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Wolf, Fuchs, Hund oder Schakal?

Wir wissen zwar wie diese hundeartigen Raubtiere auf Fotos aussehen,  aber können wir diese Wildarten auch in freier Wildbahn unterscheiden, wenn wir ihnen begegnen? Wer hat schon einmal einen Wolf, Fuchs oder Schakal jaulen oder bellen gehört?  Wer erkennt die Trittsiegel dieser 4 hundeartigen Raubtiere? Viele werden sagen:“ Kein Problem“, aber so einfach ist das nicht!     Kein anderes Thema beschäftigt uns zur Zeit mehr wie Wolf und Schakal, fast täglich lesen wir in den Medien über Risse von Nutztieren oder Sichtungen in Dorfsnähe, auf Strassen und auf Schipisten. Diese Raubtiere, bewegen, polarisieren, sind faszinierend und schrecken zugleich viele Menschen ab.  “Das Thema Wolf darf nicht verharmlost werden”, Eine Verharmlosung der Wölfe seitens der Politik und „Wolfskuschler“ und die „Aggression der Andersdenker“ löst einen inneren Alarm aus: „Die Gefahr, die von Wölfen ausgeht, wächst.“ Es gebe immer mehr Nahbegegnungen zwischen Erwachsenen, Jugendlichen, Kindern und dem Wolf.  Die rasante Zunahme dieser Tiere bereitet den Menschen grosse Sorgen, vor allen die Bauern fürchten um ihre Nutztiere. Nicht die JÄGER sondern die POLITIKER  sind für die Wolfsregulierung und Schutz der Nutztiere zuständig.  

Wolf

Wolf – © Fotograf unbekannt

DIE RÜCKKEHR DER WÖLFE und SCHAKALE führt zu grossen Konflikten, trotzdem sind sehr viele Menschen von Anmut, Schönheit und Wildheit der Tiere fasziniert. Der Wolf ist rezent das größte Raubtier aus der Familie der Hunde. Wölfe leben meist in Rudeln, bei denen es sich um Familienverbände handelt. Grundsätzlich stammen alle Hunderassen vom Wolf ab. Wölfe sind intelligent, anpassungsfähig und hoch sozial. Ein Rudel setzt sich aus einzelnen Charakteren zusammen, die sehr individuell sein können.  Aus diesen bildet sich aber auch eine Gruppenpersönlichkeit,  die bestimmt, ob ein Rudel eher freundlich oder ernst oder gar gefürchtet rüberkommt. Eine Wolfsfamilie besteht immer aus Tieren beider Charaktertypen.  Die Leitwölfe sind meist eine Kombination aus beiden und ergänzen sich hervorragend. Die Rangordnung ist bei Wölfen festgelegt. Entschieden wird sie durch die Leittiere. Diese Rangordnung muss nicht erkämpft oder bewiesen werden. Was Mama und Papa sagen, ist Gesetz! Generell gilt im Wolfsrudel an erster Stelle:  Eltern entscheiden. Dann: Ältere, erfahrenere Wölfe entscheiden über jüngere. So kennt jeder seinen Platz, und kann ihn ausfüllen. Grenzen sind gesteckt und innerhalb dieser Grenzen darf sich das Rudelmitglied frei bewegen. Ich fasse zusammen: ALLES dreht sich bei Wölfen um ihre Familie. Sicherheit, Stabilität, Hingabe und Opferbereitschaft. “Je mehr Schutzausrüstung es gibt, desto mutiger und furchtloser wird der Wolf”. Mit anderen Worten, sie passen sich nicht nur an, sondern übernehmen auch die Aufgabe, die Hindernisse zu überwinden, die sie von ihrer “Belohnung” trennen: die Herden. Irgendwie wie eine Laborratte, die getestet werden muss, um den großen Preis zu bekommen…

Fuchs, Schakal, Wolf oder Hund, hier einige Vergleiche:

Aussehen und LEBENSWEISE Die in Europa vorkommenden Wölfe sind meist grau/bräunlich,  auch schwarz oder weiß gefärbt. Die Schwanzspitze ist schwarz. Der Kopf ist dunkel mit hellen bis weißen Partien seitlich des Mauls und an der Kehle. Die Augen des Wolfes sind hellbraun bis gelb und stehen schräg. Im Unterschied zum Schäferhund, mit dem er manchmal verwechselt wird, hat der Wolf eine gerade Rückenlinie und lässt den Schwanz (die Rute) beim Laufen hängen. Die dreieckigen, oben abgerundeten Ohren sind kleiner. Neben dem Gehör des Wolfes sind auch seine Augen hervorragend: Er kann auch in der Nacht ausgezeichnet sehen und hat einen Blickwinkel von 250 Grad. Menschen haben dagegen einen Blickwinkel von 180 Grad. Der Wolf kann hervorragend riechen: Seine Artgenossen und Beutetiere riecht er auf bis zu zwei Kilometern Entfernung. Wie alle Caniden ist der Wolf ein Zehengänger er läuft also auf den Zehen und tritt nicht mit dem ganzen Fuß auf. Der Wolf hat je 5 Zehen an den Vorderläufen und je 4 Zehen an den Hinterläufen. Die 5. Zehe am Vorderlauf ist allerdings im Trittsiegel nicht zu erkennen, da sie höher am Lauf sitzt. Pfotenabdrücke von Wölfen sind sehr groß und denen großer Hunde sehr ähnlich. Anhand einzelner Trittsiegel ist eine Unterscheidung meist nicht möglich. Die Bestimmung benötigt viel Erfahrung im Spurenlesen. Der Abdruck der Pfote eines erwachsenen Wolfes ist bedeutend größer als der eines durchschnittlich großen Hundes. Die Größe der Abdrücke der Wolfspfoten ist abhängig von Alter, Geschlecht sowie von individuellen Eigenschaften. Bei erwachsenen Wölfen beträgt sie 10 bis 13,7 cm in der Länge und 8 bis 9 cm in der Breite. Die Größe der Abdrücke der Wolfspfoten ist abhängig von Alter, Geschlecht sowie von individuellen Eigenschaften. Bei erwachsenen Wölfen beträgt sie 10 bis 13,7 cm in der Länge und 8 bis 9 cm in der Breite. Die Spur des ziehenden Wolfes hat Ähnlichkeit mit der eines Fuchses. Die Pfotenabdrücke der Wölfe sind aber viel größer. Der Wolf trabt anders als ein Hund, indem er die Vorder- und Hinterpfoten in eine Linie setzt und mit den Hinterpfoten in das Trittsiegel der Vorderpfoten tritt. Er hinterlässt somit eine Spur, wie wir sie vom Fuchs kennen, er schnürt. In der Regel ist der Verlauf der Spur geradlinig und nicht durch Abweichungen gekennzeichnet. Auch wenn sich mehrere Wölfe fortbewegen, so geschieht das meist in einer Reihe, wobei jeder nachkommende Wolf in die Trittsiegel des vorausgehenden tritt. Es sieht dann aus, als hätte man nur eine einzige Spur vor sich. Solche Spurenbilder kennen wir von streunenden Hunden nicht.

Wolfsrudel – Fotorechte unbekannt

Wölfe sind soziale Tiere mit starken Bindungen. Sie leben in einer Art Familienverband, dem Rudel. Der Mythos vom Alphatier – also einem Tier, das in der Rangordnung eines Rudels ganz oben an der Spitze steht – existiert unter natürlichen Bedingungen in Europa jedoch nicht.  Frei lebende Rudel bestehen aus einem Elternpaar und dessen Nachwuchs. Jedes Wolfsrudel lebt in seinem eigenen Territorium. Die Größe des Territoriums umfasst rund 150 bis 200 Quadratkilometer und wird durch das Angebot von Beutetieren bestimmt, die in ihm vorkommen.  Wölfe sind in der Regel scheu: Sie ziehen sich zurück, sobald sie einen Menschen wittern. Bei starker Beunruhigung durch den Menschen ist der Wolf überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Er passt sich dem Verhalten seiner Beutetiere an.  Ein Wolfsrudel besteht aus den Elterntieren – die meist ein Leben lang miteinander verbunden bleiben – und dem aktuellen Wurf Welpen sowie den Jungtieren aus dem Vorjahr. Wölfe pflanzen sich einmal im Jahr fort, wobei sich nur die beiden Elterntiere des Rudels paaren. Sie ziehen sich dafür ein paar Tage vom übrigen Rudel zurück. Die Paarungszeit oder auch Ranzzeit ist von Januar bis März. Gerade in dieser Zeit sind Wölfe besonders aggressiv. Nach 61 bis 64 Tagen bringt die Wölfin 1 bis 11 blinde und taube Welpen in einer Höhle zur Welt. Nach etwa 20 Tagen öffnen die kleinen Wolfs-Welpen ihre Augen und nach circa 4 Wochen halten sie sich auch vor der Höhle auf. Nachdem die Welpen von der Mutter entwöhnt wurden (in der Regel nach 7 bis 9 Wochen der Fall), beteiligt sich das ganze Rudel an der Aufzucht der Welpen. Andere Wölfe würgen Futter hervor oder bleiben als Babysitter beim Nachwuchs, während das Rudel samt Wolfsmutter auf Jagd geht. Nach 10 Monaten sind die Wölfe ausgewachsen und nach 22 Monaten geschlechtsreif. Diese Jungtiere verlassen meist mit Eintritt der Geschlechtsreife nach 1 bis 2 Jahren das Rudel, um eine eigene Familie zu gründen. Wenn Wölfe heulen markieren sie ihr Territorium und nehmen Kontakt zu Artgenossen auf. Innerhalb seines Territoriums legt ein Wolf täglich weite Strecken bis zu 20 Kilometer zurück. Junge Wölfe, die vom Rudel abwandern, um ein eigenes Rudel zu gründen, schaffen sogar bis zu 80 Kilometer am Tag. Dabei läuft der Wolf als Ausdauerläufer durchschnittlich 10 bis 12 Stundenkilometer im Trab. Bei kurzen Sprints schafft er sogar Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 50 km/h.

STIMME vom WOLF

Das Wolfsgeheul ist besonders markant. Dem Wolfsgeheul haftet etwas Trauriges an. Die Laute haben aber nicht unbedingt einen negativen Hintergrund. Wenn Wölfe heulen, wollen Sie miteinander kommunizieren. So einsam das Wolfsgeheul auch klingen mag, es drückt im Grunde die Zugehörigkeit zum Rudel aus. Das Heulen eines Wolfes wird vom Rudel erwidert. Die Tiere können das Geheul aus bis zu 15 Kilometer Entfernung vernehmen und markieren auf diese Weise auch ihr Revier. Anderen Wölfen wird signalisiert: “Bis hierhin und nicht weiter.” Lassen sich fremde Wölfe durch den wölfischen Chor nicht aus dem Jagdrevier vertreiben, kann dies zu Kämpfen um das Territorium führen. Das Heulen der Wölfe ist ein Ausdruck bestimmter Emotionen. Sie „heulen“ fehlenden Rudelmitgliedern hinterher. „Wölfe sindinteressante Tiere. Sie haben ein hochentwickeltes Sozialverhalten“,

Goldschakal

 

Goldschakal-Quelle-OÖ LJV.

Wie sieht ein Goldschakal aus? Während die meisten Menschen ungefähr wissen, wie ein Wolf oder ein Fuchs aussieht, ist der Goldschakal der breiteren Öffentlichkeit allerdings vollkommen unbekannt. Das liegt zum einen daran, dass Canis aureus, so der lateinische Name, sehr scheu ist und vor allem in der Dämmerung und in der Nacht jagt und wandert. Der Goldschakal (Canis aureus) ist eine eng mit dem WOLF verwandte Art der Hunde. Er ist der einzige Schakal der in Europa verbreitet ist. Der gefährlichste natürliche Feind des Goldschakals ist der Wolf.  Die Anwesenheit eines Wolfsrudels in einer Gegend führt oft zur Abwanderung oder zum Tod einer Schakalfamilie. Man nimmt an, dass es früher auf europäischem Boden überhaupt keine Schakale gegeben hat. Die Abwesenheit von Wölfen könnte in naher Zukunft die weitere Ausbreitung von Schakalen nach Süd- oder gar Mitteleuropa begünstigen. Kennzeichen Der Goldschakal (Canis aureus) gehört in die Familie der Hundeartigen mit einem Körpergewicht von 7-15 kg und einer Schulterhöhe von 44-50 cm. Wenig größer als der Rotfuchs und deutlich kleiner als der Wolf erkennt man den Goldschakal an seinem gelbgrauen, manchmal rötlichen Fell, mit Schwarztönen an Rücken und Schwanzspitze und der namensgebenden goldenen Fellfarbe der Flanken und Läufe.

Pfote Goldschakal (Quelle: Hatlauf/DJV)

Der Goldschakal gehört zu den mittelgroßen Karnivoren (Fleischfressern Der Goldschakal sieht ein bisschen aus wie eine Mischung aus Wolf, Fuchs und Hund  Der Goldschakal ist nur wenig größer als ein Fuchs und deutlich kleiner als ein Wolf. ).  Im Vergleich zum Fuchs hat er eine kurze und buschige Rute. Das Trittsiegel des Goldschakals ähnelt dem eines großen Fuchses, seine Mittelballen sind jedoch im unteren Teil verwachsen. Die Ohren haben eine spitze Form und liegen weit voneinander entfernt. Der Geruchssinn des Goldschakals ist sehr gut ausgebildet.  Tatsächlich sieht er aus wie eine (biologisch unmögliche) Kreuzung aus den beiden. Der Goldschakal erreicht eine Schulterhöhe von 44 bis 50 Zentimetern und ein Maximalgewicht von rund acht bis 15 Kilogramm. Typisch für den Goldschakal ist das namengebende, gelb-graue Fell, ein kurzer, buschiger Schwanz mit dunkler Spitze – und das weiße Fell an Schnauze und Kehle. Schakal ist die Bezeichnung mehrerer Arten der Wildhunde von wolfsähnlicher Gestalt, die deutlich kleiner sind als Wölfe. Sie nehmen ähnliche ökologische Nischen ein und stehen damit in Gebieten, in denen sich ihre Verbreitungsgebiete überschneiden, in Konkurrenz zueinander.

Goldschakal

Der Goldschakal schleicht sich ähnlich wie der Fuchs an seine Beute an und springt dann überraschend auf sie los. Der Goldschakal ist dämmerungs- und nachtaktiv. Goldschakale sind scheu, sie meiden den Kontakt mit Menschen und sind nur sehr selten zu sehen. Auch sein breites Nahrungsspektrum und seine gute Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume ähneln dem eines Fuchses. Durch die Überschneidung des Beutespektrums konnte beobachtet werden, dass dort, wo beide Arten parallel vorkommen, die Dichte der Füchse abgenommen hat. Füchse meiden die Anwesenheit von Goldschakalen, die sie durch Kot und Markierstellen wahrnehmen. Der Goldschakal ist in seiner Lebensraumwahl flexibel und kann sich gut an verschiedene Gegebenheiten anpassen. Offene und gehölzfreie Landschaften meidet er aber eher. Gute Bedingungen und genügend Nahrung findet er in einer reich strukturierten Agrarlandschaft und in Feuchtgebieten vor. Der Goldschakal ist ein Allesfresser und passt sein Fressverhalten an die Verfügbarkeit der Saison und Umgebung an. Der Goldschakal ist ein Generalist, das heißt, er ernährt sich von einer großen Vielfalt an Beutetieren (u.a. Nagetiere, Hasenartige, Reptilien, Amphibien, Vögel, Insekten). Beeren und Früchte, Aas oder Schlachtabfälle können ebenfalls Teil seiner Nahrung sein, was ihm ermöglicht, sich in unterschiedlichen Habitaten anzusiedeln. Goldschakale jagen solitär, in Paaren oder im Rudel. Sie jagen kleine bis mittelgroße Beute – es werden auch Nutztiere wie Schafe oder größere Tiere von ihm erbeutet. Die Paarungszeit ist von Januar bis Februar. Ende April/Anfang Mai bringen die Fähen drei bis fünf Jungtiere zur Welt, mit einer Säugezeit von 6 bis 8 Wochen. Goldschakale haben eine Lebenserwartung von 8 bis 9 Jahren. Meistens bleibt ein Paar ein Leben lang zusammen. Die Territorien der Paare betragen ungefähr zwei bis sechs Quadratkilometer. Manchmal bleibt ein Jungtier bei den Eltern, um sie bei der Aufzucht der Jungtiere zu unterstützen.

STIMME GOLDSCHAKAL

Wenn ein Goldschakal heult, dann klingt das wie eine Mischung aus Winseln und Schreien. Fast wie eine Sirene. Manchmal kommt auch nur ein Knurren aus der Kehle des Goldschakals. Oder ein heiseres Bellen. Kommunizieren können die Schakale untereinander über verschiedene Laute, wie etwa bellen, winseln oder heulen, wie du es zum Beispiel von Haushunden kennst.

FUCHS – ROTFUCHS

Fuchs © Reiner Jacobs

STIMME FUCHS

Während der Paarungszeit sind häufig schreiende und bellende Geräusche von einem Fuchs zu hören, die über weiter Distanzen zu vernehmen sind. Die weiblichen Füchse, Fähen genannt, locken die männlichen Rüden mittels lauter, schriller Schreie an. Letztere antworten mit heiserem Bellen. Füchse kommunizieren über eine Vielzahl von Lauten, wie zum Beispiel Bellen, Knurren oder Winseln. Ähnlich wie bei Hunden spielen auch Gesichtsausdrücke und Körperhaltung eine wichtige Rolle in der Kommunikation mit Artgenoss:innen. Neben den Lautäußerungen kommunizieren die Tiere auch über Gerüche untereinander.

Siehe den Bericht Verhaltenund Lebensweise  im Südtiroler Jagdportal bei NIEDERWILD

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HUND

 

Wolfshunde werden auch als Haustiere gehalten – Foto von Thomas Kunas

STIMME HUND: Rotweiler, Mischling, Schäferhund und Hirtenhund 
Wuffen gefolgt von kurzem, mittlerem, schnellem Bellen: Wachsame Hunde warnen vor drohender Gefahr. Kurzes, tiefes Bellen: Drohung, Kampfbereitschaft oft in Kombination mit Knurren und Zähnefletschen. Hohes, hysterisches Bellen: Angst, oft in Kombination mit Jaulen.
Siehe den Bericht, Lebensweise, Zucht……….usw.  im Südtiroler Jagdportal bei JAGDHUNDE
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Bericht: Südtiroler Jagdportal PW –
Quelle Text: aus verschiedenen Presseberichten
Stimmen: Musikverlag AMPLE (rechtlich erworben) 
© alle Rechte vorbehalten

 

Fuchs

Anpassungsfähiger Beutegreifer mit ausgeprägtem Sozialverhalten

Allgemein wird der Rotfuchs im deutschen Sprachgebrauch einfach als „der Fuchs“ bezeichnet. Er gehört zur Familie der hundeartigen Raubtiere und dank seiner hervorragenden Anpassungsfähigkeit ist er dem Menschen bis in die Großstädte gefolgt. Die Sinnesorgane des überwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Fuchses sind speziell an die Dunkelheit angepasst.
Dennoch wissen viele Menschen auch heutzutage noch nur wenig über diese ebenso hübschen wie intelligenten Beutegreifer. Viele sehen Füchse als Beutekonkurrenten, die es schleunigst zu erschießen oder in Fallen zu fangen gilt, als Pelzmäntel in spe, denen das Fell über die Ohren gezogen werden sollte, oder einfach als schwierig zu überlistende und gerade deswegen so attraktive Jagdbeute. Nur wenige wissen dagegen, dass Füchse fürsorgevolle Eltern und zärtliche Liebhaber, verspielte Schelme und unersetzliche Gesundheitspolizisten, exzellente Mäusejäger und listenreiche Überlebenskünstler in einer von Menschen beherrschten Welt sind.

Foto: Christel WalterOrdnung: Carnivora (Fleischfresser)
Familie: Wölfe
Verbreitung: ganz Europa, Nord- und Zentralasien sowie Nordamerika.
Lebensraum: Eigentlich liebt der Rotfuchs einsame und dichte Wälder. Heutzutage lebt er aber praktisch in jedem Lebensraum inklusive Schrebergärten oder Parkanlagen. Sogar in den größeren Parks von Großstädten ist der Rotfuchs anzutreffen.
Körperlänge: 130 cm
Kopf – Rumpflänge: 58 – 72 cm
Schwanzlänge: 32 – 48 cm
Schulterhöhe: 40 cm
Gewicht: 6 – 10 Kg

Fortpflanzung:  Die Füchse sind etwa mit zehn Monaten erwachsen. Die Ranz- oder Rollzeit beginnt Ende Dezember, erreicht im Januar den Höhepunkt und endet im Februar. Die Ranz wird durch die Ranzwitterung der hitzigen Fähe ausgelöst, Beginn und Verlauf der Ranz sind aber auch von den Witterungsverhältnissen abhängig.

Foto: Caspar von Zimmermann

Der intensive Geruch (Ranzgeruch) wird von den Afterdrüsen der Fähe abgegeben. Die Begattung erfolgt hauptsächlich im Freien, aber auch im Bau. Rüde und Fähe “hängen” dabei mindestens 15 bis 25 Minuten. Eine Fähe wird häufig von mehreren Rüden gedeckt. Wie bei den Hunden können daher die Welpen eines Wurfes von mehreren Rüden stammen. Es kommt jedoch – wenn auch sehr selten – vor, daß ein starker Rüde andere Rüden von seiner Fähe fernhält und ihr später durch Zutragen von Beute bei der Aufzucht ihres Gehecks behilflich ist. In Ausnahmefällen nimmt sich auch ein Rüde eines verwaisten Gehecks an. Die Tragzeit ist etwa 53 bis 54 Tage. Man sagt: “Die Fähe geht dick.” Sie wölft im März/April in der Regel drei bis sechs (ein bis dreizehn) Welpen. Sie kommen blind und behaart zur Welt; sie sind zwölf bis vierzehn Tage blind. Ein Welpe wiegt bei der Geburt 80 bis 150 g, mit sechs Wochen bereits über 1 kg und mit vier Monaten schon über 3 kg. Die ersten zwei bis drei Lebenswochen ernähren sich die Welpen nur von der Muttermilch; dann erbricht die Fähe halbverdaute Nahrung, bis die Welpen fähig sind, Beutestücke selbst zu verzehren. Ab der sechsten Woche sind sie fähig, sich teilweise selbst zu ernähren. Etwa vier Wochen nach dem Wölfen erscheinen die Welpen zum ersten Mal vor dem Bau; wenn sie etwa sechs bis sieben Wochen alt sind, zieht die Fähe aus. Wird die Fähe im Bau gestört oder erscheint er ihr zu unsicher, so sucht sie für ihre Jungen häufig einen anderen Bau oder Unterschlupf. Im Alter von neun bis zehn Wochen verlassen die Welpen den Bau endgültig und leben im Freien. Im Alter von elf bis zwölf Wochen gehen die Jungfüchse mit der Mutter auf die Pirsch. Sie lernen sehr schnell, selbst zu jagen, und werden dann bald selbständig. Im Juli/August lösen sich dann die Familien auf, die Jungen werden von der Fähe abgebissen. Bei den Füchsen überwiegt etwas die Zahl der Rüden. In freier Wildbahn werden Füchse 10 bis 12 Jahre alt.

Verhalten: Der Rotfuchs ist ein dämmerungs- und nachtaktives Tier. Wie viele nachtaktive Tiere sind die Sinnesorgane des Fuchses speziell an das Leben im Dunkeln angepaßt. Der Fuchs hat ein sehr gutes Gehör. Die in fast alle Richtungen drehbaren Ohren orten jedes Geräusch äußerst präzise. Auch die Nase kann sich sehen lassen. Ein Fuchs verfügt über einen Geruchsinn, der über 400 mal besser als der des Menschen ist. Die Augen sind denen von Katzen ähnlich. Im hellen Tageslicht bilden sie einen schmalen Spalt, während sie nachts oval sind. Aufgrund der Struktur der Netzhaut nimmt man allerdings an, das Füchse farbenblind sind. Füchse leben, von der Paarungszeit abgesehen, einzelgängerisch und schließen sich nur selten mit Artgenossen zusammen. Die meisten Füchse bewohnen Erdbaue, die sie entweder selbst graben oder auch von einem Dachs übernehmen. Neben dem Hauptgang gräbt der Fuchs zusätzliche Fluchtröhren, die ein schnelles Entkommen sichern. Füchse ernähren sich recht vielseitig. Die Hauptnahrung bilden wohl Mäuse, die er mit einem eleganten Sprung erbeutet und blitz  schnell mit den Zähnen packt.

Bezeichnung in Jägersprache

Der Erfolg der Jagd hängt viel vom schnellen Zubeißen ab, um ihre Beute zu halten. Neben Mäusen jagt der Fuchs fast alles mit entsprechender Körpergröße. Zu seiner Beute zählen daher auch Rehkitze, Hasen und Hühnervögel. Da der Fuchs in der Nähe von menschlichen Siedlungen auch Haushühner jagt, hat er sich bei den Menschen den schlechten Ruf eines Hühnerdiebes eingehandelt. Eine wichtige Funktion als “Gesundheitspolizei” kommt dem Fuchs in der heutigen Zeit zu, da er auf der Suche nach Nahrung auch die Autostraßen von Opfern nächtlicher Unfälle befreit. Je nach Jahreszeit spielt aber auch Pflanzenkost bei der Ernährung eine tragende Rolle, da sich die Tiere auch von reifen Beeren und Früchten ernähren. In den Parkanlagen lebende Tiere plündern mitunter auch die dortigen Abfallkörbe. Der Hauptfeind des Fuchses ist und bleib der Mensch. Früher wurden die Tiere wegen ihres herrlichen Pelzes gejagt, heute ist die Angst vor Tollwut der Hauptgrund zur Verfolgung der Tiere.

Bezeichnung in Jägersprache

In Deutschland werden zur Bekämpfung dieser Krankheit jährlich etwa 200.000 Füchse abgeschossen, frei nach dem Motto: Wo wenig Füchse sind, da ist auch wenig Tollwut. Ein weiteres Mittel zur Dezimierung der Tiere ist die Begasung. Zuerst werden alle Ausgänge des Fuchsbaus abgedichtet, dann wird der Bau begast. Die Erfolge der Begasung sind allerdings eher gering, denn selten ist das Tier wirklich in seinem Bau eingeschlossen worden. In der Schweiz hat man nun damit begonnen, Kapseln mit flüssigem Impfstoff in Köder zu verstecken und diese an entsprechenden Stellen auszulegen. Man schätzt, das auf diese Art rund 80% der Füchse immunisiert werden konnten.

 

Stimme eines Fuchses