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Eulen

Aufgrund ihrer nächtlichen Lebensweise und der damit verbundenen Fähigkeiten haben Eulen für uns Menschen schon immer eine besondere Rolle gespielt. Unser Verhältnis zu ihnen ist ambivalent und geprägt von Aberglaube und Symbolik.
  • Totenvogel und “Wilde Jagd”
  • Nicht verwandt mit den Greifvögeln
  • Nächtliche Jäger mit scharfen Sinnen
  • Geräuschlose Flieger mit Wendezehe
  • Verräterische Gewölle
  • Ansitz- oder Pirschjäger

Totenvogel und “Wilde Jagd” –  Bereits im antiken Rom glaubten viele, dass der Eulenruf den nahen Tod eines Menschen voraussagt. Diesen Ruf haben die Eulen lange nicht verloren. Auch im Mittelalter galten sie als “Totenvögel”. Dabei wurde ihnen zum Verhängnis, dass Steinkäuze des öfteren nachts um die Häuser flogen, in denen eine Totenwache stattfand. Dass die Käuze nur die Insekten jagten, die vom Kerzenlicht der Bewohner angelockt wurden, war den Menschen damals nicht klar. Statt dessen wurden die “Kuwitt, kuwitt”-Rufe der Käuze als “Komm mit” (ins Jenseits) gedeutet.
Das Heulen des häufig vorkommenden Waldkauzes und der als “Hohnlachen” empfundene Balzgesang des männlichen Uhus (uhu uhu uhuhuhuhoho) galt vielen als “Wilde Jagd”, also als nächtlich dahinstürmendes Geisterheer.
Das Image der Eulen war entsprechend schlecht: Man hielt sie für Überbringer von Seuchen und Unglück, Handlanger von Hexen und des Teufels. Kein Wunder, dass man sich der Vögel am liebsten entledigen wollte. Noch im 20. Jahrhundert wurden lebende Eulen mit ausgebreiteten Flügeln an Scheunentore genagelt. Viele Landbewohner glaubten, ihren Hof so vor Blitzschlag, Feuer, Hagel und Seuchen schützen zu können. Als Kreaturen der Nacht waren Eulen vielen Menschen unheimlich. Ebenso dichtet man ihnen aber seit Jahrtausenden besondere Klugheit an: Ihr Aussehen erinnert an einen Menschen mit Brille, bei dem man assoziiert, dass er viel liest und ebenso viel weiß. Deshalb findet man Eulen häufig dort als Wappentier oder Logo, wo es um Wissen geht – beispielsweise in Wappen von Schulen, Universitäten oder Verlagen.
In Büchern blickt die Eule von den früher oft gebrauchten Exlibris-Zeichen, womit der Besitzer stolz zeigt hat, dass dieses Buch ihm gehört. Der gesichtshafte Ausdruck der Eule hat vor allem mit ihrem Schleier zu tun – das Federkleid am Kopf, das maßgeblich zum Erfolg der Jagd beiträgt.
Auch imantiken Athen war die Eule das Symbol für Weisheit. Aus dieser Zeit rührt die Redewendung “Das wäre wie Eulen nach Athen tragen”, was etwas Unsinniges, Überflüssiges zu tun bedeutet. Die Griechen sind ihrer Eule bis heute treu geblieben und haben sie auf die Rückseite der griechischen Ein-Euro-Münze geprägt. Die Griechen haben ein langes positives Verhältnis zu Eulen

Nicht verwandt mit den Greifvögeln – Für den Naturfreund sind Eulen wegen ihrer Lebensweise besonders interessante Tiere. Denn die Nachtvögel erscheinen nicht nur uns ungewöhnlich, sie verfügen über eine ganze Reihe von Merkmalen, die ihnen auch objektiv eine Sonderstellung zuweisen. Im Grunde besetzen Eulen die gleiche ökologische Nische wie Greifvögel – nur dass sie im Gegensatz zu diesen in der Nacht jagen. Trotz scharfer Krallen und Hakenschnabel: Obwohl die Eulen viele äußerliche Merkmale mit Greifvögeln wie Adler, Falke oder Habicht teilen, sind sie mit ihnen nicht unmittelbar verwandt. Es ist wohl die ähnliche Jagdweise, die während der Evolution zu dieser äußeren Übereinstimmung geführt hat. Scharfer Hakenschnabel, aber kein Greifvogel: der Uhu

Stimmen der Eulen:  Die majestätischen Vögel der Nacht kommunizierten auf ihre ganz eigene Weise und verliehen der Dunkelheit eine magische Aura. Ihre Stimmen waren voller Weisheit und Geheimnisse, die nur diejenigen verstehen konnten, die bereit waren zuzuhören. Während die Eulen ihre Gesänge fortsetzten, schien die Zeit stillzustehen und die Welt um sie herum in eine andere Dimension zu entführen. Es war, als ob die Stimmen der Eulen eine Verbindung zu einer verborgenen Welt herstellten, in der die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwammen. Die Stimmen der Eulen waren ein Echo der Nacht, das uns daran erinnerte, dass es mehr gibt als das, was wir mit unseren Augen sehen können, und dass die Wunder dieser Welt oft im Verborgenen liegen.

Uhu

Nächtliche Jäger mit scharfen Sinnen – Eulen haben sehr viele Sehzellen, Stäbchen auf der Netzhaut und nehmen auch bei schwachem Licht noch Beutetiere wahr. Ihre Augen sind sehr viel lichtempfindlicher als die des Menschen. Diese sind, anders als bei anderen Vögeln, nicht seitlich angebracht, sondern schauen nach vorne.
Sie sind zudem unbeweglich, da der Augapfel fest mit dem Schädelknochen verwachsen ist. Dies führt zum typischen starren Eulenblick. Diesen Nachteil gleicht die Eule aber durch eine enorme Beweglichkeit des Kopfes aus. Ohne den Körper zu bewegen, kann eine Eule über die gegenüberliegende Schulter blicken. Sie vollbringt dabei eine Drehung von 270 Grad.
Die Sehfelder beider Augen überlappen, was zu einem sehr guten Abschätzen von Entfernungen und zu dreidimensionalem Sehen führt.  Durchdringender Blick, auch bei Dunkelheit – Eulen sehen räumlich sehr gut. Deshalb können sie die Geschwindigkeit der Beute und die Entfernung zu ihr richtig einschätzen, was für eine erfolgreiche Jagd unabdingbar ist. Die Ohren sind bei Eulen schlitzartig und seitlich am Kopf angeordnet. Bei vielen Arten liegt die rechte Ohröffnung etwas höher als die linke. Der Gesichtsschleier lenkt den Schall zusätzlich in Richtung Ohröffnungen und verstärkt ihn. So können Eulen ihre Beute sehr gut akustisch orten, verfügen über eine ausgezeichnete Raumorientierung. Weil die Empfindlichkeit ihres Gehörs in höheren Frequenzbereichen besonders stark ausgeprägt ist, kann eine Eule Mäuse auch noch unter einem halben Meter Schnee rascheln hören.  Geräuschlose Flieger mit Wendezehe. An den Füßen haben Eulen – im Gegensatz zu Greifvögeln – eine Wendezehe. Diese kann sowohl nach vorne als auch nach hinten gedreht werden. Die Zeheninnenseiten haben Papillen, hornartige kleine Knötchen, mit denen die Tiere sicher tasten und greifen. Eulen können nahezu geräuschlos fliegen. Ihre Federn haben keine festen Kanten wie die anderer Vögel, sondern sie weisen eine Zahnung auf. Die weichen, leicht ausgefransten Kanten und eine samtige Oberfläche des Gefieders dämpfen das Geräusch der sich aneinanderreihenden Federn und der Luft, die durch die Federn rauscht. Hinzu kommt eine relativ große Spannweite der Flügel, die den Nachttieren einen sanften Flug auf leisen Schwingen ermöglicht.

Eulen haben eine große Flügelspannweite.
Verräterische Gewölle – Hauptbeutetiere der Eulen sind verschiedene Arten von Mäusen. Besonders häufig jagen sie die relativ träge Wühlmaus.  Daneben erbeuten sie auch andere Vögel, größere Eulen fressen sogar auch kleinere Eulenarten.
Der mächtige Uhu erlegt sogar Tiere bis zur Größe eines Hasen oder eines Rehkitzes. Besonders gerne mag er Igel, die er geschickt aushöhlt, sodass nur die Haut mit den Stacheln übrig bleibt.
Kleinere Eulenarten wie Zwergohreule oder Steinkauz ernähren sich auch von Würmern und Insekten.
Was Eulen fressen, lässt sich vor allem anhand der Knochen in ihren Gewöllen erkennen, also den unverdaut wieder hervorgewürgten Fraßresten.
Im Gegensatz Greifvögel-Gewöllen findet man in Eulengewöllen viele Knochen, da ihre Magensäure weniger konzentriert ist und die Reste der Beute nicht so stark zersetzt werden.

Ansitz- oder Pirschjäger – Eulen kennen zwei verschiedene Jagdmethoden: Ansitz- und Pirschjagd. Arten, die im Wald leben, jagen von einem Ansitz aus. Sie warten meist auf einem Ast oder einem Felsen, bis sie ein Beutetier erspähen.  Auf die Pirsch fliegen Eulen, die in offenen Landschaften jagen. Die Beute wird dabei aus dem Flug heraus geortet. Bei beiden Jagdmethoden muss die Eule fliegen, um die Beute zu ergreifen. Dabei wird der Flug kurz vor dem Zupacken abgebremst, die Beine werden nach vorne gestreckt, die Zehen gespreizt. Die Eule tötet ihre Beute anschließend mit einem schnellen Biss.

Text: Von Andreas Kohler und Almut Roehrl

 

Greifvögel

Akrobaten der Lüfte

Greifvögel sind Akrobaten der Lüfte

 

Alle Greifvögel gehören zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Zur Bestimmung ist wichtig, dass man sich den Kopf, die Flügel, die Schwanzfedern, die Beine, das Rückengefieder und die Unterseite genau ansieht. Denn im Flug sehen viele Greifvögel in der Silhouetten gleich aus.
Zur großen Gruppe der Greifvögel gehören die Familien der Habichtartigen und Falken, die sich wie die Eulen und Käuze auf das Erjagen und Töten lebender Beutetiere spezialisiert haben. Im Unterschied zu den Eulen und Käuzen, die auch als Nachtgreifvögel bezeichnet werden, sind sie jedoch – mit Ausnahme des in den Tropen lebenden Fledermausaars – tagaktiv. Greifvögel und Eulen sind nicht näher miteinander verwandt. Die Greifvögel konnten im Laufe der Evolution immer neue Nahrungsquellen (Insekten, Fische, Reptilien, Vögel und Säugetiere verschiedenster Größe) erschließen, was zur Entstehung zahlreicher Arten führte, die sich vor allem durch ihre Körpergröße voneinander unterscheiden: So wiegt das Sperbermännchen (der Terzel) nur 130 g, während das Weibchen des Gänsegeiers bis zu 9500 g auf die Waage bringt.

In Südtirol leben zur Zeit neun verschiedene Greifvogelarten, die verschiedene ökologische Nischen besetzen und sich so meist nicht in die Quere kommen: Sie jagen oder ernähren sich von Aas, haben ein unterschiedliches Beutespektrum oder leben in verschiedenen Lebensräumen. Durch ihre unterschiedlichen Lebensweisen ist die Konkurrenz zwischen den verschiedenen Arten minimal. Dies bedeutet jedoch nicht, dass zwischenartliche Konflikte von vornherein ausgeschlossen werden können! Kleinere Arten wie der Turmfalke und der Sperber fallen oft größeren Arten wie dem Steinadler, dem Habicht und dem Wanderfalken zum Opfer. Aus diesem Grund verhalten sich Turmfalken und Sperber größeren Arten gegenüber sehr aggressiv (sie „hassen“); so wurden schon oft Angriffe von kleinen Greifvogelarten auf Steinadler oder Mäusebussarde beobachtet. Wechselwirkungen zwischen Arten mit einem ähnlichen Beutespektrum sind aufgrund der großen Nahrungskonkurrenz meist aggressiver Natur.
Innerartliche Konkurrenz, Territorialität und Geschlechtsunterschied:  Das größte Problem der Beutegreifer ist die Verfügbarkeit von Beutetieren. Die Nahrungsressourcen stellen einen limitierenden, sowohl zwischenartlichen als auch innerartlichen Konkurrenzfaktor dar. Um zu verhindern, dass der innerartliche Kampf um Nahrungsressourcen in einen Kampf zwischen den Geschlechtern ausartet, der das Weiterbestehen der Art in Frage stellen würde, sind bei einigen Greifvogelarten (Sperber, Habicht, Steinadler, Wanderfalke) die weiblichen und die männlichen Individuen unterschiedlich groß (Geschlechtsoder Sexualdimorphismus). Bei den Greifvögeln ist – im Gegensatz zu den anderen Vogelarten und den Säugetieren – das Weibchen größer als das Männchen. So ist das Sperberweibchen fast doppelt so schwer wie das Männchen. Die kleinere Körpergröße des Terzels befähigt diesen zu einem wendigeren Flug und somit auch zur Jagd auf kleinere und schnellere Beutetiere, während das Weibchen größere Tiere erbeuten kann. Dadurch, dass beiden Geschlechtern unterschiedliche Nahrungsressourcen zugänglich sind, wird einerseits die Nahrungskonkurrenz zwischen ihnen stark herabgesetzt und andererseits die Anzahl der insgesamt für die Art verfügbaren Nahrungsquellen erhöht. Um die übermäßige Besiedlung eines Gebietes und damit einhergehende Kämpfe zu vermeiden, besetzt jedes Greifvogelpaar ein bestimmtes Revier und verteidigt dieses aktiv gegen fremde Artgenossen. Sie vollführen vor allem im Grenzbereich des Reviers und in der Nähe ihres Nests Schauflüge, bei denen sich das Paar, oft aber auch nur das Männchen, abwechselnd steil nach unten stürzt, um anschließend mit halbgeschlossenen Flügeln wieder aufzusteigen. Die Bindung an das Revier ist bei Greifvögeln meist sehr stark; Paare nisten jahrelang im gleichen-
Text: Autonome Provinz Bozen – Amt für Jagd und Fischerei

Greifvögel als Zeichen der Macht

Für den Menschen sind die weltweit vorkommenden Greifvögel seit Urzeiten von Geheimnissen umwittert. In vielen Kulturen dienten Greife als mythologische Symbole oder als Wappentiere.
Der Adler wird auf Grund seiner Größe als König der Lüfte angesehen und gilt als Zeichen für Macht, Kraft und Überlegenheit. In Deutschland ist er als Bundesadler ein Symbol für die Stärke und Souveränität des Staates.

Der Adler schläft auch Säugetiere, wie Fuchs, Gämsen, Rehkitze und kleine Haustiere

Vom Raubvogel zum Greifvogel: Doch lange Zeit wurden die im Volksmund als “Raubvögel” bezeichneten Tiere gejagt und getötet, da ihnen viele negative Eigenschaften angedichtet wurden. Bei manchen Menschen lösen sie Unbehagen aus.
Das mag mit ihrer lautlosen Art sich fortzubewegen zusammenhängen, aber auch damit, dass sie lebende Beute erjagen und auch gelegentlich Aas nicht verschmähen.
Dabei sind dies durchweg positive Eigenschaften, denn Greifvögel halten den Bestand vieler Schädlinge – wie Wühlmäuse und Insekten – klein. Zudem erbeuten sie oft kranke oder schwächliche Tiere, beseitigen Tierleichen und tragen so zum biologischen Gleichgewicht bei.
Heute ist die Gefahr der Ausrottung mancher Greifvögel gebannt, die noch vor wenigen Jahrzehnten bestand. Denn inzwischen genießen alle in Deutschland vorkommenden Arten ganzjährig Schonzeit, sie dürfen also nicht mehr gejagt werden.

Biologische Fakten: Die Ordnung der Greifvögel (auch Falconiformes) zeichnet sich dadurch aus, dass die Tiere sich vorwiegend von fleischlicher Nahrung ernähren und ihre Beute aus dem Flug mit ihren Krallen ergreifen.
Da die früher geläufige Bezeichnung “Raubvögel” auch auf viele andere Vögel zutrifft, wird sie als Ordnungsname nicht mehr verwendet. Überwiegend gehen die Greifvögel tagsüber auf Jagd.
Einige Merkmale sind für alle Arten bezeichnend: ihr sehr gutes Sehvermögen, der nach unten gebogene Hakenschnabel, kräftige Beine und die mit scharfen Krallen ausgestatteten Füße.

Falkenartige und habichtartige Greifvögel:
Familie Habichtartige: Die Familie der Habichtartigen ist die größte Familie der Greifvögel. Sie umfasst u.a. Gänsegeier, Habicht, Kornweihe, Mäusebussard, Rohrweihe, Rotmilan, Schreiadler, Schwarzmilan, Seeadler, Sperber, Wespenbussard und Wiesenweihe.
Neuerdings werden auch die Geier dazugezählt. Typisch für die Familie sind ein Geschlechtsdimorphismus bezüglich der Größe (Weibchen größer als Männchen), breite Schwingen und meist eine recht unauffällige, dem Lebensraum angepasste Färbung. In Mitteleuropa unterscheidet man die Familie der Habichtartigen – mit etwa 24 sehr verschiedenen Arten, weltweit etwa 235 – und die der Falkenartigen – mit acht Falkenarten, weltweit etwa 52. Zur Familie der Habichtartigen gehören unter anderem Steinadler, Habicht, Bussard, Milan, Weihe und Geier, Eule und Uhu werden übrigens nicht zu den Greifvögeln gerechnet, sie bilden eine eigene Ordnung.

Familie Falken: Zur Familie der Falken zählen: Baumfalke, Rotfußfalke, Turmfalke und Wanderfalke.  Die Familie der Falken zeichnet sich durch eine recht geringe Körpergröße, sichelförmige Flügel und einen kleinen, spitzen Schnabel aus. Zudem bauen Falken keine Nester Einige Arten, zum Beispiel viele Falken, übernehmen leer stehende Nester anderer Vögel oder benutzen schon vorhandene feste Unterlagen. Die Gelege bestehen aus mehreren Eiern, einige Arten ziehen jedoch nur ein Junges groß. Die Vögel nisten gerne auf Bäumen oder Felsen, aber manche errichten auch im Röhricht oder auf dem Boden ihren Horst, wie man das Nest der Greifvögel nennt. Die geschlüpften Jungen sind Nesthocker und werden zunächst von den Eltern versorgt. Sind sie flügge, müssen sie die Jagd erst erlernen. Dabei fangen sie zunächst mit leicht zu fangender Beute an. Häufig sind die Weibchen größer als die Männchen, wahrscheinlich um sich beim aggressiven Balzverhalten der Männchen besser wehren zu können. Die Körperlänge von Greifvögeln reicht von 14 bis 115 Zentimetern. Der Lebensraum vieler Greifvögel gliedert sich in das Horstfeld und das Beutefeld, denn in der Umgebung des Nestes wird nicht gejagt. Die Größe des Jagdgebietes richtet sich nach der Beuteleistung.

Familie Fischadler – ein erfolgreicher Jäger:  Beachtenswert ist die Jagdtechnik des Fischadlers im Wasser. Hat er beim Beuteflug in bis zu 50 Metern Höhe einen Fisch gesichtet, setzt er aus dem Flug mit weit vorgestreckten Greiffüßen und angewinkelten Flügeln zum Tauchen an. In zwei Hundertstel-Sekunden schließen sich die mit langen Stacheln versehenen Krallen um die Beute. Doch jetzt kommt Schwerstarbeit auf den Vogel zu, denn um sich und die Beute aus dem Wasser zu ziehen, muss er enorme Kräfte aufbringen. Mit Hilfe seines Schwanzes stößt er sich nach dem Auftauchen von der Wasseroberfläche ab, deshalb heißt seine Technik auch Stoßtauchen.
Ist der Fisch zu schwer, muss er ihn loslassen. Bis zu einem Meter tief können Fischadler tauchen. Ihr Gefieder ist durch Fett vor der Nässe geschützt.
Die bei uns ansässigen Fischadler überwintern im Mittelmeerraum, in Südwestasien und Afrika. Der Fischadler ist der einzige Vertreter seiner Familie. Er ist genetischen Untersuchungen zu Folge mit keinem weiteren Fischadler Greifvogel näher verwandt und hat somit einen “Sonderstatus” inne

Der Steinkauz

Der Steinkauz

Kennzeichen: 
Der Steinkauz ist mit einer Größe von ca. 22 cm und einer Flügelspannweite von 55 – 60 cm kleiner als eine Taube. Männchen und Weibchen sind gleich groß. Das Männchen wiegt mit etwa 180 g annähernd soviel wie das Weibchen (200 g). Der Steinkauz ist eine kleine, gedrungene und kurzschwänzige Eule mit flachem Oberkopf, großen gelben Augen und weißen Streifen über den Augen, die wie Augenbrauen wirken. Oberseits ist er dunkelbraun mit hellen Flecken. Das Brustgefieder ist gelblichweiß mit dichten braunen Längsflecken. Die Beine sind weißlich befedert. Im Gegensatz zu den meisten anderen Eulen ist der Steinkauz häufig auch am Tage zu beobachten. Er sitzt gerne in der Sonne und jagt oft auch schon am Nachmittag. Hauptsächlich ist er jedoch von Sonnenuntergang bis Mitternacht und in den frühen Morgenstunden unterwegs. Auffällig ist auch der niedrige, wellenförmige Flug, der dem des Spechtes ähnelt. Wird er argwöhnisch, knickst und verbeugt er sich in schneller Folge und gleicht einem kleinen Kobold, was ihm im Volksmund die Namen Quäkerle, Klawittchen und Wichtl eingebracht hat. Leider sind sein monotoner Reviergesang und miauender Lockruf nur noch selten zu hören.

Fortpflanzung: Der Steinkauz lebt häufig in Dauerehe und ist sehr brutplatztreu. Er brütet bevorzugt in natürlichen Höhlungen von Kopfweiden und alten Obstbäumen, daneben auch in Mauerlöchern oder auf Dachböden. Heute ist er vielfach auf mardersichere Spezialniströhren angewiesen. Nach der Balz Ende Februar bis Mitte April werden im April/Mai 3 – 7 Eier gelegt. Nach einer Brutzeit von 24 – 28 Tagen verbleiben die Jungen 30 – 35 Tage im Nest. Etwa 1 Woche nach Verlassen der Bruthöhle können sie fliegen. Sie werden jedoch noch weitere 5 Wochen von den Eltern versorgt, bis sie das elterliche Revier verlassen.

Der Steinkauz

Nahrung: Der Steinkauz ernährt sich vorwiegend von Feldmäusen. Daneben werden andere Kleinsäuger, Kriechtiere und Lurche erbeutet. Als Nahrungsersatz bei geringem Feldmausvorkommen werden Vögel erjagt. Der Steinkauz frisst auch gerne Regenwürmer, die eine beliebte Aufzuchtsnahrung sind. Der Steinkauz ist Ansitzjäger, jagt jedoch auch im niedrigen Flug und zu Fuß.

Lebensraum und Vorkommen: Der Steinkauz bevorzugt offenes und ebenes Gelände. Der ideale Lebensraum sind daher Kopfweidenbestände, Parkanlagen, Feldgehölze und Obstgärten mit alten Baumbeständen in offener Kulturlandschaft. Der Steinkauz fehlt weitestgehend in den nördlichen Teilen Europas. In Mitteleuropa ist der Steinkauzbestand rückläufig. Der Steinkauz ist ein Ganzjahresvogel.

Gefährdung: Der Steinkauz kann ein Alter von 15 Jahren erreichen. Der Bestand des Steinkauzes ist durch Rodung alter Obstbäume und Kopfweiden sowie durch Flurbereinigung, Intensivierung der Landwirtschaft und großflächige Umwandlung von Dauergrünland in Ackerland gefährdet. Durch den Verlust der Brutplätze und Tageseinstände und auch der Nahrungsgrundlage geht der Steinkauzbestand drastisch zurück.

Stimme:

Interessantes
Der Steinkauz galt früher als Unglücks- und Todesvogel. Sein gellender “kuwitt”-Ruf wurde als “Komm mit” gedeutet und so kündete seine Stimme Tod und Verderben.

Quelle: Eulenwelt.de

Die Zwergohreule

Kennzeichen: Die Zwergohreule ist die kleinste Ohreule und nur etwa halb so groß wie Wald- und Sumpfohreule. Mit 19-20 cm Größe und einer Spannweite von 49-54 cm ist sie etwas größer als der Sperlingskauz, jedoch kleiner und schlanker als der Steinkauz. Männchen und Weibchen sind etwa gleich schwer (80-100 g) und äußerlich nur durch Stimme und Verhalten zu unterscheiden. Durch das rindenfarbige Gefieder ist sie am Tagesruheplatz gut geschützt und kaum zu entdecken. Nachzuweisen ist sie vor allem durch die auffallenden monotonen, nächtlichen Reviergesänge von April bis Juni. Die Zwergohreule ist auf den Flügel graubraun, am Bauchgefieder hellgrau gefärbt, jeweils mit feinen dunklen Längsstreifen. Die Federohren sind relativ kurz und werden häufig angelegt. Die Augen sind zitronengelb, der Schnabel grau. Die Zehen sind nicht befiedert. Die Flügel sind auffallend lang, der Schwanz ist relativ kurz. Die Zwergohreule ist ausschließlich dämmerungs- und nachtaktiv, vorwiegend vor Mitternacht.

ZwergohreuleFortpflanzung; Die Zwergohreule ist Höhlenbrüter. Als Brutplatz dienen natürliche Baumhöhlen, alte Spechthöhlen, Mauerlöcher und auch Nistkästen. Die Pärchen leben in der Regel in monogamer Saisonehe. Von April bis Juni werden 3-7 Eier gelegt, die ab dem 3.Ei bebrütet werden. An die Brutdauer von 23-26 Tagen schließt sich eine Nestlingsdauer von 21-29 Tagen an. Das Weibchen brütet und füttert die Jungen, bis sie 18 Tage alt sind. Danach jagen beide Eltern gemeinsam und versorgen die Jungen. Diese sind erst im Alter von 33 Tagen voll flugfähig und werden noch 4-6 Wochen von den Eltern betreut.

Nahrung; Die Zwergohreule ernährt sich vorwiegend von Insekten, Spinnen, Regenwürmern und Asseln, daneben auch von Kleinvögeln, Laubfröschen und Mäusen. Sie ist vorwiegend Ansitzjäger, nimmt ihre Beute aber auch von Zweigen oder Blättern auf. Insekten verfolgt sie im Zickzackflug und zwingt sie zur Landung. Regenwürmer erbeutet sie zu Fuß und zieht sie aus dem Boden.

Lebensraum und Vorkommen: Die Zwergohreule siedelt in warmer und trockener, abwechslungsreicher Landschaft mit alten Bäumen. Sie bewohnt Obstgärten, Parkanlagen, Feldgehölze und Randzonen lichter Laubwälder. Die Zwergohreule ist weit verbreitet in den Mittelmeerländern. Die nördliche Grenze der Verbreitung in Europa verläuft durch Mittelfrankreich und das Elsaß, die Südschweiz, Österreich, Ungarn, die Südslowakei, Rumänien, die Ukraine und Mitttelrußland. In Deutschland gab es 3 Brutnachweise in 100 Jahren. In neuerer Zeit wurden Vorkommen in Bayern, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Westfalen und Württemberg bekannt. Während die Zwergohreule in Südeuropa Standvogel ist, ist sie in Mitteleuropa Zugvogel, der in der Savannenzone Afrikas überwintert.

Gefährdung: Die Lebenserwartung der Zwergohreule liegt im Freiland bei mindestens 6 Jahren. In Gefangenschaft kann sie mindestens 12 Jahre alt werden. In den letzten 2 Jahrzehnten wurde ein drastischer Rückgang der nördlichen Populationen der Zwergohreule in der Schweiz, in Österreich und in der Tschechoslowakei beobachtet. Dies ist vor allem auf die Intensivierung der Landwirtschaft und den damit verbundenen Rückgang an großen Insekten, der Nahrungsgrundlage der Zwergohreule, zurückzuführen.

Stimme Zwergohreule: 

Quelle: Eulenwelt.de

Der Rauhfußkauz

Kennzeichen: Mit einer Größe von 24 – 26 cm und einer Spannweite von 53 – 60 cm ist der Rauhfußkauz etwa so groß wie der Steinkauz, hat jedoch einen größeren und runder erscheinenden Kopf. Abgesehen vom Gewicht (Weibchen 160 g, Männchen 100 g) und vom Verhalten am Brutplatz sind die Geschlechter äußerlich nicht zu unterscheiden. Der ausgeprägte helle Gesichtsschleier ist seitlich schwarzbraun umrandet. Zwischen den gelben Augen ist eine deutliche hellbeige x-förmige Zeichnung. Die Oberseite ist braun bis graubraun mit weißen perlartigen Flecken. Das Brustgefieder ist hell mit verwaschener graubrauner Fleckung. Seinen Namen verdankt der Rauhfußkauz der dichten weißen Befiederung seiner Beine bis zu den Krallen. Jungvögel sind einheitlich schokoladenbraun gefärbt mit geringerer weißer Perlung auf Flügeln und Schwanz. Im Gegensatz zum wellenartigen Flug des Steinkauzes ist der Flug des Rauhfußkauzes gerade. Außerdem unterscheidet er sich vom Steinkauz durch deutlich längere Flügel und Schwanz. Dar Rauhfußkauz ist ausschließlich nachtaktiv. Der Rauhfußkauz ist sehr heimlich und wird meist nur durch seine Rufe im Frühjahr entdeckt.

Fortpflanzung: Der Rauhfußkauz lebt wahrscheinlich in Saisonehe, verpaart sich also jedes Jahr neu. Er bevorzugt als Höhlenbrüter Schwarzspechthöhlen, nimmt jedoch auch Nistkästen an. Nach der Balz im Februar werden, abhängig von Witterung und Nahrungsangebot, Mitte April bis Anfang Mai im Abstand von 2 Tagen 3-6 Eier, in mäusereichen Jahren bis zu 10 Eiern gelegt. Die Jungen schlüpfen nach 26-28 Tagen und verbleiben etwa 30-34 Tage in der Bruthöhle. Während der gesamten Brutzeit und der ersten 3 Wochen nach dem Schlüpfen verbleibt das Weibchen bei den Jungen, während das Männchen sie mit Nahrung versorgt. Kratzt man in dieser Zeit am Brutbaum, erscheint meist das Weibchen und schaut mit starrem Blick aus der Bruthöhle heraus. Noch etwa 3-5 Wochen nach dem Ausfliegen werden die Jungen bis zur Selbstständigkeit von den Eltern betreut. In mäusereichen Jahren kann bei Brutverlust eine Ersatzbrut stattfinden.

Nahrung; Der Rauhfußkauz ernährt sich überwiegend von Wühlmäusen, daneben werden auch Waldmäuse genommen. Er kann Vögel bis zur eigenen Größe (Drosselgröße) erbeuten. Der Rauhfußkauz jagt ausschließlich nachts. Als Ansitzjäger lokalisiert er seine Beute von einer Warte aus und erbeutet sie im Sturzflug.

 

Verbreitung des RauhfuskauzesLebensraum und Vorkommen: Als Höhlenbrüter besiedelt der Rauhfußkauz Altholzbestände mit Schwarzspechthöhlen. Außerdem benötigt er in der Nachbarschaft dichte Nadelbäume als Tagesversteck sowie angrenzende Freiflächen (Lichtungen, Waldwiesen, Kahlschlag, Schneisen) zur Beutejagd. Der Rauhfußkauz kommt meist als Standvogel vorwiegend in Nord- und Osteuropa vor. Seltener ist er in Mitteleuropa anzutreffen, wo er vorwiegend ausgedehnte Waldgebiete der Mittelgebirge bewohnt. In Deutschland besiedelt der Rauhfußkauz höher gelegene Waldgebiete der Mittelgebirge und der Bayerischen Alpen. Einzelne Paare wurden auch im Flachland nachgewiesen, z.B. in Schleswig-Holstein, in der Lüneburger Heid und dem Nürnberger Reichswald. Der gesamte Brutbestand Deutschlands wird auf ca. 1000 Paare geschätzt.

Gefährdung: Der Rauhfußkauz kann ein Höchstalter von schätzungsweise 15 Jahren erreichen. Infolge der Intensivierung der Forstwirtschaft sowie das Fällen von Altholzbeständen ist der Rauhfußkauz durch den zunehmenden Mangel an geeigneten natürlichen Bruthöhlen gefährdet. Der Hauptfeind des Rauhfußkauzes ist der Marder. Dieser benötigt für die Jungenaufzucht ebenfalls Baumhöhlen. Außerdem erbeutet der Marder die Gelege und Jungen des Rauhfußkauzes. Der Rauhfußkauz kann in Wäldern mit geringem Angebot an natürlichen Bruthöhlen durch das Aufhängen von Nistkästen wirksam unterstützt werden. Dabei ist jedoch ein ausreichender Marderschutz unverzichtbar.

Dieser Bericht wurde uns freundlicherweise von Eulenwelt.de zur Verfügung gestellt

Knäkente

Aussehen & Bestimmung: Die Knäkente ist die einzige heimische Entenart, die als Langstreckenzieher den Winter in Afrika verbringt. In Bayern ist sie ein seltener Brutvogel. Zum Brüten ist die Knäkente auf trockenen, deckungsreichen Untergrund angewiesen, wobei sie ihr Nest am liebsten in Gewässernähe baut. Die Knäkente ist bräunlich gefärbt, Schnabel und Füße sind grau. Die braunen Federn am Körper haben einen blassgelben Rand, wodurch Knäkenten fleckig wirken.
Im Schlichtkleid kann man Knäkenten leicht mit anderen Entenarten verwechseln, vor allem mit der Krickente. Die Weibchen sind von anderen Arten an den Streifen des Kopfes zu unterscheiden: auf dem Kopf haben Knäkenten eine dunkelbraune Kappe und ein dunkler Streifen zieht sich über das Auge und die Wange.
Im Prachtkleid tragen die Erpel am braunen Kopf einen auffälligen, weißen Überaugenstreif. Die Brust ist dunkelbraun und die Flanken sind hellgrau gesprenkelt. Die Knäkente ist nur wenig grösser als die Krickente und ist somit die zweitkleinste Ente Europas. Das Männchen zeigt im Prachtkleid einen weissen Überaugenstreif, der sich bis in den Nacken zieht. Kopf, Hals und Brust sind braun gemustert. Die Flanken sind hellgrau gemustert. Sie werden zu einem Teil von den langen Schulterfedern verdeckt. Diese werden auch als Schmuckfedern bezeichnet und sind unter anderem auch bei Spiessenten, Krickenten und Schnatterenten zu beobachten. Das Weibchen ist Gründelenten-typisch eher unauffällig gefärbt. Im Vergleich zu anderen Weibchen, zeigt die Knäkente aber recht viel weiss. Allgemein ist die Musterung etwas kontrastreicher als die Musterung der anderen Gründelenten-Weibchen. Zusätzlich zeigt das Weibchen eine recht starke Kopfzeichnung, bestehend aus hellem Überaugenstreif, dunklem Augenstreif und einem hellen Fleck am Schnabelansatz sowie an der Kehle.

Lebensraum: Die Knäkente bewohnt Seen, langsam fliessende Gewässer und Feuchtgebiete. Dabei sollten die Gewässer nicht allzu tief sein. Auch sollten diese eher nährstoffreich und eine üppige Unterwasser-Flora aufweisen. Auf dem Zug rastet sie auf diversen, eher flachen Gewässern mit üppiger Ufervegetation aber auch auf überschwemmten Wiesen und Fischteichen

RUF DER KNÄKENTE 

Fortpflanzung: Wie bei allen Enten kümmert sich das Weibchen allein um das Brutgeschäft. Die Knäkente baut ihr Nest gut versteckt in der Ufervegetation. In dieses legt das Weibchen zwischen 8 und 11 Eier. Daraus schlüpfen nach 21 bis 23 Tagen die Jungen. Die Jungen sind Nestflüchter und verlassen kurz darauf das Nest. Unter der Führung der Mutter müssen sie die Nahrung schon selber aufnehmen. Nach 35 bis 42 Tagen erlangen die Jungen die Flugfähigkeit. Allgemein verhält sich die Knäkente während der Brutzeit sehr heimlich, weshalb evtl. einige Bruten in der Schweiz auch unbemerkt blieben.