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Sperber

Sperber - Bericht Südtiroler Jagdportal

Sperber –

Merkmale: Der Sperber stellt die verkleinerte Form des Habichts dar. Habicht und Sperber sind nahe Verwandte und einander sehr ähnliche Arten. Im Aussehen und im Verhalten ist er diesem ähnlich, der Habicht ist allerdings größer und massiver gebaut als der zierliche Sperber, nur eben viel kleiner, etwa taubengroß. Es gehört sehr viel Erfahrung dazu, beide Arten im Flug auseinander zu halten. Zwar sieht man ihn auch hoch am Himmel kreisen oder weitere Strecken in größerer Höhe durchfliegen, im allgemeinen ist er jedoch ein heimlicher Vogel, ein Buschräuber der seiner Hauptbeute, Vögel bis zur Größe einer Taube, auch in dichtes Gestrüpp folgt. Im Flug erkennt man den Sperber an den breiten Flügeln und dem relativ langen Schwanz. Das Sperberweibchen ist erheblich größer als das Männchen, so dass ein großes Sperberweibchen schon fast die Größe eines kleinen Habichtmännchen erreichen kann. Es ist mit 37 cm Körperlänge und mit etwa 300 Gramm Gewicht auch viel schwerer als das Männchen, das nur etwa die Hälfte wiegt und 32 cm groß wird. Habicht und Sperber sind auch einem Bussard ähnlich.

Sperber

Sperbermännchen sind auf der oberen Seite dunkelgrau mit rostroten Wangen und unterseits rostrote Querbänderung. Im Nacken haben Sperbermännchen einen weißen Fleck, der Schwanz ist dunkel grau gebändert. Das Weibchen ist auf der oberen Seite schwarzbraun mit weißer augenstreif und mit der unteren Seite dunkelbraun quergebändert. Die langen Beine (Stender) bei beiden Geschlechtern sind gelb. Beide Geschlechter haben einen kurzen gekrümmten Schnabel, der zum zerreißen der Beute dient. Der Sperber fliegt rasch, abwechselnd gleitend und rüttelnd rudernd.

Nahrung, Lebensraum: Erbeutet werden vom Sperber immer die Vögel die es im Lebensraum des Greifs am zahlreichsten gibt: Spatzen, Meisen, Finken, Tauben, Elstern und Hasen. Die Sperber haben einen Tages-Nahrungsbedarf von etwa 2-5 Kleinvögeln.

Sperber Weibchen Jungvogel

Diese werden im deckungsreichen Gelände vom Ansitz aus gejagt oder aber auch im Überraschungsangriff an Erfolgsversprechenden Aufenthaltsorten von Kleinvögeln erbeutet. Das größere Weibchen vermag auch größere Tiere zu schlagen unter anderem ist er wohl auch auf die Haushühner spezialisiert und dadurch auf dem Hof unerwünscht. Die tollkühnen Jagdflüge des Sperbers enden nicht selten auch an Fensterscheiben, Drähten oder Gitter.
Fortpflanzung und Verhalten Der Sperber bevorzugt als Nistplatz hohe Bäume, gelegentlich aber auch in Büschen und Sträucher anzutreffen. Sein Nest baut der Sperber am liebsten in Fichtendickichten, auch Kiefern- oder Lärchenstangenhölzer werden als Neststandort genutzt. Das Nest wird in einer durchschnittlichen Höhe von 7 m direkt am Stamm gebaut. Nur das Weibchen bebrütet das Gelege aus meistens fünf gefleckten Eiern, die in der Regel Anfang Mai/Juni bebrütet werden. Die Jungen schlüpfen nach 5 Wochen und bleiben 25-30 Tage im Nest. Das Männchen hilft bei der Jungenaufzucht und Nahrungssuche. Die Sperberweibchen jagen hauptsächlich während der Aufzucht der hungrigen Jungen und haben durch die Größe einen enormen Vorteil, denn dadurch steht ein viel größeres Angebot an größeren Beutetieren zur Verfügung.
Weibchen mausert sich vor der Brut (deshalb finden sich unter dem Horst meistens zahlreiche Federn.

Verbreitung: In fast ganz Europa, Westasien, Nordafrika, die Kanarischen Inseln. Einige Gebiete Asiens beherbergen nahe verwandte Formen des Sperbers. Nicht alle in Europa lebenden Sperber sind Zugvögel.
Trotz weiter Verbreitung insgesamt Bestandsrückgang, bei uns in Südtirol wieder zunehmend verbreitet und zählt zu der geschützten Art

RUF des Sperbers (klick heare)

 

 

ADLER – Steinadler

Nur wenige Wildtiere haben die menschliche Kultur so beeinflusst wie der Steinadler. Von der Urgeschichte bis heute galt er in vielen Teilen der Welt und bei den verschiedensten Völkern als Symbol für Kraft, Macht, Rasanz und Eleganz. Nicht zuletzt wurde und wird  er in den Wappen nobler Familien, von vielen Armeen, Ländern und Nationen abgebildet. Neben dem Löwen ist der Adler in der Heraldik das zweitbeliebteste Wappentier. Der Adler gilt als der Herrscher der Lüfte. In manchen Naturreligionen wurde er als Wächter des Himmels und der Erde angesehen. Neben offiziellen Staats- und Landeswappen findet man den Adler auch in vielen Gasthausschildern  und auf Trachtenschmuck. Natürlich handelt es sich nicht bei jedem in einem Wappen abgebildeten Adler um einen Steinadler. So soll zum Beispiel der Adler im österreichischen Bundeswappen einen Seeadler darstellen.

Steinadler © ARTE HD

Steinadler © ARTE HD

Vor hundert Jahren wäre der Steinadler in den Alpen fast ausgerottet worden. Strenge internationale Schutzbestimmungen und die Errichtung von Schutzgebieten haben jedoch in letzter Minute das Überleben des Königs der Lüfte gesichert. Heute zählt der Steinadler wieder zu den charakteristischen Bewohnern der Alpen. Dennoch ist in weiten Gebieten nur unzureichend bekannt, wie es derzeit um die Bestände dieses Großvogels bestellt ist. Im Jahr 2001 haben sich daher fünf große alpine Schutzgebiete in Österreich und Italien zusammengeschlossen, um im Rahmen des Interreg-IIIA-Projektes AQUILALP.NET die Lebensbedingungen »ihrer« Steinadler zu erforschen. In enger Zusammenarbeit wurden in den Jahren 2003 bis 2005 die Adlerbestände eingehend untersucht.
Die Ergebnisse sind erfreulich. Sie zeigen, dass die umfassenden und großflächigen Schutzmaßnahmen von Erfolg gekrönt sind. Sie mahnen aber auch dazu, den Schutz der Alpen und seiner Lebewesen verantwortungsbewusst fortzusetzen.

Aussehen: Der Steinadler auch Gold- oder Königsadler genannt, ist nach dem Seeadler der zweitgrößte Greifvogel in Europa. und zählt gewiß zu den beeindruckendsten Tieren. Dieser majestätische Vogel kann der eine Flügelspannweite von bis zu zwei Metern erreichen. Durch menschliche Verfolgung wurde der Steinadler jedoch großflächig ausgerottet bzw. zum Rückzug in die entlegenen Gebiete der Gebirge gezwungen. Durch entsprechende Schutzmaßnahmen konnten sich die Steinadlerbestände bis heute soweit erholen, daß der Bestand als gesichert gelten kann, solange der gesetzlich vorgeschriebene Schutz anhält. Steinadler sind Einzelgänger. Nur selten kann man sie paarweise oder im Familienverband beobachten. Die Reviere, welche beansprucht werden, sind sehr groß und können bis zu 150 km² erreichen. Aus diesem Grund ist die Besiedlungsdichte in Südtirol vergleichsweise gering. Im Sommer jagt der Steinadler vorzugsweise oberhalb der Waldgrenze, im Winter jagt er auch in tiefer gelegenen Bereichen. Alle Adler sind im Flug von anderen Raubvögeln dadurch zu unterscheiden, daß sie den Kopf gerade vorstrecken, so daß man den Schnabel als abgesetzte Spitze sehen kann, und daß die Schwungfedern an den geraden, überall ziemlich gleich breiten Flügeln gespreizt und nach vorn gebogen sind.

Vorkommen: Einst auf der gemäßigten Halbkugel allenthalben verbreitet, heute z. B. in Europa sehr fragmentiert und nicht in allen Regionen und Ländern Brutvogel. Heute in West- und Mitteleuropa nur noch Gebirgsvogel. Ist in der Regel Standvogel und inzwischen auch in den Südtiroler Alpen sehr heimisch.

Nahrung: Er ist in der Lage Beutetiere bis zu 5 Kilo zu “tragen”. Seine Beutetiere sind: “Murmeltiere, Schneehasen, Birk- und Auerhühner, Gams- u. Rehkitze aber auch Fuchs, Marder und geschwächte Tiere”. Nicht unerheblich ist der Fallwildanteil an seiner Beute. Ein Steinadlerpaar das einen Jungadler aufzieht benötigt in einem Jahr etwa 270 kg Beute. Bezogen auf seine Reviergröße (35 -150 Quadratkilometer ( 1 Quadratkilometer = 100 ha )ist der Einfluss des Steinadlers auf seine Beutetiere gering. Das Murmeltier ist beispielsweise seine Sommernahrung in den Alpen. Nutzt niedrigen Suchflug und Ansitzjagd. Der Steinadler kann maximal 5 kg heben, so daß er größere Beute erst zerteilen muß oder er beläßt sie an Ort und Stelle und sucht sie über eine längere Zeit immer wieder auf.

Fortpflanzung:
Vom Beziehen eines Horstes bis zum Selbstständig werden junger Steinadler vergeht annähernd ein Jahr. Aus diesem Grund müssen Steinadler bereits im späten Winter ihre Horstplätze auswählen und bezugsfertig machen. Am Horstbau oder an den Ausbesserungsarbeiten bestehender Horste beteiligen sich beide Partner. Im Februar oder Anfang März erfolgt dann meist die Paarung. Nach der Eiablage im März werden die Eier eineinhalb Monate lang bebrütet, bis die Jungen schlüpfen. Insgesamt dauert die Nestlingszeit mehr als zwei Monate (zwischen 65 und 70 Tagen). Ein Steinadlergelege besteht in den meisten Fällen aus zwei Eiern, die hauptsächlich vom Weibchen bebrütet werden. Trotzdem übernimmt auch das Männchen meist einen Teil des Brutgeschäftes, um so dem Weibchen die Jagd zu ermöglichen. Nur wenn die Adler sehr früh im Jahr mit der Brut beginnen, können sie ihre Jungvögel später zur Zeit des reichsten Nahrungsangebotes aufziehen. Die jungen Adler bekommen so auch genug Zeit, um schließlich bis zum frühen Wintereinbruch im Gebirge alles von ihren Eltern zu lernen, was sie später zum selbstständigen Überleben benötigen. Obwohl Steinadler fast immer zwei Eier legen, überlebt meist nur ein Jungvogel bis zum Ausfliegen. Das schwächere Junge wird in den meisten Fällen von seinem Geschwister getötet bzw. aus dem Nest geworfen.
Der Steinadler wird erst im fünften oder sechsten Lebensjahr fortpflanzungsfähig und lebt von da an in DAUEREHE . Jedes Paar pflegt mehrere Horste (bis zu zwölf), die sie abwechselnd benützen. Man darf daher aus der Zahl der Horste nicht auf die Zahl der Adler schließen. Die Horste sind in der Regel unterhalb der Jagdgebiete angelegt, da es für die Vögel naturgemäß leichter ist, die schwere Beute ab- als aufzutransportieren. Die Horste werden im Gebirge an Felswänden in gegengeschützten Nischen, meist für den Menschen kaum zugängig, angelegt, in der Ebene, wo der Adler in Mitteleuropa schon lange nicht mehr brütet, in der Krone hoher, alter Bäume. So ein Horst, der aus groben Ästen und Reisern besteht, wird bei jeder Benützung weiter ausgebaut, so daß er im Laufe der Jahre zu einer ansehnlichen Burg von 2 m Durchmesser und mehr als 1 m Höhe werden kann.

Ein Leben lang im eigenen Revier
Verpaarte Adler halten meist zeitlebens an ihrem Revier und auch an ihrem Partner fest. Mit dem so genannten Girlandenflug (Imponierflug) signalisieren sie den Artgenossen den Besitz des Reviers. Dieses territoriale Abgrenzungsverhalten kann die gesamte Brutperiode hindurch beobachtet werden, vermehrt jedoch während der Etablierung der Territorien und Paarungszeit zwischen Januar und März. Um Nahrung für sich und ihre Jungen zu sichern, verteidigen revierbesitzende Steinadler das ganze Jahr über ihre Reviere mit Vehemenz gegen alle fremden Artgenossen. Nur im Spätsommer und Winter kann man auch Familiengruppen beobachten. Steinadler benötigen Reviere, die ungestörte Horstplätze bieten sowie große offene und halboffene Flächen, die das ganze Jahr über ausreichend Beute bieten. Steinadlerreviere, die all diese Anforderungen erfüllen, müssen daher eine beachtliche Größe besitzen. In den Alpen umfassen sie eine Fläche zwischen 30 und 100 km2 . Die tatsächliche Größe des Reviers kann in Abhängigkeit von der Landschaftsstruktur, der Bestandsdichte und vom Beutetierangebot sehr stark variieren.  Die Verteidigung eines derartigen Reviers hat natürlich auch seinen Preis. Allzu häufige Auseinandersetzungen mit Eindringlingen, z.B. bei zahlreichem Auftreten umherstreifender Jungadler, können das Brutgeschäft der Territorienbesitzer erheblich stören. Es kann dann passieren, dass Gelege unzureichend bebrütet oder Jungvögel im Horst nicht optimal versorgt werden. Dadurch sinkt der Bruterfolg. Auf diese Weise reguliert sich der Adlerbestand bei hohen Populationsdichten selbst.
Eigenschaft: Geradezu sprichwörtlich ist die Sehkraft der Adler. Sie ist annähernd dreimal so stark wie die von uns Menschen. Adler können nicht nur besonders scharf sehen, sie können auch sehr gut Bewegungen erkennenDer Schnabel und die Krallen sind schwarz, die Füße (Ständer) gelb. Es hat lange gebraucht, bis die Ornithologen sich in den vielen Kleidern der verschiedenen Adlerarten zurechtgefunden haben. Die Weibchen sind, wie bei allen Raubvögeln, merklich größer als die Männchen, und wiegen rund 4,5 kg, während die Männchen 3,5 kg schwer sind. Adler setzen so wie die meisten anderen Greifvögel ihre krallenbewährten Füße (Fänge) zum Beutefang ein. Beim Zupacken können Adler eine Druckkraft von bis zu 70 kg pro cm2 entwickeln. Im Vergleich dazu schaffen wir Menschen mit einem Händedruck gerade einmal eine Kraft von 20 kg pro cm2 Adler nutzen ihre Krallen, um die Beute fest zu halten und sie im Zupacken zu erdolchen. Mit einem einzigen Griff töten sie so Murmeltiere und können sogar die Schädelknochen von Gämsen durchstoßen. Ihren scharfen Schnabel setzen Adler nur zum Zerteilen der Beute ein.

Lebenserwartung: Steinadler werden bis zu 20 Jahre alt.

Jagdzeiten: Der Adler steht unter Naturschutz und darf nicht bejagd werden

STIMME DES STEINADLERS

 

Quelle: Ein Teil des Textes von naturparks.provinz.bz.it