Die Fortpflanzung der Wildtiere ist ein faszinierendes und essentielles Element in der Natur. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Artenvielfalt und dem Gleichgewicht in den Ökosystemen. Wildtiere haben im Laufe der Evolution erstaunliche Anpassungen entwickelt, um erfolgreich Nachkommen zu zeugen und aufzuziehen.
Ein zentraler Aspekt der Fortpflanzung bei Wildtieren ist der Paarungsprozess. Dieser kann je nach Art und Lebensweise der Tiere sehr unterschiedlich sein. Einige Arten führen komplexe Balzrituale durch, um einen Partner anzulocken, während andere Tiere sich in Gruppen paaren oder sogar mehrere Partner haben. Die Vielfalt der Fortpflanzungsstrategien bei Wildtieren ist beeindruckend und zeigt die Anpassungsfähigkeit der Natur.
Nach der erfolgreichen Paarung beginnt die Trächtigkeit bei den Weibchen. Die Dauer der Trächtigkeit variiert stark zwischen den Tierarten und kann von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten oder sogar Jahren reichen. Während dieser Zeit kümmern sich die Muttertiere intensiv um ihre ungeborenen Jungen, um optimale Bedingungen für ihre Entwicklung zu schaffen.
Die Geburt und Aufzucht der Jungtiere sind entscheidende Phasen im Fortpflanzungszyklus der Wildtiere. Muttertiere investieren viel Zeit und Energie, um ihre Jungen zu schützen, zu ernähren und ihnen wichtige Fähigkeiten beizubringen. Die Überlebenschancen der Jungtiere hängen oft von der Fürsorge und Unterstützung ihrer Eltern ab.
Insgesamt ist die Fortpflanzung der Wildtiere ein komplexer und faszinierender Prozess, der die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Natur widerspiegelt. Der Schutz und Erhalt der wild lebenden Tierarten ist daher von entscheidender Bedeutung, um ihr Fortbestehen und ihre Rolle in den Ökosystemen zu sichern.
Hier einige Fortpflanzungs- Brut- und Setzzeiten der heimischen Wildtiere:
Skizze: Südtiroler Jagdportal
Die Fortpflanzung der Wildtiere wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die entscheidend für den Erfolg dieses lebenswichtigen Prozesses sind. Zu den wichtigsten Faktoren, die die Fortpflanzung der Wildtiere beeinflussen, gehören:
- Umweltbedingungen: Die Umweltbedingungen wie Nahrung, Wasser, Lebensraum und Klima haben einen direkten Einfluss auf die Fortpflanzung der Wildtiere. Eine ausreichende Verfügbarkeit von Ressourcen ist entscheidend für das Überleben und die Reproduktion der Tiere.
- Paarungsverhalten: Das Paarungsverhalten variiert je nach Tierart und umfasst verschiedene Strategien wie monogame Paarung, polygame Paarung oder promiske Paarung. Das Paarungsverhalten beeinflusst die Partnerwahl, den Fortpflanzungserfolg und die genetische Vielfalt.
- Fortpflanzungsorgane: Die Fortpflanzungsorgane der Wildtiere sind speziell an die jeweilige Tierart angepasst und dienen der Übertragung von Samen oder Eizellen. Die Anatomie und Funktionsweise der Fortpflanzungsorgane beeinflussen die Fähigkeit zur Fortpflanzung.
- Brutpflege: Die Brutpflege ist ein wichtiger Aspekt der Fortpflanzung, bei dem Eltern sich um ihre Nachkommen kümmern und diese vor Gefahren schützen. Die Qualität der Brutpflege kann den Überlebenschancen der Jungtiere maßgeblich beeinflussen.
- Genetische Vielfalt: Die genetische Vielfalt innerhalb einer Population ist entscheidend für die Anpassungsfähigkeit und Überlebensfähigkeit einer Art. Eine hohe genetische Vielfalt ermöglicht es den Wildtieren, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen und langfristig zu überleben.
- Menschliche Einflüsse: Menschliche Aktivitäten wie Lebensraumzerstörung, Wilderei durch freilaufende Hunde und Katzen, Umweltverschmutzung und Klimawandel können die Fortpflanzung der Wildtiere negativ beeinflussen und zu einem Rückgang der Populationen führen. Der Schutz der natürlichen Lebensräume und die nachhaltige Nutzung der Ressourcen sind daher entscheidend für den Erhalt der Artenvielfalt und die Fortpflanzung der Wildtiere.
Diese Faktoren interagieren miteinander und beeinflussen die Fortpflanzung der Wildtiere auf komplexe Weise. Ein ganzheitliches Verständnis dieser Faktoren ist entscheidend, um die Fortpflanzung der Wildtiere zu schützen und zu fördern.
Text: WP-Südtiroler Jagdportal
Heilige Diana: Eine Betrachtung der Göttin der Jagd
Die Heilige Diana: Wie der heilige Hubertus wird auch sie von Jägern und Naturfreunden gleichermaßen verehrt.
Die Verehrung der heiligen Diana als Göttin der Jagd reicht weit in die Geschichte zurück. Wie der heilige Hubertus wird auch sie von Jägern und Naturfreunden gleichermaßen verehrt. Ihre Mythen und Legenden erzählen von ihrer unglaublichen Geschicklichkeit und ihrer engen Verbindung zur Natur. In vielen Kulturen wird Diana als Beschützerin der wilden Tiere angesehen und als Symbol für die harmonische Beziehung zwischen Menschen und Natur verehrt. Ihre Verehrer bitten sie um ihre Gnade bei der Jagd und um ihre Führung in den Wäldern. Durch ihre Präsenz und ihren Segen wird die Jagd zu einer spirituellen Erfahrung, bei der die Jäger im Einklang mit der Natur und den Tieren handeln. Die heilige Diana ist eine inspirierende Figur, die uns lehrt, dass die Jagd nicht nur ein Akt des Erwerbs von Nahrung ist, sondern auch ein Ausdruck unserer tiefen Verbindung zur Natur und unserer Verantwortung, sie zu schützen.
Die Verehrung von Gottheiten ist ein integraler Bestandteil verschiedener Kulturen und Religionen auf der ganzen Welt. Eine solche Gottheit, die in der römischen Mythologie große Bedeutung hatte, ist die Göttin Diana. Diana, auch als Artemis in der griechischen Mythologie bekannt, wurde als Göttin der Jagd und des Mondes verehrt. In diesem Aufsatz werden wir uns mit der Heiligen Diana und ihrer Bedeutung in der antiken Welt befassen.
- Herkunft und Mythologie: Diana wurde als Tochter von Jupiter und Latona geboren und hatte einen Zwillingsbruder namens Apollo. Sie wurde auf der Insel Delos geboren und war von Geburt an eine Göttin der Jagd. Diana war eine Jungfrauengöttin und blieb zeitlebens unverheiratet. Sie war bekannt für ihre Schönheit, Anmut und ihre Fähigkeiten als Jägerin. Diana wurde oft mit einem Bogen und Pfeilen dargestellt, die ihre Fähigkeiten als Jägerin symbolisierten.
- Symbolik und Bedeutung: Diana wurde nicht nur als Göttin der Jagd verehrt, sondern auch als Göttin des Mondes. Ihr Name ist mit der lateinischen Bezeichnung für Mond, “Diana”, verbunden. Als Mondgöttin symbolisierte sie den Zyklus des Lebens, die Wiedergeburt und die Weiblichkeit. Sie wurde oft mit einem Halbmond auf dem Kopf dargestellt, um ihre Verbindung zum Mond darzustellen. Diana hatte auch die Fähigkeit, Krankheiten zu heilen und die Fruchtbarkeit zu fördern, was ihre Bedeutung für die Menschen weiter erhöhte.
- Rolle als Beschützerin der Wildnis: Die Verehrung von Diana war weit verbreitet und hatte einen großen Einfluss auf das Leben der Menschen im antiken Rom. Ihr Kult war vor allem in den ländlichen Regionen beliebt, da sie als Beschützerin der Wälder und Tiere galt. Die römischen Jäger und Waldbewohner beteten zu Diana, um ihre Jagd erfolgreich zu machen und um Schutz vor wilden Tieren zu erhalten. Tempel und Heiligtümer wurden zu Ehren von Diana errichtet, und regelmäßige Opfergaben wurden dargebracht, um ihre Gunst zu erlangen.
- Rolle als Hüterin der Frauen: Diana wurde auch als Schutzpatronin der Frauen angesehen. Als Jungfrauengöttin symbolisierte sie die Unabhängigkeit und Stärke der Frauen. Sie wurde oft von Frauen angerufen, um Schutz vor Gefahren und Unterdrückung zu erhalten. Diana verkörperte die Ideale von Weiblichkeit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.
- Mythen und Legenden: Es gibt viele Mythen und Legenden über Diana, die ihre Fähigkeiten und Eigenschaften verdeutlichen. Eine bekannte Geschichte ist die von Action, einem Jäger, der Diana beim Baden beobachtete. Als Strafe verwandelte Diana ihn in einen Hirsch, und er wurde von seinen eigenen Hunden zerrissen. Diese Geschichte verdeutlichte die Rache und Strenge von Diana gegenüber jenen, die ihre Privatsphäre verletzten. Eine andere Geschichte erzählt von der Göttin Diana und ihrem Bruder Apollo, die gemeinsam die Sonne und den Mond kontrollierten. Diese Geschichte symbolisiert die enge Verbindung zwischen der Göttin Diana und dem Mond.
- Einfluss auf die Kunst und Kultur: Die Verehrung von Diana hatte einen großen Einfluss auf die Kunst und Kultur der antiken Welt. Sie wurde oft in Skulpturen, Gemälden und Mosaiken dargestellt, die ihre Schönheit und Anmut hervorhoben. Viele antike Schriftsteller und Dichter erwähnten Diana in ihren Werken und beschrieben ihre Fähigkeiten und Verehrung. Auch heute noch ist Diana ein beliebtes Motiv in der Kunst und wird als Symbol für Natur, Weiblichkeit und Jagd betrachtet.
Diana wurde als Beschützerin der Wälder und Tiere angesehen. Sie wurde oft mit einem Hirsch oder mit einer Herde von Wildtieren dargestellt,
Die Heilige Diana war eine bedeutende Göttin in der antiken römischen Mythologie. Ihre Verehrung als Göttin der Jagd, des Mondes und der Natur hatte einen starken Einfluss auf die Menschen damals. Ihre Schönheit, Anmut und ihre Fähigkeiten als Jägerin machten sie zu einer respektierten Göttin, die bis heute verehrt wird. Die Legenden und Geschichten über Diana verdeutlichen ihre Bedeutung und ihren Einfluss auf die Kultur der antiken Welt.
Diana wurde als Beschützerin der Wälder und Tiere angesehen. Sie wurde oft mit einem Hirsch oder mit einer Herde von Wildtieren dargestellt, die ihre enge Verbindung zur Natur und den wilden Tieren symbolisierten. Die Jäger und Waldbewohner beteten zu Diana, um ihre Jagd erfolgreich zu machen und um Schutz vor wilden Tieren zu erhalten. Diana wurde auch als Göttin der Wildnis verehrt und hatte die Fähigkeit, Krankheiten zu heilen und die Fruchtbarkeit von Menschen und Tier zu fördern.
Die Verehrung von Diana als Göttin der Jagd und des Mondes hatte eine tiefe kulturelle und religiöse Bedeutung in der antiken römischen Welt. Ihre Schönheit, Anmut und ihre Fähigkeiten als Jägerin machten sie zu einer respektierten Göttin, die von vielen verehrt wurde. Ihr Kult war weit verbreitet und hatte einen starken Einfluss auf das tägliche Leben der Menschen. Auch heute noch wird Diana als Symbol für Natur, Weiblichkeit und Jagd verehrt. Die Bedeutung und Verehrung der Heiligen Diana wird auch weiterhin in der Geschichte einen Platz haben.
Bericht: WP Südtiroler Jagdportal/Kofler Werner
JAGDHORNSIGNALE
Das Jagdhornblasen ist aus dem Jagdgebrauch nicht wegzudenken. Es war und ist immer ein Zeichen guten Waidwerks. Die Jagdhornsignale sind heute ein fester Bestandteil der Jagdkultur. Früher war das Jagdhorn das einzige Mittel zur unmittelbaren Verständigung über lange Distanzen während der Jagd. Die Signale sind noch heute Ausbildungs- und Prüfungsbestandteil und werden weiterhin eingesetzt. Heute liegt der Schwerpunkt bei der Verwendung der Jagdsignale in der Pflege und Förderung des jagdlichen Brauchtums.
Auf unserer Website bieten wir auch unter anderem traditionelle Jagdsignale zum Anhören an
Der Begriff der Waidgerechtigkeit kann als die Summe der rechtlich bedeutsamen, allgemein anerkannten, geschriebenen oder ungeschriebenen Regeln definiert werden, die bei der Ausübung der Jagd als waidmännische Pflichten zu beachten sind. Der Begriff ist ein sogenannter „unbestimmter Rechtsbegriff“, der es erlaubt, auch neue Entwicklungen mit aufzunehmen. Was unter „Waidgerechtigkeit“ verstanden wird, hat sich beständig gewandelt. Der Begriff umfasst heute das, was man in anderen Bereichen als „gute fachliche Praxis“ bezeichnen würde. Wesentlich ist heute der Tierschutzaspekt. Das Gebot, aus dem Tierschutzgesetz, einem Tier nicht mehr als unvermeidbare Schmerzen zuzufügen, findet sich darin wieder. Der Begriff wird in diesem Sinne auch im Tierschutzgesetz mehrfach verwendet.
In der deutschen Jägersprache traditionell auch Weidwerk oder seltener Waidwerk genannt, ist die Jagd das Handwerk des Jägers. Unerlaubte Jagd bezeichnet man als Wilderei.
Jagd von gestern
Die Jagd ist die älteste und war durch Weltalter hindurch einzige Tätigkeit des Menschen. Jahrhundertlang herrschte sie allein alles menschliche Tun und Denken vollkommen. Sie ist die Keimzelle der Kultur und der Zivilisation. Im Laufe der Vergangenheit, von der nur der allerletzte Augenblick in das Licht der Geschichte getaucht ist, wurde das Wesen des Menschen durch die Jagd in entscheidender und endgültiger Weise geprägt.
Moderne Technik macht immer präzisere Schüsse möglich. Aus jagdlicher Sicht stellt sich daher die Frage, wie weit zu weit ist. Die Waffen und die Computergesteuerte Optik von heute, lassen dem Wild wenig Chancen
Wann und wo immer Menschen, die in Volks- oder Staatsverbänden gelebt haben, als Jäger aufgetreten sind, hat sich infolge der Lebensgemeinschaft die Notwendigkeit einer allgemein verbindlichen Ordnung der Jagd, einer die Elemente der Jagd mehr oder weniger intensiv erfassenden gesetzlichen Regelung ergeben. Dabei stand stets das Problem im Mittelpunkt der vorzusehenden Regelungen, dass die natürlichen oder juristischen Personen in den Staaten Träger der subjektiven Jagdrechts sein sollen d.h. wer berechtigt sein sollte, die jagdbaren, freilebenden Tiere, das Wild, aufzusuchen, ihnen nachzustellen, sie zu fangen oder sie zu erlegen und sich anzugeignen. Es waren meist politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Erscheinungen, die in einem bestimmten Staat und in einer bestimmten geschichtlichen Epoche für die Verantwortung dieser Frage für den Gesetzgeber maßgebend waren. Im Wege friedlicher Evolution, oft aber auch unter drückender Machtanwendung und im Zuge blutiger Revolutionen wurde um die Jagdberechtigung und ihre gesetzliche Bindung gerungen. Im Wandel der Zeiten wurde das Jagdrecht immer wieder auf eine neue Basis gestellt, neu geregelt, neu begründet und zur Entfaltung gebracht.
Jagd im engeren Sinn bezeichnet die spezifisch menschliche, legale Verfolgung von freilebendem Wild unter Verwendung zusätzlicher Mittel, mit der Absicht, es zu fangen, zu erlegen und es sich anzueignen. Jagd ist nur gegeben, wenn das der Verfolgung ausgesetzte Tier eine Chance zum Entkommen hat.
- In ihrer Freizeit halten sich Jägerinnen und Jäger gerne in der Natur auf und beobachten Wildtiere. Damit tragen sie wesentlich zur planmässigen Überwachung der Wildtierbestände bei. Sie setzen sich aktiv für die Pflege der Wildlebensräume und für den Schutz der Wildtiere vor Störung ein. Sie Respektieren die Würde der Tiere und gehen verantwortungsbewusst um.
- Jäger haben Freude an ihrer Beute, und ihre Familie und Freunde mit ihnen. Mit Hunden arbeiten Jäger besonders gerne; viele Hunderassen wurden im Laufe der Jahrhunderte für die Jagd gezüchtet und gelten heute als wertvolles Kulturgut.
- Jagd gehört zu den ältesten Traditionen der Menschheit. Die herausfordernde Auseinandersetzung mit frei lebenden Wildtieren, die für frühe Menschen wichtiger Bestandteil der Nahrung waren, stellte einen wesentlichen Auslöser der menschlichen Evolution dar. Diese Tradition entwickelt sich ständig weiter und hält mit dem Lauf der Zeit Schritt. Moderne Jagd ist nachhaltig; sie trägt den ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anliegen Rechnung. Sie wird auf der Basis wissenschaftlich fundierter Kriterien geplant und ausgeführt (siehe Wildtiermanagement).
Wer die Jagd ausüben möchte braucht einen Jagdschein, der eine Jägerprüfung voraussetzt.
Wer in Südtirol die Jagd ausüben möchte, muss zuerst den Jagdbefähigungsnachweis erbringen. Dieser wird nach positiver Absolvierung der Jägerprüfung ausgestellt, welche aus folgenden Teilen besteht:
- Theorieprüfung über Wildkunde/Ökologie, Jagdrecht, Waffenkunde sowie Naturschutz/Jagdkunde (schriftliche und mündliche Prüfung)
- Praktische Schießprüfung (Kugelschießen und Schrotschießen)
- Nachweis eines Revierpraktikums ODER eines dreitägigen Jungjäger-Praxiskurses in einer zertifizierten Bildungseinrichtung
- Nachweis über einen mindestens 4-stündigen Erste-Hilfe-Kurs (Original oder beglaubigte Kopie).
Die Forstschule Latemar bietet sowohl den Jungjäger-Praxiskurs als auch den Erste-Hilfe-Kurs an.
Theorie- und Schießprüfung finden mehrmals jährlich statt und werden vom Amt für Jagd und Fischerei organisiert. Mit dem Jagdbefähigungsnachweis sowie gültigem ärztlichen Zeugnis und Nachweis über die eingeschulte Handhabung mit Lang- und Kurzwaffen einer Sektion des TSN kann bei der zuständigen Carabinieristation um die Ausstellung des Jagdgewehrscheines angesucht werden. Dieser ist Voraussetzung für die Beantragung eines Jagderlaubnisscheines.
Zur Jägerprüfung dürfen nur Personen antreten, die das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Die Theorieprüfung geht der praktischen Schießprüfung voraus. Wer die Theorieprüfung bestanden hat, kann sich zur Schießprüfung anmelden.
Jagdscheine werden als Jahres- Tagesjagdscheine ausgestellt. Neben der Jägerprüfung ist es erforderlich, dass der Bewerber zuverlässig ist und eine ausreichende Jagdhaftpflichtversicherung vorweisen kann.
Ausländische Jäger müssen keine Jägerprüfung ablegen, wenn nur ein Tagesjagdschein beantragt wird (eine Jagdberechtigung aus dem Ausland ist aber notwendig) oder wenn die ausländische Jägerprüfung von den Behörden als gleichwertig anerkannt ist.
Jagd – das Natürlichste dieser Welt!
Beim Schuss auf Schalenwild sollte der Jäger die „Schusszeichen“ beachten: Am Zeichnen des Wildes erkennt man, ob und wie das Wild getroffen oder ob gefehlt wurde. Auch nach dem Schuss liegt das Wild nicht immer im Feuer
Das Reagieren des Wildes kurz nach dem Schuss bezeichnet man als Schusszeichen. Die Reaktionen des Wildes sind je nachdem welches Körperteil oder welches Organ getroffen wurde, mehr oder weniger typisch. Aber man sollte sich nicht darauf verlassen, es gibt auch Abweichungen von der Regel. Auch bei rasanten und kleinkalibrigen Geschossen zeichnet Wild nicht unbedingt typisch. Stärkere Stücke und Sauen zeichnen wenig oder gar nicht. Schusszeichen sind deshalb nur ein Hinweis.
Diese Beobachtungen lassen für uns in Verbindung mit den Pirschzeichen am Anschuss den Schluss zu, ob das Wild tödlich getroffen wurde oder nur ein Lauf- oder Streifschuss vorliegt, wenn das Wild nicht im Feuer liegen sollte. Zu den Schusszeichen gehört auch der sogenannte Kugelschlag.
Pirschzeichen
Pirschzeichen sind die von einem Stück Schalenwild am und um den Anschuss sowie auf der Flucht- und Wundfährte hinterlassenen Zeichen, die Aufschluss darüber geben können, wo das Geschoss getroffen hat. Die wichtigsten Pirschzeichen sind:
- Schweiß
- Schnitt- und Risshaar
- Knochensplitter
- Schwarten-, Deckenteile und Hautfetzen
- Haare und Borsten
- Teile innerer Organe (beispielsweise Leberstücke)
- Pansen – und Gescheideinhalt.
- aber auch Eingriffe und Ausrisse der Schalen
- zerbrochene Äste oder abgestreiftes Laub oder Nadeln.
Generell gilt, dass man Schalenwild nur beschießen sollte, wenn es breit steht oder breit und ruhig zieht. Das gibt die Gewähr für die Abgabe eines sicheren Schusses auf die Kammer. Dabei sollte nicht auf zu große Entfernungen geschossen werden.
Zeichnen im Schuss
Schusszeichen
Beim Schuss auf das Haupt, den Träger, die Wirbelsäule oder das Becken: In diesem Fall bricht das Wild im Schuss urplötzlich zusammen und kommt nicht mehr auf die Läufe. Meist kann man dann davon ausgehen, dass der Schuss entsprechend sitzt. Notfalls ist ein Fangschuss abzugeben.
Wird durch das Geschoss nur ein Dornfortsatz der Wirbelsäule getroffen und die Wirbelsäule nicht zertrümmert (Schuss durch die „Federn“)oder wird nur die Trophäe getroffen, bricht das Wild ebenfalls urplötzlich zusammen, liegt auf dem Rücken und schlegelt. Es wird aber schon nach kurzer Zeit des Benommenseins wieder hoch und flüchtet zunehmend schneller. Die Nachsuche wird entsprechend schwierig und führt oft nicht zum Erfolg.
Bei Weidwund-Schüssen reagiert das Wild je nach Sitz des Schusses unterschiedlich. Wird das große Gescheide, der Weidsack, die Leber oder die Nieren getroffen, zeichnet das Wild mit Krümmen des Rückens und geht schwer krank, nicht hochflüchtig, ab. Es wird sich alsbald niedertun. Solche Stücken sollte man krank werden lassen und nicht aus dem Wundbett hochmachen. Für die notwendige Nachsuche ist eine Pause von mindestens drei Stunden einzuhalten. Das gilt auch für Schüsse durch das kleine Gescheide. Solche Schüsse quittiert das Wild oft durch Ausschlagen mit den Hinterläufen. Weidwund-Schüsse führen selten zum augenblicklichen Verenden oder zum Verbleiben des Wildes am Anschuss. Die Stücke sollten nur mit einem firmen Schweißhund nachgesucht werden. Es ist eine Unsitte, zuerst selbst zu suchen und nachdem alles zertreten und „verstänkert“ wurde, einen erfahrenen Schweißhunde-Führer um Hilfe zu bitten.
Klagt ein Stück Wild unmittelbar im Schuss, liegt meist ein Schuss auf einen Laufknochen vor oder die Nieren wurden getroffen. Auch in diesen Fällen muss das Wild Ruhe haben und krank werden, bevor eine Nachsuche angesetzt werden kann. Schwache Sauen klagen gelegentlich, auch wenn kein Knochenschuss vorliegt.
Bei Schüssen in die Kammer liegt in den meisten Fällen das Stück am Anschuss oder es bricht nach kurzer Flucht in der Fährte zusammen. Bei Tiefblatt- oder Herzschüssen kommt es zu einer steilen, rasenden Flucht, bis das Gehirn blutleer wird, die – vor allem bei sehr rasanten, gelegentlich auch großkalibrigen Geschossen – zirka 100 Meter andauern kann.
Entscheidend ist für das Verbleiben am Anschuss, dass das Geschoss seine Energie an den Wildkörper abgibt und sowohl beim Ein- als auch beim Ausschuss eine entsprechende Schockwirkung hinterlässt. Ruhig verhoffende, äsende oder ziehende Stücke reagieren stärker auf den Schock als hochflüchtige Stücke, etwa auf der Drückjagd.
Wichtigster Hinweis: Schweiß
Schweiß am Anschuss oder in der Fluchtfährte weist in der Regel auf einen Treffer hin. Die Menge des Schweißes ist ein guter Hinweis, aber nicht immer ein sicherer.
Hat das Stück schräg gestanden oder geäst, kann sich nach dem Schuss die Decke oder Schwarte über den Schusskanal schieben, wodurch nur wenig Schweiß austritt. Anhand der Konsistenz, der Farbe und der Beimischungen des Schweißes kann man Rückschlüsse auf den Sitz des Schusses treffen.
Beim Lungenschuss findet man blasigen, hellroten Lungenschweiß, es können auch Lungenstücke beigemischt sein. Dagegen ist Herzschweiß dunkler und nicht blasig. Leberschweiß ist sehr körnig.
Es empfiehlt sich auch den Schweiß zwischen den Fingern zu reiben und daran zu riechen. Weidwund-Schüsse kann man beispielsweise riechen, weil Panseninhalt mit dem Schweiß vermischt ist.
Knochensplitter sollte man immer gründlich untersuchen und voneinander unterscheiden lernen. Bei Laufschüssen werden immer Splitter von Röhrenknochen zu finden sein, die man von Knochensplittern der Rippen unterscheiden kann.
Bericht-Quelle: Deutsche Jagdzeitung
„Nur die Liebe zählt“ – Aus dem Liebesleben der Wildtiere
Die Paarungszeit oder auch Liebeszeit der Wildtiere ist eine faszinierende Phase in der Natur, in der die Tiere ihre Instinkte und Fortpflanzungszyklen voll ausleben. Während dieser Zeit kommen die Tiere zusammen, um sich zu paaren und Nachkommen zu zeugen, um ihre Art zu erhalten und zu stärken.
In der Paarungszeit zeigen die wilden Tiere ein verändertes Verhalten, das von der Suche nach einem Partner bis hin zum Imponiergehabe reicht. Männliche Tiere kämpfen manchmal sogar um das Leben und Recht, mit einem Weibchen zu paaren, um ihre Dominanz zu beweisen und ihr Genmaterial weiterzugeben.
Die Paarungszeit ist auch eine Zeit großer Aktivität und Energie bei den Tieren. Sie durchstreifen ihr Revier, rufen nach ihren Partnern und kommunizieren auf vielfältige Weise miteinander, um sich zu verständigen und zu verbinden. Diese Zeit ist entscheidend für den Fortbestand der Art und die Vielfalt der Tierwelt.
In dieser Phase können die Tiere auch ungewöhnliche Verhaltensweisen zeigen, die sonst selten zu beobachten sind. Von spektakulären Balztänzen über imposante Gesänge bis hin zu beeindruckenden Ritualen und Machtkämpfe ist die Paarungszeit eine Zeit der Schönheit und des Überlebenskampfes in der Wildnis.
Letztendlich ist die Paarungszeit der Wildtiere ein wichtiger Teil des natürlichen Kreislaufs des Lebens. Sie zeigt die Stärke und Anpassungsfähigkeit der Tiere sowie die Schönheit und Vielfalt der Natur. Es ist ein beeindruckendes Schauspiel, das uns daran erinnert, wie kostbar und zerbrechlich die Tierwelt ist und wie wichtig es ist, sie zu schützen und zu bewahren.
Im Herbst und stillen Wintermonaten zählen bei manchen Wildtieren und Vögeln zur Paarungszeit. Dies ist Anlass für uns, das Paarungsverhalten und die Fortpflanzungsbiologie bei einigen Tierarten im Jahresverlauf und die einschlägigen Fachwörter wie Balz- und Blattzeit, Rammel- Brunft- und Ranzzeit vorzustellen.
Hasen: Die Paarungszeit/Rammelzeit der Hasen liegt bei günstigem Wetter von Januar bis in den Oktober, was drei oder vier Sätze Nachwuchs mit 2 bis 4 Jungen im Jahr zur Folge hat. Hasen sind polygam. Um den Nachwuchs kümmert sich die Häsin alleine.
Füchse: Füchse sind etwa mit zehn Monaten erwachsen. Die Ranz- oder Rollzeit beginnt Ende Dezember, erreicht im Januar den Höhepunkt und endet im Februar. Die Ranz wird durch die Ranzwitterung der hitzigen Fähe ausgelöst. Beginn und Verlauf der Ranz sind aber auch von den Witterungsverhältnissen abhängig. Der intensive Ranzgeruch wird von den Afterdrüsen der Fähe abgegeben. Eine Fähe wird häufig von mehreren Rüden gedeckt. Wie bei den Hunden können daher die Welpen eines Wurfes von mehreren Rüden stammen.
Auerwild: Die Balzzeit des Auerwildes beginnt je nach Witterungsverlauf, Vegetation und Höhenlage im März und dauert etwa bis Anfang Juni. Dabei findet zu Beginn der Morgendämmerung die „Baumbalz“ auf einem aussichtsreichen Baum statt. Auffallend ist dabei die Haltung des Auerhahns – gefächerter, steil aufgerichteter Schwanz und hochgereckter Kopf – und der Balzgesang, eine Strophe von etwa sechs Sekunden aus dem sogenannten „Knappen“ mit dem Schnabel, dem „Trillern“ und schließlich dem „Wetzen“, das laufend wiederholt wird.
Gamswild: Die Gamsbrunft findet im November statt, die Brunft ist besonders lebhaft bei Schneelage und klarem, kaltem Wetter. Der Platzbock, der in der Brunftzeit zum Geißenrudel steht, beherrscht dieses. Nähert sich ein anderer Bock diesem Rudel, so vertreibt er ihn oft durch eine halsbrecherische Verfolgungsjagd über weite Strecken. Der Gamsbock treibt blädernd und öfters nässend die brunftige Geiß und beschlägt sie. Die Gamsgeiß geht ca. 26 Wochen beschlagen und setzt ihr Kitz (meist nur eines) Ende Mai bis Mitte Juni. Zum Setzen verläßt die Geiß das Rudel und kehrt erst nach einigen Tagen wieder mit dem Kitz zurück.
Rehwild Die Blattzeit/Brunftzeit der Rehe ist von Mitte Juli bis Mitte August. Der Brunftbetrieb wird durch einen speziellen Duftstoff, den das weibliche Rehwild absondert, ausgelöst. Dabei verfolgen, ähnlich wie ein Schweißhund mit tiefer Nase, die Böcke die Fährte einer brunftigen Ricke (weibliches Reh). Berühren Böcke dabei die Reviere anderer, so kann es bei gleicher Stärke unter Umständen zu heftigen Auseinandersetzungen kommen. Bei Annäherung des Bockes flüchtet in der Regel die Ricke, so dass es zu einer Hetzjagd kommt, dem sog. Treiben. Dieses Treiben kann über mehrere Kilometer gehen. Je mehr Böcke im Revier sind und je heißer die Tage, desto reger ist der Brunftbetrieb. Das „Setzen“ der Kitze erfolgen durch die verlängerte Tragzeit der Ricke in einer Zeit voller Vegetation und damit in einer Zeit optimaler äußerer Bedingungen.
Jedes Jahr ab
Rotwild: Ende August, wenn die Geweihe der männlichen Rothirsche fertig ausgebildet sind und der Hormonspiegel steigt, wird jeder andere Hirsch zum Konkurrenten. Die lockeren Rudelverbände der männlichen Hirsche lösen sich auf, denn sie wollen nun zu den weiblichen Tieren. Sind die Platzhirsche wieder bei ihrem Rudel, röhren sie lautstark, um ihren Anspruch auf die Hirschkühe zu zeigen und Konkurrenten abzuschrecken. Bei der Hirschbrunft kommt es auch zu spektakulären Kämpfen, wobei die Geweihe lautstark aufeinander krachen. Fortpflanzungserfolge haben fast nur die starken acht- bis zehnjährigen Tiere. In dieser Zeit wird die Nahrungsaufnahme für die männlichen Hirsche zur Nebensache, die Paarung mit den weiblichen Tieren und die Verteidigung des Rudels nimmt die ganze Kraft und Zeit in Anspruch.
Schwarzwild: Bachen, die weiblichen Wildschweine, können – sofern ihnen ausreichend Nahrung zur Verfügung steht – bereits nach 8 bis 10 Monaten geschlechtsreif werden. Keiler, die männlichen Wildschweine, sind in der Regel erst im zweiten Lebensjahr fortpflanzungsfähig. Der Beginn der Paarungszeit wird von den Bachen bestimmt. Die Paarungszeit nennt der Jäger Rauschzeit. Keiler sind ganzjährig begattungs- und besamungsfähig. Bachen können das ganze Jahr über empfängnisbereit sein. Bei guter Nahrungsversorgung kann es dazu kommen, dass sich einjährige Wildschweine, sogenannte Überläufer oder noch jüngere Tiere an der Fortpflanzung beteiligen. Hierdurch kann es zu einer unkontrollierten Vermehrung kommen.
Murmeltier: Etwa zwei Wochen nach dem Verlassen des Baus – Anfang Mai – nach dem Winterschlaf findet die Paarung statt. Geschlechtsreif werden die Murmel mit zwei Jahren. Die Weibchen (Katz) erreichen ihre Fortpflanzungsfähigkeit im Alter von drei Jahren und werden jedes zweite Jahr befruchtet. Die Männchen (Bär) sind normalerweise monogam. die Paarung findet im Bau statt. Nach etwa 1 Monat Tragzeit werden in der Regel bis zu 6 Junge geboren. Die Jungen (Affen) sind c. 30 Gramm schwer und kommen taub, blind und nackt zur Welt. Nach zwei Wochen haben sie eine Größe einer Ratte erreicht. Die ersten Ausflüge aus dem Bau machen sie im Alter von 35 bis 40 Tagen. Dabei bleiben die Jungen, die sofort mit Fressen von Pflanzen beginnen, in der Nähe des Baus. Im August haben sie ungefähr die Hälfte der Grösse eines erwachsenen Tiers erreicht; vor ihrem ersten Winterschlaf sind sie 1 bis 1,5 kg schwer, vor dem zweiten 2 bis 3 kg.
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