach lösen einer Schraube, mehrerer kleiner Madenschrauben o.a. die Skalen auf Null gedreht werden können, ohne dabei das Absehen zu verstellen. Dies hat zum Vorteil, dass der Nullwert leichter zu merken ist und eventuelle Rechnungen erleichtert werden.
Auf den auch häufig mit Schutzkappen versehenen drehbaren Türmen finden sich meist Angaben über den Verstellwinkel/weg bei einem Klick und die Verstellrichtung. Dieser Verstellwinkel/weg wird von den meisten Herstellern in Winkelmaßen angegeben, nur sehr wenige Hersteller benutzen Streckenangaben, was die Sache vereinfachen würde.

Parallaxe bei Zielfernrohre:  Man spricht von Parallaxe, wenn die Achsen von zwei optischen Systemen in einem Winkel zueinander verlaufen.
Was sind Parallaxe bei Zielfernrohre? Bei Zielfernrohren bezieht sich die Parallaxe auf die scheinbare Verschiebung des Ziels, wenn der Schütze seinen Kopf oder seine Augenposition bewegt. Das Phänomen der Parallaxe tritt auf, wenn das Zielfernrohr nicht richtig auf das Auge des Schützen eingestellt ist und das Ziel nicht im Fadenkreuz liegt, wenn der Schütze sein Auge bewegt.
Die Parallaxe kann dazu führen, dass das Ziel verschwommen oder unscharf erscheint und die Genauigkeit des Schusses beeinträchtigt wird. Um dieses Problem zu lösen, verfügen viele moderne Zielfernrohre über eine Parallaxekorrektur. Dabei wird ein Einstellring oder eine Einstellschraube am Zielfernrohr verwendet, um die Parallaxe zu korrigieren und das Ziel scharf und präzise im Fadenkreuz zu halten. Die Parallaxekorrektur ermöglicht es dem Schützen, die Parallaxe je nach Entfernung des Ziels anzupassen. Durch Drehen des Einstellrings oder der Einstellschraube kann die Parallaxe so eingestellt werden, dass das Ziel klar und ohne scheinbare Verschiebung im Fadenkreuz liegt, unabhängig von der Kopf- oder Augenposition des Schützen.
Es ist wichtig, die Parallaxekorrektur entsprechend der Entfernung zum Ziel einzustellen, da sich die Parallaxe mit zunehmender Entfernung verstärkt. Eine falsche Einstellung der Parallaxekorrektur kann zu Ungenauigkeiten beim Schießen führen. Daher ist es ratsam, die Parallaxekorrektur regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Wenn die Parallaxekorrektur bei einem Zielfernrohr nicht richtig eingestellt ist, kann dies zu verschiedenen Problemen führen:

  1. Unscharfes Bild: Wenn die Parallaxe nicht korrigiert wird, erscheint das Ziel unscharf im Fadenkreuz. Dadurch wird es schwierig, das Ziel genau anzvisieren und präzise Schüsse abzugeben. Das unscharfe Bild kann die Sichtbarkeit und Identifizierung des Ziels beeinträchtigen.
  2. Fehleinschätzungen der Entfernung: Die Parallaxe kann dazu führen, dass das Ziel scheinbar an einer anderen Position im Fadenkreuz liegt, wenn der Schütze seinen Kopf bewegt. Dies kann zu Fehleinschätzungen der Entfernung führen, da das Ziel nicht genau im Zentrum des Fadenkreuzes liegt. Dadurch können Schüsse daneben gehen und die Treffgenauigkeit beeinträchtigt werden.
  3. Veränderung der Treffpunktlage: Eine falsche Parallaxeeinstellung kann auch dazu führen, dass die Treffpunktlage des Geschosses sich ändert, wenn der Schütze seinen Kopf bewegt. Dies kann dazu führen, dass Schüsse unvorhersehbar vom Zielpunkt abweichen und die Konsistenz der Schüsse beeinträchtigt wird.
  4. Einschränkung des Sichtfeldes: Eine nicht korrigierte Parallaxe kann auch das Sichtfeld einschränken. Wenn das Ziel nicht im Fadenkreuz liegt, wenn der Schütze seinen Kopf bewegt, kann dies zu einem begrenzten Sichtfeld führen. Dadurch gehen möglicherweise wichtige Informationen oder andere Ziele außerhalb des Fadenkreuzes verloren.

Um diese Probleme zu vermeiden und die Genauigkeit beim Schießen zu maximieren, ist es wichtig, die Parallaxekorrektur richtig einzustellen. Die genaue Vorgehensweise zur Einstellung der Parallaxekorrektur kann je nach Zielfernrohrmodell variieren, daher ist es ratsam, die Anleitung des Herstellers zu konsultieren.

Dieses Bild verdeutlicht es etwas:
Anhand der schematisch dargestellten Fokussierung ist zu erkennen, dass bei steigender Zielentfernung, der Fokussierwinkel immer spitzer wird. Diese Winkelveränderung ist aber nicht linear, sondern der Winkel konvergiert gegen 0 (er nähert sich dem Wert Null in immer kleineren Schritten, ohne ihn je zu erreichen). Ebenso verhält es sich mit der Parallaxverstellung und deren Skala, für geringe Entfernungen ist die Skala groß, bei gößer werdenden Entfernungen wird die Skala zunehmend kleiner.

Augenabstand und Austrittspupille: Der Augenabstand ist die Entfernung zwischen Okularlinse und Auge, die es ermöglicht das Zielbild in vollem Umfang und scharf zu sehen. Von Bedeutung ist der Augenabstand insbesondere bei Waffen mit starkem Rückstoss, da bei zu geringem Augenabstand das Zielfernrohr unschöne Platzwunden an der Augenbraue hinterlassen kann
Von interesse ist der Augenabstand und die entsprechende Montage des ZFs aber auch bei Zielfernrohren mit starker variabler Vergrößerung, da der richtige Augenabstand bei höchster Vergrößerung die größten Auswirkungen hat. Hier kommt zudem die Austrittspupille zum tragen, diese beschreibt den Durchmesser eines Kreises, in dem das Auge das Zielbild auffassen kann. Die Austrittspupille wird typischerweise bei höheren Vergrößerungen kleiner, entsprechend genau muss das Auge hinter dem ZF positioniert sein.

 

 

 

EVO Geschoss

Evolution Geschoss von RWS – IWA Neuheit

RWS präsentiert auf der IWA 2005 ein neues Geschoss

Nach intensiver Entwicklungsarbeit präsentiert RWS® mit dem Evolution®-Geschoss eine neue Generation von Deformationsgeschossen, ausgezeichnet durch viele konstruktive Merkmale.

1. Geschossheck mit ballistischer Kalotte.
2. Mit Mantel gebondeter Geschosskern.
3. Bleikern mit abgestimmter Härte.
4. Kneifrille
5. Scharfrand für sichere Pirschzeichen.
6. Zunehmende Mantelstärke für kontrollierte    Geschossdeformation.

Die moderne Bonding-Technologie kombiniert mit einer ausgefeilten Mantelkonstruktion erlaubt eine überzeugende Performance auf allen jagdüblichen Schuss-Distanzen.

• Überzeugende Tiefenwirkung – auch bei Knochentreffern!
Der Wirkungsvorteil des Evolution ® wird bei Knochentreffern, primär auf stärkeres Wild, besonders deutlich: Beim Auftreffen auf den Wildkörper wird der Deformationsprozess zuverlässig durch das neue Rapid-X-Tip ® eingeleitet. Auf der Einschussseite gibt das Evolution ®-Geschoss bereits ausreichend Energie ab, um die erforderliche Schockwirkung einzuleiten. Während klassische Teilmantel-Geschosse beim Auftreffen auf stärkere Knochen fragmentieren und weniger Restenergie für Tiefenwirkung und Ausschuss besitzen, bleibt das Evolution ®-Geschoss weitgehend massestabil. Dadurch stellt es auch nach Knochentreffern die gewünschte Tiefenwirkung und eine hohe Ausschusswahrscheinlichkeit sicher (siehe auch Graphik in der Bildergalerie).

• Wildbretschonung – nahezu 100%Restgewicht durch Power-Bonding
Beim Evolution ®-Geschoss wird die Splitterwirkung auf ein Minimum reduziert. Durch die spezielle Verschmelzung des Bleikernes mit dem Tombak-Mantel (Power-Bonding) erreicht das Evolution ®-Geschoss ein Restgewicht von nahe zu 100%und sorgt damit für eine überzeugende Wildbretschonung.

Evolutionpatrone mit Restgeschoß

• Hervorragende Präzision
Das Evolution ®-Geschoss zeichnet sich durch gute Eigenpräzision aus. Diese ist u.a. auf die reibungsminimierende Vernickelung des Geschoss-Mantels sowie die ballistisch optimierte Kalotte zurückzuführen. Dank seiner aerodynamischen Geometrie erreicht das Evolution ®-Geschoss außerdem eine gestreckte Flugbahn und sichert eine hohe Auftreffenergie, auch auf weite Schussdistanzen.

• Laufschonung
Bei vielen Jagdgeschossen treten, bedingt durch starre Mantelkonstruktionen, hohe Querbelastungen im Lauf auf. Diese werden beim Evolution ®-Geschoss durch die flexible Heck- Kalotte weitgehend abgefedert. Ergebnis sind deutlich reduzierte Ablagerungen im Lauf. Durch die glatte Nickelschicht werden diese auf ein Minimum reduziert.

• Flexible Einsatzmöglichkeiten
Unabhängig von der Schussentfernung und der Stärke des Wildes liefert das Evolution ®-Geschoss, dank seiner konstruktiven Vorteile, stets eine zuverlässige Deformation. Bei höheren Wildgewichten entfaltet sich die außergewöhnliche Tiefenwirkung besonders gut.

Verfügbare Kaliber:
7 x 64 EVO 10.3 g / 159 gr
7 x 65 R EVO 10.3 g / 159 gr
.308 Win. EVO 11.9 g / 184 gr
.30-06 EVO 11.9 g / 184 gr
.300 Win. Mag. EVO 11.9 g / 184 gr
9.3 x 62 EVO 18.8 g / 291 gr
9.3 x 74 R EVO 18.8 g / 291 gr

Kugelpatronen

Gebräuchliche Geschosstypen

Die hauptsächlichen Typen von Jagdbüchsengeschossen sind folgende:

Bei der Jagd werden größtenteils Teilmantelgeschosse verwendet, da diese bei waidgerechtem Schuss durch die effektive Energieabgabe im Wildkörper zuverlässiger zum schnelleren Tod des beschossenen Wildes führen.

Die (eigentliche) einfache Teilmantelgeschoß ™ – Rund-, Flach- oder Spitzkopf. Bis auf den freien Kopf umgibt der Mantel gleichmäßig den Bleikern. Beim Eindringen in den Wildkörper deformiert sich der Bleikopf zunächst pilzförmig; die weitere Deformation des Bleikerns wird durch den Mantel gebremst. Je nach Auftreffwucht (abhängig von Geschwindigkeit bzw. Schussentfernung) und Zielwiderstand zerlegt sich der Kern mehr oder weniger in Splitter, auch der Mantel reißt auf und zersplittert, sein Boden hält einen mehr oder weniger umfangreichen Geschossrest zusammen, der möglichst Ausschuß ergeben soll. Diese einfache Konstruktion erreicht im allgemeinen zufriedenstellende Wirkung, wenn das Kaliber und die Laborierung der Stärke des Wildes angemessen sind. Die Geschosse bewähren sich vor allem in den gängigen „Universalpatronen“ im unteren und mittleren Geschwindigkeitsbereich.

Das Kegelspitzgeschoss pilzt sich kontrolliert auf und gibt so gleichmässig die Energie im Wildkörper ab.

Auf andere Weise wirkt das Kegelspitz-Geschoß (KS). Sein Mantel besteht aus Tombak(eine Kupfer-Zink-Legierung, die weicher und zäher ist als Flusseisen), wird von unten nach oben dünner und umgibt das Geschoß ganz bis zur kegelförmigen Spitze; nur die äußerste Spitze des Bleikers ist vom Mantel frei. Diese Konstruktion bewirkt, dass das Geschoß nicht in eine „Zerlegungs-„ und einen „Durchschlagteil“ zerfällt, sondern sich insgesamt von der Spitze her gleichmäßig, je nach Zielwiderstand mehr oder weniger vollständig deformiert („aufpilzt“). So gibt es seine Energie der Stärke des Wildkörpers angepasst ab, ohne sich bei hohem Zielwiderstand (z.B. Knochen) vorzeitig zu zerlegen oder bei schwachem Wild übermäßige Wildpretentwertung zu verursachen. Der Ausschuss ist meist mehr als kalibergroß und ergibt eine entsprechende Schweißfährte. Das KS-Geschoß ist in seinem Wirkungsprinzip eine moderne Weiterentwicklung der früheren Starkmantelgeschosse, die nicht mehr hergestellt werden. KS-Geschosse gibt es in allen Kaliberbereichen: für kleinkalibrige Hochgeschwindigkeitspatronen ebenso wie für die mittleren „Universalkaliber“ und starke Hochwildpatronen.

Torpedo-Ideal-Geschoß (TIG) von Brenneke

Das Torpedo-Ideal-Geschoß (TIG) von Brenneke soll Geschosszerlegung und zuverlässige Durchschlagskraft (Ausschuß!) besser kombinieren: Das wird erreicht, indem der vordere Teil des Bleikerns aus leichter verformbarem Weichblei besteht, dass sich vom Geschosskopf her deformier und zerlegt, während der hintere Hartblei-Kern sich weniger verformen, sondern durchschlagen und Ausschuß ergeben soll. Dementsprechend ist auch der Mantel im vorderen Teil dünner, im hinteren stärker gehalten.

Torpedo-Universal-Geschoß (TUG)

Das Torpedo-Universal-Geschoß (TUG) ist grundsätzlich ähnlich aufgebaut, durch das Übergewicht des hinteren Hartblei-Kernes aber noch mehr auf kräftige Durchschlagswirkung für starkes Wild angelegt. Dem gemäß wird das TIG mehr für „Universalpatronen“ im mittleren Leistungsbereich, das TUG für ausgesprochen starke Hochwildpatronen verwendet. (Beider Brenneke-Büchsengeschosse sind übrigens nicht mit dem Brenneke-Flintenlaufgeschoß zu verwechseln). Den gleichen Effekt der Kombination von Zerlegung im vorderen und massivem Durchschlag im hinteren Teil erreicht auf andere Weise das H-Mantel-Geschoß (HM): Hier ist der Mantel etwa in der Mitte des Geschosses stark in den Bleikern eingeschnürt, wodurch eine „Sollbruchstelle“ entsteht. Der vordere Teil zerlegt sich leicht in zahlreiche Splitter, die für sich allein nur geringe Tiefenwirkung haben; der hintere Teil wird durch den eingeschnürten Mantel zusammengehalten und schlägt auch bei hohem Zielwiderstand (z.B. Knochen) meist wenig deformiert durch. Die Kombination beider Wirkungen ergibt in der Regel günstige Schusswirkung sowohl bei starkem wie bei schwächerem Wild, ohne dass bei letzterem übermäßige Wildpretentwertung eintritt. – H-Mantel-Geschosse gibt es mit freiliegender Bleispitze, Hohlspitze oder Kupferhohlspitze in allen mittleren starken Kalibern.

RSW H-Mantel-Geschoß (HM)

Vollmantel Geschosse

Vollmantel Geschoß: Geeignet, wenn bei schwachem Wild geringe Wildbretzerstörung und ein balgschonender, kleiner Ausschuss gewünscht wird, wie  z.B. Spiel- oder Auerhahn, Murmeltier, Fuchs oder Marder. Bei größeren Kalibern sind Vollmantel-Geschoße für schweres und hartes Wild zu empfehlen. Die Geschoßmäntel sind dann noch zusätzlich.

Doppelkern-Geschoss: Ein eindeutig definierte Trennung der Kerne sorgt für optimale Zielballistik. Der Heckkern besteht aus Blei von hoher Härte, der Bugkern aus einer weichen Legierung. der Außenmantel aus Tombak. Der Mantel reißt hier ab der Restkörper bleibt mit vergrößertem Querschnitt erhalten.  So können sich die Jäger auf Schnitthaar am Anschuss verlassen.verstärkt.

MATCH JAGD GESCHOSS für für die 22 Hornet und ist besonders gefordert, wenn die Jäger zu ihren Wettkämpfen antreten. Folgerichtig entwickelten die Hersteller für dieses Kaliber ein Geschoß mit Tombakmantel, das hundertprozentig auf das bewährte Scheibengeschoss (SG) ausgelegt ist.  Dieses Geschoss IST FÜR DIE JAGADAUSÜBUNG VERBOTEN!

Überhaupt kein Mantelgeschoß mehr ist schließlich das in Österreich hergestellte ABC-Geschoß: Ein Massivgeschoß aus dem vollen Tombak-Material mit einer kleinen vorne eingesetzten Bleispitze. Der gesamte Geschosskörper deformiert sich im vorderen Teil in Form von sich

Match Patronen für Kleinkaliber

einrollenden Streifen, der hintere Teil bleibt kompakt. So dass die Energie in Anpassung an die Stärke des Wildes optimal ausgenützt wird. Damit kehr diese neueste Konstruktion gewissermaßen zum Prinzip der alten Bleigeschosse zurück, nur eben dass ihr Material sehr viel fester und zäher ist als Blei und sich daher auch für moderne Patronen mit starker Ladung und hohen Geschossgeschwindigkeiten eignet. Der Büchsenlauf wird allerdings durch das Massivgeschoß stärker beansprucht als durch Mantelgeschosse. Das gleiche Prinzip der „angepassten Verformung“ (anstatt Zerlegung) im Wildkörper liegt auch einigen ausländischen (meist aus USA) Geschosskonstruktionen zugrunde, wie den Silvertip-, Power point- und Core lokt-Geschossen.

Weiteres gibt es noch das FANGSCHUSS GESCHOSS und ist speziell für den Fangschuss konzipiert. Es liefert keinen Ausschuss, der für erfolgreiche Nachsuchen enorm wichtig ist. 100%ige Energieabgabe im Wildkörper.    Bezeichnung der Patronen: Büchsenpatronen werden bei uns allgemein nach dem Geschosskaliber und nach der Hülsenlänge bezeichnet. Die Angabe 7 x 57 bedeutet: Kaliber 7 mm, Hülsenlänge 57 mm. Ein angefügtes R (7x 57R) bezeichnet die Hülsenausführung für Kipplaufgewehre (R= Rand des Hülsenbodens, an dem beim Öffnen des Verschlusses der Patronenauszieher eingreift; die entsprechende „randlose“ Hülse für Repetierbüchsen hat stattdessen eine Rille über dem Hülsenboden). Diese Kurzbezeichnung ist bei allen in Deutschland gefertigten

ABC-Geschoß

Büchsenpatronen auf dem Hülsenboden eingeprägt. Gebräuchliche Büchsenkaliber sind 5,6 mm, 6,5 mm, 7 mm, 8 mm und 9,3 mm. Unter den ausländischen Kalibern hat sich besonders das Kaliber 7,62 mm (.30-06, .308) bei uns eingeführt, ebenso das Kaliber 6,2 mm (.243) und 6,8 mm (.270) sowie verschiedene Patronen im Bereich des Kalibers 5,6 mm (.22, .222). (Die angelsächsische Bezeichnung, wie z.B. .222, .243 usw., gibt das Kaliber in Zehntelzoll an).Mit Kaliber und Hülsenlänge allein ist eine Büchsenpatrone noch nicht genau bezeichnet, weil sie je nach Pulverladung, Geschossgewicht und Geschoßkonstruktion verschieden laboriert sein kann. Bei der handelüblichen Munition genügt zur genauen Bezeichnung die Angabe von Geschossgewicht und Konstruktion, z.B. 7 x 57,9 g TMR (=9g schweres Teilmantel-Rundkopfgeschoß) oder 7 x 57, 10,5gTIG (=10,5g schweres Torpedo-Idial-Geschoß), 7 x 57, 11,2g HMBI. (= 11,2g schweres H-Mantelgeschoß mit Bleispitze) usw. Der Vollständigkeit halber kann dazu noch die Pulversorte und das Gewicht der Pulverladung angegeben werden, vor allem bei Ladungen, die von den handelsüblichen abeichen.

Quelle Test:  Jagdkunde von Fritz Nüßlein BLV Verlagsgesellschaft

Skizze Büchsentranonen mit ballistische Daten: HIRTENBERGER PATRONEN 

Fernglas

DAS HOCHWERTIGE FERNGLAS

Der Feldstecher ist das meist gebrauchte optische Gerät bei der Jagd, zumal viel mehr beobachtet als geschossen wird. Das Angebot auf dem Markt ist schier unüberschaubar. Vergrößerung, Objektivdurchmesser, Gewicht und Größe sind wichtige Faktoren, die es bei der Auswahl eines Feldstechers zu beachten gilt. Sehr ähnliche Ferngläser mit identischen technischen Daten können mitunter große Unterschiede in Schärfe, Auflösung, Lichtstärke, Farbtreue, Handlichkeit, Langlebigkeit und Design aufweisen. Dabei geht es weniger um die Sicherheit, ein sehr hochwertiges und langlebiges Gerät zu erstehen, sondern vor allem um die Gesundheit Ihrer Augen. Bei Billigfabrikaten ist es mitunter möglich, dass, neben einer sehr raschen Ermüdung der Augen, das Sehvermögen langfristig beeinträchtigt werden kann. Konstruktive Mängel und schlechte Glasqualität spielen dabei die größte Rolle.

Diese Zeilen sollen Ihnen helfen, sich für das richtige und für Ihre Ansprüche optimale Fernglas zu entscheiden.

Mechanische Konstruktion

Der Feldstecher ist ein optisches System, dass zwei kleine, identisch geformte Teleskope vereint. Um höchste Qualität zu gewährleisten, müssen diese Teleskope vollkommen parallel und stabil miteinander verbunden sein. Die Kennzahlen auf einem Feldstecher, zum Beispiel 7X42, bedeuten, dass das optische Gerät 7fach vergrößert, d.h., es lässt ein beobachtetes Objekt 7fach näher erscheinen. Die zweite Zahl 42 bezeichnet in mm den Durchmesser des Objektives, also der Linse, die sich am nächsten zum Objekt befindet. Die üblichen Vergrößerungen bewegen sich zwischen 4 und 15fach, der Objektivdurchmesser zwischen 20 und 56 mm. Aus der Kombination dieser Kennzahlen ergibt sich eine Unmenge von Möglichkeiten, die sogar außergewöhnlichsten Anwendungen gerecht werden. Die Linse, die sich dem Auge am nächsten befindet, wird Okular genannt. Prinzipiell gibt es zwei große Gruppen von Ferngläsern. Sie unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Prismenkonstruktion. Wie im menschlichen Auge wird auch im Fernglas das Bild kopfüber auf das Okular projiziert. Aber anders als im menschlichen Auge, hat das optische Gerät kein „Gehirn“, dass uns dieses Bild wieder gerade erscheinen lässt. Diese Aufgabe übernimmt das Prismensystem. Bei der traditionellen Form des Feldstechers werden so genannte Porroprismen (genannt nach dem Erfinder) verwendet. Diese sind relativ einfach herzustellen, erfordern aber einen größeren Objektivabstand. Die moderneren Formen der Feldstecher verwenden Dachkantenprismen (benannt nach der dachähnlichen Bauform einer bestimmten Prismakante), die es erlauben, sehr schmale und schnittige Modelle zu fertigen. Sie erfordern höchste Präzision und minimalste Tolleranzen, um ein einwandfreies Bild zu liefern. Bei der Beobachtung eines Objektes wird die optimale Schärfe mit dem Scharfstellring reguliert. Dieser befindet sich normalerweise zwischen den zwei Teleskopen. Sollten die Augen des Anwenders unterschiedlich scharf sehen, ist bei jedem Feldstecher ein Dioptrienausgleich vorhanden. Er dient dazu, diesen Unterschied aufzuheben. Der Dioptrieausgleich kann als Stellring am rechten Okular oder auch zwischen den Teleskopen vorhanden sein. Bei den ausgefeiltesten Modellen ist er sogar im Scharfstellring integriert.

Für Brillenträger muss die Austrittspupille so weit außerhalb des Okulars liegen, dass die Brille zwischen Okular und Austrittspupille keine Gesichtsfeldeinschränkungen verursacht. Die Angabe „B“ (Brille), falls vorhanden, bezeichnet Geräte, die eine solche Konstruktion aufweisen. Diese Feldstecher erlauben ein optimales und entspanntes Beobachten ohne die Brille abnehmen zu müssen. Solche Ferngläser hoher Qualität, haben für diesen Zweck versenkbare oder umklappbare Augenmuscheln.

JAGD

Verschiedene Anwendungen des Feldstechers

An dieser Stelle sei betont, dass es das perfekt „universale“ Fernglas nicht gibt. Es wird sich immer um einen Kompromiss zwischen Lichtstärke, Vergrößerung und Gewicht handeln. Die Lichtstärke, also die Eigenschaft eines Fernglases auch bei Dämmerung zu beobachten, hängt im Wesentlichen vom Objektivdurchmesser ab. Je größer das Objektiv desto mehr Licht dringt in das Gerät, aber auch Größe und Gewicht desselben nehmen deutlich zu. Ein höherer Vergrößerungsfaktor ermöglicht es, Details besser zu erkennen und Dinge genauer zu beobachten. Auf Grund unumstößlicher physikalischer Gesetze nehmen die Lichtstärke und das Sehfeld dementsprechend ab. Beim Blick durch ein unbewegtes Fernglas sieht man einen kreisförmigen Ausschnitt aus der Wirklichkeit. Die Größe dieses Ausschnittes nennt man Sehfeld. Dieser Wert wird bei manchen Feldstechern in Grad angeführt. Hat ein Gerät die zusätzliche Bezeichnung „W“ (Weitwinkel), dann bedeutet dies ein besonders weites Sehfeld. Für sehr kurze Beobachtungen, für Wanderungen oder als Reservegerät empfiehlt sich das so genannte Pocket – Fernglas („Pocket“ aus dem Englischen, „Tasche“). Es ist zusammenfaltbar und sehr leicht. Typische Konfigurierungen eines Pocket – Fernglases sind 8X20 und 10X25. Natürlich ist die Lichtstärke bei diesen Geräten nicht überwältigend, die besten Fabrikate bieten jedoch außerordentliche optische Leistung auf kleinstem Raum. Geringes Gewicht und etwas höhere Lichtstärke werden von jenen bevorzugt, die etwas länger, eventuell bei schwierigen Lichtbedingungen, beobachten. Klassische optische Kombinationen sind hierfür 8X30 und 7X42. Ist eine außerordentliche Lichtstärke nötig, weil man sehr viel dämmerungsaktives Wild beobachtet (eventuell vom Hochstand), wird man sich für einen sehr großen Objektivdurchmesser, gekoppelt an eine nicht zu hohen Vergrößerung, z.B. 8X56, entscheiden. Allerdings können diese Geräte über 1 kg wiegen. Das ist jedoch unwesentlich, wenn der Beobachtungsplatz sehr einfach zu erreichen ist.

Will man sehr hohe Vergrößerung erreichen, (15fach) ist auch ein sehr großes Objektiv (56 mm) von Nöten, da ansonst der Lichtverlust zu groß wäre. Zu beachten ist auch ein Zusatzgerät, das Booster genannt wird. Dieses erlaubt es, durch einfaches Aufschrauben auf das Okular, die Vergrößerung zu verdoppeln. Aus einem 15fach wird ein 30fach, aus einem 8,5fach wird ein 17fach usw. In diesem Fall wird allerdings eine sehr stabile Unterlage, besser noch ein Stativ benötigt, da andernfalls ein ruhiges und zitterfreies Beobachten nicht mehr möglich ist. Gerade zitterfreies Beobachten ist ausschlaggebend, wenn man ein Fernglas im Boot verwendet. Deshalb ist die anerkannt beste Kombination hierfür das 7X50. Die geringe Vergrößerung verstärkt am wenigsten die unvermeidbaren Bewegungen auf dem Wasser.

Qualität ist ausschlaggebend

Die bisherigen Erklärungen der mechanischen Konstruktion und der verschiedenen Anwendungen sind absolut und gelten für alle Marken, Modelle und Qualitätsniveaus bei identischen technischen Daten der Geräte. Die Kompromisse von denen wir gesprochen haben, sind erforderlich und durch das Verhältnis zwischen Vergrößerung und Objektdurchmesser vorgegeben. Was jedoch die Fertigung der Linsen, die Genauigkeit, die Unempfindlichkeit sowie die optische und mechanische Qualität angeht, sollte man keine Kompromisse eingehen. Nicht nur um angenehmer, länger und entspannter beobachten zu können, sondern vor allem um das eigene Sehvermögen zu wahren. Leider gibt es kein Fernglas, dass die Nacht zum Tag macht, da die physikalischen Gesetze dieses „Wunder“ nicht zulassen (außer mit Hilfe von elektronischer Mittel samt ihrer Nachteile). Jedoch bei den hochwertigsten Geräten auf dem neuesten technischen Stand, wird Qualität und Menge des einfallenden Lichtes so optimiert, dass ein scharfes, kontrastreiches und verzerrungsfreies Bild entsteht. Nachstehend mehr dazu. Wie vorhin erläutert, wird die Lichtstärke eines Fernglases größtenteils vom Objektivdurchmesser bestimmt. Je größer die Objektivlinse umso mehr Licht kann gebündelt werden und somit in das Gerät eindringen. Ausschlaggebend ist jedoch, wie viel von diesem Licht noch bis zum Auge dringt. In diesem Zusammenhang sei betont, dass auch das Glas bester Qualität zirka 4-6% des Lichtes, das frontal auf seine Fläche fällt, reflektiert und dass dieses Licht somit verloren gehr. Dies geschieht bei einer Linse bei Ein- und Austritt des Lichtes. In unserem Beispiel (Swarovski SLC 7X42, mit 8 Linsen und Dachkantenprisma) wiederholt sich dieses Phänomen also 14-mal. Somit würde ohne besondere Vergütung der Linsenoberfläche ca. nur 50 % des Lichtes das Auge des Betrachters erreichen.

Vergütungsflächen bei einem Feldstecher Swarovski SLC 7X42
Art der Vergütung       Nummer    Anzahl der Schichten
 Swarodur ®         1, 20     2×4=8
 Swarotop        2,3,5,6,7,9,12,13,15,16,17,18         12×3=36
 Swarobright ®           8      1×30 =30
Phasenkorrektur      10,11     2×3=6
Spezialkleber    4,14,19     3×1=3
Schichten insgesamt 83

Um diese Reflexionen auf ein Minimum zu reduzieren, werden Spezielle, sehr dünne (ein Hunderttausendstel mm) Mikrovergütungen auf jede Linse aufgedampft. 4 Schichten auf den äußeren und 3 auf den inneren Flächen, insgesamt also 44. So wird erreicht, dass ca. 96% des einfallenden Lichtes das Auge des Betrachters erreicht. Auch preisgünstige Feldstecher geben an „vergütet“ zu sein, aber meistens besteht diese Vergütung nur auf einer Schicht auf den äußeren Linsenflächen. Eine weitere sehr „kritische“ Fläche für die Reflexionen des Lichtes ist die Fläche, die in der obigen Darstellung mit der Nr. 8 gekennzeichnet ist. Hierbei handelt es sich um einen Spiegel der, im Gegensatz zu den Linsenoberflächen, soviel wie möglich reflektieren soll. Je nach Qualität des Fernglases werden hier verschiedene Spiegelarten verwendet. Aluminiumspiegel sind die billigste Variante und absorbieren bis zu 20% des Lichtes. Weitaus teurer sind Silberspiegel, die immerhin noch 4% „verschlucken“. Im obigen Beispiel wurden auf den Silberspiegel 30 Schichten einer hoch reflektierenden Schicht aufgedampft. Somit wurde erreicht, dass dieser Spiegel nur noch 0,5% des Lichtes „verschluckt“ und so auch die Farbtreue und den Kontrast verbessert. Der Phasenkorrekturbelag auf den Dachflächen der Dachkantenprismen (10+11) sorgt primär für eine hervorragende Bildschärfe und reduziert zugleich störendes Reflexlicht. Die Wirkung des P-Belages ist am besten bei Nachtbeobachtungen und helleren Lichtquellen zu erkennen. Ohne P-Belag erscheinen die Lichtquellen sternförmig verstrahlt, mit P-Belag sind sie nahezu real abgebildet. An der Gesamtvergütung und Verspiegelung (und Verwendung eines hoch lichtdurchlässigen Klebers, der die verschiedenen Linsen miteinander verbindet) des optischen Systems ist letztlich der ungeheuer hohe Fertigungsaufwand im absoluten Hightech-Bereich zu erkennen. Eine Billig- oder Mittelpreisfertigung ist bei oben angeführter technischer Vollendung unmöglich. Nach dieser Erläuterung ist es leicht verständlich, warum ein 8×32 Fernglas dieser Hightech Fertigung, einem mittelmäßigen 8×56 Produkt, in der Lichtstärke, Haltbarkeit und Design weit überlegen ist.

Gut zu wissen!

Jagd unter Extrembedingungen ist ein Indiz für die Belastbarkeit von Feldstechern. Sie sind erst dann vollwertige Jagdgeräte, wenn sie allen hohen mechanischen Beanspruchungen auf Dauer standhalten. Daher ist die äußere und innere „Armierung“ des optischen Systems außerordentlich wichtig. So müssen alle optischen Bauteile unverrückbar und dauerhaft in den Fernglaskörper eingepasst sowie die mechanischen Bauteile zum verschieben von Linsengruppen im Inneren absolut spiegelfrei gelagert sein. Diese Kriterien sind bei einem Billigfeldstecher nicht vorhanden, leider aber von außen nicht zu erkennen. Nur höchste optische und mechanische Perfektion, wie sie nur von den besten Herstellern angeboten werden, garantieren lebenslange Freude am Beobachten auch unter den schwierigsten Bedingungen und fortgesetzter mechanischer Beanspruchung. Als Außenschutz von Fernglaskörpern hat sich mittlerweile die Gummiarmierung durchgesetzt. Sie verhindert störende Klappergeräusche und sorgt durch angenehme „Griffigkeit“ für eine gute Handhabung. Sie besteht allerdings in den seltensten Fällen aus Naturgummi, sondern aus Kunststoffen, dabei gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede. Ein hochwertiger Kunststoff muss sich nach Art und Güte „gut anfassen“, darf sich unter Kältebedingungen nicht kalt und unter Hitzeeinwirkung nicht klebrig anfühlen. Ferner muss der Kunststoff UV-beständig sein, sich gegenüber dem äußerst aggressiven Handschweiß resistent verhalten und darf sich nicht mit der Zeit auflösen. Gleiches gilt auch für die Okularmuscheln, die im besten Fall aus allergiefreien Materialien hergestellt werden.

Bei Billigoptiken hat die Mechanik – kostenbedingt gewollt – durch Schleuderpassungen bereits soviel Spiel, dass die Einstellungen ohne überdimensionale Schmierstoffanwendung klappern. Die „leichte“ Gängigkeit wird bewusst durch massive Schmierung mit Billigfetten erreicht. Bei tiefer Kälte erstarren diese Fette, leisten bei Wärme nicht den nötigen Widerstand und zerfließen bei höheren Temperaturen, ohne wieder in ihre ursprünglichen Passungen zurückzukehren. Mit der Zeit geht dadurch jede praxistaugliche Einstellmöglichkeit verloren.

Der Begriff Dichtheit umfasst drei unterschiedliche Bereiche:

Wasserdichtheit (Regenwasser), · Druckdichtheit, · Dampfdichtheit

Wasserdicht sind Ferngläser, die normale Feuchtigkeit abweisen, wie sie im jagdlichen Alltag durch Regen usw. vorkommt. Dies ist die einfachste Form von Dichtheit. Die Druckdichtheit, also das Aushalten von Überdruck z.B. unter Wasser, kann durch geeignete konstruktive Maßnahmen erzielt werden. Diese sind außerordentlich kompliziert und aufwändig, dabei entstehen für die Serienfertigung technische und finanzielle Grenzen. Niemand wird ein Fernglas benötigen, das noch 20 m unter der Wasseroberfläche funktioniert. Gase und auch Wasserdampf (Luftfeuchtigkeit) haben die physikalische Eigenschaft sich auszudehnen und können bei längerem Einsatz unter tropischen Extrembedingungen durch festes Material wie nichtmetallische Fernrohrdichtungen hindurch dringen (diffundieren). Für den Bau von Fernrohren bedeutet diese Tatsache, dass es keine absolute Dichtheit gegen das Eindringen von Wassermolekülen gibt, da die verfügbaren Materialien dagegen nicht vollständig resistent sind. Bei hochwertigen optischen Geräten kann diese „Dampfdiffusion“ allenfalls nach sehrt langem Gebrauch und unsachgemäßer Aufbewahrung auftreten. Dennoch sollten Ferngläser grundsätzlich nach dem Gebrauch möglichst trocken aufbewahrt werden

Bericht: Peter Unterholzner in Zusammenarbeit mit Swarovski Optik

Zielfernrohrmontagen

Die ZF-Montage dient der festen Verbindung des ZFs mit der Waffe. Man sollte bei der Wahl der Montage beachten, dass die Leistung und Präzision der Waffe und des ZFs nur durch Verwendung einer hochwertigen Montage voll ausgeschöpft werden kann. Bei der Montage zu sparen, zahlt sich meist nicht aus.

Es gibt mehrere unterschiedliche Montagetypen, feste und verstellbare, ein oder zweiteilige Montagen, (Waffenseitig)Montagen für Weaverschienen oder 11mm Prismenschienen, (Zielfernrohrseitig)Montagen für 19mm, 15,4mm, 30mm oder 36mm durchmessende Zielfernrohre und Montagen in unterschiedlichen Höhen um unterschiedlichen Objektivdurchmessern gerecht zu werden.

Fest oder verstellbar: In den meisten Fällen sind feste Montagen ausreichend und sie sind auch leichter zu montieren. Für bestimmte Waffen-ZF-Kombinationen empfielt sich allerdings eine verstellbare, oder sogar eine durch den Büchsenmacher angepasste Montage. Beide haben den Vorteil dass die Visierlinie nahe der optischen Achse des ZF ausgerichtet ist und somit der maximale Verstellbereich des ZFs ausgenutzt werden kann, sowie der größte Lichtdurchlass erreicht wird.

Montagebasis: Die gebräuchlichsten sind 11mm Prismenschienen, die Weaver (Picantinny) Profilschienen haben aber mehrere Vorteile, wie größere Wiederholgenauigkeit, größere Fläche und damit bessere Kraftverteilung.

Ziehlfernrohr Tubusdurchmesser: je größer der Durchmesser des ZF Tubus, desdo höher der potentielle Lichtdurchlass und der mögliche Absehenverstellweg, auch die Steifigkeit des ZFs ist vom Tubusdurchmesser abhängig. Wichtig bei der Wahl der Montage ist hauptsächlich, dass die Ringe passen und breit genug sind um die Spannkräfte gut zu verteilen.

Höhe der Montagen: Die Höhe der Montagen ist in erster Linie vom Objektivdurchmesser abhängig. Ein großes Objektiv braucht eine hohe Montage. Je höher die Montage allerdings ist, um so größer muss der Verstellbereich des ZF sein, oder alternativ muss mit variablen Montagen das Zielfernrohr der Laufachse zugeneigt sein.

Hier ein Bild zur Veranschaulichung:

Absehen mit Zielstachel

Eine Zielfernrohrmontage muss vor allem einen Zweck erfüllen: Das Gewehr mit der Optik bombenfest verbinden. Diese Verbindung muss so stabil sein, dass die Einheit aus Zielfernrohr und Gewehr die wirkenden Kräfte bei der Schussabgabe felsenfest aushält. Je nach Kaliber können dabei durchaus Kräfte von über 10000N (also mehr als ca. 1t!) wirken. Die Schuss- bzw. Schockfestigkeit ist damit die wichtigste Eigenschaft, die eine Zielfernrohrmontage erfüllen muss. Der Grund für Ablagen, Treffpunktverlagerungen, große Streukreise und allgemein mangelhafter Präzision ist nicht selten auf eine schlechte Montagelösung zurückzuführen. Darüber hinaus muss eine Zielfernrohrmontage folgende Eigenschaften besitzen: Sie muss natürlich passend für Waffe und Optik sein. Die Montage muss gegenüber Temperaturschwankungen restitent sein. In keinem Fall darf die Montage und das Zielfernrohr die Funktionalität der Waffe behindern. Repetieren und das Auswerfen der Patrone muss problemlos funktionieren. Der Schütze muss sich auch Gedanken machen, welche Bauhöhe (entscheidend für das Offset) und welchen Augenabstand er für seine Optik benötigt. Die Montagelösung für die Optik muss zum Anschlag passen. Optional ist noch zu entscheiden, ob die Optik bei gleichbleibender Montagelösung wiederholgenau gewechselt werden kann.

Hier einige Beispiele von den häufigsten Zielfernrohrmontagen:

EINHAK-MONTAGE: Unter Einhakmontage wird in der Regel die sogenannte Suhler Einhakmontage (SEM) verstanden, die aber nicht allein dasteht. Die Kontra-Einhakmontage wird zuerst mit dem Hinterfuß aufgesetzt und verriegelt vorn. bwohl auch eine Einhakmontage, so ist sie anders konstruiert und nicht direkt mit der OSEM und der Krieghoff-Einhakmontage zu vergleichen.

Einhakmontage

Die Ausführungen beziehen sich daher auf die „klassische Einhakmontage“ nach Suhler Art. Bei der Suhler Einhakmontage wird der am Objektivkopf des Zielfernrohres angebrachte Montagefuß in die vordere Fußplatte auf der Waffe eingehakt. Nach kurzem, kräftigem Niederdrücken rastet der hintere, am Mittelrohr des Zielfernrohres befestigte Montagefuß in die hintere Montageplatte ein. Um das Glas abzunehmen, muß der an der hinteren Fußplatte angebrachte, gefederte Schieber zurückgezogen werden, worauf die Verriegelung des Hinterfußes aufgehoben ist und das Glas ausgehakt werden kann.
Am hinteren Montagefuß ist ein Support angebracht, der eine seitliche Justierung des Zielfernrohres erlaubt. Die SEM ist besonders für Zielfernrohre mit Schiene geeignet.
Die Einhakmontage ist die aufwendigste Zielfernrohrmontage und verlangt sehr aufwendige Passarbeiten. Nach alter Schule darf zwischen den beiden Flächen von Montagefuß und Fußplatte nicht der geringste Lichtspalt vorhanden sein. Das lässt sich aber nur erreichen, wenn die beiden vorderen Fußflächen mit Spannung aufeinander gepresst werden. Gut sichtbar wird diese Spannung auch dadurch, dass nach dem Zurückziehen des Schiebers der Hinterfuß etwa ein bis zwei Millimeter auffedern soll. Geschieht das nicht, wird diese Montage von „Experten“ als fehlerhaft bezeichnet. Hält man sich das vor Augen, wird klar, dass eigentlich jede so ausgeführte Suhler Einhakmontage von vornherein mit einem Fehler behaftet ist, denn jede Verspannung beeinflusst die Präzision der Waffe.

Aufschubmontage

AUFSCHUB-MONTAGE : Zielfernrohrmontage zum Befestigen auf einer Prismenschiene.  Sie können wählen zwischen der einfachen 1 mm Prismenschienen Standart-Montage aus Alu-Stahl für einen iZielfernrohrdurchmesser von 25,4 oder 26 mm ohne Seitenverstellung oder der besonders stabilen “Deutsche Aufschubmontage” für höchste Ansprüche. Diese ist für 11 mm- oder 16 mm- Prismenschienen und für einen Durchmesser  von 25,4/26 mm oder 30 mm mit Seitenverstellung.

 

Schwenkmontage

SCHWENK-MONTAGE: Montagen, die nach dem Schwenkprinzip arbeiten, nehmen heute einen großen Raum ein und sind in Europa die meist benutzten Montagen, sei es für die Jagd im In- oder Ausland. Grundsätzlich unterscheiden wir hier zwei Bauarten. Bei der klassischen EAW-Schwenkmontage sitzt das den Hinterfuß verriegelnde Schlösschen auf der Waffe. Bei der zweiten Variante – hierzu gehören die EAW-Hebelschwenkmontagen, die über einen Drehring verriegelnden Montagen nach Blaser, Bock und Recknagel sowie die mit einem Schieber ausgerüsteten Modelle von Steyer und AKAH – wird der auf der Waffe angebrachte Hinterfuß lediglich durch ein flaches Prismenstück gebildet. Der komplette Verriegelungsmechanismus befindet sich am Zielfernrohr.
Diese Montageart wird, mit Ausnahme der Steyr-Montage, die für Repetierbüchsen dieses Herstellers konzipiert wurde, gern bei Kipplaufwaffen eingesetzt, weil bei abgenommenem Glas hier keine Montageteile in die Visierlinie ragen. Die Befestigung des Glases auf der Waffe erfolgt bei der EAW-Schwenkmontage über eine Vorderplatte

Aufschubmontage

und den Drehbolzenverschluss. Der am Vorderfuß der Zielfernrohrmontage angefräste Zapfen wird in einem Winkel von 90 Grad in die passende Ausfräsung der auf der Waffe befestigten Vorderplatte eingesetzt und geschwenkt. Wenn das Glas parallel zum Lauf ausgerichtet ist, rastet der Drehbolzenverschluss automatisch ein und legt auf diese Weise das Glas fest. Das eigentliche Verbindungselement zwischen Glas und Waffe ist der Vorderfuß. Er nimmt die gesamten Rückstoßkräfte auf. Je nach Konstruktion des Zielfernrohres ist er mit einem Prisma oder einem Ring ausgestattet. Die Vorderplatte ist geschlitzt und ermöglicht so, über eine Klemmschraube die Passung für den Vorderfuß einzustellen.
EAW bietet diese Montage auch mit einem vertikalen Toleranzausgleich an. Diese Vorrichtung erlaubt es, den Ring oder das Prisma in der Höhe um etwa einen Millimeter zu verstellen. Waffen- oder montagebedingte Toleranzen lassen sich so leicht ausgleichen.

Um das Glas wieder auszuschwenken, muß der unter Federspannung stehende Drehbolzen über den kleinen Hebel hochgeschwenkt werden. Jetzt läßt sich das Glas seitlich aus dem Schloss drücken, ausschwenken und in der 90-Grad-Position abnehmen. Auch beim Drehbolzenverschluss besteht die Möglichkeit, den exakten Sitz zu justieren.
Diese Montage ist in der Ausführung im Vergleich zur Suhler Einhakmontage sehr einfach und unkompliziert. Sie erfordert wesentlich weniger Fachkenntnis und Zeit. Damit werden viele Fehlermöglichkeiten von vornherein ausgeschlossen. Dazu ist diese Montageart überaus stabil und wird auch mit rückstoßstarken Kalibern problemlos fertig.
Der massive Vorderzapfen hat gegenüber den kleinen Füßen der SEM einen dreimal so großen Scherquerschnitt. Dazu kommt die Möglichkeit, ohne großen Aufwand ein Zweitglas, auch mit anderer Baulänge und Objektivdurchmesser zu montieren. Bei der SEM ist hier meist eine zweite Vorderplatte notwendig. Ein weiterer Vorteil ist die völlig spannungsfreie Lagerung des Zielfernrohres. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für eine gleichbleibende Treffpunktlage auch nach wiederholtem Auf- und Absetzen. Besonders für Repetierbüchsen ist somit die EAW-Schwenkmontage gegenüber der Einhakmontage im Vorteil. Es gibt heute kaum noch ein Waffenmodell, für das EAW keine Montageteile fertigt. Alle Teile sind problemlos austauschbar und ohne Nacharbeit passende Ersatzteile auch nach Jahren noch lieferbar.

Quelle: Text: jagen-weltweit.de – Fotos: Kettner Katalog