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Wasservögel

Wasservögel bestimmen

Foto; NABU Vogelwelt

Wasservögel leben an Seen, Flüssen und Bächen. Um sie zu treffen, müssen es keine abgelegenen Gewässer in wilder, unberührter Natur sein. Oft reicht schon der Teich im Stadtpark oder ein innerstädtischer Flussabschnitt, um eine Vielzahl an Wasservogelarten zu entdecken. Ideale Beobachtungspunkte sind Dorf- und Parkteiche, Binnenseen unterschiedlichster Größe, Brücken, Landungsstege, Hafenanlagen oder Uferwege. Häufig werden auch Beobachtungsstände an besonders geeigneten Stellen angelegt.
Im Winter finden sich oft beachtliche Vogelmassen auf innerstädtischen Wasserflächen ein, die sich dort füttern und aus nächster Nähe beobachten lassen. Aber auch im Frühling und Sommer hat man gute Chancen, an solchen Plätzen Wasservögel beim Brüten und der Jungenaufzucht zu erleben – halten Sie beim nächsten Spaziergang die Augen offen und achten Sie nicht nur auf die Wasserfläche, sondern besonders auf Uferzonen und Randbereiche der Gewässer.
Wasservögel sind Vögel die ihren Lebensraum auf dem Wasser und am Wasser haben. Es sind die unterschiedlichsten Vogelarten die zu den Wasservögeln gehören. Die meisten Wasservögel haben zwischen den Zehen Schwimmhäute. Viele Wasservögel gehören zu den Zugvögeln, und man sieht sie dann bei uns in Hamburg an der Elbe und im Hafen (Hamburger Holzhafen, Yachthafen, Mühlenberger Loch) als Wintergast.
Auf diesen  Seiten erfahrt Ihr etwas über verschiedene Wasservögel, Watvögel, Wasserwild und Meeresvögel  die ihr in Europa, an der Nordseeküsste, Ostseeküste, an Seen, in Teichen, Fischteichen, an Flüssen und  an der Elbe beobachten könnt.

Wer gehört zu den Wasservögeln?

Die bekanntesten Wasservögel sind Enten, Gänse und Schwäne. Außerdem gehören viele Limikolen (Watvögel), viele Taucher (z.B. Haubentaucher), Kormorane, Blässhühner, Teichhühner, Odinshühnchen, Austernfischer, Möwen, Raubmöwen, Alken (Papageientaucher) und Küstenseeschwalben zu den Wasservögeln.

Wasservögel sind an ihren Lebensraum perfekt angepasst

Ihnen gemeinsam sind die sogenannten Schwimmhäute an den Füßen, die ihnen das mühelose Schwimmen ermöglichen. Das Gefieder ist dicht und verhindert das Eindringen des Wassers bis zur empfindlichen Haut. Aufgrund des leichten Knochenbaus der Vögel können sie ohne Anstrengung auf dem Wasser schwimmen.
Sie ernähren sich zumeist von Wasserpflanzen wie Algen und Seegras oder fressen Fische und kleinere Meerestiere. Besonders die Küstenvögel wie Möwen und Kormorane (der Feind der Fischer), folgen den Fischkuttern oft aufs offene Meer hinaus und versuchen, den ein oder anderen Fisch zu ergattern. Oftmals werden diese Vögel auch als Seevögel bezeichnet, da sie zwar am und im Wasser leben, einen großen Teil ihrer Zeit jedoch im Flug verbringen und daher auch an stürmische Seebrisen angepasst sind. Stockenten oder Blesshühnern an Teichen fällt das Fliegen wegen ihrer kurzen Flügel etwas schwerer.
Die Hälse der Wasservögel sind lang und ermöglichen ihnen somit das Tauchen und Fressen von Wasserpflanzen. Sicherlich haben Sie dies schon einmal bei Enten oder Schwänen beobachtet und auch das bekannte Kinderlied Alle meine Entchen beschreibt dieses Verhalten sehr treffend. Der Haubentaucher trägt diese Fähigkeit bereits im Namen. Zwar wirken die Körper mancher Wasservögel besonders an Land etwas plump, jedoch sind sie aufgrund ihres stromlinienförmigen Körpers geschickte Schwimmer.
Übrigens: Einige Wasservögel wie das Blässhuhn oder der Blaufußtölpel weisen tatsächlich blaue gefärbte Füße auf. Dies liegt möglicherweise an den stark pigmentierten Algen, welche die Vögel täglich zu sich nehmen.
Manche Wasservögel haben auch lange und dünne Beine, die ihnen das behände Laufen im Schlamm oder tieferen Gewässern ermöglichen. Wattvögel wie die Stelzenläufer oder die Brachvögel suchen im Watt nach Würmern und kleinen Krebstieren. Der Graureiher steht mit seinen langen Beinen geduldig am Ufer und wartet auf unvorsichtige Fische, die er mit einem gezielten Stoß aus dem Wasser erbeutet.

Einheimische Wasservögel können Sie relativ einfach beobachten

Die aquatische Vogelwelt können Sie entweder an Seen, Teichen oder auch der Ostsee bestimmen. Anhand des Gefieders lassen sich nicht nur die verschiedenen Arten sicher bestimmen, sondern auch das Geschlecht der Vögel feststellen. Bei vielen Arten liegt nämlich ein sogenannter Sexualdimorphismus vor, weshalb die Männchen häufig größer, schwerer und auffälliger gefiedert sind. Da die Weibchen häufig die Aufzucht der Jungen übernehmen und daher vor potentiellen Fressfeinden getarnt sein müssen, sind die meistens unauffällig und schlicht gefärbt. Am Beispiel der Stockenten oder Mandarinenten können Sie diese Unterschiede leicht erkennen.
Neben Enten und Schwänen können Sie mit etwas Glück auch folgende Vögel an deutschen Gewässern beobachten: Reiher, Kraniche, Haubentaucher, Sturmschwalben, Rohrdommeln oder Wasserrallen. Aufgrund der Trockenlegung größerer Seeareale oder Sümpfe sind viele Wasservogelarten gefährdet und stehen unter Naturschutz. Die Verschmutzung der Gewässer mit Plastik und Industrieabfällen führt außerdem zu einem Rückgang der Arten.
Wenn Sie den Wasservögeln vor allem im Winter einen Gefallen tun wollen, füttern Sie diese nicht mit Brot. Dies verstopft den Verdauungstrakt der Tiere, ist zu salzhaltig, lockt Nagetiere wie Ratten an und sorgt dafür, dass das empfindliche Milieu des Wassers kippt und sich mehr und mehr Algen ausbreiten. Die Wasserqualität leidet darunter ebenso wie die Vögel, die im schlimmsten Fall sogar daran sterben. Kaufen Sie stattdessen lieber Wasservogelfutter oder bieten Sie den Tieren Haferflocken an. Wichtig ist auch, dass Sie die Enten immer an Land füttern.. Sie müssen die Vögel übrigens nicht füttern – die meisten finden in der Natur genügend Nahrungsgründe.

Haselhühner

Das Haselhuhn: Dieser „heimliche Zwerg“ ist durch sein Federkleid optimal getarnt und schwer in der reich strukturierten, unübersichtlichen Vegeation seines Lebensraumes zu entdecken. Es bewohnt Tannen-Buchen-Mischwälder, die in der Baum- und Strauchartenzusammensetzung und in den Altersklassen reich strukturiert sind. Es bevorzugt Waldtypen der Pionierwaldphase auf Windwürfen sowie ehemaligen Wald-Weide- und Rodungsflächen. Wichtig sind dabei Be­stände im Dickungs- und Stangenholzalter. Es kann von den Tallagen bis in eine Höhe von über 1000 Meter über Meer vorkommen. Für das Haselhuhn ungeeignet sind Kunstforste mit standortfremden Bestockungen, Monokul­turen und geschlossene Waldbestände in der Klimaxphase.

Aussehen: Geschlechter sind sich sehr ähnlich und sind fast gleich gross. Der Hahn zeichnet sich durch einen schwarzen, weissgesäumten Kehlfleck aus.

Das Haselhuhn

Nahrung: Knospen und Triebe von Mehlbeere, Vogelbeere, Weissdorn, Buche. Kätzchen von Haselsträuchern. Frischgrün verschiedener Pflanzen, Sämereien und Früchte von Waldbäu­men und -sträuchern. Keine Nadelholzäsung wie bei Auerhuhn oder Birkhuhn. Stellt sehr hohe Ansprüche an die Nahrunsgqualität.

Lebensweise: Monogam und territorial. Erste Abgrenzungen von Territorien und Paarbildung ab Spätherbst. Diese Paarbildung kann sich bis zur Balzzeit im April/Mai zeitweise wieder auflösen oder neubilden. Nach der Balzzeit und mit Beginn des Brütens wird die Paarbildung aufgelöst.

Bestand: Es existieren keine genauen Bestandszahlen, da Haselhühner sehr schwierig zu erfassen sind. In den meisten Gebieten der Alpen ist das Haselhuhn eher selten, in der Mehrzahl der Vorkommen ist es gefährdet.

Gefährdung und Schutz: Das Haselhuhn ist sehr stark abhängig von den Strukturen seines Biotops. Vermehrte Windwurf- und Durchforstungsflächen, die nicht systematisch bepflanzt werden, fördern diese Art. Eine zu starke „Pflege“ und die geschlossene Auffor­stung solcher Pionier- und Jungwaldflächen hemmen die Entwicklung von Haselhuhnbestän­den. Die kontrollierte Waldweide durch Grossvieh ist in der Regel förderlich für Hasel- und Auerhühner, weil damit die endgültige Schliessung der Altbestände verhindert und dauernd neue Pionierflächen geschaffen werden. Die Waldbauform des Plenterwaldes ist bei gleichzeitiger geringer Pflege und Aufforstung förderlich. Überhöhte Huftier-Wildbe­stände verhindern das genügende Aufkommen der natürlichen Waldverjüngung und wirken sich deshalb negativ auf Hasel- und Auerhühner aus.

Raufußhühner

Raufußhühner haben als gemeinsames und namengebendes Merkmal “befiederte”, oft mit Hornplatten versehene Füße. Diese sind charakteristisch für die Anpassung an extreme Verhältnisse ihres Lebensraumes und verhindern das Einsinken im Schnee. Um Energie zu sparen, beschränken Raufußhühner ihre Aktivitäten im Winter auf ein Minimum und halten sich nur dort auf, wo sie auf engstem Raum Nahrung, Deckung vor Fressfeinden und Schutz vor Kälte finden. Sie verlassen diese optimalen Wintereinstände nur äußerst ungern, da sonst zumindest einer der drei genannten Faktoren negativ bilanzieren würde. Geringe Fluchtdistanzen drücken keine Gewöhnung an Störungen aus, sondern sind eher als Anpassung zu interpretieren, den optimalen Winterstandort nur in äußerster Not verlassen zu wollen.
Unsere großen Hühnervögel müssen regelmäßig Nahrung aufnehmen. Bei der Flucht verbrauchen sie sehr viel Energie, die im Winter aufgrund des begrenzten Nahrungsangebots nur schlecht zu ersetzen ist. Häufige Störungen führen zur Schwächung der Tiere bis hin zum Tod durch Verhungern. Im Winter ernähren sich Raufußhühner fast ausschließlich von Koniferennadeln und Knospen. Dank Ihrer langen Blinddärme und der darin enthaltenen Darmflora sind sie imstande diese rohfaserreiche, nährstoffarme Kost zu verdauen und können so im kargen Hochgebirge überwintern.

Zu den heimischen Rauhfusshühner zählen:
Hühnervögel  –  Rauhfuss- und Glattfusshühner 

Systematische Unterteilung der Ordnung Galliformes (Hühnervögel)

Familie:  Rahufusshühner (Tetraonidae)    Familie:  Fasanenartige oder: Glattfusshühner (Phasianidae)
Arten:                        Arten:
Haselhuhn (Bonasa bonasia) Rebhuhn (Perdix perdix)
Auerhuhn (Tetrao urogallus) Wachtel (Coturnix coturnix)
Birkhuhn (Tetrao tetrix) Steinhuhn (Alectoris graeca)
Alpenschneehuhn (Lagopus mutus) Fasan (Jagdfasan) (Phasianus colchicus)

Es werden in jagdlichen Büchern oft ungebräuchliche, alte und überholte lateinische Artna­men aufrechterhalten, die nicht mehr aktuell sind. So wird z.B. bei H. Krebs, Vor und nach der Jägerprüfung, für das Haselhuhn Tetrastes bonasia und für das Birkhuhn Lyrurus tetrix aufgeführt. Diese lateinischen Artbezeichnungen sind durch die im Kasten aufgeführten la­teinischen Namen zu ersetzen.

Kennzeichen der Glattfusshühner: Artenreiche Familie, die sehr nahe verwandt ist mit den Rauhfusshühnern. An den Läufen und an den Nasenöffnungen befinden sich keine Federn.

Nomenklatur:

Männlich: Hahn / Weiblich: Henne / Unselbständige Junge: Küken.
Mischung aus Birkhuhn und Auerhuhn: Rackelhuhn
Kette von Küken: Gesperre / Fährten der Hühner: Geläuf
Losung: Gestüber / Im Staub baden: Hudern
Birkhahn: Spielhahn (Jägersprache) / Schneider: Birkhahn im ersten Lebensjahr

Kennzeichen der Rauhfusshühner:   Es sind kleine bis grosse bodenlebende Vögel mit kräftigem, meist etwas gebogenem Schna­bel und grossen Lauf- bzw. Scharrfüssen mit vier Zehen. Die Flügel sind verhältnismässig kurz und gerundet mit abgebogenen Schwingenfedern. Die Küken sind ausgesprochene Nest­flüchter. Rauhfusshühnerküken werden mit drei bis vier kurzen Handschwingen geboren, die den Jungvögeln in den ersten Lebenstagen zu Flatterflügen verhelfen und dadurch die Flucht vor Fressfeinden ermöglichen. Diese werden dadurch stärker abgenutzt als die später nachwachsenden Schwingenfedern, was bei der Alterbestimmung von 1-jährigen Vögeln hilft. Im Winterkleid sind die Konturfedern mit einem Afterschaft ausgestattet, das ist eine kurze daunige Feder an der Innenseite des Schaftes mit sehr starker Isolationswirkung.  Die Läufe und Füsse der Rauhfusshühner sind ganz oder bis mindestens zwei Drittel befie­dert. An den Zehen befinden sich bei einigen Arten Federn oder seitliche Längsreihen stift­förmiger Gebilde („Balzstifte“), die den Effekt von Schneeschuhen haben (vergleiche auch Füsse des Alpenschneehasen). Die Nasenöffnungen sind mit Federn bedeckt.  Stark ausgebildete paarige Blinddärme sind verantwortlich für die Verdauung von stark ver­holzten Pflanzenzellen, die in der Nahrung der Rauhfusshühner häufig sind und von Pflan­zenfressern (inkl. Mensch) nicht verdaubar sind. Spezielle Bakterienkulturen übernehmen diese Verdauung in den Blinddärmen. Diese ergeben einen speziellen, dunklen, dickflüssigen und übelriechenden Kot. Mit dieser Anpassung an extreme Winterverhältnisse können Rauh­fusshühner auch aus dem letzten Rest an energiearmer Nahrung noch Nährstoffe und Energie gewinnen.  Wie bei anderen Rauhfutter und Samen fressenden Vögeln ist der Muskelmagen stark aus­gebildet. Vögel besitzen einen Hornschnabel aber keine Zähne um die Nahrung zu zerkleinern. In den Muskelmagen werden zusätzlich kleine Steine („Gritt“) aufgenommen, die die äusserst hartschalige Nahrung zerreiben (Ersatz für Zähne).

Ringeltaube

Ringeltaube Systematik:

Die Ringeltaube ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben. Sie ist die größte Taubenart Mitteleuropas und besiedelt weite Teile der Paläarktis von Nordafrika, Portugal und Irland nach Osten bis Westsibirien und Kaschmir. Auffällige Merkmale sind die weißen Flügelbänder und der weiße Halsstreifen. 

Klasse: Vögel (Aves)
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Taubenvögel (Columbiformes)
Familie: Tauben (Columbidae)
Gattung: Feldtauben (Columba)
Art: Ringeltaube

Vorkommen und Verhalten: Die Ringeltaube (Columba palumbus) ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben. (Columbidae). Sie ist die größte, häufigste und am weitesten verbreitete Taube Europas. Durch die Zuwanderung nördlicher Populationen kann sie dann in großen Schwärmen auftreten. Unsere Ringeltauben sind vorwiegend Standvögel. Der ursprüngliche Lebensraum der Ringeltaube setzt sich aus offenen Landschaften mit kleineren Waldflächen oder Feldgehölzen zusammen. Besonders in Mitteleuropa hat jedoch schon seit längerem eine Verstädterung eingesetzt, und so sind Ringeltauben heute auch in Grünanlagen, Parks, Friedhöfen und größeren Gärten heimisch. Bevorzugter Neststandort sind Nadelbäume, aber auch deckungsreiche Stellen von Laubbäumen.
Im Flug fallen besonders die weißen Abzeichen auf Flügeln und am Hals und der lange Schwanz auf. Auch der etwas unproportionierte Körperbau ist kennzeichnend: der Kopf ist im Verhältnis zum großen Körper etwas zu klein geraten. Ringeltauben ernähren sich vorwiegend pflanzlich: Getreide, Mais, Bucheckern und frisches Blattgrün stehen auf dem Speiseplan ganz oben. Seltener werden auch Würmer oder Insekten erbeutet.

Kennzeichen: Charakteristisch für die Ringeltaube ist der auffällige weiße Fleck, den sie an beiden Seiten ihres Halses trägt und der breite, weiße Streifen auf der Oberseite der Flügel. Der Nacken schillert grünlich. Im Flug erkennt man auf den Flügeln weiße Querbänder. Die weißen, fast ringförmig verlaufenden Flecken am Hals, die von edel anmutenden grün- und purpurglänzenden Flächen umrandet sind, haben der Ringeltaube ihren Namen gegeben. Das Gefieder der bis zu 42 Zentimeter langen Wildtaube ist grau bis blaugrau. Kopf und Hals sind eher blaugrau. Ringeltauben haben eine beachtliche Spannweite von bis zu 77 Zentimetern und wiegen als erwachsener Vogel etwa 570 Gramm.  Die Geschlechter sehen gleich aus: Kopf und Rücken sind blaugrau, Schwanz- und Flügelspitzen dunkel. Die Brust ist etwas heller graurosa, die Iris ist gelb.

Stimme: Der Ruf ist ein sehr charakteristisches hohles Gurren, das einen immer gleichen Rhythmus hat und wie „duh-duh, du-duh, du“ klingt. Diese fünfsilbige „Strophe“ wird ohne Pause drei- bis fünfmal wiederholt.

 

Brut

Brut: Im Frühjahr kann man die Männchen bei ihrem Balzflug beobachten. Mit kräftigen Flügelschlägen steigt der Tauber steil auf und lässt sich anschließend mit gespreiztem Schwanz abwärts gleiten. In Städten brüten Ringeltauben zunehmend auch an Gebäuden. 

Ihr Nest besteht nur aus wenigen Halmen und Zweigen, die meist hoch in Bäumen gebaut werden.Meistens werde zwei Bruten pro Jahr groß gezogen. Es werden nur 1–2 Eier gelegt. Die in der Regel zwei Eier werden von beiden, jeweils ein Jahr zusammen lebenden Elterntieren bebrütet. Bei der Brut wechseln sich die Partner ab, das Weibchen verbringt jedoch mehr Zeit mit dem Brüten. Die Jungen schlüpfen  nach 17 Tagen und sind anfangs blind und nackt. .Männchen und Weibchen teilen sich die Aufzucht der Jungen: Zuerst werden sie mit der Kropfmilch der Altvögel gefüttert, die sie bei ihnen direkt aus dem Schnabel trinken.  Anschließend werden Sämereien, zarte Blättchen von Wildkräutern und Gartengemüse, Würmer, Weichtiere und Insekten wird von beiden Elterntieren auch über mehrere Kilometer Entfernung herangetragen.   

 

 

 

 

Waldschnepfe

WALDSCHNEPFE

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Familie: Schnepfenvögel (Scolopacidae)
Gattung: Scolopax
Art: Waldschnepfe

Waldschnepfe – Foto © unbekannt

Vorkommen und Verhalten: Der Name Schnepfe leitet sich aus dem Gotischen ab. Der Zusatz „Wald“ charakterisiert den Hauptlebensraum dieses äußerst scheuen Tieres: Baumbestände, am besten mit den Prädikaten groß, feucht, moorig und ruhig. Im Frühjahr bekommt man diesen heimlich lebenden Vogel am ehesten zu sehen. Abends, wenn die letzten Amselrufe verstummen und die ersten Steine zu sehen sind, beginnen Männchen und Weibchen mit ihrem Balzflug, dem so genannten “Schnepfenstrich”. Der scheue Einzelgänger versteckt sich am Tag und wird meist erst in der Dämmerung aktiv. Dann fliegen sie in Baumwipfelhöhe über Waldlichtungen oder an Waldrändern entlang und lassen dabei als Gesang ein eigentümliches “Quorren” mit anschließendem hohen „Pfuitzen“ vernehmen.
Bei Gefahr kann das Waldschnepfen-Weibchen seine jungen zwischen Beine und Bauch klemmen und mit ihnen davonfliegen. Ein solcher Lufttransport dürfte in der Vogelwelt einmalig sein. Der haustaubengroße Vogel bevorzugt als Lebensraum die Moorrändern. Dem nachtaktiven Vogel kommt zugute, dass sein langer Schnabel, mit dem er im Waldboden stochert, mit einem feinen Tastsinn ausgerüstet und an der Spitze beweglich ist. Damit kann er die Nahrung blind ertasten und ergreifen.

Kennzeichen  Waldschnepfe: Die Waldschnepfe ist in der Gestalt der Bekassine sehr ähnlich, ist aber größer und hat einen kürzeren Schnabel. Die Waldschnepfe ist etwa taubengroß, hat einen gedrungenen Körpermit dickem Kopf und wird wegen ihres langen Stechers (Schnabel) auch der „Vogel mit dem langen Gesicht“ genannt. Sie verfügt über eine hervorragende Tarnfärbung, die dem Falllaub optimal angepasst ist. Von anderen Schnepfen hebt sie sich durch eine markante quer verlaufende.
Bänderung auf Scheitel und Nacken ab. Die Geschlechter sind äußerlich nicht zu unterscheiden. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung. Eine ausgewachsene Waldschnepfe wird bis 38 cm groß und erreicht eine Flügelspannweite bis zu 65 cm. Die Waldschnepfe kann bis 440 g wiegen und ihr gerader, langer Schnabel wird bis 7 cm groß. Die Rückseite ist braun, schwarz und grau gemustert und dient sehr gut der Tarnung. Ihre Augen, die jeweils einen Blickwinkel von bis zu 180° erreichen – sie kann also auch nach hinten sehen -, sind schwarz gefärbt. Sie hat sehr kurze Beine.

Stimme:

Die Lautäusserungen der Waldschnepfe umfasst den in der Waidmannssprache “Puitzen und Quorren” genannten Balzgesang, sowie diverse Angstlaute und Allarmrufe.

Brut: Die Brutzeit erstreckt sich von März bis Juli. Nach dem typischen Balzflug namens “Schnepfenstrich” gibt es eine Liebesnacht und danach gleich wieder die Trennung. Das Weibchen errichtet aus Falllaub ein Bodennest am Rand eines geschlossenen Baumbestandes. Das Nest, meist am Waldrand, ist eine Mulde am Boden, die mit Laub, Gras, Moos und anderen Pflanzenteilen gepolstert ist. Das Weibchen legt vier Eier und wärmt sie drei Wochen, bis die Küken schlüpfen. Die gut drei Wochen dauernde Brutzeit wird nur in der Morgen- und Abenddämmerung für rund eine halbe Stunde zum Fressen, Baden und Putzen unterbrochen. Die Nestflüchtenden jungen werden mit kurzen Schnäbeln geboren. Die Jungvögel sind Nestflüchter und kommen mit kurzen Schnäbeln auf die Welt. Bereits nach einem Monat und dem Verspeisen unzähliger Regenwürmer, Insektenlarven, Käfer und Asseln, ist der Nachwuchs voll flugfähig. Zwei Drittel überleben das erste Lebensjahr allerdings nicht. Die Mutter versorgt die Jungen mit Futter und schützt sie bei drohender Gefahr, indem sie die Küken zwischen die Beine klemmt und in eine sichere Umgebung fliegt. Nach einem Monat sind die Jungvögel flügge. Nur ein Drittel des Nachwuchses überlebt das erste Lebensjahr. Die Waldschnepfe wird häufig bejagt.

Drossel

DROSSEL

Zu den Drosseln zählen: Rotkehlchen Erthacus rubecula, Sprosser Luscinia luscinia, Nachtigall Luscinia megarhynchos, Blaukehlchen Luscinia svecica, Blauschwanz Tarsiger cyanurus, Haurotschwanz Phoenicurus ochruros, Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus, Braunkehlschen Saxicola rubetra, Schwarzkehlchen Saxicola torquata, Steinschmätzer Oenanthe oenanthe, Nonnensteinschmätzer Oenanthe pleschanka, Steinrötel Monticola saxantilis, Amsel oder Schwarz-drossel- Turdus merula

AMSEL Merkmale: Die Amsel ist bei uns ein Stammvogel, Bis zur Jahrhundertwende war die Amsel ein Zugvogel und ist bei uns erst danach zum Standvogel geworden. Vögel bilden Reviere und bleiben diesen über die Jahre treu und sind daher in der Regel monogam. Die Männchen verteidigen ihre Brutreviere im Frühjahr erbittert gegen Eindringlinge und aufdringliche Nachbarn. Viele Menschen kennen deshalb “ihre” Amseln über längere Zeiträume “persönlich” und bedenken sie an harten Wintertagen mit Apfelstücken und Fettflocken.
Männchen sind schwarz mit gelbem Augenring; Weibchen oberseits dunkel- bis olivbraun, unterseits variabel, Kinn und Kehle schmutziggrau bis rötlichbraun und dunkelbraun oder schwarz gestreift; Brust braungrau und gelb- bis rotbraun gefleckt; Bauch braun oder grau und gefleckt; Schwung- und Schwanzfedernfedern dunkelbraun; Schnabel bräunlich bis hornfarben.

Brutbiologie: Es gibt Männchen, die nie singen, andere beteiligen sich nicht an der Jungenaufzucht, manche versuchen schon im Winter zu brüten. Das Nest wird meist niedrig und oft ohne alle Vorsicht irgendwo hingesetzt, teils in kleine Fichten, teils auf Veranden, zwischen Blumenkästen oder unter das Dach von Gartenhäusern. Meist brütet nur das Weibchen, nur selten vom Männchen abgelöst, Brutdauer 11 bis 14 Tage, Nestlingsdauer 12 bis 13 Tage. Die Jungen verlassen das Nest, wenn sie kaum fliegen können, und betteln danach noch etwa 14 Tage lang mit gellenden Rufen um Futter. Das Amselpaar besitzt zur Brutzeit ein Revier, in dem es keine andere Amsel duldet. Wer nicht weicht, wird mit Schnabel und Krallen bearbeitet. Die Streithähne vergessen manchmal so sehr die Welt um sich her, dass man sie mit den Händen greifen kann. Es ist schon geschehen, dass ein Habicht auftauchte und beide mitnahm. Auch am Futterhaus ist die Amsel streitlustig und schwingt sich zum Herrscher auf. Gelegentlich kämpfte sie auch bis zur Erschöpfung gegen ihr Spiegelbild in einer Glasscheibe oder einer verchromten Autoradkappe. Das Verhalten vieler Stadtamseln ist ziemlich entgleist.

Stimme (klick): Die Amselmännchen beginnen bereits an milden Spätwintertagen zu singen, wenn auch nur so leise, dass man sie erst aus der Nähe hört, sie “phantasieren”. Um die Zeit des ersten Frühlingstauwetters hört man dann das volle Amsellied.

 

Wäre es nicht so alltäglich, die Vogelfreunde würden ihm mit Andacht lauschen und es wohl für das beste Vogellied unter den Sängern Europas halten, das der Nachtigall noch übertreffend. Ganz sicher ist es das musikalischste und unerreicht in seinem Reichtum an Melodien und Harmonien. Die Amsel ist ein häufiger und uns allen vertrauter tagaktiver Vogel; die Männchen erfreuen uns frühmorgens und abends durch ihren vieltönigen Gesang, meist von immer derselben hohen Singwarte aus. Die Tätigkeit der Keimdrüsen wird bei den Vögeln auch durch die Tageslänge gesteuert. So kommt es, dass man in der immerhellen Großstadt auch mitten in der Winternacht zuweilen den vollen Amselgesang hören kann – ein eigenartiger Kontrast zur lebensfeindlichen Zeit und Umwelt. Ansonsten singen die Amseln am eifrigsten bei leichtem Nieselregen und in der Morgen- und Abenddämmerung.
Lebensweise und Nahrung: Laub- und Nadelwälder mit feuchtem Boden, Gärten, Städte und Parkanlagen. Die Waldamseln sind sehr scheue Bodenvögel, die Stadtamseln sind zwar immer vorsichtig und misstrauisch gegen alles Fremde, aber vertragen auch viel “Betrieb” in ihrer näheren Umgebung. Die Amsel hüpft und läuft ruckartig und stellt in der Erregung ihren langen Schwanz auf, die Stare, die auf dem Rasen zusammen mit ihr nach Nahrung suchen, schreiten in aufrechter Haltung emsig hierhin und dorthin. Im Stadtbereich kommen vielfach Amseln mit mehr oder weniger viel Weiß im Gefieder vor Die Amsel ist wie die anderen Drosseln Spezialist in der Jagd auf Regenwürmer, die sie in der Wiese entdeckt und so geschickt aus ihrem Loch zieht, dass sie nicht zerreißen. Zur Obstzeit nimmt sie auch gerne Obst und hat sich damit bei Hobbygärtnern viele Feinde gemacht. Es ist nutzlos, die Amseln dann zu töten, denn sofort würden Amseln aus den Nachbarrevieren zuziehen. Besser deckt man z.B. die Erdbeerbeete mit Netzen ab, die der Gartenfachhandel dafür anbietet.

Misteldrossel- Turdus viscivorus

Merkmale: Misteldrosseln kommen in Mitteleuropa und vor allem in der niederländisch- norddeutsch-polnischen Tiefebene bevorzugt in halboffener Landschaft mit hohen Bäumen vor und sind so in den Randlagen von Dörfern und Städten besonders häufig zu finden. In ländlich strukturierten Gebieten kann die Misteldrossel zahlreicher als die Singdrossel vorkommen.

Ursprünglich war die Misteldrossel eine reine Waldart und Charaktervogel der Waldlandschaft. Das Aussehen der Misteldrossel ist an dem räulichen Rücken, am bräunlichgrauen an der rahmweißen und am längeren, helleren Schwanz mit weißen Spitzen der Außenfedern zu unterscheiden. Die Nisteldrossel ist 26-29cm lang und grösser als Amsel. Die Misteldrossel sieht der Singdrossel überaus ähnlich graubraune Oberseite; sehr helle Unterseite mit groben dunkelbraunen Flecken; weisse Flügelunterseite; grösser und kräftiger gefleckt als bei der Singdrossel; beide Geschlechter gleich.
Auch ist sie nicht so braun gefärbt wie die Singdrossel. Sie wirkt grauer und ist auch Unterseits dichter gefleckt. Sehr aufrechte Haltung bei Nahrungssuche am Boden
Brutbiologie: Schon im ersten Lebensjahr werden Misteldrosseln geschlechtsreif; die Paarbildung und Balz erfolgt bei Standvögeln bereits im Winter, die Reviergründung findet auch bereits im Februar statt und bei Zugvögel unmittelbar nach der Rückkehr. Das Weibchen wählt den Nistplatz aus. Das Nest wird gewöhnlich auf einer soliden Unterlage in Bäumen angelegt, an liebsten werden die Nester in Astgabeln gebaut. Das Nest besteht aus dünnen Zweigen, Wurzeln, Halmen und Moos, mit Lehm verfestigt und mit feinen Gräsern gepolstert, relativ hoch oben in Bäumen Über 14 Tage kann der Nestbau dauern, in der Regel aber 7-13 Tage. Die Nester für Zweitbruten werden dagegen rasch gebaut, gewöhnlich in nur drei Tagen. Meistens legen Misteldrosseln vier Eier, Legebeginn ist in Mitteleuropa frühestens Ende Februar. Die Drosseln legen jeden Tag ein Ei und beginnen meistens mit der Bebrütung nach Ablage des letzten Eies. Nach 13-15 Tagen schlüpfen die Jungen, die 14 oder 15 Tage im Nest bleiben. Nach dem Ausfliegen werden die Jungen noch etwa 12-15 Tage gefüttert.
Stimme (klick): kurze, variable und laute Strophen, amselartig aber schneller und mit kürzeren Pausen. Der Gesang der Misteldrossel ist bei uns die erste Stimme im Konzert des nun beginnenden Vorfrühlings. Dieser klare, flötende Gesang unterscheidet sich von dem der allgegenwärtigen Amsel durch die nur geringen Tonhöheschwankungen

Lebensweise und Nahrung: Im Frühjahr, oft sogar schon Ende Februar kehr die stattliche Misteldrossel zurück. Sie bewohnt ganz Europa. Die Misteldrossel hält sich als Sommervogel mit Vorliebe in den Wäldern auf Waldlichtungen und Waldrandwiesen in der Mittelgebirgsstufe und der unteren Bergwaldzone auf. Man sieht sie in Südtirol bis auf ca. 1.500 m Höhe.
Bevorzugt werden Würmer, Schnecken, Insekten, Spinnen, Kerbtieren und im Herbst werden Obst und Beeren bevorzugt.

Ringdrossel – Turdus torquatus  

Merkmale: Bei uns auf die Bergwälder der Alpen und höheren Mittelgebirge beschränkt ist die Ringdrossel (der Amsel ähnlich, mit weißen Halsring), die sonst in Skandinavien, Nordengland, in den Karpaten und am Balkan vorkommt. Die Ringdrossel ist 20 – 22 cm lang, und kleiner als die Amsel. Durch helle Federsäume schuppig wirkend. Hüpft am Boden in großen Sprüngen. Das Männchen ist am einfarbig, mattschwarzen Gefieder und dem breiten, weißen sowie halbmondförmigen Brustschild leicht erkennbar; das Weibchen hat ein brauneres, schmaleres und matteres Brustschild. Sie erscheint in Europa in der zweiten Märzhälfte und beginnt gewöhnlich gleich mit dem Nestbau

Brutbiologie: Die Ringdrossel brütet in Wäldern und in der Krummholzzone. Nistet auf offenem, oft baumlosem, gebirgigem Moorland und unter Zwergsträuchern der blockhaltigen Abhänge im Norden des Gebietes. Ein stabiles, tiefmuldiges Nest in Nadelbäumen oder Büschen, mit Lehm und Mulm ausgekleidet. Das Gelege mit 4 – 5 blaugrün bis braungefleckte Eiern wird im Monat April bis Juni 14 Tage gebrütet. Die Jungen verlassen nach 12-16 Tagen das Nest
Foto Copyright unbekannt

Stimme (Klick): Melodischer, weithin hörbarer Ruf, besonders zur Zeit der Schneeschmelze im Frühjahr. Der Gesang ist amselähnlich, aber weniger klangvoll, weniger variabel und kürzer, oft scharfe durchdringende Kaskaden. Meistens wird Gesang von Baumspitze vorgetragen

Lebensweise und Nahrung: In den Alpen in lichten Wäldern vor allem zwischen 1400 und 1700 Meter Höhe, auch noch in der Krummholzzone. Im Hochschwarzwald in urigen flechtenbehangenen Bergwäldern. Im Norden in Fichtenwäldern, Moorwäldern, und nördlich der Waldgrenze in der Tundra.
– Nahrungssuche am Boden einhergehend mit geräuschvollem umherschleudern von Laub
Ernährung: Würmer, Schnecken und anderes Kleingetier stehen auf dem Speiseplan. Im Herbst kommen Beeren und Früchte hinzu.

Rotdrossel- Turdus iliacus

Rotdrossel – Foto: Andreas Klein

Merkmale: Die Rotdrossel ist eine typische Drossel des hohen Nordens in Europa und Asien. In Ausnahmefällen läßt sie sich auch in den kalten Gebirgsgegenden Mitteleuropas nieder und nistet dort in der Nähe kühler Gebirgsbäche. Mit etwa 20 – 23 cm Länge und einem Gewicht von 47 bis 70 Gramm sind Rotdrosseln noch etwas kleiner als die ähnlichen Singdrosseln, von denen sie sich durch den auffälligen rahmfarbenen Überaugenstreif, die rostroten Unterflügeldecken und die rostroten Flanken unterscheiden. Nach dem Nisten schließen sich die Rotdrosseln zu Schwärmen zusammen, und Ende Oktober beginnt der Zug nach dem Süden

Brutbiologie: Die Rotdrossel brütet in der Taiga Eurasiens in der Zeit von Ende Mai bis Juli. Bei uns in Mitteleuropa brütet die Rotdrossel nur ausnahmsweise. In den nahrungsarmen nordischen Wäldern besetzen die Rotdrosselpaare sehr große Reviere. Das Nest findet sich niedrig im Gebüsch und ist wie bei allen Drosseln ein fester halbkugeliger Napf. Bei Störungen am Nest reagieren Rotdrosseln sehr empfindlich und geben schnell ihr Gelege auf. Das Weibchen brütet abwechselnd mit dem Männdchen vierzehn bis fünfzehn Tage bis zu sechs Eier. Schon nach 11-13 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie verlassen das Nest schon bevor sie flügge sind im Alter von 9-12 Tagen und verstecken sich am ersten und zweiten Tag im Umkreis von 20 m in der Krautschicht.
Foto Copyright: Andreas Klein Die Betreuung der ausgeflogenen Jungen wird hauptsächlich vom Männchen übernommen. Man sieht aber oft auch beide Eltern noch wenigstens eine Woche lang zusammen mit den Jungen.

Stimme (klick): Der Zugruf der Rotdrosseln ist ein dünnes, hohes, etwas raues „tziiih“, der besonders oft in Oktobernächten zu hören ist. Im Frühjahr hört man den Chorgesang der heimziehenden Vögel.

Lebensweise und Nahrung: Rotdrosseln ernähren sich außer von Regenwürmern auch von Würmern, Schnecken, Insekten, Larven und Beeren. Besonders gern werden Käfer, Eintagsfliegen und Schnaken genommen. Im Herbst und Winter stehen auch Früchte auf dem Speiseplan dieser Drossel und spielen eine wichtige Rolle.

Singdrossel- Turdus philomelos

Merkmale: Die Singdrossel kommt in Europa weit verbreitet und häufig vor. Während die Singdrossel in Nord- und Nordosteuropa nur im Sommer brütet, aber in West- und Südwesteuropa als Wintergast vorkommt, ist sie bei uns iganzjährig zu Hause. Unterseite der Singdrossel ist hell mit dunkelbraunen Tupfen, der Rücken ist braun. Wie ihre Verwandten Amsel, Ringdrossel, Wacholderdrossel, Misteldrossel und Rotdrossel hat die Singdrossel einen ziemlich langen Schwanz. Sehr ähnlich ist die Misteldrossel, sie ist nur größer, etwas heller und hat weiße Flügelunterseiten. Die Unterflügel bei der Singdrossel sind gelb, bei der Rotdrossel rot. Singdrosseln sind 23 cm groß und 65-75 g schwer.
Brutbiologie: Die Singdrossel baut ihr Nest niedrig und oft kaum verborgen in das Gebüsch oder in Astgabeln. Nur das Weibchen hat den Nestbauinstinkt. Es kleidet das Nest mit einem Brei aus zerkautem und eingespeicheltem, morschen Holz aus, so dass das Nest nach dem Erhärten weder so warm noch so weich ist, wie man sich ein Vogelnest vorstellt, innen wird es mit einer Schicht Lehm glatt verputzt. Das Weibchen legt im Monat April bis Juni 4 bis 6 Eier, die sind herrlich hellblau gefärbt. Sie werden 13-14 Tage lang bebrütet. Nach dem schlüpfen bleiben die die Jungen noch 12-16 Tage im Nest.

Stimme (klick): Besonders abends und in der Morgendämmerung singt das Singdrosselmännchen besonders intensiv aus der Spitze hoher Bäume. Etwa von Anfang März bis Mitte Juli- also viereinhalb Monate- dauert die Gesangsperiodelauter abwechslungsreicher Gesang, oft scharfe durchdringende Kaskaden, der meistens von Baumspitze vorgetragen wird

 

Lebensweise und Nahrung: Singdrosseln leben zum Teil von Schnecken. Jedoch können sie die Schalen ihrer Beute nicht knacken, was eine Weiterverarbeitung erforderlich macht. Daher findet man in Singdrosselrevieren oftmals sogenannte Drosselschmieden. Die Singdrossel sucht einen geeigneten scharfkantigen Stein aus, auf dem sie die Schalen der erbeuteten Schnecken zertrümmert, um die Schnecken anschließend zu fressen. Man erkennt die Drosselschmieden daran, dass sich zahlreiche zerbrochene Schneckenschalen um einen geeigneten Stein herum angesammelt haben. Nahrungssuche am Boden einhergehend mit geräuschvollem umherschleudern von Laub

Wacholder -Drossel Turdus pilaris

wacholderdrossel – Foto; Andreas Klein

Merkmale: Die Wacholderdrossel ist mit bis zu 22-27cm etwa Amselgroß. Kopf, Nacken und Bürzel haben eine blaugraue Färbung, Kehle und Brust rostgelb, schwarz gefleckt und gestreift, Rücken und Schwanz sind kastanienbraun, die Brust ist drosseltypisch gefleckt, weißer Augenstreif. Beide Geschlechter haben gleiches Aussehen.

Brutbiologie: Ein bis zwei Bruten pro Jahr im April/Mai und Juni/Juli, meist in Kolonien, oft an Astgabeln in Stammnähe. Das Nest wird in Bäumen oder Gebüsch aus Lehm und Gras erbaut. 4-6 blau-grüne Eier mit roten Tupfen werden meist vom Weibchen bebrütet. Die Jungen werden von beiden Eltern gefüttert und verlassen nach 14 Tagen das Nest
Stimme (klick) : schackernder Ruf, einfacher schwätzender Gesang mit schrillen und harten Tönen

Lebensweise und Nahrung: Die Wacholderdrossel lebt sehr zahlreich im Norden Europas. Sie kehren in kleinen Schwärmen Ende März zu ihren Brutplätzen zurück. sie bleiben zusammen und bilden kleine Kolonien in Feldwäldchen, Park- oder Obstanlagen, Birken- oder Kieferhaien.
Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Würmern und kleinen Weichtieren. Im Herbst und im Winter fressen sie vor allem Beeren, besonders Vogelbeeren und Obst. Im Oktober ziehen die Wacholderdrosseln in großen Schwärmen aus dem Norden nach Süden und überwintern in Mittel-, West- und Südeuropa.

Jagd: Jagd auf Amsel und Wacholderdrossel ist vom 01.10. bis einschließlich 15.12. ist in Südtirol erlaubt