Diese Foto wurde aus der Power Point Präsentation des Südtiroler Jagdverbandes entnommen.
Am Wochenende fand in Villnöss die Hegeschau vom Bezirk Brixen statt.
Es war eine großartige Veranstaltung, bei der Jägerinnen und Jäger vom Bezirk Brixen ihre Trophäen und Erfolge präsentierten. Die Hegeschau bot die Möglichkeit, die Vielfalt der heimischen Tierwelt zu bewundern und mehr über die nachhaltige Jagdpraxis zu erfahren. Die Hegeschau in Villnöss ist eine jährliche Veranstaltung, die vom Bezirk Brixen organisiert wird. Sie bietet Jägerinnen und Jägern aus der Region die Möglichkeit, ihre Trophäen und Erfolge zu präsentieren und sich untereinander auszutauschen. Die Ausstellung umfasst eine Vielzahl von Tierpräparaten, Geweihen und anderen Jagdtrophäen.
Die Hegeschau dient nicht nur dazu, die beeindruckenden Trophäen zu präsentieren, sondern auch dazu, die Bedeutung der nachhaltigen Jagdpraxis zu betonen. Jägerinnen und Jäger spielen eine wichtige Rolle im Naturschutz, indem sie den Wildbestand kontrollieren und eine ausgewogene Population der heimischen Tierwelt gewährleisten. Durch die Jagd werden auch Schäden an landwirtschaftlichen Flächen und Wäldern reduziert.
Während der Hegeschau wurden auch informative Vorträge und Diskussionen zu Themen wie Wildtiermanagement, Jagdethik und Naturschutz angeboten. Besucherinnen und Besucher hatten die Möglichkeit, mehr über die verschiedenen Jagdmethoden, die Ausrüstung und die gesetzlichen Bestimmungen zu erfahren.
Die Hegeschau in Villnöss ist nicht nur für Jägerinnen und Jäger interessant, sondern auch für Naturbegeisterte und alle, die mehr über den Naturschutz und die heimische Tierwelt erfahren möchten. Die Veranstaltung bot eine einzigartige Gelegenheit, die Vielfalt der Tierwelt in der Region zu bewundern und das Verständnis für den Wert und die Bedeutung der Jagd zu vertiefen.
Insgesamt ist die Hegeschau eine beliebte Veranstaltung, die jedes Jahr viele Besucherinnen und Besucher anzieht. Sie trägt dazu bei, das Bewusstsein für den Naturschutz und die nachhaltige Jagdpraxis zu stärken und die Verbindung zwischen Jägern, Naturschützern und der lokalen Gemeinschaft zu fördern.
Jagdhornbläsergruppe Peitlerkofel unter der Leitung vom Obmann Hubert Prader und den Hornmeister Albin Bacher
Nach einer musikalischen Einlage der Jagdhornbläsergruppe “Peitlerkofel -St. Andrä-Afers” wurde der offizielle Teil der Hegeschau vom Revierleiter von Villnöss Oskar Pramsohler mit folgenden Worten eröffnet:
Sehr geehrte Damen und Herren, im Namen der Villnösser Jägerschaft begrüße ich Sie mit einem kräftigen Weidmanns Heil!
Signore e signori, a nome dei cacciatori di Funes vi do il benvenuto con un forte Weidmanns Heil!
Bona seira y ben unì a duc, tl inuem dla lia di jagri de funes ve saludi cun n Weidmanns Heil!
Oskar Pramsohler – Revierleiter Villnöss
Als Revierleiter in einem der schönsten Jagdreviere Südtirols erfüllt es mich mit Stolz und Freude, die Hegeschau ausrichten zu dürfen. So kann sich das Revier Villnöss nicht nur vor den anderen Revieren gut präsentieren, sondern auch der einheimischen Bevölkerung die Tätigkeit der Jäger und die Jagd generell näherbringen. Einige Jagdaufseher des Bezirks haben gestern vormittags die
Grundschüler des Tales durch die Hegeschau geführt, und ihnen in 4 Stationen die Thematik Wald und Wild nähergebracht. Am gestrigen Nachmittag haben wir den Bewohnern des Altersheimes Villnöss die Trophäenausstellung gezeigt. Das Jagdrevier Villnöss hat 65 aktive Jäger und erstreckt sich über eine Fläche von rund 5.500 Hektar. Im Jahr werden rund 150 Stück Schalenwild erlegt. Das Revier verfügt wieder über einen sehr guten Rehbestand, nachdem in den Jahren 2021 und 2022 Wolf und Goldschakal dem Bestand stark zugesetzt hat. Das Gamswild erholt sich sehr langsam, nachdem die Gamsräude in den Jahren 2008 – 2010 fast den gesamten Bestand dahingerafft hat. Die Rotwildbejagung gestaltet sich in unserem Tal sehr schwierig. Das naheliegende Wildschutzgebiet der Landesdomäne bietet für diese sehr störungsanfällige Wildart einen idealen Rückzugsort, welchen es bei jagdlichen Störungen aufsucht. Als Reviervorstand haben wir uns diesbezüglich sehr viele Gedanken gemacht und Maßnahmen ergriffen, um einen größeren Erfolg bei der Rotwildjagd zu erzielen. Das Grundprinzip der Jagdstrategie ist es, die Bejagungszeiträume in den Kerngebieten kurz und intensiv zu halten und im Gegenzug dem Rotwild lange Phasen der Jagdruhe zu gönnen. In den Mähwiesen, in den Freiflächen auf der Alm und in den Aufforstungsgebieten wird der Jagddruck hochgehalten, um Schäden in den landwirtschaftlichen Kulturen zu minimieren sowie die Verjüngung der Freiflächen zu beschleunigen. Wir haben versucht, die Jäger dahingehend zu sensibilisieren, jagdliche Fehler zu vermeiden und im Gegenzug günstige Gelegenheiten unbedingt zu nutzen. Erfolgreiche Kahlwildjäger werden prämiert, durch sehr niedrige Sonderprämien für das Wildbret und durch Verkürzung der Wartezeit auf den mehrjährigen Hirsch.
Und schließlich muss auch die Domäne in die Abschussplanerfüllung miteinbezogen werden, da es sich immer um dieselbe Rotwildpopolation handelt.
Wir versuchen, diese Jagdstrategie nicht als starr und unantastbar zu sehen, sondern jährlich kleine Änderungen und Anpassungen zu machen. Dadurch erhoffen wir uns einen größeren Erfolg, auch weil sich keine Wildart so schnell anpassen kann wie das Rotwild.
Bevor ich das Wort an den Bezirksjägermeister Rino Insam weitergebe, möchte ich mich noch bedanken:
• Beim Reviervorstand, der viel Zeit investiert, vor allem in die Vorbereitung dieser Hegeschau • bei allen Villnösser Jägerinnen und Jägern für die tatkräftige Mithilfe bei der Organisation dieser Veranstaltung. • Beim Verbandsjagdaufseher Martin Schmiedhofer, bei den Jagdaufsehern des Bezirkes Brixen und vor allem bei unserem Jagdaufseher Andreas Delueg, für die Vorbereitungsarbeiten für die Hegeschau • Bei der Gemeinde Villnöss für die zur Verfügung Stellung des Kulturhauses • Bei der Grundschuldirektion Klausen dafür, dass sie für 1 Woche auf die Turnhalle verzichtet haben • Bei allen, die uns Sachpreise für die Verlosung zur Verfügung gestellt haben • Bei der Raiffeisenkasse Villnöss für die finanzielle Unterstützung • und beim Südtiroler Jagdverband für die gute und konstruktive Zusammenarbeit
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche allen Anwesenden einen schönen Abend!
Nach der Rede des Revierleiters Oskar Pramsohler wurde dem Bezirksjägermeister Rino Insam das Mikrofon übergeben:
Bezirksjägermeister RINO INSAM
Liebe Jägerinnen und Jäger….
Viele Gegenden, Täler, Ortschaften unseres Landes werden als besonders schön bezeichnet: Brixen, die schönste Stadt Europas, das Burggrafenamt mit seinen vielen Burgen, der Ritten, das Hochplatau mit dem herrlichen Rundblick, das Unterland mit den behäbigen Weinhöfen, und andere mehr.
Aber Villnöß ist ohne Zweifel ein ganz besonders schönes Tal, und Einheimische und Besucher wissen dies und erleben diese Gegend gern und begeistert.
Wer Villnöß sagt, denk an die Geisler, an die Furchetta und den Sass Rigais, an die liebliche Landschaft mit grünen Waldinseln, an dunkle Hochwälder, großartige Almlandschaften, und an schöne Dörfer, denen die germanisch christlichen Besiedler Heiligennamen gaben: St. Peter, St. Magdlanena, St. Valentin, St. Jakob. Und einige Namen erinnern an das rätoromanische Erbe des Tales: Coll, Miglànz, Pardèll, Vikòl, Pramstràl – daraus sind geläufige Familiennamen geworden. (Und wir Ladiner verstehen noch das Pramstràl, das pra monasteriale, die Klosterwiese , und auch Villnöß könnte nichts anderes bedeuten als Villes Noes, die Neusiedlung also.)
Heute haben wir das Glück, in diesem wunderbaren Tal, in dessen Hauptort St. Peter, unsere Bezirkshegeschau abhalten zu dürfen, ganz besonders freut mich jetzt den BÜRGERMEISTER VON VILLNÖSS PETER PERNTHALER (siehe Foto unten) in unserer Runde zu haben und möchte ihn um einige Grussworte bitten:
Bezirksjägermeister Rino Insam:
Wie Sie hier sehen gibt es in unserem Bezirk 20 Jagdreviere sowie 4 Eigenjagd. Villnöss, das Revier wo wir heuer zu Gast sind, ist eines der größten Reviere in unserem Bezirk mit 5.533 ha.
Zu Beginn möchten wir unserer verstorbenen Jagdkameraden gedenken und bitte deshalb eine Gedenkminute abzuhalten, zu der wir uns bitte alle erheben wollen. Ich bitte dazu die Jagdhornbläsergruppe „Peitlerkofel von St. Andrä/Afers“ unter der Leitung von Bacher Albin, das große „Halali“ zu spielen.
Verstorbene Jäger 2023 – Foto aus der Power Point Präsentation vom SÜDTIROLER JAGDVERBAND
Die Freude und Begeisterung bei der Rehwildjagd ist im Bezirk Brixen groß. Es fällt positiv auf, dass die Qualität der Abschüsse im vergangenen Jahr besonders gut war.
Im Vergleich mit dem Vorjahr ist die Rehwildstrecke im Jahr 2023 wieder leicht angestiegen. In den Alpen gilt der Winter als Hauptfaktor für den Rehbestand. Auch der Einfluss von großen Beutegreifern ist nicht zu unterschätzen. Es zeigt sich unter anderem darin, dass sich die Aktivitätszeit des Rehwildes in die Nachtstunden verschiebt.
Im Vergleich mit dem Vorjahr ist die Rehwildstrecke im Jahr 2023 wieder leicht angestiegen. In den Alpen gilt der Winter als Hauptfaktor für den Rehbestand. Auch der Einfluss von großen Beutegreifern ist nicht zu unterschätzen. Es zeigt sich unter anderem darin, dass sich die Aktivitätszeit des Rehwildes in die Nachtstunden verschiebt.
Die geltenden Hegerichtlinien geben eine Klassenverteilung von jeweils ein Drittel Jährlinge, ein Drittel Geißen und ein Drittel Böcke vor. Im Landesdurchschnitt liegt die Klassenverteilung zulasten der Jährlinge. Geißen werden im Verhältnis weniger erlegt.
Die Gamswildstrecke hat in den vergangenen gut 15 Jahren mehr oder weniger stetig abgenommen. Die Ursachen dafür sind sehr vielfältig. Wir möchten uns in Zukunft jedoch verstärkt für den Erhalt dieser wichtigen Wildart einsetzten. Dafür müssen wir auch in der Bejagung umdenken.
Laut Hegerichtlinien dürfen maximal 50 % mittelalte und sollten zumindest 30 % alte Stücke in der Strecke sein. Wie wir sehen liegen wir bei den Mittelalten bei den Geißen mit 39 % zu weit unter dem Richtwert. Dazu ist zu sagen, dass aus wildbiologischer Sicht eine Entnahme von 50 % mittelalten Tieren bereits zu hoch angesetzt ist. Die Vorgabe von zumindest 30 % alten Stücken erreichen wir weder bei den Böcken, noch bei den Geißen. Diese Zahlen sollten uns nachdenklich stimmen. Die Herausforderungen mit denen das Gamswild in den nächsten Jahren und Jahrzehnten konfrontiert wird, wie zum Beispiel der Klimawandel oder die anhaltenden Räudeseuchenzüge, kann die Wildart nur gut durchstehen, wenn wir einen gesunden und vitalen Bestand haben. Das muss unser Ziel für die Bewirtschaftung des Gamswildbestandes für die Zukunft sein.
Das Thema Räude begleitet uns nun seit bereits vielen Jahren. Die Räudewelle reißt auch im Bezirk Brixen nicht ab. Der Schwerpunkt liegt nach wie vor im Revier Pfunders.
Graphik: Südtiroler Jagdverband
Im vergangenen Jahr wurde die Abschussplanerstellung für Rotwild landesweit neu aufgesetzt. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch, die Abschusspläne so gut als möglich zu erfüllen. Das Ergebnis war sehr positiv, die Abschusspläne wurden zu 97 % erfüllt. Diese Zahl zeigt eindrücklich, dass die Jägerschaft den öffentlichen Auftrag ernstgenommen und nach bestem Wissen und Gewissen umgesetzt hat. Ein großes Lob an alle, die dabei ihren Beitrag geleistet haben.
Ein Wunsch wäre es, dass man in Zukunft bei der Abschussplanung ein einfacheres System, ähnlich dem Rehwild, findet. Wir sind bereits auf einem guten Weg.
Landesweit ist das Alter der Hirsche zunehmend. Ich hoffe, dass das auch bei uns im Bezirk Brixen in Zukunft so sein wird. Das Geschlechterverhältnis zwischen Hirschen und Kahlwild von 1:1,01 ist ausgesprochen gut.
Wenn man die Zahlen der erfüllten Abschusspläne mit den Zählungen auf Revierebene vergleicht, erkennt man, dass sich das Rotwild im Jahresverlauf weiträumig bewegt.
Nach wie vor kommt der Niederwildjagd eine immer geringere Bedeutung zu. Dies ist sehr zu bedauern, zumal die Niederwildjagd für die Gemeinschaft innerhalb der Jägerschaft sehr wichtig ist.
Das Dekret zur Fuchsregulierung hat es uns ermöglicht die Jagdzeit zu verlängern und bereits ab Mitte Juli auf Fuchsjagd zu gehen. Die gewissenhafte Eintragung der Abschüsse in die digitale Datenbank bildet die Grundlage für das Dekret des Folgejahres. Im vergangenen Jahr wurden 196 graue Hasen, 24 weiße Hasen, 5 Schneehühner, 243 Murmeltiere, 55 Spielhähne und insgesamt 173 Füchse, davon 96 im Zeitraum des Dekretes erlegt, was die Wichtigkeit des Dekretes verdeutlicht.
Im Jagdrevier Brixen wurde auch ein Schwarzkittel in unserem Bezirk erlegt.
In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach dem hochwertigen Lebensmittel Wildbret stetig zugenommen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil viele Reviere bereits über moderne Kühlzellen verfügen und das Wildbret dadurch sachgemäß gelagert und verarbeitet werden kann. Ich hoffe, dass wir uns auch in Gröden dieser positiven Entwicklung bald anschließen können.
Nach diesem ausführlichen Jahresrückblick, wurde nun der italienische Stellvertreter vom Jagdbezirk Brixen SANDRO COVI auf das Rednerpult gebeten:
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Der Landesjägermeister Günther Rabensteiner in seiner Rede:
Lieber Revierleiter, lieber Bezirksjägermeister, werte Ehrengäste, liebe Revierleiter, liebe Jägerinnen und Jäger, liebe Jagdaufseher, liebe Hundeführer, liebe Jagdhornbläser, werte Eigenjagdinhaber, liebe Naturfreunde und Interessierte, Euch allen ein herzliches Grüß Gott und ein Weidmannsheil!
Landesjägermeister Günther Rabensteiner
Wir haben seit einigen Monaten einen NEUEN LANDESRAT LUIS WALCHER. Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit. Es ist wichtig, dass Politik, Verwaltung und Verband Hand in Hand gehen und es ist wichtig, dass die Jagd als eines der vielen Ehrenämter im Land die Wertschätzung bekommt, die sie verdient.
Auf den neuen Landesrat wartet viel Arbeit. Wir sind bereit, wie bisher kräftig mitanzupacken. Mit uns Jägern wird es sicher nicht langweilig. Ich wünsche dem Landesrat jedenfalls viel Erfolg für dieses schöne Ressort.
ERFOLG IST EIN MOTOR im Leben, im Beruf, im Sport, in der Gesellschaft. Der Motor der Jagd, das sind wir Jäger. Und dieser Motor hat im vergangenen Jagdjahr sehr viel und sehr zuverlässig gearbeitet.
Das Ergebnis bei der Abschussplanerfüllung 2023 war sensationell. Die Abschusspläne beim Rotwild wurden landesweit insgesamt zu 98% erfüllt, beim Kahlwild sogar zu 99,9%. In den zwei rotwildreichsten Bezirken wurde sogar mehr als 100% des genehmigten Kahlwildes erlegt: Im Vinschgau 104% und in Meran 101%. Von den genehmigten Hirschen wurden 92% erlegt.
Ich danke allen Jägerinnen und Jägern für ihren Einsatz, der einmal mehr beweist, dass die Jägerschaft ihrem öffentlichen Auftrag gewissenhaft nachkommt. Ich danke auch unseren Partnern, dem Bauernbund, der Abteilung Forstwirtschaft und der Landwirtschaft für die gute Zusammenarbeit und dass sie die neuen Abschussplanung auf Populationsebene mittragen. Ich denke, wir sind damit auf einem guten Weg, der dem Wild und dem Wald zugutekommen wird.
Eine Wildart, der wir als Jäger großes Augenmerk schenken sollten, ist das Gamswild.
Dem Gamswild wird in Zukunft der Klimawandel arg zusetzen und wir müssen alles tun, um die Bestände gesund zu erhalten. Deshalb haben wir im vergangenen Mai und im Juni Vortragsabende mit dem Wildbiologen Hubert Zeiler organisiert. Für einen gesunden Gamsbestand ist es enorm wichtig, dass genügend alte Gams im Bestand stehen. Dazu muss die Mittelklasse unbedingt geschont werden. „Schaut auf Eure Gams!“ hat uns Zeiler bei seinem Vortrag ans Herz gelegt. Genau das wollen wir tun und uns in Zukunft bei der Abschussplanung noch mehr am Bestand orientieren.
Wir Jäger schauen nicht nur auf Hirsch und Gams, sondern auf alle Tierarten und auf die Natur als Ganzes.
Wir bemühen uns, die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren, Rücksicht auf das Wild zu nehmen, denn mittlerweile sind viele Freizeitsportler immer öfters auch in der Dämmerung und sogar in der Nacht unterwegs, und das Wild findet immer weniger Ruhe, es wird beim Äsen gestört, aber auch in der Brut- und Setzzeit.
Besonders wichtig ist dem Südtiroler Jagdverband der Schutz der Raufußhühner. Wie jedes Jahr haben auch im Jahr 2023 wieder viele Reviere Lebensraumverbesserungen für Raufußhühner durchgeführt. In Zahlen waren es 15 Reviere, die über den Landschaftsfonds gefördert wurden. Sie haben insgesamt rund 2.400 Arbeitsstunden geleistet haben, Hinzu kommen aber noch viele Eigeninitiativen von Revieren, die komplett selbständig umgesetzt wurden und die wir nicht genau beziffern können. Dieser ehrenamtliche Einsatz für die alpinen Lebensräume kommt nicht nur den Hühnervögeln zugute, sondern auch vielen anderen Tieren.
Eine sehr positive Bilanz konnten wir 2023 auch wieder bei der Kitzrettung ziehen. 840 Personen, darunter vor allem Jäger und unsere Jagdaufseher, haben im vergangenen Jahr über 1.800 Rehkitze aus den Mähwiesen gerettet und dabei 8.000 ehrenamtliche Stunden geleistet.
Die Jagdaufseher, die Jägerinnen und Jäger leisten viel für das Wild, für die Natur und für die Allgemeinheit. Deshalb wollen wir als Verband diesen Einsatz auch sichtbar machen.
Seit Herbst ist der Jagdverband aus diesem Grund auch auf INSTAGRAM aktiv.
Wir wollen damit auch die jüngere Generation erreichen, die heute nur mehr wenig Zeitung liest, Radio hört oder Fernseh schaut.
Unser Auftritt auf Instagram ist sehr gut angelaufen. Gleich in den ersten Monaten konnten wir schon weit über 26.000 Menschen erreichen. Unser Ziel ist es, die Öffentlichkeit auf diese Weise über die vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten der Jagd zu informieren.
Liebe Jägerinnen und Jäger, ein neues Jagdjahr steht vor der Tür und ein neues Jahr ist immer auch mit Erwartungen und Wünschen verbunden. Was wünschen wir uns? Was wünsche ich mir?
Ich wünsche mir, dass die Gesellschaft, die Politik und die Verwaltung anerkennt, was sie an uns hat, dass wir viele wichtige Aufgaben übernehmen für das Wild, für die Natur, für die Kultur in Südtirol.
Ich wünsche mir, dass zu strittigen Themen jene Menschen gehört werden, die Erfahrung haben, die wissen, wie es geht und nicht Ideologen und Fanatiker.
Ich wünsche mir, dass sich die Jägerinnen und Jäger bewusst sind, dass wir mit der Befugnis zu Jagen auch eine große Verantwortung auf uns nehmen und dass wir immer nach den Gesetzen der Weidgerechtigkeit zu handeln haben.
Ich wünsche mir auch, dass wir Jäger an unseren Traditionen und Bräuchen festhalten und diese nicht in Vergessenheit geraten.
Jemand hat einmal gesagt: Wünschen kann man sich viel, aber man muss auch dafür arbeiten, dass diese Wünsche in Erfüllung gehen können.
In diesem Sinne versichere ich Euch, dass ich auch dieses Jahr wieder gemeinsam mit unserem Geschäftsführer Benedikt Terzer, mit den Bezirksjägermeistern und dem ganzen Team im Südtiroler Jagdverband wieder voll im Einsatz stehen werde, damit diese Wünsche in Erfüllung gehen
Ich danke Euch für Eure Unterstützung, wünsche Euch einen guten Anblick für die bevorstehende Jagdsaison, ein unfallfreies Jagdjahr, viel Gesundheut, Freude für die Jagd, verbunden mit einem kräftigen Weidmannsheil!
Die Redner und Ehrengäste betonten die Bedeutung der Jagd für den Naturschutz und die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts. Sie dankten den Jägern für ihr Engagement und ihre Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit der Natur. Zudem wurde auf die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Jägern, Landwirten und Naturschützern hingewiesen, um eine nachhaltige und verantwortungsvolle Jagdpraxis sicherzustellen. Die Grussworte und Referate wurden von den Anwesenden mit großem Interesse und Applaus aufgenommen.
Um die Fotos zu vergrößern, klicken sie auf die jeweiligen Bilder
Referat vom Abteilungsdirektor der Forstverwaltung Brixen CHRISTOPH HINTNER
Referat vom EU Parlamentarier HERBERT DORFMANN
Nach den Grussworten dieser Ehrengäste nun eine musikalische Einlage der Jagdhornbläsergruppe PEITLERKOFEL
Nach der musikalischen Einlage der Jagdhornbläsergruppe Peitlerkofel, beendete Rino Insam den offiziellen Teil mit einem Dank an die vielen Mithelfenden und an das Jagdrevier Villnöss für die gelungene Veranstaltung und lud alle Ehrengäste zum Abendessen ein, für Speise und Getränke war für alle Anwesenden bestens gesorgt.
FOTOVIDEO
Bericht, MP3 und Fotos: WP Südtiroler Jagdportal Danke für die Zusendung der Referate
Zufriedene Jäger, Abschussplan fast zur Gänze erfüllt, Räude immer noch ein Thema
Zum zweiten Mal lud das Jagdrevier Welsberg zur Hegeschau des Jagdbezirkes Oberpustertal und der Revierleiter, Bezirks- und Landesjägermeister Günther Rabensteiner konnte dazu zahlreiche Ehrengäste, Jäger und Jägerinnen begrüßen.
Die Jagdhornbläsergruppe Amperspitz umrahmte den offiziellen Teil der Hegeschau musikalisch.
Aber auch Führungen speziell für die Kinder und Senioren fanden statt. Damit wollte man vor allem Öffentlichkeitsarbeit betreiben und das Verständnis für die Jagd stärken, vertiefen und sie vielen Menschen näherbringen, wie Bezirksjägermeister Günther Rabensteiner betonte.
Der offizielle Teil der Hegeschau begann am Sonntag mit der Begrüßung aller Gäste und mit einem herzlichen Willkommen zur Hegeschau des Bezirkes Oberpustertal 2024 in Welsberg.
Die Jagdhornbläsergruppe Amperspitz
Revierleiter von Welsberg Günther Rabensteiner (klicken Sie auf die Bilder um zu vergrößern)
Der Revierleiter von Welsberg Günther Rabensteiner in seinem Referat:
Nach 7 Jahren ist es wieder so weit: die Hegeschau des Bezirkes Oberpustertal wird nach dem Jahre 2017 erneut in Welsberg ausgerichtet. Es ist uns eine große Freude und Ehre, diese wichtige Jahresjagdveranstaltung hier bei uns im Paul Troger Haus von WELSBERG organisieren zu dürfen. Dass wir diesen Zuspruch erhalten haben, verdanken wir besonders dem Bezirksvorstand des Oberpustertal. Keine kleine Aufgabe für unser Revier, doch wir haben die Herausforderung gerne angenommen und es ist uns auch bestens gelungen, Ihnen heute eine musterhafte Hegeschau hier in Welsberg zu präsentieren.
Das Revier Welsberg mit seinen 1200 Ha, mit 19 Mitgliedern, davon 1e Jägerin und 18 Jägern, ist eines der kleineren Reviere im Bezirk Oberpustertal. Unsere durchschnittliche Jahrestrecke der letzten 10 Jahre kann mit 11 Stück Rotwild und mit 30 Stück Rehwild pro Jagdjahr mehr als zufriedenstellend sein.
Doch nun zum heutigen Ereignis: für die Organisation einer solchen Hegeschau bedarf es der Mithilfe vieler freiwilliger Personen. Ich nutze nun die Gelegenheit meinem Jagdvorstand, sowie unserer Jägerin und allen Jägern und deren Frauen, der freiwilligen Feuerwehr, dem Gemeindepolizist und allen anderen Helfern ein großes Lob und einen herzlichen Dank auszusprechen. Für die kulinarischen Vorbereitungen geht ein Vergelt’ s Gott an den Catering Service Hell Werner und für den tadellosen Bedienungsservice Herrn Jesacher Christian mit seinem Team. Für die musikalische Umrahmung sei den Jagdhornbläsern „Amperspitz“ aus Taisten gedankt. Für die Bühnen- und Saaldekoration, sowie dem wunderschönen Natur Habitat mit Tieren und Vögeln unserer Umgebung, geht ein riesiges Kompliment und Dankeschön an unseren ehemaligen Jagdaufseher Peter Burger. Für die Errichtung des Zaunes auf der Bühne ein Dankeschön unseren Jäger Markus Agostini und für die “weidmännische” Tischdekoration danken wir unseren lieben Frauen. Ein besonderer Dank an die Gemeinde Welsberg, und an das E-Werk Welsberg. Danken möchte ich auch der Wildbioligin Dr. Nadia Kollmann vom Südtiroler Jagdverband für die Power Point Zusammenstellung, sowie an dem Forstinspektor Dr. Günther Pörnbacher für das außergewöhnlich schöne Rednerpult (Zirmbaum aus Prags)!
Bezirksjägermeister Günther Rabensteiner:
Grußworte des Bezirksjägermeisters Günther Rabensteiner:
Als Bezirksjägermeister begrüße ich Sie alle und heiße ich Sie recht herzlich willkommen zur Hegeschau des Bezirkes Oberpustertal!
Für den heutigen Festakt haben sich Landeshauptmann Dr. Arno Kompatscher, der Landesrat Dr. Luis Walcher, der Senator Dr. Meinhard Durnwalder, der Europaparlamentarier Dr. Herbert Dorfmann, der Direktor der Domänenverwaltung Dr. Albert Wurzer, sowie der SBB Obmann des Pustertales Manfred Vallazza und der Abteilungsdirektor der Forst Dr. Günther Unterthiner entschuldigt.
Im Jagdjahr 2024 sind einige Jäger leider von uns gegangen und ich ersuche Sie freundlichst, sich nun kurz zu erheben, um den Verstorbenen eine ehrende Gedenkminute zu widmen, während die Jagdhornbläsern „Amperspitz“ aus Taisten das große „Halali“ blasen.
Als ich vor 7 Jahren zum Bezirksjägermeister gewählt wurde, habe ich mir 3 große Aufgaben und Ziele gesetzt: an erster Stelle steht wohl das Zusammenwachsen der 15 Revierleiter, die Kameradschaft, die es gilt, untereinander regelmäßig zu pflegen, das Miteinander-reden und dann, ganz wichtig, das gemeinsame Auftreten, was in unserem Bezirk bestens gelungen ist. Wir müssen gemeinsam auftreten, in einem Waggon sitzen, nur damit werden wir als Bezirk stark und verdienen somit die notwendige Aufmerksamkeit. Die Informationen vom Landesjagdvorstand an die Revierleiter und Jäger im Bezirk weiterzuleiten war das 2.te Ziel. Die Informationen müssen offen und transparent sein und direkt an die Basis des Bezirkes weitergegeben werden. Erfolge werden nur eingefahren, wenn wir von „unten nach oben arbeiten“, d. h., wenn die Basis, die Jäger in den einzelnen Revieren und dann die Vertreter in den Bezirken in die Vorbereitungsarbeiten des Landesjagdausschusses mit eingebunden werden. Somit wird erreicht, dass die gesamte Jägerschaft hinter den zu treffenden Entscheidungen, Abänderungen und Neuerungen steht und Konflikte bereits im Vorfeld so weit als möglich vermieden werden können.
Und die dritte Aufgabe, die Öffentlichkeitsarbeit. Das Jagdwesen muss der Bevölkerung unbedingt noch nähergebracht werden. Es gibt so viele Mitbürger, die eigentlich sehr wenig Bezug zu Themen wie „Hege und Pflege“ haben, und so haben wir anlässlich unserer Hegeschau am Freitagvormittag 65 Kinder von den Kindergärten Welsberg und Taisten, sowie 160 Schülerinnen und Schüler der Grundschulen Welsberg und Taisten zur Hegeschau eingeladen. Auch der Besuch von 35 Senioren und Pensionisten aus Welsberg hat uns sehr gefreut: es war interessant zu sehen, mit welchem Interesse und mit welcher Wissbegierde sie bei der Sache waren. Vom ehemaligen Jagdaufseher Burger Peter, Verbandsaufseher Reinhard Pipperger und Jagdaufseher Hubert Burger wurden Führungen durch die gesamte Hegeschau gemacht, wobei das Wesen der Jagd, das Wild und die Wichtigkeit eines rücksichtsvollen Umgangs zwischen Menschen und Natur den Besuchern bestens erklärt und nahegelegt wurde. Für diese Besucher erscheint die Jagd nun vielleicht in einem neuen Licht, sie können sich etwas darunter vorstellen und viele sind der Jagd nun freundlich gesinnt. Das erscheint mir besonders wichtig, denn Themen wie Beziehung Mensch/Natur und dazugehörend auch die Jagd muss schon bei den Jugendlichen Boden fassen, denn schließlich sind sie unsere Zukunft und sie müssen das Erhaltene nach uns weiter pflegen. Als kleines Geschenk für ihren Besuch erhielten die Kinder das „Wild- Memory“ des Südtiroler Jagdverbandes.
Nun zur Jahresstrecke 2023:
1086 Trophäen können sie heute bei unserer Hegeschau in Welsberg besichtigen!
ROTWILD Beim Rotwild wurden von 344 genehmigten 323 Stück erlegt. Aufgeteilt sind das 122 von 133 bei den männlichen und 201 von 211 bei den weiblichen. Der Abschussplan wurde somit 2023 zu 95% erfüllt, dies zeugt davon, dass die Jägerinnen und Jäger unserer Reviere mit viel Engagement bei der Sache waren. Es wurden mehr Alttiere als Schmaltiere erlegt. Großes Lob. Im Verhältnis wurden für einen Hirsch 1,6 Stück Kahlwild erlegt.
GAMSWILD Insgesamt wurden 490 von 534 genehmigten Gamsen erlegt. 167 Böcke von 178 bewilligten; 127 von 173 bewilligten weiblichen und 196 von 183 bewilligten Jährlingen. Das sind 94% Erfüllung bei den Böcken, 73% bei den Geißen und 107% bei den Jährlingen. Der Anteil an Jährlingen und jungen Stücken ist eher hoch. Bei den Böcken wurde über die Hälfte der Stücke aus der Mittelklasse entnommen. Die Mindestanforderung der Hegerichtlinien, 30 % aus der Altersklasse zu entnehmen wurde in den letzten 10 Jahren nicht erreicht. Alte Stücke spielen bei einer sozialen Wildart wie dem Gamswild wichtige Schlüsselrollen und führen zu fitteren Gamsbeständen. Ein gut strukturierter Bestand ist vitaler und kommt mit Krankheiten wie beispielsweise der Gamsräude besser zurecht. Eine schonende und zurückhaltende Bejagung der Mittelklasse ist für das Gamswild von zentraler Wichtigkeit und bestätigt unseren verantwortungsvollen Umgang mit dieser faszinierenden Wildart.
REHWILD Von 943 genehmigten Rehen wurden 890 erlegt = 94% Abschusserfüllung. Es wurden 441 männliche von 469 bewilligten und 449 von 474 bewilligten weibliche Rehe erlegt. Dabei wurde der Abschuss zu 94% beim männlichen, sowie 95% beim weiblichen bestens erfüllt.
NIEDERWILD 77 Feldhasen, 20 Schneehasen, 209 Füchse (100 mit Dekret) – Hühnervögel 25 Spielhähne und 10 Schneehühner – 0 Steinhühner – 81 Murmeltier und 2 Wildschweine...So viel zur Jahresstrecke 2023.
Auch aus dem Bereich Wildpädagogik gibt es Neuigkeiten. Ab sofort sind die neuen Hermi Hermelin Schlüsselanhänger in der Geschäftsstelle Südtiroler Jagdverband erhältlich. Sie können im Rahmen von Umweltbildungseinsätzen als kleines Geschenk verteilt werden. Bald wird auch „Hermis wildes Malbuch“ erscheinen. Es ist in Zusammenarbeit mit Jagd Österreich entstanden.
Im SJV haben wir seit Jänner Herrn Peter Preindl als Direktions Assistent angestellt, um unseren Geschäftsführer ein wenig zu entlasten. Ich wünsche ihm viel Freude und Einsatz bei seinem neuen Aufgabenbereich.
Nach einer musikalischen Einlage der Jagdhornbläser Amperspitzwurde nun der italienische Stellvertreter des Bezirkes Oberpustertal Herr Sandro COVIan das Rednerpult gebeten: (Referat in Deutsch übersetzt)
Italienische Stellvertreter des Bezirkes Oberpustertal Herr Sandro COVI
Ich grüße alle anwesenden Ehrengäste, Jägerinnen und Jäger,
Wie Sie gehört haben, wurden die für die letzte Jagdsaison geplanten Abschusspläne mehr als zufriedenstellend umgesetzt, insbesondere was die Hirscharten betrifft.Leider müssen wir jedoch feststellen, dass die Situation bezüglich der Gämsenart derzeit nicht so rosig ist. Nach der Räude Epidemie in den Jahren 2008 bis 2010 wurde mit einer langsamen und stetigen Erholung der Population dieser Art gerechnet. Leider ist dies nicht der Fall, und wenn wir uns die Statistiken der letzten zehn Jahre ansehen, zeigt sich im Vergleich zu 2012, dass die Zahl der bestätigten Gämsen und damit auch die Zahl der durchgeführten Abschüsse auf Provinzebene um über tausend Tiere zurückgegangen ist. Warum dieser bemerkenswerte Rückgang des Bestandes? Die Ursachen sind vielfältig und wurden im Rahmen der Tagung, die am 25. Januar an der Forstschule Latemar stattfand, untersucht und bewertet. In einigen Gegenden unserer Provinz gibt es noch immer die Räude, wenn auch in begrenztem Ausmaß, aber vor allem nicht zu unterschätzen ist die anhaltende Störung durch Wanderer, Tourengeher, Gleitschirmflieger…. ugl. zu allen Jahreszeiten von der Morgendämmerung bis spät in den Abendstunden. Nicht zuletzt die Zunahme der Hirschpopulation. Diese anhaltende Störung hat dazu geführt, dass sich die Gämsenpopulationen in immer kleinere Reviere zurückgezogen haben, was den genetischen Austausch zwischen ihnen verhindert und zu einer Schwächung der Tiere geführt hat, die dann häufig Krankheiten oder strengen Wintern zum Opfer fallen.
Zwar sorgt auch die Jagd für Unruhe, allerdings nicht zu jeder Jahreszeit. Die Lösung, wenn es eine gibt, ist nicht einfach, aber als Jäger können wir versuchen, die Situationen zu verbessern, indem weniger und gezieltere Abschüsse vorgenommen werden, insbesondere im Hinblick auf Altersklassen und das Verhältnis zwischen den Geschlechtern.
Ich möchte auch daran erinnern, welche großartige, oft ignorierte und unterschätzte tägliche Arbeit der Südtiroler Jagdverband Jägerverband leistet, um verschiedene Probleme zu lösen. Diese reichen von der Beziehung zum Wildlife Management Office über den Bauernverband bis hin zu gesetzlichen und privaten Reservaten.
Der Südtiroler Jagdverband organisiert zudem auch Seminare und Aktivitäten, um der jüngeren Generationen unsere Jagdaktivität bekannter zu machen und zu fördern.
Abschließend möchte ich das ständige Engagement des italienischen Jagdverbandes erwähnen, der unsere Leidenschaft gegen ständige Angriffe einiger politischer Kräfte und zahlreicher Verbände verteidigt, die sich unserer Leidenschaft widersetzen.
Mit einem kräftigen Weidmannsheil beendete der italienische Stellvertreter des Bezirkes Oberpustertal Herr Sandro COVI sein Referat
Der Bürgermeister von Welsberg Herr Dominik Oberstaller überbrachte auch einige Grußworte seiner Gemeinde und wies auf die Wichtigkeit der Jagd hin.
Bürgermeister von Welsberg Herr Dominik Oberstaller
Die Jagd, eine der ältesten Formen der menschlichen Nutzung natürlicher Ressourcen, beeinflusst Tier- und Pflanzenarten sowie Ökosysteme und birgt mitunter Konfliktpotenzial mit anderen Naturnutzern (z.B, der Forstwirtschaft, der Landwirtschaft, der Fischerei). In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage der Nachhaltigkeit der Jagd. Zu stark vereinfachte Herangehensweisen sind dabei oftmals einer objektiven Betrachtung und Konfliktregelung hinderlich. Die Schaffung einer gemeinsamen Verständigungsbasis ist für die Kommunikation von tragender Bedeutung. Es stellt sich daher die Frage, welche Aspekte jedenfalls behandelt werden müssen, um eine umfassende, sachliche und lösungsorientierte Diskussion zum Thema Jagd zu ermöglichen. In verschiedenen anderen Landnutzungssektoren wurden bereits Grundlagen für eine nachhaltige Nutzung entwickelt.
Die Integration von Jägern in die Gesellschaft ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass das jagdliche Tun breite Akzeptanz und Verständnis findet. Das Verhältnis zwischen Jägern und der Gesamtgesellschaft ist in jagdpolitischer Hinsicht für die zukünftigen Rahmenbedingungen, unter denen die Jagd stattfindet, von wesentlicher Bedeutung, so der Bürgermeister. Darum ist ein gesellschaftliches Engagement der Jäger und regelmäßiger kommunikativer Austausch mit der nicht jagenden Bevölkerung von großer Bedeutung. Die Häufigkeit, Intensität und Qualität der sozialen Kontakte und des Gedanken- und Meinungsaustausches mit der nicht jagenden Bevölkerung beeinflussen maßgeblich das Meinungsbild, das Jäger und Nichtjäger voneinander haben. Wechselseitige Vorurteile können am ehesten durch regelmäßige Kommunikation abgebaut werden so der Bürgermeister.
Zum Schluss noch ein besonderer Dank an den Südtiroler Jagdverband für den unermüdlicher Einsatz, ein besonderer Dank an die Südtiroler Jäger und Jägerinnen die vorbildlich die Reviere pflegen und hegen, ein Dank an die Forstbehörde die auch mit den Jägern immer gut zusammenarbeiten, ein Dank an die Jagdhornbläser die immer und ehrenamtlich für die musikalische Unterhaltung sorgen und zum Schluss wünsche ich allen ‚Anwesenden eine gute Unterhaltung ein erfolgreiches Jagdjahr 2024 und wünsche euch ein Weidmannsheil so die Schlussworte vom Bürgermeister
Frau Dr. Waltraud Deeg, stellvertretend für den neu gewählten Landesrat Dr. Luis Walcher
Landesabgeordnete Dr. Waltraud Deeg
Nach einer kurzen Begrüßung bedankte sich Frau Deeg für die Einladung zur Hegeschau
Ihre Ausführungen: Eine Hegeschau ist für mich immer etwas Besonderes, darum ist es für mich eine Ehre hier einige Worte sagen zu dürfen.
Für mich ist das Fachwissen und der Einsatz der Jäger und Jägerinnen bewundernswert. Sie widmen sich mit Leidenschaft und Hingabe ihrem Handwerk, um das Gleichgewicht in der Natur zu erhalten. Ihre Kenntnisse über die heimische Tierwelt und ihre Fähigkeiten im Umgang mit Waffen und Fallen sind beeindruckend. Doch ihr Einsatz geht weit über das reine Jagen hinaus. Sie sind auch verantwortlich für den Schutz von Wildtieren und Lebensräumen, sowie für die Förderung der Artenvielfalt. Ihre Arbeit ist von großer Bedeutung für den Erhalt unserer Natur und verdient höchste Anerkennung.
Nun darf ich auch einen wichtigen Punkt auf politischer Ebene ansprechen. Zur Zeit sind wir auf einen guten Weg die autonomen Zuständigkeiten der Jagd wieder herzustellen. Diese Zuständigkeiten betreffen das Südtiroler Jagdwesen. Unserer Parlamentarier sind sehr bemüht das vorbildliche Jagdwesen und die Eigenständigkeit in Sache Jagdausübung wieder herzustellen.
“Ein sehr wichtiges Thema ist auch die Jugendarbeit in der Jagd. Die Förderung und Einbindung junger Menschen in die Jagd sind von großer Bedeutung, um das Wissen und die Leidenschaft für die Natur und den Umweltschutz weiterzugeben. Durch gezielte Maßnahmen, wie zum Beispiel Jugendjagdlehrgänge, können junge Jägerinnen und Jäger in die Grundlagen der Jagd eingeführt werden. Dabei lernen sie nicht nur den verantwortungsvollen Umgang mit Waffen und die Jagdethik, sondern auch den respektvollen Umgang mit der Tier- und Pflanzenwelt. Die Jugendarbeit in der Jagd trägt somit maßgeblich zur Nachwuchsförderung und zur Erhaltung der jagdlichen Traditionen bei.”
Auch Herr Dr. Günther Pörnbacher, stellvertretend für den Abteilungsdirektor der Forst Herrn Dr. Günther Unterthiner wurde auf das Rednerpult gebeten.
Dr. Günther Pörnbacher
Ein Kompliment an die Jägerschaft von Welsberg für die gelungene Veranstaltung und zugleich ein gr0ßes Kompliment den Jäger und Jägerinnen vom Bezirk Oberpustertal für die Abschusserfüllung. Es ist der wichtig, dass wir den Wald auch durch Schälschäden schützen. Es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um Schälschäden durch Wildtiere zu vermeiden. Dies betrifft nicht nur den Schutz der Wälder, sondern auch die Interessen der Waldbesitzer und Bauern. Durch eine gezielte Bejagung können potenzielle Schäden reduziert werden. Zudem ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren notwendig, um nachhaltige Lösungen zu finden. Durch eine effektive Wildtiermanagementstrategie kann der Schutz der natürlichen Ressourcen gewährleistet werden und gleichzeitig die Interessen der betroffenen Parteien berücksichtigt werden. In diesem Sinne sollten Jäger, Waldbesitzer und Bauern gemeinsam daran arbeiten, Schälschäden durch Wild zu minimieren so der Abschluss von Dr. Günther Pörnbacher.
Der Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverbandes Herrn Dr. Benedikt Terzer und sein Referat:
Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverbandes Herrn Dr. Benedikt Terzer
Verehrte Gäste, geschätzter Bezirksjägermeister, liebe Revierleiter, Jägerinnen und Jäger, Euch allen ein herzliches Grüß Gott und Weidmannsheil!
Wir haben seit einigen Wochen einen neuen Landesrat, Luis Walcher. Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit. Es ist wichtig, dass Politik, Verwaltung und Verband Hand in Hand gehen und es ist wichtig, dass die Jagd als eines der vielen Ehrenämter im Land die Wertschätzung bekommt, die sie verdient.
Auf den neuen Landesrat wartet viel Arbeit. Wir sind bereit, wie bisher kräftig mitanzupacken. Mit uns Jägern wird es sicher nicht langweilig. Ich wünsche dem Landesrat jedenfalls viel Erfolgfür dieses schöne Ressort. Erfolg ist ein Motor im Leben, im Beruf, im Sport, in der Gesellschaft. Der Motor der Jagd, das sind wir Jäger. Und dieser Motor hat im vergangenen Jagdjahr sehr viel und sehr zuverlässig gearbeitet.
Das Ergebnis bei der Abschussplanerfüllung 2023 war sensationell. Die Abschusspläne beim Rotwild wurden landesweit insgesamt zu 98% erfüllt, beim Kahlwild sogar zu 99,9%.
In den zwei rotwildreichsten Bezirken wurde sogar mehr als 100% des genehmigten Kahlwildes erlegt: Im Vinschgau 104% und in Meran 101%. Ich danke allen Jägerinnen und Jägern für ihren Einsatz, der einmal mehr beweist, dass die Jägerschaft ihrem öffentlichen Auftrag gewissenhaft nachkommt. Ich danke auch unseren Partnern, dem Bauernbund, der Abteilung Forstdienst und der Landwirtschaft für die gute Zusammenarbeit Ich denke, wir sind damit auf einem guten Weg, der dem Wild und dem Wald zugutekommen wird. Eine Wildart, der wir als Jäger großes Augenmerk schenken sollten, ist das Gamswild.
Dem Gamswild wird in Zukunft der Klimawandel arg zusetzen und wir müssen alles tun, um die Bestände gesund zu erhalten. Deshalb haben wir im vergangenen Mai und im Juni Vortragsabende mit dem Wildbiologen Hubert Zeiler organisiert. Für einen gesunden Gamsbestand ist es enorm wichtig, dass genügend alte Gams im Bestand stehen.Dazu muss die Mittelklasse unbedingt geschont werden. „Schaut auf Eure Gams!“ hat uns Zeiler bei seinem Vortrag ans Herz gelegt. Wir Jäger schauen nicht nur auf Hirsch und Gams, sondernauf alle Tierarten und auf die Natur als Ganzes.
Als Jäger sind wir in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich aktiv, die Liste der Tätigkeiten im öffentlichen Interesse ist groß: Erfüllung der Abschusspläne auf Schalenwild
Wer würde diese Aufgabe übernehmen, wenn es die Jäger nicht gäbe?
Wenn es die Jäger nicht gäbe, dann müsste das Land wahnsinnig viel Geld in die Hand nehmen, um Leute anzustellen, die diese Aufgabe übernehmen. In Österreich würde das einer Berechnung von Prof. Reimoser zufolge 1 Mrd. Euro pro Jahr kosten.
Mit dem Erlegen von Wild ist es aber bei weiterem nicht getan.
Als Jägerschaft fühlen wir uns dem Wild und dem Wildlebensraum verpflichtet.
Wir setzen verschiedene Akzente:
Besondere Aufmerksamkeit widmet die Jägerschaft der Pflege und dem Erhalt der Lebensräume. Wie jedes Jahr haben auch im Jahr 2023 wieder viele Reviere Lebensraumverbesserungen für Raufußhühner durchgeführt. In Zahlen waren es 15 Reviere, die über den Landschaftsfonds gefördert wurden, darunter das Revier Kurtatsch. Sie haben insgesamt rund 2.400 Arbeitsstunden geleistet haben, Hinzu kommen aber noch viele Eigeninitiativen von Revieren, die komplett selbständig umgesetzt wurden und die wir nicht genau beziffern können. Dieser ehrenamtliche Einsatz für die alpinen Lebensräume kommt nicht nur den Hühnervögeln zugute, sondern auch vielen anderen Tieren.
Sensibilisierung der Bevölkerung für das Wild und dessen Bedürfnisse.
Mittlerweile sind Menschen zu jeder Tages- und Nachtzeit im Wildlebensraum unterwegs, das Wild hat keine Ruhe mehr. Wir versuchen daher besonders in den sensiblen Zeiten, etwa im Winter oder zur Setz- und Aufzuchtzeit die Menschen für ein rücksichtsvolles Verhalten zu sensibilisieren. Unsere Schilderkampagne unter dem Motto „Hier wohnen wir“ (in Zusammenarbeit mit dem SBB, AVS und dem Land) ist eine Aktion von vielen.
Die Südtiroler Jägerschaft ist auch im Tierschutz sehr aktiv: Im Jahr 2023 wurden in Südtirol 1.800 Rehkitze aus den Mähwiesen gerettet. Es sind dafür mehr als 8.000 ehrenamtliche Handarbeitsstunden geleistet worden, über 800 Jäger, Jagdaufseher und Bauern waren im Einsatz. Wie beeindrucken die Zahl von 1.800 geretteten Kitzen ist, zeigt ein Vergleich: In Südtirol haben wir mehr Kitze gerettet, als Nordtirol und das Trentino zusammen.
Zum Tierschutz gehören auch die Wildwarnreflektoren: Die Jägerschaft hat in Zusammenarbeit mit dem Straßendienst mehrere 10.000 Reflektoren installiert, um Straßenabschnitte sicherer zu machen.
Passieren Wildunfälle, ist die Jägerschaft auch wiederum zur Stelle. Jeder Wildunfall wird in unserer digitalen Datenbank mit Verortung erfasst. Wir können damit der Landesverwaltung punktgenau mitteilen, wo in Südtirol Wildunfälle passieren. Diese Daten leisten somit einen wertvollen Beitrag, damit das Land gezielt Präventionsmaßnahmen zur Verhütung von Wildunfällen umsetzen kann.
Die Jägerschaft leistet eine Vielzahl an wertvollen Tätigkeiten. Schade ist nur, dass vieles dessen, was wir leisten, der Allgemeinheit nicht bewusst ist.
Wir müssen daher noch mehr und noch besser kommunizieren. Wir müssen die PS auf die Piste bringen.
Wir als Südtiroler Jagdverband, indem wir z.B. seit einigen Monaten einen professionell geführten Instagram Auftritt pflegen und damit tausende vor allem jüngere Leute erreichen. Und gleichzeitig hat jeder Jäger, jedes Revier die Möglichkeit, Akzente zu setzen. Ein besonderes Lob an das Jagdrevier Welsberg und die Jagdaufseher, die über 200 Schülerinnen und Schüler zum Thema Wild und Natur informiert haben. Der Jagdverband unterstützt die Reviere mit dem „Jagerrucksock“, dem „Wilden Memory“ und in kürze mit einem Kindermalbuch mit Wildtieren, das mit der Unterstützung der Stiftung Sparkasse entstehen wird.
Liebe Jägerinnen und Jäger, ein neues Jagdjahr steht vor der Tür und ein neues Jahr ist immer auch mit Erwartungen und Wünschen verbunden. Was wünschen wir uns? Was wünsche ich mir? Ich wünsche mir, dass die Gesellschaft, die Politik und die Verwaltung anerkennt, was sie an uns hat, dass wir viele wichtige Aufgaben übernehmen für das Wild, für die Natur, für die Kultur in Südtirol. Ich wünsche mir, dass zu strittigen Themen jene Menschen gehört werden, die Erfahrung haben, die wissen, wie es geht und nicht Ideologen und Fanatiker. Ich wünsche mir, dass sich die Jägerinnen und Jäger bewusst sind, dass wir mit der Befugnis zu Jagen auch eine große Verantwortung auf uns nehmen und dass wir immer nach den Gesetzen der Weidgerechtigkeit zu handeln haben. Jemand hat einmal gesagt: Wünschen kann man sich viel, aber man muss auch dafür arbeiten, dass diese Wünsche in Erfüllung gehen können.
In diesem Sinne versichere ich Euch, dass ich auch dieses Jahr wieder gemeinsam mit allen Bezirksjägermeistern, mit dem Landesjägermeister und dem ganzen Team im Jagdverband wieder voll im Einsatz stehen werde, damit diese Wünsche in Erfüllung gehen.
Ich danke Euch für Eure Unterstützung und ein kräftiges Weidmannsheil!
Einlage Jagdhornbläser Amperspitz
Der Bezirksjägermeister zum Abschluss: Ich bedanke mich abschließend bei unseren Revierleitern und der Revierleiterin, den Jagdaufsehern, Gamspirschführern, Hundeführer, Jagdhornbläser von Taisten und Antholz und nicht zuletzt bei allen Jägerinnen und Jägern für ihren unermüdlichen Einsatz für ein gutes Miteinander in den Revieren, zwischen den Interessensgruppen und natürlich für unser Wild.
Ein herzliches Dankeschön ergeht an unsere Sponsoren: der Raiffeisenkasse Welsberg Gsies Taisten, der Firma Harpf und der Metzgerei Alpsmeat. Danken möchten ich allen die bei der Organisation der Hegeschau behilfich waren und für diese gelungene Veranstaltung mitgewirkt haben.
Unter dem Motto „In der Kürze liegt die Würze“ schließe ich den festlichen Akt der Hegeschau 2024 ab und lade alle Ehrengäste um 12.00 h zum Mittagessen ins naheliegende Festzelt ein. Der Hegeschau wünsche ich nun einen weiteren guten Verlauf – genießen Sie noch ein paar schöne Stunden bei uns, unterhalten sie sich gut und kommen sie gesund nach Hause.
FOTOVIDEO
Berichte, MP3 Aufnahmen und Fotos: WP Südtiroler Jagdportal
Die Teilnahme von Kindern an Hegeschauen ist ein Thema, das seit einiger Zeit kontrovers diskutiert wird. Hegeschauen sind Veranstaltungen, bei denen Wildtiere ausgestellt und präsentiert werden, um die Jagd und den Naturschutz zu fördern. Es gibt Befürworter, die der Meinung sind, dass diese Veranstaltungen eine wichtige Bildungs- und Erziehungsmöglichkeit für Kinder sind. Auf der anderen Seite gibt es auch Kritiker, die argumentieren, dass Hegeschauen nicht angemessen für Kinder sind und sie negativ beeinflussen könnten. In diesem Bericht werden wir die Vor- und Nachteile der Teilnahme von Kindern an Hegeschauen beleuchten.
Ein Hauptargument der Befürworter ist, dass Kinder durch Hegeschauen die Möglichkeit haben, die Natur und die Tierwelt aus nächster Nähe zu erleben. Sie können verschiedene Wildtiere sehen, ihre Merkmale und Verhaltensweisen kennenlernen und dadurch ein besseres Verständnis für die Natur entwickeln. Dieses Wissen kann dazu beitragen, dass Kinder später in ihrem Leben einen respektvollen Umgang mit der Umwelt und den Tieren pflegen.
Wald- und Wildpädagogik in der Natur
Zusätzlich dazu können Hegeschauen auch dazu beitragen, das Interesse der Kinder an Natur und Umwelt zu wecken. Durch die Begegnung mit Wildtieren können sie eine Leidenschaft für die Natur entwickeln und möglicherweise sogar ein Interesse an Berufen im Bereich Naturschutz und Umwelt bekommen. Hegeschauen können somit als eine Art „Naturunterricht im Freien“ betrachtet werden, der den Kindern einen praktischen Zugang zur Tierwelt ermöglicht.
Auf der anderen Seite gibt es jedoch auch Bedenken bezüglich der Teilnahme von Kindern an Hegeschauen. Ein häufig genannter Kritikpunkt ist, dass diese Veranstaltungen das Töten von Tieren normalisieren könnten. Hegeschauen sind eng mit der Jagd verbunden, bei der Wildtiere erlegt werden. Wenn Kinder diese Veranstaltungen besuchen, könnten sie den Eindruck gewinnen, dass das Töten von Tieren akzeptabel ist. Dies könnte dazu führen, dass Kinder ein falsches Verständnis von Naturschutz entwickeln und den Wert des Lebens von Tieren nicht ausreichend schätzen.
Darüber hinaus könnten Hegeschauen auch traumatisierend für Kinder sein. Die Ausstellung von tausende von erlegten Wildtieren könnte bei sensiblen Kindern negative Emotionen wie Angst oder Ekel hervorrufen. Dies könnte zu einer Abneigung gegenüber Tieren oder sogar zu einer generellen Ablehnung von Naturschutzaktivitäten führen.
Um diese Bedenken zu berücksichtigen und die positiven Aspekte zu nutzen, ist es wichtig, dass Hegeschauen auch kindgerecht gestaltet werden. Dies bedeutet, dass die Veranstaltungen pädagogisch wertvoll sein sollten und den Kindern ein umfassendes Verständnis für Tier- und Naturschutz vermitteln sollten. Es ist auch wichtig, dass die Ausstellung von erlegten Tieren sensibel und respektvoll erfolgt, um traumatische Erfahrungen bei den Kindern zu vermeiden. Bei dieser Veranstaltung sollten auch Kinder mit dessen Lehrpersonen mit einbezogen werden, es sollte eine pädagogische Präsentation mit Quizfragen und mit einigen Preisen eingerichtet werden, vielleicht eine Spielecke wo sich die Kinder über Wildtiere und Jagdausübung informieren können.
Ein so ähnliches Beispiel gab es im Jahre 2012 bei der Hegeschau in Schlanders, wo auch Kinder vom Kindergarten Latsch die Hegeschau mitgestalten durften, siehe die Foto Video Präsentation
Kinderjagdpädagogik für Kinder bei Hegeschauen
In den letzten Jahren hat sich jedoch ein neuer Ansatz entwickelt, um das Interesse und das Verständnis für die Jagd bei jungen Menschen zu wecken – die Jagdpädagogik bei Hegeschauen.
Hegeschauen sind Veranstaltungen, bei denen Jäger ihre erlegten Tiere präsentieren und über die Bedeutung der Jagd, die Rolle des Jägers und den Naturschutz sprechen. Diese Schauen bieten eine einzigartige Möglichkeit für Kinder, die Welt der Jagd hautnah zu erleben und dabei wichtige Lektionen über die Natur und den Umgang mit Tieren zu lernen.
Die Jagdpädagogik bei Hegeschauen zielt darauf ab, das Verantwortungsbewusstsein der Kinder gegenüber der Natur zu stärken und ihr Interesse für die Umwelt und den Naturschutz zu wecken. Durch den direkten Kontakt mit den Tieren und den Jägern können die Kinder ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge in der Natur entwickeln und lernen, wie wichtig es ist, die Tierpopulationen zu kontrollieren, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten.
Wald- und Wildpädagogik
Während der Hegeschauen haben die Kinder die Möglichkeit, die erlegten Tiere aus nächster Nähe zu betrachten und mehr über ihre Lebensweise, ihre Rolle im Ökosystem und die Gründe für ihre Jagd zu erfahren. Die Jäger erklären den Kindern auch die ethischen Grundsätze der Jagd, wie zum Beispiel die Verpflichtung, nur das zu töten, was zum Erhalt der Natur notwendig ist.
Die Jagdpädagogik bei Hegeschauen fördert auch das Verständnis für die nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen. Die Kinder lernen, dass die Jagd nicht nur dem eigenen Vergnügen dient, sondern auch dazu beiträgt, die Tierpopulationen in einem gesunden Zustand zu halten und Schäden an landwirtschaftlichen Flächen zu verhindern. Sie lernen auch, dass die Jagd eine kontrollierte und regulierte Aktivität ist, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert.
Die damalige Südtiroler Arbeitsgruppe besuchte Schulen und Veranstaltungen in ganz Südtirol mit der “Schlauen Waldkiste”
Darüber hinaus können Kinder bei Hegeschauen auch die verschiedenen Jagdtechniken und Ausrüstungen kennenlernen. Sie können beispielsweise die verschiedenen Arten von Gewehren, Fallen und Ködern sehen und verstehen, wie sie bei der Jagd eingesetzt werden. Dieses Wissen ermöglicht es den Kindern, die Komplexität der Jagd besser zu verstehen und die Entscheidungen der Jäger zu respektieren. Die Jagdpädagogik bei Hegeschauen bietet den Kindern auch die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen und mit den Jägern in einen Dialog zu treten. Dies fördert den Austausch von Wissen und Erfahrungen und ermöglicht den Kindern, ihre eigenen Gedanken und Meinungen zur Jagd zu entwickeln.
Insgesamt trägt die Jagdpädagogik bei Hegeschauen dazu bei, das Bewusstsein der Kinder für die Natur und den Naturschutz zu schärfen. Sie lernen, dass die Jagd nicht nur eine Freizeitaktivität ist, sondern auch eine wichtige Rolle im Schutz der Umwelt spielt. Durch den direkten Kontakt mit den Tieren und den Jägern entwickeln die Kinder Empathie und Respekt für die Natur und lernen, wie sie selbst einen Beitrag zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts leisten können.
Die Jagdpädagogik bei Hegeschauen ist ein wertvolles Instrument, um das Interesse und das Verständnis für die Jagd bei jungen Menschen zu wecken. Sie schafft eine einzigartige Möglichkeit für Kinder, die Natur und die Bedeutung des Naturschutzes hautnah zu erleben und dabei wichtige Lektionen über Verantwortung, Nachhaltigkeit und den Umgang mit Tieren zu lernen.
Zitat: Insgesamt lässt sich sagen, dass die Teilnahme von Kindern an Hegeschauen sowohl Vor- als auch Nachteile hat. Es ist wichtig, dass die Veranstaltungen angemessen und auch kindergerecht gestaltet werden, um die positiven Aspekte zu betonen und die negativen Auswirkungen zu minimieren. Kinder aus „Jägerfamilien“ sind mit der ganzen Materie schon mehr involviert, Kinder aus der Stadt oder sogar von Jagdgegnern haben zur Jagd keinen Bezug und bewerten die Jagd als mörderische Aktivität. Leider musste ich feststellen, dass sogar sehr viele Oberschüler nicht den Unterschied zwischen Reh und Hirsch kennen, geschweige eine Föhre von einer Fichte unterscheiden können, ja sogar viele Lehrpersonen von Oberschulen können nicht die wichtigsten Baumarten zuordnen, habe ich selbst erlebt.
Gerade die Hegeschauen können eine wertvolle Bildungs- und Erziehungsmöglichkeit für Kinder und Nichtjäer sein, wenn sie richtig durchgeführt werden. Es liegt in der Verantwortung der Organisatoren, sicherzustellen, dass die Veranstaltungen kindgerecht sind und den Kindern und Nichtjägern ein positives und respektvolles Verständnis für Natur und Tiere vermitteln.
Die Hegeschau bietet Jägern und anderen Interessierten die Möglichkeit, einen Überblick über die jagdlichen Aktivitäten und den Zustand des Wildbestands zu erhalten. Sie dient auch als Plattform für den Austausch von Erfahrungen und zur Diskussion von Themen rund um die Jagd und das Wildtiermanagement. Die Hegeschau trägt somit zur Förderung eines nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur und den Wildtieren bei.
Die Kultur der Jagd vermitteln – Aufruf an mehr Zusammenhalt, auch bei Bär und Wolf muss eine Lösung gefunden werden.
Am Wochenende fand zum ersten mal die Hegeschau in Ladinien statt. Das Organisationskommitee hat es nicht gescheut daraus ein Grossereignis zu veranstalten.. Den Anfang machten schon am Freitag die Schulklassen aus Gröden und Laien mit über 250 Schülern, die durch die Räumlichkeiten der ausgestellten Trophäen geführt- und am Ende der Besichtigungen mit einem Memory Spiel beschenkt wurden.
Die diesjährige Hegeschau des Bezirkes Brixen fand im Hotel Alpenroyal in Wolkenstein statt. Organisiert von den drei Revieren, Wolkenstein, St, Christina und St. Ulrich. Das Orqanisationskommitee: Bezirksjägermeister Rino Insam, Walter Crepaz, Ingrid Mussner, Ralph Riffesser, Kuno Moroder, Hansi Alton (Revierleiter St. Ulrich) , Wolfgang Mussner (Revierleiter von Wolkenstein), Hannes Prinoth vom Hotel Alpenroyal und Rainer Avesani, haben keine Kosten und Mühen gescheut das ganze Areal vom Hotel Alpenroyal in eine Festveranstaltung umzuwandeln. Die Jagdhornbläser „Peitlerkofel“ von St. Andrä-Aferns, die Tanzkapelle „die 3 Verschärften“ die Jagdhornbläser „Hühnerspiel von Lüsen, der Männerchor „Sasslong“ die Böhmische von St. Christina, die Kapelle „Jägerkrainer“ und die Böhmische „Pfeffersberger ‚Radlseeblech“ sorgten für die musikalische Unterhaltung.
Die erste Hegeschau in Ladinien – Den Anfang machten schon am Freitag, 14.04.2023 die Schulklassen aus Gröden und Laien mit über 250 Schülern, die durch die Räumlichkeiten der ausgestellten Trophäen geführt wurden.
Am Samstag,15.04. wurde die Veranstaltung mit einem Festumzug mit Musikkapelle, Festkutsche, Jagdhornbläser, Grödner Trachten eröffnet (SIEHE DIE VIDEO FOTOSHOW bei YOU TUBE ) .
Anschließend wurden alle Festgäste zum offiziellen Teil mit einem Rückblick auf das abgelaufene Jagdjahr 2022, eingeladen. Musikalisch umrahmt von der Jagdhornbläsergruppe „Peitlerkofel St. Andrä-Afers“
Walter Crepaz vom Organisationskommitee
Dr. Walter Crepaz vom Organisationskommitee begrüßte alle Anwesenden und dankte allen die bei dieser Hegeschau aktiv mitgeholfen haben. Ein besonderer Dank an den Hausherren Hannes Prinoth vom Hotel Alpenroyal der sein Haus für diese Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat. Ein besonderer Dank an die Raiffeisenkasse Gröden, dem Tourismusverband, der Sparkasse und der Sparkassenstiftung der Region für die Unterstützung, die es ermöglicht haben, das Buch „FLORA UND FAUNA DER DOLOMITEN“ von Karl Demetz und Josef Wanker mit über tausend Exemplaren kostenlos verteilen zu können.
Beziirksjägermeister Rino Insam
Der Bezirksjägermeister Rino Insam und auch Revierleiter von St. Christina begrüßte alle Fest- und Ehrengäste und danke zugleich den Organisatoren für die Unterstützung und aktives Mitwirken bei dieser Hegeschau. Der Bezirksjägermeister begann sein Referat mit den Worten: „Ich habe am Anfang darauf hingewiesen, dass heuer eine ganz besondere Hegeschau stattfindet. Einmal wegen der vielen wichtigen Gäste, die uns ihre Zeit gewidmet haben, dann aber auch, weil erstmals in der Geschichte unserer Jagd in unserem Tal in Gröden eine Hegeschau stattfindet. Ich danke den Revierleitern und allen Jägerinnen und Jägern Grödens, dass sie sich bereit erklärt haben, zusammen diese Veranstaltung hier in Wolkenstein zu organisieren. Ich danke vor allem Hannes Prinoth für die Räumlichkeit des Hotel Alpenroyal und dem Notar Walter Crepaz, denn sie haben mit Energie und ihrer Hilfe wesentlich dazu den Anstoß gegeben und einen wichtigen Beitrag geleistet.
Mein Gedanke ist der, dass eine gemeinsame Hegeschau sicher auch nützlich für eine eventuelle zukünftige Errichtung einer Wildabgabestelle mit Kühlzelle sein könnte. Die meisten Reviere unseres Landes besitzen eine solche und ich persönlich würde es auch sehr begrüßen, gemeinsam in diese Richtung zu gehen.
Festgäste bei der Hegeschau (klicken sie auf die Bilder um diese zu vergrössern)
Gröden ist ja ein besonderes Tal im Land Südtirol, nicht nur, weil wir zusammen mit dem Gadertal unsere eigene Sprache sprechen, sondern auch, weil es hier eine ganz besondere Entwicklung gegeben hat. Nirgendwo in Südtirol ist der Tourismus so entschlossen entwickelt worden wie hier in den Dolomiten, und jeder Besucher unserer Täler kann dies sofort erkennen.
Der Tourismus ist eine tragende Säule unserer Gemeinschaft. Aber neben dem Tourismus haben sich auch andere prägende Elemente unseres Tales gut erhalten und entwickelt. Ich zähle dazu das Kunsthandwerk, allgemein die Kultur, die Musik, das besondere Brauchtum und nicht zuletzt auch die Jagd, die ja zu den ältesten Tätigkeiten gehört.
Wir haben es als Jäger verstanden, unsere Tätigkeit den Gegebenheiten anzupassen. Natürlich gibt es dabei unterschiedliche Interessenslagen, und nicht immer haben alle die gleiche Meinung. Das ist in einer pluralistischen Gesellschaft nicht nur normal, sondern auch richtig. Denn am Ende muss man in einer demokratischen Gemeinschaft die Kompromisse schließen, die es nun einmal für den Bestand und die Entwicklung unserer Gesellschaft braucht. Deshalb danke ich vor allem den hier anwesenden politischen Vertretern unseres Landes, aber auch jenen, die in Verwaltungsämtern wesentliche Funktionen erfüllen für die Unterstützung, die Kompromissbereitschaft, für das Zusammenstehen in unserem Land.
Hier ist es wohl auch an der Stelle, dass ich die wichtigsten hier anwesenden Vertreter um ihre Grußbotschaft bitten darf.
Als Hausherrn darf ich als ersten den Bürgermeister von Wolkenstein Roland Demetz herbitten.
Roland Demetz – Bürgermeister von Wolkenstein-Gröden
Der Bürgermeister von Wolkenstein Roland Demetz bedankte sich für die Einladung und meinte:“ Ich bin seit vielen Jahren Bürgermeister, aber ich hatte noch nie die Ehre bei einer Hegeschau einige Grussworte an die Festgäste zu richten. Gröden hat nicht nur ein schönes Jagdgebiet sondern auch Tourismus mit Kultur. Gröden ist mit den drei Ortschaften und Revieren St. Christina, St. Ulrich und Wolkenstein und der legendären Grödner Gastfreundschaft ein echtes Urlaubsparadies. Gröden ist aber auch ein Ort voller Traditionen und Geschichte. Im Tal gibt es drei offizielle Sprachen: Ladinisch (eine alte romanische Sprache), Deutsch und Italienisch. Gröden hat ein schönes Jagdrevier mit einem guten Wildbestand, aber das Wild muss auch gepflegt werden, wie unsere Landschaft, so der Bürgermeister Demetz.
Besorgt ist der Bürgermeister über die Zunahme von Wolf und Bär, er meinte durch diese Wildart ist nicht nur unsere Almwirtschaft und unser Tourimus gefährdet sondern auch die Mitbürger haben Angst sich in der Natur zu bewegen. Jäger sind auch Soldaten der Natur, sie haben nicht nur die Aufgabe das Wild dem Ökosystem anzupassen, sondern auch das Wild zu beschützen und die Natur zu pflegen. Mit einem Weidmannsheil beendete der Bürgermeister seine Rede und wünschte den Festgästen noch weitere schöne Stunden bei der Hegeschau und im Grödnertal.
Senator Meinhard Durnwalder
Senator Meinhard Durwalder begrüßte auch alle Festgäste und Politiker und danke den Organisatoren für die gut organisierte Hegeschau im Bezirk Brixen.
Durnwalder sagte: “ Zurzeit haben wir es in Rom ein wenig leichter über die Jagd zu reden, den der Landwirtschaftsminister in Rom Francesco Lollobrigida ist auch selber Jäger und kennt unsere Probleme. Wir haben den Minister nach Südtirol eingeladen, um unsere Anliegen und Probleme mit ihm besprechen zu können, wir hoffen, dass der Minister unsere Einladung annimmt. Auf römischer Ebene haben wir nicht nur einige Freunde der Jagd, natürlich haben wir auch Jagdgegner die immer wieder versuchen die Jagd mit neuen Gesetzen zu verbieten oder einzuschränken. Immer wieder eingebrachten Gesetzesentwürfe bringen uns zu neuen Herausforderungen bezüglich Jagd. Leider schaffte es Albert Planker nicht mehr den Sprung nach Rom der sich immer für die Jagd in Rom stark gemacht- und immer wieder für das Südtiroler Jagdsystem gekämpft hat. Auch Bär und Wolf sind zurzeit ein heikles Thema in Rom welches stark diskutiert wird. Mittlerweise kommt mir vor, dass diese Wildarten mehr geschätzt werden wie ein Mensch. Senator Durnwalder wird sich auch in Zukunft für die Jagd in Südtirol einbringen und unser Jagdystem verteidigen, so seine Schussworte.
Musikalische Einlage der Jagdhornbläser Peitlerkofel St. Andrä-Afers
Der Landesrat Daniel Alfreider bedankt sich bei den Organisatoren für die Vorbildliche Veranstaltung. Ein Dank auch an Dr. Benedikt Terzer vom Südtiroler Jagdverband für die Unterstützung und dem Beitrag bei dieser Hegeschau im Bezirk Brixen, so der Landesrat Alfreider.
Landesrat Daniel Alfreider
Wir haben halt unterschiedliche Ressorts mit auch unterschiedlichen Meinungen, auch im Landtag haben wir manchmal unsere Schwierigkeiten, Themen objektiv und sachlich zu führen. Gerade jetzt beim Grossraubwild ist es trotz Zahlen und Fakten schwierig sachlich zu diskutieren und die Tierfreunde vom Gegenteil zu überzeugen. Es geht nur gemeinsam. Den Streit in den eigenen Reihen können wir uns nicht leisten. Dies möchte ich vor allem jenen ans Herz legen, die mit anderen Botschaften unterwegs sind“, ließ der Landesrat Daniel Alfreider die Jäger bei der Hegeschau wissen.
Auch als ich noch im Parlament war, wurden wir immer wieder Mundtot gemacht, auch Zahlen und Fakten durften nicht an die Öffentlichkeit gelangen, denn Jagd versteht nicht jeder, die Nichtjäger sind immerhin in der Mehrheit, man wollte oder konnte sie von der Wichtigkeit der Jagd nicht überzeugen. Jagd ist Tradition und Kultur, gerade bei dieser Hegeschau in Gröden versuchte man auch die Trachten zu präsentieren, eine Kultur und Tradition die Geschichte schreibt so der ladinische Landesrat. Weiteres müssen wir gemeinsam gegen das Großraubwild Wolf und Bär kämpfen und nicht unsere Kultur und Tradition (Almbewirtschaftung) in Frage stellen.
Italienische Vertretung: Sandro Covi
Als traditionelles Südtirol können wir das so nicht hinnehmen. Es gibt in Südtirol sehr viele Leute, die viel Kraft und Mühe in unsere Kultur und Tradition hineinstecken, um diese zu bewahren und zu pflegen. Auch in der Jagd können wir hart diskutieren aber nach aussen müssen wir gemeinsam auftreten, denn Jagd ist ein Teil unserer Kultur so die Schlussworte des Landesrates.
Der Vertreter der italienischen Sprache Sandro Covi referierte in italienischer Sprache und sprach über die Schwierigkeiten der Hirschjagd und den abstoßenden Bildern von erlegten Tieren in diversen Internetportalen.
Das Referat im mp3
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Landesjägermeister Günther Rabensteiner
Der Landesjägermeister Günther Rabensteiner sprach „klare Worte“ und sagte:“
Geschätzter BJM, lieber Rino, werte Revierleiter, lieber Wolfgang und Hansi, ich schließe mich den Grußworten meines Vorredners und Bezirksjägermeisters an, liebe Jagdaufseher, liebe Hundeführer, liebe Jagdhornbläser, liebe Jägerinnen und Jäger, Freunde der Jagd und Naturliebhaber, Euch allen ein herzliches Grüß Gott und Weidmannsheil! Un particolare saluto anche alle Autoritá italiane intervenute a questa rassegna die trofei.
Die Hegeschau ist ein Erntedank für das abgelaufene Jagdjahr. Die präsentierten Trophäen geben uns Auskunft über unsere Wildbestände. Doch nicht nur das. Sie erzählen uns auch eine Menge anderer Dinge. Dem Erleger rufen sie noch einmal sein Jagderlebnis ins Gedächtnis. Die Jagdkameraden erinnern sich an den geselligen Abend, als der Abschuss gebührend gefeiert wurde. Und an den schweren Kopf am Tag darauf. Und der Gamspirschführer mag zu Recht- auch ein wenig stolz sein, den Abschuss gut begleitet zu haben. Die ausgestellten Trophäen erzählen uns außerdem auch, ob das Wild gesund ist oder nicht, ob die Äsung knapp ist oder nicht und wie es um den Lebensraum des Wildes bestellt ist. Gerade hier kommt uns Jägern und Jägerinnen ein großer Auftrag zu. Jahr für Jahr unsere grösste Aufgabe: Die Erfüllung der Abschusspläne. In vielen Revieren ist die Schalenwildjagd mittlerweile zu einem Knochenjob geworden und nur dank der vielen engagierten Jägerinnen und Jägern sind wir imstande, die Abschusspläne bestmöglich zu erfüllen.
Wir Jäger finden uns in der Diskussion um Wald und Wild leider allzu oft zwischen Hammer und Amboss wieder. Auf der einen Seite drängt die Forstwirtschaft immer stärker auf höhere Abschusspläne, auf der anderen Seite feinden radikale Tierschützer die Jagd massiv an. Die einen werfen uns vor, wir würden zu WENIG schießen, die anderen werfen uns vor, DASS wir schießen. Dabei dürfen wir eines nicht vergessen: Die Basis des Südtiroler Jagdsystems. Und das ist der ehrenamtliche Einsatz der vielen freiwilligen Funktionäre, in erster Linie der Revierleiter und der Vorstandsmitglieder. Sie sind es, die vor Ort das Jagdgeschehen zusammenhalten. Sie motivieren die Jäger und Jägerinnen in ihrem Auftrag, das Wild zu regulieren.
Umso mehr ist es für mich unverständlich und nachvollziehbar, dass vor einigen Wochen 4 Revierleiter persönlich dafür belangt wurden, dass in ihrem Revier der Abschussplan auf Schalenwild nicht ausreichend erfüllt wurde. Dass der Revierleiter von der Forstbehörde für die ungenügende Abschussplanerfüllung in seinem Revier zur Verantwortung gezogen wird, DAS KANN ES nicht SEIN! Wir haben bis zuletzt versucht, die Beamten der Forstverwaltung und auch unseren Landesrat Schuler Arnold davon zu überzeugen, dass die Verhängung von Strafen das falsche Signal, der falsche Weg ist. Anstelle von Strafen brauchen wir Maßnahmen, die die Erfüllung der Abschusspläne erleichtern. Wir, der Südtiroler Jagdverband, stehen hinter den Revieren, die Strafen werden nun vor Gericht angefochten und wir werden dafür kämpfen, dass die Strafen aufgehoben werden.
Die Reviere sind über uns rechtsschutzversichert. Das heißt, dass die Anwaltskosten von der Versicherung des Südtiroler Jagdverbandes übernommen werden. Zudem haben wir als Jagdverband ein Gutachten bei einem der renommiertesten Experten im Bereich Forstwirtschaft, Prof. Dr. Dr. Sven Herzog in Auftrag gegeben. Auch diese Kosten übernehmen wir als Jagdverband, um die Reviere und die Südtiroler Jagd vor weiteren Angriffen zu schützen. Wir Südtiroler Jäger und Jägerinnen müssen in dieser schwierigen und neuartigen Situation mehr denn je zusammenhalten. Wenn wir uns gegeneinander ausspielen lassen, sind wir selbst schuld.
Als vor 9 Jahren Landesrat Arnold Schuler das Ressort „Land- und Forstwirtschaft“ und damit auch die Jagd übernommen hat, war es eines der ersten Dinge, die er anging, die Abschüsse auf den Domänenflächen neu zu regeln. Meiner Meinung nach hat er damals eine sehr weise und gute Regelung gefunden. Diese Regelung wurde nun leider gekippt, weil der jetzige Direktor der Agentur Landesdomäne die Haftung für die Abschüsse auf den Domänenflächen nicht mehr länger übernehmen will und das dazu notwendige Dekret nicht mehr unterschreiben will und somit entschieden hat, dass die Jägerinnen und Jäger, u.a. die benachteiligten Reviere, keine Abschüsse mehr bekommen sollen. Landesrat Schuler hat uns daraufhin im letzten Jahr bei den Hegeschauen und bei unserer Vollversammlung versprochen, dass hier eine Lösung gefunden wird. Das ist ihm leider bisher nicht geglückt. Doch ein Versprechen hat ja keine Fälligkeit und ich appelliere an dieser Stelle noch einmal an den Landesrat, zu seinem Wort zu stehen und die Sache so schnell wie möglich zu lösen.
Als ich das Amt des Landesjägermeisters übernommen habe, habe ich mir zum Ziel gesteckt, die Information und Kommunikation zu optimieren. Während der Pandemie haben wir unsere Mitglieder über regelmäßige Newsletter und Rundschreiben informiert. Als wir dann im letzten Jahr alle wieder etwas aufatmen durften, konnten wir endlich das nachholen, was ich mir schon lange vorgenommen hatte: Ein Treffen der Revierleiter und Vorstandsmitglieder in allen acht Bezirken des Landes. Diese Treffen waren in fast allen Bezirken sehr gut besucht und boten die Möglichkeit, sich gegenseitig auszutauschen. Gemeinsam mit unserem Team der Geschäftsstelle waren wir in allen 8 Bezirken vor Ort und haben bei dieser Gelegenheit auch den neuen Leitfaden für Revierleiter vorgestellt. In diesem Handbuch werden alle Aufgaben, Termine und gesetzlichen Grundlagen zusammengefasst, die bei der Verwaltung der Reviere im Auge zu haben sind.
Daneben wollen wir aber auch in die Zukunft investieren. Und die Zukunft, das sind die Kinder, die Jugend. Wir haben in den letzten Monaten den Grundstein dafür gelegt, die Jagd auch den Kindern näher zu bringen, in den Schulen, in den Kindergärten. Das Memory-Spiel des Südtiroler Jagdverbandes und der JAGERRUCKSOCK mit Lehrmaterial und Anleitungen für die Gestaltung von Unterrichtseinheiten sind zwei erste Schritte in diese Richtung.
Liebe Jägerinnen und Jäger, ein herausforderndes Jahr liegt hinter uns und ein herausforderndes Jahr steht uns wieder bevor. Sturmereignisse, Trockenheit, Waldbrände, Hitzewellen, Rotwilddichten, Schädlingsbefall, in unserer Natur passiert gerade etwas, das wir in dieser Form noch gar nicht kennen und auf das selbst die Experten auch noch keine sichere Antwort haben. Umso wichtiger ist die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner. Unser Dialog mit den Vertretern der Landwirtschaft und mit dem Südtiroler Bauernbund ist ausgesprochen gut und freundschaftlich. Und auch mit der Forstbehörde führen wir gute Gespräche, abgesehen von den bekannten Streitpunkten. Ein ehemaliger Landesforstdirektor hat vor Kurzem einmal gesagt: Südtirol ist ein zu kleines Land, als dass Forst und Jagd es sich leisten könnten, nicht am selben Strang zu ziehen. In diesem Sinne hoffe ich, dass uns dies auch jetzt, in schwierigen Zeiten, gelingen wird.
Liebe Jägerinnen und Jäger, wir alle wissen: Die Jagd ist ein anspruchsvolles Handwerk. Ich danke Euch für Euren unschätzbaren Einsatz, für Euren ideellen Aufwand, mit dem ihr ein sauberes, herzeigbares Weidwerk betreibt und für Eure Bereitschaft, den vielen Anforderungen, die an uns gestellt werden, gerecht zu werden. Der Hegeschau wünsche ich einen guten Verlauf, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön und ein großes Lob und Kompliment dem Organisationskomitee, allen voran Herrn Dr. Crepaz Walter für das wunderbare Rahmenprogramm mit den verschiedenen Vorträgen über Wolf, Jagdethik und Wildfleischgenuss. Verbringen sie noch ein paar nette Stunden im Rahmen der Jägerschaft.
Ein Rückblick über das abgelaufene Jagdjahr vom Bezirksjägermeister Rino Insam: Zu Beginn möchten wir unserer verstorbenen Jagdkameraden gedenken und bitte deshalb eine Gedenkminute abzuhalten, zu der wir uns bitte alle erheben wollen. Ich bitte somit die Jagdhornbläsergruppe „Peitlerkofel von St. Andrä/Afers“ unter der Leitung von Bacher Albin und Obmann Prader Hubert, das große „Halali“ zu spielen.
Trotz allem sieht man dass die Rehwildjagd viel Freude bereitet. Im Bezirk Brixen wurden 531 T-Böcke und 547 weibliches Rehwild erlegt.
In den Alpen ist der Winter einer der Hauptfaktoren für den Rehbestand. Auch der Einfluss von großen Beutegreifern ist nicht zu unterschätzen.
Beim Rehkitzanteil merkt man, dass das Verhältnis männlich zu weiblich ungünstig ist. Es wurden 27 Bockkitze und 185 Geißkitze erlegt. Ein Ausgleich zwischen Bock- und Geißkitzen wäre anzustreben.
Zum Gamswild: von den 436 Stücken wurden lediglich 365 Stücke erlegt. Viele Faktoren spielen eine Rolle weshalb der Abschussplan nicht erfüllt wurde.
Man sieht, dass die Klassenverteilung zulasten der Jahrlinge liegt. Geißen werden im Verhältnis weniger erlegt. Dies könnte eine Folge der Räude sein.
In manchen Revieren in unserem Bezirk hat der Tourismus stark zugenommen. Das beeinflusst auch die Sichtbarkeit des Gamswildes, weshalb oftmals eine Bejagung erst im Spätherbst möglich wird.
Die Räudewelle ist noch nicht abgebrochen, jedoch schreitet sie stetig voran. Bis jetzt sind in unsere Bezirk im Jahr 2023 16 Räudefälle zu verzeichnen. Ein Schwerpunkt liegt im Revier Pfunders.
Es gibt Reviere die sich bemühen die Altersklassen gemäß Hegerichtlinien einzuhalten, andere weniger. Umso wichtiger ist es daher, die Zählungen im Hegering 23 heuer durchzuführen.
Zum Rotwild: Die Abschussplanerfüllung im vergangenen Jagdjahr lag nur bei 69%. Das liegt unter anderem auch daran, dass der Abschussplan im Verhältnis wohl zu hoch angesetzt wurde. Im Bezri Brixen wurden 110 T-Hirsche und 224 weibliche Hirsche, also insgesamt 334 Rotwild erlegt.
Dass wir beim Rotwild derzeit einen Rückgang haben, liegt hauptsächlich daran dass in unserem Bezirk viele Alttiere und Schmaltiere zur Strecke gekommen sind.
Landesweit hat man heuer festgestellt, dass das Alter der erlegten Hirsche zunehmend ist. Man sieht dass fast gleich viel männliche als auch weiblich erlegt worden sind.
Die Zählungen des heurigen Jahres im Bezirk Brixen zeigen einen rückläufigen Trend.
Nach wie vor kommt der Niederwildjagd eine immer geringere Bedeutung zu. Dies ist sehr zu bedauern, zumal die Niederwildjagd für die Gemeinschaft innerhalb der Jägerschaft sehr wichtig ist.
Das Dekret zur Fuchsregulierung hat es uns ermöglicht die Jagdzeit zu verlängern und bereits ab dem 15. Juli auf Fuchsjagd zugehen. Es wurden 163 Füchse erlegt.
Die gewissenhafte Eintragung der Abschüsse in die digitale Datenbank bildet die Grundlage für das Dekret des Folgejahres.
Man merkt, dass der Klimawandel einen Einfluss auf die Hühnervögel hat. Sie ziehen sich immer höhere Lagen zurück. Im letzten Jahr wurden 49 Birkhähne und 11 Schneehühner erlegt.
Das Dekret für die Murmeltierentnahme ist in den Schadgebieten eine große Hilfe. Es bleibt zu hoffen, dass diese weiterhin genehmigt werden.
Wir Jäger und auch unsere Jagdaufseher werden immer öfter eingeladen in Schulen und Kindergärten über das Thema Wild &Wald zu sprechen. Der JAGERRUCKSOCK ist genau dafür ausgelegt und soll die Jägerschaft bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen. Der Rucksack ist mit Spielen, Bestimmungs- und Sachbüchern, Lehrmaterialien und Anleitungen für 15 Spiele zum Thema Wild und Wald gefüllt. Zusätzlich dazu gibt es noch eine Box die mit Bälgen, Fellen, Trophäen und Losungen gefüllt ist. Nicht nur Jagdaufseher, Jäger und Jägerinnen können den JAGERRUCKSOCK bei uns ausleihen, sondern auch Lehrpersonen oder andere Interessierte.
Wenn Sie den JAGERRUCKSOCK ausleihen wollen, oder sonst Fragen zum Thema Wildpädagogik haben, dann wenden Sie sich gerne an Nadia Kollmann.
Des weiteren haben wir ein tolles Spiel für Groß und Klein angefertigt, das wilde Memo. Das Spiel ist mit Fotos von 20 heimischen Wildtieren ausgestattet. Die Kinder die unsere Hegeschau besichtigt haben, haben ein solches Memo als Geschenk erhalten. Für interessierte kann es in der Geschäftsstelle des SJV erworben werden.
Wir haben in knapp einem Jahr über 1.000 Memos verkauft bzw. verschenkt!
Schlusswort von Rino Insam: Jetzt ist es wohl auch angebracht, unseren Jagdhornbläsern einen Dank auszusprechen. Ich danke Euch für Eure Darbietungen heute und nicht nur hier, bei dieser Gelegenheit, sondern ich möchte auch allen Jagdhornbläsern des Landes Anerkennung und Dank für eure Tätigkeit aussprechen.
Ich möchte noch einige Kernpunkte der Jagd nennen. Die Jagd ist uralt. Um sie zu erhalten, ist es wichtig, einige Dinge vor Augen zu halten. Die Jagd muss sich zunächst der Erhaltung der Wildtiere und der Lebensräume widmen. Das ist heute wichtiger als je zuvor. Wir haben schon in den letzten Jahrzehnten und Jahren mehrere Akzente in diese Richtung gesetzt.
Zum zweiten ist die Jagd auch ein Kulturgut. Die Kultur ist das Fundament unserer Gesellschaft, und die Jagdkultur ist eine Basis für unsere Jägerschaft. Deshalb freut es mich, wenn kulturelle Tätigkeiten gepflegt und gefördert werden. Hier darf ich auch mit einem gewissen Stolz auf die Leistungen verweisen, die gerade in den ladinischen Tälern erkennbar sind.
Zum dritten ist die Jagd der Tradition verpflichtet. Aber aufgepasst! Die Tradition muss in die Zukunft leuchten. Denn Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.
Wir wollen mit Eifer unseren Weg weitergehen und unser Wild erhalten, pfleglich nutzen, unsere Kultur fördern und unsere zukunftsfähigen Traditionen erhalten.
Allen Mitwirkenden Aufsehern, Jägerinnen und Jägern noch einen herzlichen Dank und auf eine gemeinsame gute Zusammenarbeit.
Ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit, ich wünsche für das kommende Jagdjahr den Jägerinnen und Jägern guten Anblick und den Nichtjägern unter uns viel Freude an der Vielfalt und insbesondere am Wild in unserem schönen Land. Schöne Anblicke fürs Heurige Jahr und Wmh!
Am Sonntagvormittag, 16.04. wurde unter reger Teilnahme und Mitgestaltung der Jägerschaft der Gottesdienst vom Pfarrer Prof. Markus Moling zelebriert. Viele Einheimische und Nichtjäger“ aus Nah und Fern, haben den Gottesdienst besucht. Der Männerschor „Sasslong“ aus Gröden und die Jagdhornbläsergruppe „Hühnerspiel“ von Lüsen umrahmten die Messfeier mit Musik und Gesang.
Anschließend Frühschoppen mit Brezen, Weißwürste und Bier, musikalisch umrahmt von der „Böhmischen St. Christina“, vom “Männerchores Sasslong” und von der “Jagdhornbläsergruppe Lüsen”
Jagdhornbläser “Hühnerspiel” Lüsen
Dass der Wolf nach seiner Ausrottung durch den Menschen in alte Lebensräume zurückkehrt, freut nicht nur Naturschützer. Doch es gibt auch immer mehr kritische Stimmen. Sie verlangen Obergrenzen und Abschussgenehmigungen für „Problemwölfe“. Doch gibt es die überhaupt? Oder haben eher wir Menschen Probleme mit Wölfen? Wie können wir wieder lernen, mit dem Wolf zu leben? Um diese und weitere Fragen geht es in diesem Dossier. Zu diesem Thema hielt Paolo Molinari gegen Mittag einen Vortrag
Anschließend spielten die JÄGERKRAINER MIT FARA und sorgten für Stimmung. (Foto: Antonia Bergmeister)
Weitere Vorträge von Prof. Markus Moling zum Thema: „Jagdethik im 21. Jh.“ und ein Vortrag von Dr. Christian Thuile zum Thema: „So gesund ist Wildfleisch!“
von links nach rechts: Prof Markus Moling, Paolo Molinari, Landesjägermeister Günther Rabensteiner, Direktor Südtiroler Jagdverband Dr. Benedikt Terzer, Dr, Christian Thuile, Alt Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder
Am Samstag, sorgten die 3 VERSCHÄRTEN für eine musikalische Unterhaltung
Musikalisch beendet wurde die Veranstaltung von der Böhmischen Kapelle “Pfeffersberger Radlseeblech”
Bericht und Fotos: WP Südtiroler Jagdportal Sämtliche Unterlagen wurden uns freundlicherweise vom Bezirksjägermeister Rino Insam und vom Landesjägermeister Günther Rabensteiner zur Verfügung gestellt: Graphik: Südtiroler Jagdverband
„Basis des Südtiroler Jagdsystems ist das Ehrenamt!“
Jagdbezirk Oberpustertal: Hegeschau in St. Martin Gsies
Die Jagdhornbläser Amperspitz aus Taisten
St. Martin Gsies: Die Jagdhornbläser Amperspitz aus Taisten eröffneten am Sonntag um 10 Uhr den offiziellen Teil der heurigen Hegeschau und Revierleiter Günther Bachmann vom Revier St. Martin begrüßte als Hausherr mit einem kräftigen Weidmannsheil die Gäste. Er bedankte sich beim Vorstand des Bezirkes für den Zuspruch, diese Hegeschau austragen zu können. Zum dritten Mal nach 2004 und 2012 organisierte das Revier St. Martin nun schon diese Veranstaltung. Der Revierleiter stellte zuerst kurz das Revier St. Martin Gsies vor, welches sich über 4.655 Hektar erstreckt und 1 Jägerin und 25 Jäger zählt. Er dankte allen freiwilligen Helfern, seinem Jagdvorstand, den Jagdmitgliedern und deren Partner und Partnerinnen, der Gemeindeverwaltung, der Freiwilligen Feuerwehr und dem Jagdaufseher für die Organisation sowie den Jagdhornbläsern Amperspitz für die musikalische Umrahmung des Festaktes. Er wünschte allen Besuchern ein paar gemütliche Stunden bei der Hegeschau und eine gute Unterhaltung. Anschließend bat er Bürgermeister Paul Schwingshackl auf die Bühne. Dieser bedankte sich für die Einladung und stellte den Versammelten kurz das Gemeindegebiet vor, das u. a. über ein eigenes Elektrowerk verfügt und damit 40% der Stromkosten einspart. Schwingshackl wünschte der Hegeschau ebenso einen guten Verlauf und freute sich über die rege Tätigkeit der Jägerschaft in seinem Gemeindegebiet.
Bezirks- und Landesjägermeister Günther Rabensteiner
Daraufhin übernahm Bezirksjägermeister Günther Rabensteiner das Wort und begrüßte die zahlreichen Ehrengäste, darunter Senator Dr. Meinhard Durnwalder, Sandro Covi als Stellvertreter der italienischen Jäger im Bezirk Oberpustertal, Forstinspektor Dr. Günther Pörnbacher, den Obmann der Raiffeisenkasse Welsberg Gsies Taisten Andreas Sapelza, die beiden Bürgermeister Paul Schwingshackl aus Gsies und Dominik Oberstaller aus Welsberg-Taisten, sowie alle Revierleiter, Eigenjagdinhaber und Pächter, Jagdaufseher, Hundeführer, Jagdhornbläser und ganz besonders alle Jägerinnen und Jäger, sowie alle Jagdfreunde und Naturliebhaber.
Nach einer Gedenkminute für die verstorbenen Jagdmitglieder, währenddessen die Jagdhornbläser Amperspitz das große Halali bliesen, präsentierte der Bezirksjägermeister die Jagdstrecke 2022 für Rotwild, Rehwild, Gamswild, Niederwild, Hühnervögel und Murmeltiere. Während die Rotwildbestände im Steigen sind, verzeichnet man beim Rehwild im Verlauf der letzten 20 Jahre einen Rückgang von 25%. Der Gamsbestand erholt sich nur langsam, die Räudefälle nehmen wieder stark zu. Nachholbedarf gibt es zwar bei der Erfüllung des Abschussplanes beim Rotwild, aber insgesamt ist der Bezirksjägermeister mit der Abschussplanerfüllung des gesamten Schalenwildes, welches bei 86% im Bezirk liegt, recht zufrieden.
Sehr wichtig ist für Rabensteiner, der gleichzeitig auch Landesjägermeister ist, die Öffentlichkeitsarbeit: So wurden heuer 230 Schülerinnen und Schüler, sowie Kindergartenkinder durch die Hegeschau geführt. Jagdaufseher Michael Reier, der pensionierte Jagdaufseher Peter Burger, sowie Verbandsjagdaufseher Reinhard Pipperger erklärten den Jugendlichen die Jagd, die Wildtiere und das jagdliche Brauchtum. Dabei waren die von Peter Burger erstellten Dioramas, kleine mit Tierpräparaten nachgebaute Naturlandschaften, sehr hilfreich. Auch bei den Senioren war das Interesse für die Jagd sehr groß. 93 Senior/innen besuchten heuer die Oberpusterer Hegeschau und waren mit den Erklärungen und Ausführungen begeistert.
Sandro Covi überbrachte die Grußworte in italienischer Sprache, unterstrich die Bedeutung der Hegeschauen und verwies auf die Unterschriftenaktion der europäischen Jägervereinigung FACE, um die Jagd auf europäischer Ebene zu stärken und weiterhin zu garantieren.
Senator Dr. Meinhard Durnwalder bedankte sich nach seinen Grußworten beim Landesjägermeister und Geschäftsführer Dr. Benedikt Terzer für die sehr gute Arbeit und hob seinen Einsatz für den Südtiroler Jagdverband hervor. Weiters wies der Senator auf die neue Situation in Rom hin, nämlich dass der neue Landwirtschaftsminister auch selber Jäger ist und somit für Jagdthemen sehr zugänglich sei. Schon im Sommer sei ein Treffen bei einem gemeinsamen Jagdtag geplant, wobei ihm das Südtiroler Jagdsystem nahegebracht werden soll.
Dr. Günther Pörnbacher sprach über die Wichtigkeit der Erfüllung der Abschusspläne aus Sicht der Forstbehörde und erwähnte auch die Verhängung von Verwaltungsstrafen über Reviere im Westen des Landes, welche den Abschussplan nicht erfüllt haben. Angesichts der Borkenkäfer-Kalamität wird das Land in Zukunft noch mehr auf die Jäger angewiesen sein, um eine rasche Wiederbewaldung bewerkstelligen zu können.
Für den Landesjägermeister Günther Rabensteiner sind die Hegeschauen auch eine Art Erntedankfest, bei dem Auskunft über den Wildbestand gegeben wird, bei dem manch schönes Jagderlebnis in Erinnerung gerufen wird. Er betonte, dass die Basis des Südtiroler Jagdsystems die ehrenamtliche Tätigkeit der Revierleiter sei. Dass man dann heuer trotzdem 4 Revieren in den Bezirken Vinschgau und Meran hohe Strafen wegen Nichterfüllung des Abschussplanes zugestellt hatte, sei für ihn unverständlich. Trotz mehrerer Aussprachen und massiver Interventionen beim Landesrat und bei den zuständigen Behörden ist es nicht gelungen die Verantwortlichen zu überzeugen, von den Strafen abzusehen. Diese werden nun vor Gericht von den Revieren angefochten. Weiters bedauerte Rabensteiner, dass es ab heuer keine Domänenabschüsse mehr geben wird, da der zuständige Direktor die Verantwortung nicht mehr übernehmen will und somit das hierzu notwendige Dekret nicht mehr unterzeichnen wird. Der Landesjägermeister wünscht sich weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit den politischen Vertretern und dem zuständigen Landesrat, mit dem Amt für Jagd und Fischerei, der Forstverwaltung und dem Südtiroler Bauernbund. Weiters merkte er an, dass es auch höchst an der Zeit sei, die Freizeitnutzung unserer Wälder zu regeln, um dem Wild die nötige Ruhe zu garantieren, damit es so wenig Störung wie möglich erleiden muss. Der Bezirksjägermeister lobte noch die neue Sammlung von Unterrichtsmaterialien und Spielen für Kinder, welche vom Südtiroler Jagdverband zur Verfügung gestellt werden und bedankte sich bei der Biologin Dr. Nadia Kollmann für Ihren Einsatz und gute Arbeit zum Thema Wildpädagogik. Zum Schluss gratulierte er Revierleiter Günther Bachmann für die sehr gute Organisation der Hegeschau und wünschte allen Jägerinnen und Jägern für die bevorstehende Jagdsaison einen guten Anblick und ein kräftiges Weidmannsheil. Auch Hornmeister Alois Weber durfte sich noch freuen: Er ist seit 39 Jahren Mitglied der Jagdhornbläsergruppe Amperspitz und seit 38 Jahren deren Hornmeister: dafür dankte ihm Obmann Paul Peintner mit einer Ehrung. Abschließend wurde noch der jüngste Jagdhornbläser Südtirols Raphael Taschler vorgestellt und mit einem kräftigen Applaus aller Anwesenden belohnt.
Der Abschussplan des Bezirkes Oberpustertal.
Bezirksjägermeister Günther Rabensteiner teilte den Versammelten folgende Jagdstrecke 2022 mit: beim Rotwild wurden von 402 genehmigten Stücken 292 erlegt; davon 110 Hirsche und 182 Stück Kahlwild, was einer Abschusserfüllung von 73% entspricht. Beim Rehwild wurden von 869 zum Abschuss frei gegebenen Stücken 823 erlegt; davon 397 männliche und 426 weibliche; das sind 95% des Abschussplanes. Beim Gamswild wurden von 561 genehmigten 504 erlegt; davon 156 Gamsböcke, 136 Gamsgeißen und 180 Gamsjahrlinge.; also wurde der Abschussplan zu 90% erfüllt. Außerdem wurden 70 Feldhasen, 28 Schneehasen, 166 Füchse, 26 Waldschnepfen und 33 Rabenkrähen erlegt.
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