Seite wählen

Vogelarten

Heimische Vogelarten – Überblick über die häufigsten einheimischen Vögel in unseren Gärten und Wäldern

Es gibt unzählige Vogelarten in unseren Gärten und Wälder. Jede Art hat ihre eigenen einzigartigen Merkmale und Verhaltensweisen. Einige Vogelarten sind bekannt für ihre leuchtenden Farben, wie der Pfau mit seinem prächtigen Federkleid. Andere Arten zeichnen sich durch ihre beeindruckenden Flugkünste aus, wie der Wanderfalke, der mit unglaublicher Geschwindigkeit durch die Lüfte saust. Es gibt auch Vogelarten, die für ihre melodischen Gesänge berühmt sind, wie die Nachtigall, deren Stimme die Nacht mit wunderschönen Klängen erfüllt. Jede Vogelart trägt auf ihre Weise zur Vielfalt und Schönheit der Natur bei. Es ist faszinierend, die verschiedenen Vogelarten zu beobachten und mehr über ihr Verhalten und ihre Lebensräume zu erfahren.

Die heimischen Vogelarten sind eine faszinierende und vielfältige Gruppe von Tieren, die in unseren heimischen Gefilden zu Hause sind.  Von majestätischen Greifvögeln bis hin zu kleinen Singvögeln gibt es eine große Vielfalt an Vogelarten, die unsere Natur bereichern.

Greifvögel:
Greifvögel wie der Rotmilan, der Mäusebussard und der Wanderfalke sind beeindruckende Erscheinungen am Himmel. Mit ihrer scharfen Sicht und ihren kräftigen Krallen sind sie perfekt angepasst, um Beute zu jagen. Diese majestätischen Vögel sind ein Symbol für Kraft und Freiheit.

Wasservögel:
Zu den heimischen Wasservögeln zählen unter anderem der Haubentaucher, die Stockente und der Graureiher. Sie sind oft an Seen, Flüssen und Küsten anzutreffen. Der Haubentaucher ist bekannt für seine spektakulären Balztänze, während die Stockente eine der häufigsten und am leichtesten erkennbaren Vogelarten ist. Der elegante Graureiher ist für seine langen Beine und seinen charakteristischen Schnabel bekannt.

Singvögel:
Die Singvögel sind wohl die bekanntesten und beliebtesten Vogelarten. Zu ihnen zählen der Star, die Amsel und der Buchfink. Der Star ist für sein beeindruckendes Gesangstalent und seine Fähigkeit, andere Vogelstimmen nachzuahmen, bekannt. Die Amsel ist ein häufiger Gast in unseren Gärten und Wäldern und erfreut uns mit ihrem melodischen Gesang. Der Buchfink ist bekannt für seinen charakteristischen Gesang, der oft mit dem Klang einer kleinen Flöte verglichen wird.

Eulen und Spechte:
Die Eulen und Spechte sind besondere Vogelarten, die in der Regel nachtaktiv sind. Die Schleiereule ist eine der bekanntesten Eulenarten in unseren Breitengraden. Sie ist für ihr herzförmiges Gesicht und ihre lautlosen Flüge bekannt. Der Buntspecht ist ein häufiger Anblick in Wäldern und Gärten. Mit seinem charakteristischen Trommeln auf Baumstämmen sucht er nach Nahrung.

Rauhfusshühner: 
Die Raufußhühner (Tetraoninae) gehören zur Familie der Fasane. Bekannte Arten in unseren Breiten sind das Auerhuhn, das Birkhuhn, das Haselhuhn und die Schneehühner. Sie leben in Wäldern und im Waldgrenzbereich, vor allem in höheren und kalten Lagen.
Rauhfusshühner sind eine Vogelart, die vor allem in den Gebirgsregionen Europas vorkommt. Sie zeichnen sich durch ihr dichtes, raues Gefieder und ihre kräftigen Beine aus, die ihnen beim Laufen im unwegsamen Gelände helfen. Rauhfusshühner sind an das Leben in den Bergen angepasst und können auch in kalten und schneereichen Regionen überleben. Sie ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen und Insekten und sind besonders gut getarnt, um sich vor Feinden zu schützen. Die Männchen haben auffällige Federhauben und beeindruckende Balzrituale, um die Weibchen anzulocken. Rauhfusshühner sind faszinierende Vögel, die die Schönheit und Vielfalt der alpinen Lebensräume repräsentieren.

Waldschnepfe: 
Waldschnepfen sind aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise wenigen Leuten bekannt. Ihre gute Tarnung, ihr dämmerungsaktives Verhalten und ihr wenig einsehbarer Lebensraum machen es schwer, die plumpe Schnepfe zu beobachten.

 

Collage - heimische Vogelarten - Südtiroler Jagdportal

Egal ob im Garten, auf dem Land, Wald, auf Wiesen oder Bäumen – sogar mitten in der Großstadt – bei uns leben zahlreiche Vögel. Dank verschiedenster Lebensräume – vom Hochgebirge bis zum Wattenmeer – leben bei uns nachgewiesenermaßen 510 heimische Vogelarten! Bis zu 40 dieser einheimischen Vogelarten besuchen regelmäßig Gärten, Vorgärten und Balkone und lassen sich daher sehr gut beobachten.

Wer dem Treiben unserer gefiederten Freunde gerne zuschaut und dem Gesang der heimischen Vögel gerne lauscht, hat auch oft das Bedürfnis zu wissen welche Vogelart das überhaupt ist. Nicht zuletzt auch um den Gartenbewohnern im Winter das artgerechte Vogelfutter anbieten zu können. Passiert auch mir immer wieder, dass ich im Wald/ Garten einen wunderschönen Gesang eines Vogels höre,  aber ihn nicht zuordnen kann, darum haben wir auch versucht viele Vogelstimmen zu  aktivieren.

Um eine Vogelart leicht zu identifizieren sollten Sie sich generell auf die äußerlichen Erkennungsmerkmale wie Gestalt, Größe, Gefiederfarbe, Verhalten und zusätzlich auf den Gesang konzentrieren. Auf diesen Seiten findet ihr einige HEIMISCHE Vögel/Vogelarten , die man häufig sieht und hört.

– Die wichtigsten Singvögel finden sie bei NABU.de 
In Südtirol bejagbare Vogelarten, siehe unter “Jagd in Südtirol/Jagdkalender”

Wasservögel

Wasservögel bestimmen

Foto; NABU Vogelwelt

Wasservögel leben an Seen, Flüssen und Bächen. Um sie zu treffen, müssen es keine abgelegenen Gewässer in wilder, unberührter Natur sein. Oft reicht schon der Teich im Stadtpark oder ein innerstädtischer Flussabschnitt, um eine Vielzahl an Wasservogelarten zu entdecken. Ideale Beobachtungspunkte sind Dorf- und Parkteiche, Binnenseen unterschiedlichster Größe, Brücken, Landungsstege, Hafenanlagen oder Uferwege. Häufig werden auch Beobachtungsstände an besonders geeigneten Stellen angelegt.
Im Winter finden sich oft beachtliche Vogelmassen auf innerstädtischen Wasserflächen ein, die sich dort füttern und aus nächster Nähe beobachten lassen. Aber auch im Frühling und Sommer hat man gute Chancen, an solchen Plätzen Wasservögel beim Brüten und der Jungenaufzucht zu erleben – halten Sie beim nächsten Spaziergang die Augen offen und achten Sie nicht nur auf die Wasserfläche, sondern besonders auf Uferzonen und Randbereiche der Gewässer.
Wasservögel sind Vögel die ihren Lebensraum auf dem Wasser und am Wasser haben. Es sind die unterschiedlichsten Vogelarten die zu den Wasservögeln gehören. Die meisten Wasservögel haben zwischen den Zehen Schwimmhäute. Viele Wasservögel gehören zu den Zugvögeln, und man sieht sie dann bei uns in Hamburg an der Elbe und im Hafen (Hamburger Holzhafen, Yachthafen, Mühlenberger Loch) als Wintergast.
Auf diesen  Seiten erfahrt Ihr etwas über verschiedene Wasservögel, Watvögel, Wasserwild und Meeresvögel  die ihr in Europa, an der Nordseeküsste, Ostseeküste, an Seen, in Teichen, Fischteichen, an Flüssen und  an der Elbe beobachten könnt.

Wer gehört zu den Wasservögeln?

Die bekanntesten Wasservögel sind Enten, Gänse und Schwäne. Außerdem gehören viele Limikolen (Watvögel), viele Taucher (z.B. Haubentaucher), Kormorane, Blässhühner, Teichhühner, Odinshühnchen, Austernfischer, Möwen, Raubmöwen, Alken (Papageientaucher) und Küstenseeschwalben zu den Wasservögeln.

Wasservögel sind an ihren Lebensraum perfekt angepasst

Ihnen gemeinsam sind die sogenannten Schwimmhäute an den Füßen, die ihnen das mühelose Schwimmen ermöglichen. Das Gefieder ist dicht und verhindert das Eindringen des Wassers bis zur empfindlichen Haut. Aufgrund des leichten Knochenbaus der Vögel können sie ohne Anstrengung auf dem Wasser schwimmen.
Sie ernähren sich zumeist von Wasserpflanzen wie Algen und Seegras oder fressen Fische und kleinere Meerestiere. Besonders die Küstenvögel wie Möwen und Kormorane (der Feind der Fischer), folgen den Fischkuttern oft aufs offene Meer hinaus und versuchen, den ein oder anderen Fisch zu ergattern. Oftmals werden diese Vögel auch als Seevögel bezeichnet, da sie zwar am und im Wasser leben, einen großen Teil ihrer Zeit jedoch im Flug verbringen und daher auch an stürmische Seebrisen angepasst sind. Stockenten oder Blesshühnern an Teichen fällt das Fliegen wegen ihrer kurzen Flügel etwas schwerer.
Die Hälse der Wasservögel sind lang und ermöglichen ihnen somit das Tauchen und Fressen von Wasserpflanzen. Sicherlich haben Sie dies schon einmal bei Enten oder Schwänen beobachtet und auch das bekannte Kinderlied Alle meine Entchen beschreibt dieses Verhalten sehr treffend. Der Haubentaucher trägt diese Fähigkeit bereits im Namen. Zwar wirken die Körper mancher Wasservögel besonders an Land etwas plump, jedoch sind sie aufgrund ihres stromlinienförmigen Körpers geschickte Schwimmer.
Übrigens: Einige Wasservögel wie das Blässhuhn oder der Blaufußtölpel weisen tatsächlich blaue gefärbte Füße auf. Dies liegt möglicherweise an den stark pigmentierten Algen, welche die Vögel täglich zu sich nehmen.
Manche Wasservögel haben auch lange und dünne Beine, die ihnen das behände Laufen im Schlamm oder tieferen Gewässern ermöglichen. Wattvögel wie die Stelzenläufer oder die Brachvögel suchen im Watt nach Würmern und kleinen Krebstieren. Der Graureiher steht mit seinen langen Beinen geduldig am Ufer und wartet auf unvorsichtige Fische, die er mit einem gezielten Stoß aus dem Wasser erbeutet.

Einheimische Wasservögel können Sie relativ einfach beobachten

Die aquatische Vogelwelt können Sie entweder an Seen, Teichen oder auch der Ostsee bestimmen. Anhand des Gefieders lassen sich nicht nur die verschiedenen Arten sicher bestimmen, sondern auch das Geschlecht der Vögel feststellen. Bei vielen Arten liegt nämlich ein sogenannter Sexualdimorphismus vor, weshalb die Männchen häufig größer, schwerer und auffälliger gefiedert sind. Da die Weibchen häufig die Aufzucht der Jungen übernehmen und daher vor potentiellen Fressfeinden getarnt sein müssen, sind die meistens unauffällig und schlicht gefärbt. Am Beispiel der Stockenten oder Mandarinenten können Sie diese Unterschiede leicht erkennen.
Neben Enten und Schwänen können Sie mit etwas Glück auch folgende Vögel an deutschen Gewässern beobachten: Reiher, Kraniche, Haubentaucher, Sturmschwalben, Rohrdommeln oder Wasserrallen. Aufgrund der Trockenlegung größerer Seeareale oder Sümpfe sind viele Wasservogelarten gefährdet und stehen unter Naturschutz. Die Verschmutzung der Gewässer mit Plastik und Industrieabfällen führt außerdem zu einem Rückgang der Arten.
Wenn Sie den Wasservögeln vor allem im Winter einen Gefallen tun wollen, füttern Sie diese nicht mit Brot. Dies verstopft den Verdauungstrakt der Tiere, ist zu salzhaltig, lockt Nagetiere wie Ratten an und sorgt dafür, dass das empfindliche Milieu des Wassers kippt und sich mehr und mehr Algen ausbreiten. Die Wasserqualität leidet darunter ebenso wie die Vögel, die im schlimmsten Fall sogar daran sterben. Kaufen Sie stattdessen lieber Wasservogelfutter oder bieten Sie den Tieren Haferflocken an. Wichtig ist auch, dass Sie die Enten immer an Land füttern.. Sie müssen die Vögel übrigens nicht füttern – die meisten finden in der Natur genügend Nahrungsgründe.

Baumspecht

Die Spechte sind gestreckt gebaute Vögel mit starkem, geradem, kantigem Meißelschnabel, der besonders bei den Echten Spechten fast so lang wie der Kopf ist. Der Schädel weist spezielle Anpassungen auf, die dazu dienen, Erschütterungen zu dämpfen, ohne jedoch beim arttypischen Klopfen gegen Holz allzu viel kinetische Energie abzufangen. Die dünne, platte und hornige Zunge ist weit vorstreckbar und besitzt kurze Widerhaken am Ende. Die Spechte sind natürlich für ihr Klopfen bekannt. Jeder, der ab und zu in unseren Wäldern und Naturschutzgebieten unterwegs ist, wird dieses laute Klopfen bereits vernommen haben. Die Spechte sind in der Systematik der Vögel eine artenreiche Familie aus der Ordnung der Spechtvögel. Diese Vogelfamilie enthält 35 Gattungen und mehr als 250 Arten. Neben den Echten Spechten gehören auch die Unterfamilie Zwergspechte und die artenarme Unterfamilie der Wendehälse zur Familie. Die meisten Spechtarten  sind Standvögel und verlassen ihre Heimat im Winter nicht. Nur der Wendehals besucht im Winter sein Quartier in Afrika.

BUNTSPECHT: 

Hört man ein lautes Hämmern im Garten, Wald oder Park, handelt es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um den Buntspecht. Weitaus häufigster der schwarz-weiß-roten Spechte; meist leicht erkennbar am satten Rot von Unterschwanzdecken und Steiß, scharf vom weißlichen Bauch abgesetzt, ferner an den ungezeichneten Flanken und den großen, ovalen, weißen Schulterflecken.

Buntspecht

Kennzeichen: Schwarzweißes Gefieder mit hellem Bauch. Das Männchen hat einen roten Nackenfleck, während das Weibchen dort schwarz gezeichnet ist. Helles scharfes „kix” als Warnruf. Der Trommelwirbel ist kurz und schnell. Fliegt wie alle Spechte wellenförmig, wobei an der tiefsten Stelle des Fluges kurz mit den Flügeln geschlagen wird, während sie sonst eng am Körper anliegen.

Vorkommen: Ganzjährig in dichten Wäldern, lichten Parks, Alleen und großen Gärten. Jetzt bei Schadholz oder Borkenkäfer befallene Bäume leicht anzutreffen

Lebensraum: Der Buntspecht ist die am wenigsten spezialisierte heimische Spechtart und deshalb auch die am häufigsten vorkommende. Man kann ihn sowohl in Laub- als auch in Nadelwäldern finden, aber auch in Parks und in der Kulturlandschaft, sofern dort Alleen, Windschutzstreifen oder kleine Baumgruppen vorhanden sind. Eichen- und Buchenmischwälder mit viel Alt- und Totholz sind für ihn optimale Lebensräume. Einförmige Fichtenreinbestände weisen nur geringe Spechtvorkommen auf.

Nahrung: Holzinsekten, die aus der Rinde und morschem Holz gehackt werden. Dabei hilft auch die lange Zunge, die 40 mm weit vorgestreckt werden kann. Außerdem Nadelbaumsamen. Dazu klemmt der Specht den Zapfen geschickt in Astlöchern oder in Rindenritzen ein (sog. „Spechtschmiede”), um an die Samen heran zu kommen. Im Winter auch an Futterstellen. Teilweise werden auch Jungvögel und Eier gefressen.

Lautäußerungen: Dem Anlocken der Weibchen in der Balzzeit und der Revierabgrenzung dient das „Trommeln“, eine sehr schnelle, bis 2 Sekunden dauernde Folge von 10–15 Schnabelschlägen. Die Männchen beginnen mit dem Trommeln, sobald die von ihnen gezimmerte Höhle bezugsfertig ist, und nutzen dabei alle verfügbaren Resonanzkörper. Typisch sind hohle Baumstämme oder tote Äste. Auch die Weibchen lassen Trommelwirbel erschallen, wenn sie sich im Revier eines Männchens befinden, und machen damit auf sich aufmerksam.

 

Fortpflanzung: Der Buntspecht ist wie alle Spechte ein Höhlenbrüter. Die Bruthöhlen zimmert er selbst und bevorzugt dazu weiche Holzarten und morsche alte Bäume. Er beginnt viele Höhlungen auszuarbeiten, bevor er eine einzige vollendet. Er legt 4 bis 7 weiße Eier, die etwa 11–13 Tage lang bebrütet werden. Die Jungvögel werden etwa 3 bis 4 Wochen lang gefüttert, bis sie ausfliegen.

GRÜNSPECHT

Wurde früher irrtümlicher Weise, wie auch der Grau- und der Schwarzspecht, als “Gießvogel” oder “Windracker” bezeichnet, womit eigentlich aber der Wendehals gemeint war. Wird selten auch Grüner Baumhacker, Holzhauer oder Grünling genannt. Da sein Ruf an den eines Pferds erinnert, trägt er auch den Namen Wieherspecht.

Stimme: Seiner Stimme verdankt der Grünspecht den Namen „lachender Specht“. Er macht sich besonders durch seinen Gesang und seine Rufe bemerkbar. Sein dynamischer, meist mehrsilbiger Ruf gleicht einem gellenden Lachen: „kjückkjückkjück“. Man kann ihn das ganze Jahr über hören. Er wird oft im Flug geäußert. Zur Balzzeit baut der Grünspecht diesen Ruf zu einer langen lachenden Strophe aus, seinem Gesang: „klüklüklüklüklü“. Der Grünspecht singt, um sein Revier abzustecken und um Weibchen anzulocken. Neben diesem Gesang bringt der Grünspecht nur selten einen der bekannten Trommelwirbel hervor, die bei anderen Spechtarten die Hauptform der Revierabgrenzung darstellen.

 

Grünspecht

Kennzeichen: Der Grünspecht ist eine Zwillingsart vom Grauspecht und somit leicht verwechselbar. Der Grünspecht ist hähergroß mit olivgrüner Oberseite. Aus der Nähe roter Scheitel und schwarze Maske um das weiße Auge sichtbar, das Männchen ist durch seine rote Wangenstreifmitte zu erkennen. Fliegt oft in stark bogenförmiger Flugbahn. Meist durch Stimme zu entdecken. Ruft im Flug laut gellend “kjükjüKJÜCK”. Gesang in laut lachenden Strophen von jeweils 10-18 “klü”-Lauten. Trommelt nur selten. Von Kopf bis Schwanz misst er zwischen 30 bis 36 Zentimeter und kommt auf eine Spannweite von 45 bis 51 Zentimeter.

Lebensraum: Der Grünspecht findet überall dort ein Domizil, wo es alte Bäume zur Anlage von Höhlen und ausreichend Ameisen gibt – sei es in halboffenen Waldlandschaften, in Gärten und Parks oder auf städtischen Brachflächen. Besonders geeignete Bedingungen bietet auch die Streuobstwiese. Aber auch Industriebrachen hat der Grünspecht zunehmend für sich entdeckt. Dort nimmt er im Gegensatz zu den Streuobstwiesen sogar stark zu. Im städtischen Bereich bieten besonders Ortsränder und Gegenden mit altem Baumbestand ideale Bedingungen für den Grünspecht – sofern dort keine Pestizide verwendet werden, die seine Nahrungsgrundlage, die Ameisen, beeinträchtigen. Außerdem ist er ein echter Europäer. Mehr als 90 Prozent seines weltweiten Verbreitungsgebietes befinden sich in Europa. Hier besiedelt er fast den ganzen Kontinent mit Ausnahme von Irland, dem mittleren und nördlichen Skandinavien und den nördlichen und östlichen Teilen des europäischen Russlands. Außerdem brütet er im Kaukasus, in Bergregionen der Türkei und des nördlichen Iran und Irak. Dabei nimmt seine Häufigkeit mit der Strenge der Winter von West nach Ost ab. Mit seiner weitgehend auf unseren Kontinent beschränkten Verbreitung tragen wir als Europäer die wesentliche Verantwortung für den Schutz dieser Art. Alte Bäume sind für den Grünspecht lebenswichtig. Nur in ausreichend dicken Bäumen mit weichen Stellen kann er seine Höhlen anlegen, bevorzugt in zwei bis zehn Metern Höhe. Grünspechte beginnen häufig mehrere Höhlen, die in späteren Jahren, wenn der Höhlenanfang etwas angefault ist, fertig gebaut werden. Das Eingangsloch ist meist sechs mal sieben Zentimeter groß. Der gemeinsame Höhlenbau ist ein Ritual, das Männchen und Weibchen aneinander bindet. Doch nicht jedes Jahr gönnt sich der Grünspecht eine neue Behausung. Oft bezieht er auch vorhandene Höhlen, wie die Schlafhöhle aus dem vergangenen Winter.

Grünspechte hinterlassen in ihren Revieren viele Spechthöhlen, die von anderen höhlenbewohnenden Arten zur Brut genutzt werden: von verschiedenen Meisenarten, Staren, Kleibern, Halsband- und Trauerschnäppern oder Gartenrotschwänzen. Für letzteren – den Vogel des Jahres 2011 – ist der Grünspecht zum Beispiel ein wichtiger Baumeister. Aber auch Fledermausarten, Siebenschläfer und Hornissen profitieren von den Grünspechthöhlen. Besonders beliebt sind beim Grünspecht Weiden, Pappeln und Obstbäume. Leider werden diese in öffentlichen Grünanlagen und Gärten wegen übertriebener Verkehrssicherheit oft unnötig entfernt. Dabei würde ein Zurückschneiden oft genügen. Totes Holz bietet Wohnraum für viele Insekten, darunter auch einige spezialisierte Ameisenarten.

Nahrung: Zwischen Morgengrauen und Dämmerung ist der Grünspecht aktiv und bleibt seinem Revier treu. Täglich fliegt er die gleichen Routen und besucht dieselben Plätze, um Ameisen zu finden. Unter allen Spechten ist er am stärksten auf sie spezialisiert. Auch seine Jungvögel füttert der Grünspecht ausschließlich mit Ameisen. Während andere Spechte ihre Nahrung an Bäumen finden, sucht er gezielt auf lockeren Böden mit Störstellen ohne oder mit wenig Vegetation. Pro Tag frisst ein Grünspecht etwa 2.000 Ameisen.

Interessant: Unter allen europäischen Spechten hat der Grünspecht die längste Zunge. Er kann sie bis zu zehn Zentimeter vorstrecken. Mit diesem harpunenartigen Instrument erwischt er auch gut versteckte Ameisen. Dabei hilft ihm sein Schnabel als kombiniertes Werkzeug, das er als Meißel, Zange oder Axt einsetzt. Er schlägt Löcher in Ameisennester im Boden oder in weiche Baumstümpfe. Mit seiner Zunge, einem hochempfindlichen Tastorgan, dringt er in die Ameisengänge ein. Gefundene Ameisen, deren Larven und Puppen, bleiben an ihr kleben. Manchmal schlägt er auch die Ameisennester auseinander. Dabei bewegt er sich, als ob er einen Taktstock schlägt. Zu einem geringen Teil fressen Grünspechte auch andere Insekten, Regenwürmer und Schnecken sowie Beeren und Obst.

SCHWARZSPECHT

Als Pionier des Waldes erschließt der Schwarzspecht vielen anderen Höhlenbrütern den Wald und insbesondere das Altholz. Wirtschaftsdenken und Ordnungsliebe gefährden diesen Lebensraum, so dass der Schwarzspecht stellvertretend für weitere Höhlenbrüter steht.

Name: Der Schwarzspecht (Dryocopus martius) zählt zur Familie der Spechte (Picidae), allesamt Höhlenbrüter, die sich – von wenigen Ausnahmen abgesehen – ihre Nisthöhlen selbst zimmern.

Kennzeichen: Der hoch entwickelte Schwarzspecht ist der größte Specht in unseren Breiten (bis zu 50 cm lang inklusive Schwanz). Sein Gefieder schimmert matt schwarz. Am Kopf trägt das Männchen einen komplett roten Scheitel, der sich beim Weibchen auf einen roten Nackenfleck beschränkt. Der Schnabel, besonders ausgeprägt und kräftig, ist gelblich bis elfenbeinfarben, die Iris blassgelb.

Nahrung: Der Schwarzspecht ernährt sich vorwiegend von Larven und Puppen, adulten Ameisen und Holz bewohnenden Käfern (Borken- und Bockkäfer). Daneben frisst er Hymenopteren, Käfer, Dipteren, Schmetterlings-Raupen, Spinnen und kleine Schnecken. Nur äußerst selten versorgt er sich zusätzlich mit Beeren und Früchten.

Lebensraum: Der Schwarzspecht ist eng an alte Baumbestände gebunden, wobei die Holzart eine untergeordnete Rolle spielt. In Altholzbestände wie 80 bis 100-jährige Buchen mit mindestens 4 bis 10 Meter astfreien und über 35 cm starken Stämmen, baut er seine Brut- und Schlafhöhlen.

Fortpflanzung: Die Nesthöhle wird 30 bis 55 cm tief in die Stämme gebaut. Ende März oder Anfang April legt das Weibchen 2 bis 6 spitzovale, weiß glänzende Eier. Schon nach 12 bis 14 Tagen schlüpfen die Jungen, die entsprechend der kurzen Brutdauer noch nicht weit entwickelt sind. Ihre Nestlingsdauer beträgt in der Regel 27 bis 28 Tage. Schwarzspechte brüten einmal pro Jahr, bei Gelegeverlust kommt es jedoch zu einer Ersatzbrut.

Lautäußerungen: Besonders intensiv ist sein 10 bis 20-silbiger Ruf zur Fortpflanzungszeit, z.B. kwoih-kwihkwihkwihk-wikwikwik. Warnruf ist ein der Dohle ähnliches kijak, Flugruf kürr-kürr-kürr und Standortruf kliööh. Der Trommelwirbel des Männchens besteht aus etwa 17 Schlägen pro Sekunde. Daneben ist auch demonstratives Klopfen und langsameres Trommeln zu hören.

 

Verbreitung: Das Areal des Schwarzspechts reicht in der gemäßigten Zone von Südwest-Europa, Frankreich und Norwegen nach Osten bis Sachalin und Nord-Japan. In Europa ist er von Tieflagen bis in die montane und – in geringerer Dichte – auch bis in die subalpine Stufe anzutreffen.

Bestand: Die Schwerpunkte der Verbreitung liegen in Osteuropa, Deutschland und Polen. In Deutschland wird der Bestand auf 28.000 bis 44.000 Brutpaare geschätzt.

Gefährdung: Der Bestand des Schwarzspechts wird derzeit zwar nicht als bedroht angesehen, doch er ist unmittelbar von der forstwirtschaftlichen Nutzung abhängig. Ein früher Umtrieb von (Buchen-) Althölzern und selektives Entfernen von Höhlenbäumen engen seine Brutmöglichkeiten ein.

GRAUSPECHT

Der Grauspecht ist die Zwillingsart des Grünspechts und der zweite bei uns lebende „Erdspecht“. Von Osten her ist er vor langer Zeit verstärkt nach Westen gewandert, während der Grünspecht stets ein „echter Europäer“ war. Der Grauspecht ist etwas kleiner als der Grünspecht. Auf den ersten Blick guckt man einem Grünspecht nach, auch die Stimmen der beiden Spechtarten sind zum Verwechseln ähnlich. Auf den zweiten Blick lässt er sich jedoch durch seinen grauen Kopf, seine mattere Unterseite und das hellere Gesicht von seinem Zwillingsbruder unterscheiden. Die Stimmen sind bei genauerem Hinhören auch zu unterscheiden und nebenbei auch die beste Chance, um auf diesen etwas heimlichen Specht aufmerksam zu werden.

Stimme des Grauspechts: Bei Beunruhigung Serien etwas unterdrückt klingender „tjk“-Rufe.
Gesang aus Strophen von 6 -9 Pfeiftönen, die sukzessive in der Tonhöhe abfallen und nach den drei Anfangstönen langsamer werden „kikiki kü-kü-kü-kü kö“, leicht nachzupfeifen, ohne den lachenden Ton des Grünspechts, klingt eher wehmütig. Trommelt häufig in lauten, recht schnellen und ca. 1,5 s dauernden Serien.

 

Aussehen:  Größe: ca. 27 – 32 cm, Spannweite: ca. 45 – 51cm

Kennzeichen: Kleiner als Grünspecht und eigentlich nur mit diesem zu verwechseln; im Vergleich zu Grünspechten mit etwas kleinerem, mehr gerundetem Kopf, was durch den etwas kürzerem und schwächeren Schnabel betont wird (wirkt dadurch „freundlich“), ferner mit andersartigem, mehr einheitlich grauem Kopfmuster und weniger Schwarz (nur Zügel) um bernsteinfarbenes Auge, mit schmalerem Wangenstreif sowie bei Männchen mit Rot auf den Vorderscheitel beschränkt, bei Weibchen ganz Rot auf dem Scheitel. Oberseite überwiegend moosgrün (nicht gelbgrün wie Grünspecht), Unterseite ungebändert hellgrau (mit schwacher Grüntönung), nicht gelb getönt.
Jugendkleid: Sehr ähnlich Adult, jedoch mit etwas matteren Farben.

Grauspecht

Spärlicher Brut- und Standvogel

Verbreitung: Das Areal des Grauspechts erstreckt sich in Europa von Griechenland, NW-Frankreich und S-Norwegen in schmalem Band nach Osten bis zum Pazifik.

Verbreitung: Der Grauspecht ist mit größeren Lücken überall verbreitet. Das Brutareal hat sich im Vergleich zur letzten Kartierung von 1996-99 vergrößert.

Verhalten: Grauspechte halten sich gern am Boden auf und suchen dort hüpfend nach Fressbarem. Gefundene Ameisen werden dann mit Hilfe ihrer langen Zunge aufgenommen.

Lebensraum: In großen Parkanlagen, in lichten Laub- und Mischwäldern mit vielen morschen Laubbäumen, oft an Gewässerufern, in Auwäldern. Auch noch oben in den Bergen zimmern die Grauspechte bereits bald im Frühjahr in modernden Baumstämmen von Eichen, Erlen, Birken, Weiden, Pappeln, Obstbäumen und auch anderen Baumarten ihre bis 50cm tiefen Höhlungen.

Nahrung: Vor allem Ameisen; besucht Futterstellen. Im Winter hacken Grauspechte in Ameisenhaufen bis 75cm tiefe Löcher, um an ihre beliebte Nahrung, die überwinternden Ameisen, zu gelangen. Sie fressen jedoch auch Fichtensamen und andere Samenkörner.

Bruthöhle: Höhleneingang ca. 5,5 cm. Es arbeiten beide Partner, das Männchen leistet jedoch den größeren Teil der Arbeit. Nach etwa zwei Wochen ist die Höhlung fertig, und das Männchen zimmert dann oft noch ein weiteres ähnliches Loch, in dem es übernachtet.
In dieser Zeit ist das Grauspechtmännchen sehr unverträglich und verjagt jeden Nebenbuhler sehr energisch aus seinem etwa 1 km² großen Brutrevier.

Eiergröße: 24,3 bis 30,0 x 19,0 bis 21,6 mm
5 bis 10 Eier liegen nur auf einigen Holzspänen und beide Altvögel brüten abwechselnd 17 bis 18 Tage.

Jungvögel: Gemeinsam füttern die Grauspecht-Altvögel auch ihre Jungen mit Ameisen und ihren Puppen. Nach 25 Tagen verlassen sie jedoch zur Nacht noch zurückkehren.

Spielhahn

Das Birkwild (Spielhahn)

Foto: Jeanny Müller

Auch das Birkwild gehört zu den Wald- und Rauhfußhühnern. Wie beim Auerwild trägt der Hahn ein Prachtgefieder, während die Henne auch durchweg hellbraunem Grund schlicht dunkel gebändert ist. Der Hahn wird ca. 50 cm groß und bis 1,5 kg schwer. Hennen etwas weniger. Auffallend sind beim Hahn die “roten Rosen” über den Augen (Seher). Der Spielhahn ( eigentlich Birkhahn genannt ) ist etwa so groß wie ein normales Haushuhn. Anders als beim Auerhahn sind die Stoßfedern (das Spiel). Junge Hähne tragen beiderseits je ein bis zwei, -alte bis zu vier krumme Federn (Sicheln) im Spiel, die gern als Hutschmuck getragen werden.

Paarungszeit: April – Mai
Brutdauer: ca. 4 Wochen
Gelege: 7 – 10 Eier

Foto: Ingo Gerlach

Birkhahn und Birkhenne unterscheiden sich eindeutig. Der Birkhahn glänzend blauschwarzes Gefieder, Flügelunterseite weiß. Auf den Schwingen (Flügel) trägt sie einen kleinen weißen Spiegel. Ihr Stoß ist leicht gegabelt, der Unterstoß auf weißem Grund dunkel gebändert. Die Birkhenne ist etwas kleiner als das Männchen, gelbbraun, ihr Gefieder ist dicht von schwarzen Streifen durchzogen. Man findet das Birkwild in offene, mit Gebüsch und Bäumen durchsetzte Landschaften, im Hochgebirge mit Latschen und Almenwiesen. Die Henne ist auf hellbraunen Grund dunkel gebändert und auf den Schwingen trägt sie einen kleinen weißen Spiegel .Der leicht gegabelte Stoß ist dunkel gefärbt und an der unteren Seite weiß. Das Birkhuhn ist ein Hochgebirgsbewohner, der es vorzieht, im Bereich der Waldgrenze (“Waldkampfzone”) und darüber zu leben. Es bewohnt vor allem die Latschenfelder und offene Landschaften im Bereich der Waldgrenze.

Seine Nahrung ist des Auerwildes ähnlich. Die ungedüngten Wiesenflächen auf unseren heimischen Almen weisen artenreiche Pflanzengesellschaften auf und beherbergen zahlreiche Insektenarten und Nahrung. Die kleinräumigen Übergänge zwischen Wald und Weide bieten ebenfalls Biotope und reichlich Nahrung für das Birkwild. Junge Birkhühner brauchen ddas Eiweiß und ernähren sich deshalb vorwiegend von Insekten, Würmern, Spinnen und Schnecken. Erwachsende Hühner gehen tagsüber seiner Äsung auf offener Fläche nach. Die Äsung besteht aus Gräsern, Knospen, Heidekraut, Samen, Blüten, Insekten und Beeren. Für die Küken gibt es vorwiegend Insekten und Weichtiere, später mit Vorliebe Beeren aller Art.

Wie alle Hühnervögel nimmt auch das Birkwild Steinchen auf, die im Magen die Nahrung zerreiben

 

Die Balz: (reinhören -Balzgesang mp3) – Die Hauptbalzzeit fällt, zwischen Ende März bis Anfang Juni. Die Spielhahnbalz vollzieht sich meistens auf bestimmte Balzplätze, wobei die Hähne in der Morgendämmerung einfallen. Besonders beeindruckend ist das Balzverhalten der Birkhähne. Der Hahn imponiert dabei mit aufgestellten Stoß und Lautäußerungen wie Kullern und Blasen. Verschiedenste Posen und Flattersprünge sowie ein charakteristischer Balzgesang aus Fauchen und kullernden Lauten sind die markanten Elemente dieses zur Balzzeit an den Tag gelegten Verhaltens. Bevor die Sonne scheint, wird eine Pause eingelegt, die Jäger bezeichnet diese Pause als Morgengebet, dann schließt sich die Sonnenbalz an, wobei die Hähne meistens auf Bäume oder Hecken aufsitzen. Während der Balzzeit schwellen bei den Hähnen die roten Hautgebilde oberhalb der Augen, welche deshalb auch “Balzrosen” genannt werden. Spielhähne raufen gern, zumal sie sich immer zu mehreren auf einem Balzplatz einfinden. Die sog. Raufer sind die, die ihren Rang am lebhaftesten verteidigen (Platzhähne). Sie kommen am ehesten zum Treten, wenn gegen Morgen die Hennen erscheinen, die sich dann gewöhnlich dem stärksten Hahn zuwenden, um sich treten zu lassen. Es gibt Kreuzungen zwischen Auer – und Birkwild welches dann Rackelwild genannt wird . Meistens tritt der Birkhahn eine Auerhenne. Ebenso wie beim Auerwild, kommt es auch beim Birkwild zu keiner ehelichen Bindung.

Birkhenne – Foto von Georg Röhrig

BRUT: Brutdauer der Henne sind 28 Tage. Das Nest wird auf dem Boden meist zwischen gut deckenden Zwergsträuchern angelegt. Die Hennen polstern eine Bodenmulde gut versteckt im Heidekraut aus. Der Hahn beteiligt sich nicht an der Brutpflege. Nur die Henne, welche durch ihr braungesprenkeltes,

erdfarbenes Gefieder bestens getarnt ist, brütet 26-27 Tage die Eier aus. Wie bei den meisten Hühnervögeln kommen die Jungen in weit fortgeschrittenem Zustand zur Welt und beginnen umherzulaufen und nach Nahrung zu picken, sobald ihr Dunenkleid abgetrocknet ist: sie sind Nestflüchter. Allerdings  können sie ihre Körpertemperatur vorerst noch nicht selbständig aufrechterhalten, sondern sind insbesondere bei schlechtem Wetter und in der Nacht noch ca. 3 Wochen auf das „Hudern“ durch die Mutter angewiesen. Im Gegensatz zu ihren Eltern, sind die jungen Birkhühner während der ersten drei Wochen ihres Lebens keine Vegetarier, sondern ernähren sich fast ausschließlich von Insekten, besonders Rüsselkäfern, Ameisen, Spannerraupen, Blattwespen und Fliegen. Diese sehr eiweißreiche Kost lässt sie sehr rasch heranwachsen. Schon im Alter von zwei Monaten sind sie beinahe ausgewachsen. Über Winter bleibt der Familienverband beisammen. Die weiblichen Jungtiere pflanzen sich zumeist schon im folgenden Frühling erstmals fort. Die jungen Männchen sind dann zwar ebenfalls geschlechtsreif, doch können sie sich gewöhnlich erst im zweiten oder dritten Lebensjahr erstmals fortpflanzen. Zuerst muss es ihnen nämlich gelingen, sich auf einem Balzplatz zu behaupten.

Die Mauser (Federwechsel) ist im Oktober, nach der die jungen Hähne ausgeschildert haben und ein Prachtgefieder tragen.

Jagd: Eine verantwortungsbewusste Abschussplanung ist die wichtigste Grundlage für die richtige Bejagung der Raufußhühner. Als Trophäe wird entweder der ganze Hahn präpariert, oder das Spiel (Schwanz) mit dem weißen Unterstoß wird als Hut- oder Wandschmuck verwendet.

In Südtirol darf der Birkhahn vom 15. Oktober bis 15. Dezember bejagd werden und unterliegt einer Abschussplanung des jeweiligen Reviers. Die Henne hingegen ist ganzjährig geschützt.

Ist eine Entnahme von  Spielhahnen für den Bestand und für die Entwicklung der Birkhühner verträglich?  Unter den – im Anhang I der Richtlinie 79/409/EG des Rates der Europäischen Gemeinschaften vom 2. April 1979 aufgelisteten – Rauhfußhühner scheint auch das Birkwild (Tetrao tetrix tetrix) auf; von diesem ist gemäß den Bestimmungen von Artikel 4 Absatz 1 Buchstabe f) und Artikel 27 Absatz 1 des LG Nr. 14/87 im Zeitraum vom 15. Oktober bis zum 15. Dezember nur der Hahn jagdbar, wobei alljährlich ein Abschussplan zu erstellen ist, Die jagdliche Nutzung dieser Vogelart unterliegt somit der Beurteilung über die Verträglichkeit der Entnahme, welch erstere mit der – durch das LG Nr. 10 vom 12. Oktober 2007 vorgenommenen – Novellierung des Landesjagdgesetzes eingeführt worden ist. Da es sich um die Erstanwendung einer neuen Bestimmung handelt, stehen natürlich nicht alle zweckdienlichen Daten für eine genaue Beschreibung der jetzigen Situation zur Verfügung; teilweise muss deshalb auf Schätzungen aufgrund verschiedener Weiser zurückgegriffen werden. Unabdingbar erachtet man jedenfalls eine Abgrenzung des Verbreitungsgebietes des Birkwildes, die Erhebung der bekannten Balzplätze sowie die Zählung der dort während der Frühjahrsbalz vorhandenen Stücke. Aufgrund dieser Überlegungen hat das Amt für Jagd und Fischerei in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Jagdverband (SJV) und mit Unterstützung der hauptberuflichen Jagdaufseher alle bekannten Balzplätze erhoben; dabei werden landesweit 1085 gezählt, hauptsächlich in den nördlichen Landesteilen d. h. in den Bergen nördlich der Vinschger und Pusterer Talfurche sowie in den Sarntaler Alpen. Ein gut zusammenhängendes Verbreitungsgebiet des Spielwildes ist weiters auch in den beiden Bergketten entlang des oberen und mittleren Ultentales festgestellt worden. In den oben beschriebenen Landesteilen sind natürlich während der Bestandserhebung zwischen dem 20. April und Anfang Juni auch die mesiten Birkhähne und –hennen gezählt worden, im Detail 2047 der landesweit insgesamt 2557 bestätigten Hähne. Für die Reviere im obigen Gebiet – im Bericht „Stand des Birkwildes im August 2008 und Reproduktinsbereichnung nach Reimoser“ wird dieses in die Bewirtschaftungseinheiten Rhätische und Ötztaler Alpen, Texelgruppe, Stubaier- Zillertaler- und Sarntaler Alpen sowie Drei Seen Gebiet/Maddalene unterteilt – kann somit die Entnahme eines Kontingentes von Spielhahnen als veträglich beurteilt werden. Weiters ist man der Ansicht, dass die Reproduktionsberechnung nach Reimoser – diese wird in dem oben genannten technischen Bericht verdeutlicht, welchen das Amt für Jagd und Fischerei gemeinsam mit dem SJV erstellt hat – als Grundlage für die Planung der Abschüsse dienen kann, welche für die einzelnen Bewirtschaftungseinheiten zu genehmigen und dann auf die, in denselben gelegenen Reviere aufzuteilen sind.

Im Wesentlichen mit der Situation im Alpenhauptkamm vergleichbar ist jene in den Pustertaler Dolomiten; diese werden in dem oben genannten technischen Bericht in einen östlichen und zentralen Abschnitt unterteilt. Auch in ihnen konnte nämlich bei der Frühjahrserhebung 2008 auf den Balzplätzen ein guter Hahnenbestand (insgesamt 444 Stück) gezählt werden. Somit kann auch für die Reviere in diesem südostlichen Landesteil eine Spielhahnentnahme nach den oben beschriebenen Kriterien als ökologisch vertretbar beurteilt werden. Anders hingegen ist die Verteilung des Spielwildes und somit auch sein Bestand im südlichen Südtirol, wo die meisten Balzplätze sich entlang der Landesgrenze befinden. Weiters sind dort insgesamt nur 66 Spielhähne gezählt worden; zudem geht aus dem vom Amt für Jagd und Fischerei und dem SJV gemeinsam erarbeiteten technischen Bericht hervor, dass wir in den südlichen Dolomiten mit einem Durchschnitt von 1,8 Hähnen pro Balzplatz die landesweite niedrigste Dichte haben. Deshalb ist man der Ansicht, dass in diesem Gebiet höchstens die Entnahme eines Spielhahnes pro Revier und auch nur dann zuträglich ist, wenn bei der Frühjahrszählung mindestens fünf Stück bestätigt worden sind.

Bericht: Amtsdirektor Dr. Erhard (Amt für Jagd und Fischerei)

 

 

Schneehühner

Das Alpenschneehuhn

Alpenschneehühner: links die Henne und rechts das Alpenschneehuhn

Der äussere Unterschied zwischen Hahn und Henne ist sehr gering. Sie unterscheiden sich durch die schwarze Augenbinde des Hahns, die bei der Henne fehlt.

Alpenschneehuhn im Winterkleid

Die Zehen sind bei beiden Geschlechtern bis an die Krallen dicht befiedert (siehe Bild links). Dieser Schneeschuheffekt (vgl. Schneehase) wird bei den anderen Rauhfusshühnerarten durch die Balzstifte an den Zehen erreicht. Der Hahn hat einen schwarzen Zügelstreif auch im Sommergefieder. Die Balzrosen bilden sich nach der Balz zurück und sind nicht mehr sichtbar. Die Henne hat keine Balzrosen, allerdings ist bei grosser Erregung ein winziger roter Strich über dem Augenlied normalerweise aber nicht sichtbar ist.
Das Alpenschneehuhn ist ein im Raum Südtirol sehr häufig vorkommendes Rauhfußhuhn. Es besiedelt vor allem alpines Gebiet im Zwergstrauchgürtel zwischen der Wald- und Schneegrenze (von 1900 bis 2900 m). Es bevorzugt ein mehr oder weniger offenes Gelände, in welchem die Vegetation in der Regel nicht höher als 30 cm hoch wächst. Schneehühner wechseln dreimal im Jahr ihr Gefieder. Nur die Schwanzfedern bleiben ganzjährig schwarz, die Arm- und Handschwingen weiss. Die Konturfedern, vor allem im Rücken-, Hals-, Kopf- und Brustbereich, werden im Frühjahr grünlich-braun, Ende Sommer graubraun und Ende Herbst weiss gemausert. Damit ergibt sich eine jahreszeitlich angepasste Tarnfärbung, die der Vegetation oder dem schneereichen Untergrund entspricht.

BALZGESANG und Stimme des Alpenschneehuhn: Im Laufe des März nimmt die Intensität und Dauer des Gesanges zu und erreicht gegen Ende April, Anfang Mai ihren Höhepunkt. Schneehühner leben monogam und territorial. Die Hähne besetzen vor Beginn der Balzzeit Territorien. Diese grenzen meist unmittelbar aneinander und werden hartnäckig verteidigt. Hennen wandern von Territorium zu Territorium und bleiben bei demjenigen Hahn,

 

Schneehuhn im Sommerkleid

Schneehuhn im Sommerkleid der ihnen anscheinend am meisten zusagt. Mit Ende der Paarungszeit werden die Territorien nicht mehr besetzt. Die Hähne wandern mit zurückweichender Schneedecke im Sommer in höhere Lagen. Die Hennen brüten alleine zwischen Heidelbeer- oder Alpenrosenbüschen und folgen im Laufe des Sommers mit den Küken den Hähnen nach und bilden mit diesen im Herbst grössere Schwärme, die ohne weiteres 20 bis 30 Stück, in seltenen Fällen auch mehr zählen können. Mit Einbruch des Winters ziehen sie wieder in die Gebiete der Frühjahrsterritorien. Ganzjährig ist bei Tagesanbruch der knarrende Gesang der Hähne zu hören. Ähnlich territorial wie das Schneehuhn verhält sich das waldbewohnende Haselhuhn. Im Gegensatz dazu sind Auerhuhn und Birkhuhn nicht ausgesprochen territorial. Das heisst, dass die Auer- und Birkhähne nur auf der Arena des Balzplatzes, vergleichbar mit einer in Stücke zerlegten Torte, ein Stücklein Balzplatz für sich beanspruchen und verteidigen, ausserhalb dieses Ortes aber keine Gebietsansprüche haben. Als rein alpiner und hochalpiner Gebirgsbewohner ist diese Rauhfusshühnerart am wenigsten gefährdet. Nasse und kalte Witterung während der Brut- und Aufzuchtzeit oder frühsommerliche Wintereinbrüche sind ausserhalb des Hochwinters die härtesten Widersacher von Schneehuhnbeständen.

 

 

Paarungszeit: April/Mai

Brutdauer: 3,5 Wochen

Gelege: 5 – 9 Eier

Vorkommen: Alpin/Hochalpin

Verhalten: Saisonal territorial

Schneehühner Brut

Sobald die alpine Vegetation wieder grünt, steht den Schneehühnern ein üppiges Nahrungsangebot zur Verfügung. Küken fressen in den ersten Tagen und Wochen vor allem Insekten und Larven (hoher Vitamin- und Eiweissgehalt). Schneehühner sind Pflanzenfresser. Auch bei dieser Vogelart ist der winterliche Engpass das Nadelöhr, an dem sich Leben oder Sterben entscheidet. Die Winternahrung umfasst: Heidelbeere (Triebe sind immergrün und energiereich,Blätter fallen im Herbst ab);Preiselbeere (Blätter, immergrün); Alpenrosen (Knospen und Blätter); Verschiedene Gebirgsweiden (Knospen / Kätzchen von Schweizerweide, Zwergweide, …);
Verschiedene andere Zwergsträucher und Kräuter, Moose und Flechten. Eine besondere Eigenheit der Schneehühner sind die beiden bis zu 25 cm langen Blinddärme. In ihnen lebt eine spezielle Art von Bakterien, die in der Lage sind, den Holzstoff Lignin zu verdauen, der für alle Pflanzenfresser und auch für den Menschen unverdaubar ist. Auf diese Weise wird in der holzreichen Zwergstrauchnahrung auch das letzte Quäntchen Energie verwertet und dem Organismus zugeführt. Wer im Winter wenig Nahrung (Energie) zur Verfügung hat, kann nur überleben, wenn er möglichst wenig davon verbraucht. Um möglichst viel Energie sparen zu können und Raubtieren zu entgehen, graben sich Schneehühner ähnlich wie Birkhühner während der Nachtzeit und während der Mittagszeit in Schneehöhlen ein. Morgens bei Tagesanbruch verlassen sie diese Höhlen, um den Kropf mit Nahrung zu füllen. Anschliessend graben sie sich mit den Füssen voran im pulverigen Schnee ein, und versinken bis ca. ½ Meter tief im Schnee. Dort graben sie einen ungefähr halbmeterlangen Tunnel, den  sie hinter sich verschliessen. In diesem „Iglu“ verdauen sie die aufgenommene Nahrung und hinterlassen ein Häufchen Kot. Dasselbe wiederholt sich am Nachmittag. Flüge werden wann immer möglich vermieden, weil dadurch viel Energie vergeudet wird. Messungen haben gezeigt, dass auch bei extrem tiefen Minusgraden (Nordostsibirien mit -40 bis – 50°C Aussentemperatur und starken Winden) in der Schneehöhle die Temperatur nicht unter -1 bis -4°C absinkt. Auch bei völlig gefrorener und mit einer Eisschicht überzogenen Pflanzennahrung können die Birkhühner und Schneehühner ihre Energiebilanz auf diese Weise aufrecht erhalten. Genügend unberührter Pulverschnee und Vermeidung jeglicher Stö­rung ist allerdings Voraussetzung hierzu (Variantenskifahren in Schnee- und Birkhuhngebieten).

Bericht von Herrn Michel Fasel – Wildbiologe – FL-9490 Vaduz

Jagdzeiten: Das Schneehuhn darf in Südtirol vom 01. Oktober bis 15. Dezember bejagd werden. Der Abschuss unterliegt einer Abschussplanung des betreffenden Reviers