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Das Braunkehlchen ist Vogel des Jahres 2023

Bei der dritten öffentlichen Vogelwahl sind fünf Kandidaten ins Rennen um den Titel gegangen: Braunkehlchen, Feldsperling, Neuntöter, Teichhuhn und Trauerschnäpper. Mit komfortablem Abstand konnte das Braunkehlchen mit 58.609 Stimmen auf das Podest fliegen und übernimmt ab Januar 2023 das Amt als “Vogel des Jahres”. Bis dahin war der Wiedehopf (Vogel des Jahres 2022) der amtierende. Die Entscheidung ist eindeutig: Mit rund 43,5 Prozent der Stimmen hat sich das Braunkehlchen gegen den Feldsperling (18 Prozent), den Neuntöter (16,3 Prozent), den Trauerschnäpper (15,6 Prozent) und das Teichhuhn (8,5 Prozent) durchgesetzt. Diese hätten mit dem Braunkehlchen diesmal einer europaweit stark gefährdeten Vogelart die für sie so dringend nötige Aufmerksamkeit verschafft, teilten Nabu und LBV mit. Das Braunkehlchen leide unter der intensiven Landwirtschaft, denn es brauche artenreiche Wiesen und Blühstreifen. Braunkehlchen sind Brutvögel des extensiv genutzten Grünlands, vor allem mäßig feuchter Wiesen und Weiden. Auch Randstreifen fließender und stehender Gewässer, Quellmulden, Streuwiesen, Niedermoore, nicht gemähte oder einmahdige Bergwiesen, Brachland mit hoher Bodenvegetation sowie sehr junge Fichtenanpflanzungen in hochgrasiger Vegetation werden besiedelt. Die Vielfalt reduziert sich auf bestimmte Strukturmerkmale, unter denen höhere Sitzwarten, wie Hochstauden, Zaunpfähle, einzelne Büsche, niedrige Bäume und sogar Leitungen als Singwarten, Jagdansitz oder Anflugstellen zum Nest eine wichtige Rolle spielen. Die bestandsbildende, tiefer liegende Vegetation muss ausreichend Nestdeckung bieten und mit einem reichen Insektenangebot die Nahrungsverfügbarkeit gewährleisten.

Foto & © wildkamerazittauergebirge

Das Braunkehlchen ist 12 bis 14 Zentimeter groß und hat seinen Namen von seiner braun-orangen Brust und Kehle. Als Wiesenbrüter baut es sein Nest am Boden. Damit hat der Singvogel aus der Familie der Fliegenschnäpper schlechte Karten, wenn in der intensiven Landwirtschaft Wiesen häufig gemäht werden und Ackerflächen selten brach liegen. Ungemähte Blühstreifen könnten der Art helfen. Das Braunkehlchen wird in der Roten Liste als „stark gefährdet“ geführt.

Als Ruf des Braunkehlchens ist ein gimpelähnliches djü (djit oder djüt), häufig in Verbindung mit dem fast tonlosen, schnalzenden Warnruf zk zk oder tk tk zu hören. Sein Reviergesang setzt sich aus kurzen Strophen geräuschhaft und gepresst klingender Laute sowie aus flötenden Elementen zusammen, die in unregelmäßigen Wechseln wiederholt werden.

 

Das Braunkehlchen ist ein Zugvogel und wenn die Braunkehlchen im Herbst den Flug mit über 500 km in die wärmeren Länder antreten, werden sehr viele abgeschossen oder mit Netzen gefangen. Denn sie überwintern im tropischen Afrika und sind daher Langstreckenzieher. Wie viele andere Zugvögel auch, fliegen Braunkehlchen auch nachts, tagsüber suchen sie nach Nahrung oder ruhen sich aus.

Die Jagd auf Vögel, darunter insbesondere Zugvögel, ist eine weit verbreitete Freizeitbeschäftigung mit teilweise sehr langen Traditionen, der bis heute mehrere Millionen Jäger und Vogelfänger in Europa nachgehen. Der Rahmen für die Jagdgesetzgebung in den einzelnen Mitgliedstaaten der EU wird durch die Bestimmungen der 1979 verabschiedeten Europäischen Vogelschutzrichtlinie (VRL) vorgegeben, die für das Gebiet der Europäischen Union (EU) in Annex II insgesamt 82 Vogelarten als „jagdbar“ einstuft, darunter auch zahlreiche mittlerweile im Bestand bedrohte Arten. Vor dem Hintergrund des massiven Rückgangs vieler ziehender Arten wie Kiebitz, Turteltaube oder Feldlerche wird immer wieder diskutiert, ob und in welchem Ausmaß die legale Vogeljagd dafür verantwortlich ist und ob eine weitere Bejagung angesichts von deren unvorteilhaften Erhaltungsstatus weiter nachhaltig sein kann oder verboten werden sollte. Um entsprechende Bewertungen für einzelne Arten bzw. Populationen vornehmen zu können, müssen neben Zahlen zur Bestandsgröße und Reproduktion auch Daten zu Abschüssen im gesamten Jahreslebensraum ausgewertet werden. In vielen Gegenden Italiens hält sich bis heute hartnäckig der Vogelfang. Vor allem Stell- und Schlagnetze sind weit verbreitet, aber auch Leimruten und andere Fallen sind noch zu finden. Lebende Vögel werden meist an “Vogelliebhaber” verkauft oder an Jäger, die sie als Lockvögel verwenden. „Die Tradition des Vogelfangs kommt aus Italien, und gleichzeitig ist Italien das Land, das am meisten dagegen vorgeht“, sagt Andrea Rutigliano. Der Italiener arbeitet für die deutsche Organisation „Komitee gegen den Vogelmord“ im Mittelmeerraum. „Aber am besten kämpfen Deutsche und Italiener zusammen.“In Italien gehen rund 600.000 Jäger auf die Pirsch. Weil im Süden Italiens Paarhufer wie Rehe und Hirsche früher selten waren, hat sich hier eine Tradition der Zugvogeljagd entwickelt.  
Mit dem Inkrafttreten des Jagdgesetzes im Jahr 1992 hat Italien die EU-Vogelschutzrichtlinie umgesetzt und damit auch den Verkauf von geschossenen Singvögeln untersagt. Nicht nur die Jagd bedrohen unsere Singvögel, auch die Zunahme der Greifvögel und des Raubwildes, vor allem Katzen minimieren die Vogelarten. 43 Prozent der 259 regelmäßig brütenden heimischen Vogelarten mussten in die neue Rote Liste aufgenommen werden. Fast jede zweite Brutvogelart steht nun auf der neuen Roten Liste und ist somit bedroht.

Auerhahn in Not

Im Wohnzimmer des Hühnervogels ist einiges los: steigender Freizeitdruck, intensive Forstwirtschaft und Windkraftausbau 

 

Der Auerhahn (Tetrao urogallus) ist der größte Hühnervogel Europas – zu Gesicht bekommt man ihn aber selten. Denn Auerhahn und Auerhenne sind menschenscheu und lärmempfindlich. In lichten Bergwäldern, in denen die Sonne durch die Kronendächer alter Nadelbäume strahlt, sind Hahn und Henne zu Hause. Tagsüber suchen sie nach sandigen Stellen für ihren Huderplatz, abends schließen sie auf Schlafbäumen die Augen. Die Samen aus Zirbenzapfen und Kiefern futtern sie gern – und ganz besonders wild sind sie, wie alle Raufußhühner, auf Blaubeeren. Doch der Charaktervogel hat es schwer. „Wie schnell Wildtier-Lebensraum bedroht und kaputtgemacht wird, sehen wir aktuell am Reinhardswald. Was hier bald in Form von 18 Windrädern Realität wird, droht ohne Frage auch in anderen Wäldern“, sagt Professor Dr. Klaus Hackländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Wildtier Stiftung.
Dabei hat es das Auerhuhn schon so schwer genug. In seinem Wohnzimmer herrscht steigender Freizeitdruck, intensive Forstwirtschaft und nun droht im schlimmsten Fall auch noch der Windkraftausbau an Stellen, an denen der Hühnervogel normalerweise auf die Balz gehen möchte, um für den Nachwuchs zu sorgen. Zunehmende Versiegelung der Landschaft, Lärm und Mensch lassen Hahn und Henne kaum noch Platz zum Leben. Dass der Ausbau von Windkraft im Wald ein ernstzunehmendes Problem für Auerhühner darstellt, haben jetzt Forscher um den

Wildbiologen Joy Coppes von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg bei Untersuchungen in Deutschland, Österreich und Schweden festgestellt und im Fachblatt „Biological Conservation“ veröffentlicht . „Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine störungsempfindliche Waldvogelart von der Windenergieentwicklung betroffen ist und dass

eine kritische Distanz bei der Planung der Windenergieentwicklung in Raufußhuhn-Habitaten berücksichtigt werden sollte“, schreiben die Forscher.
„Damit wissen wir nun, dass Windkraftanlagen nicht nur ein massives Kollisionsrisiko für Vögel darstellen, sondern dass auch eine negative Beeinflussung von am Boden lebenden Arten wie dem Auerhuhn stattfindet und durch den Ausbau von Windkraftanlagen etwa an den Höhenzügen der Gebirgsregionen forciert wird“, warnt Professor Dr. Klaus Hackländer. „Die Deutsche Wildtier Stiftung ist keineswegs gegen den Ausbau von Windkraft. Aber an sensiblen Stellen darf der Klimaschutz nicht gegen den Artenschutz ausgespielt werden. Wir müssen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien Rücksicht auf störungsempfindliche Arten wie etwa das Auerhuhn nehmen.“
Im Fall der untersuchten Auerhühner war eine Lebensraumverschlechterung für die im Bereich von Windenergie lebenden Auerhühner bis zu einer Entfernung von 650 Metern zu den Anlagen nachweisbar. Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert daher: Um die Biodiversität zu erhalten, muss beim Ausbau der Windkraft auf Anlagen in Schutzzonen rund um Horststandorte, im Wald und in der Nähe von Naturschutzgebieten verzichtet werden. Windenergieanlagen in Wäldern und an Waldrändern bedrohen den ohnehin immer knapper werdenden Lebensraum vieler Wildtiere.

Quelle; Jenifer Calvi, Pressereferentin Deutsche Wildtier Stiftung
Fotos: Wulf von Graefe und PW Jagdportal

Wiedehopf ist der Vogel des Jahres 2022

Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt: Im Frühjahr gewann das Rotkehlchen die erste öffentliche Wahl – es bleibt noch bis Jahresende im Amt. Ab 2022 übernimmt dann der Wiedehopf den Titel Vogel des Jahres.

Foto; Marion Kuehnel

Fast 143.000 Menschen haben bei öffentlicher Wahl abgestimmt

Der Sieger der Wahl zum Vogel des Jahres steht fest: Der Wiedehopf hat mit 45.523 Stimmen und 31,9 Prozent die meisten Stimmen erhalten. Damit ist er nach dem Rotkehlchen der zweite Jahresvogel, der öffentlich gewählt werden konnte.

Auf Platz zwei landete die Mehlschwalbe mit 34.773 Stimmen (24,4 Prozent). Auf Platz drei flatterte der Bluthänfling mit 28.442 Stimmen (19,9 Prozent) vor dem Feldsperling mit 23.259 Stimmen (16,3 Prozent). Der letzte Platz ging an den Steinschmätzer mit 10.801 Stimmen (7,6 Prozent)…. MEHR ZUM VOGEL DES JAHRES

Vogelarten

Einheimische Vogelarten – Überblick über die häufigsten einheimischen Vögel in unseren Gärten und Wäldern

Collage - heimische Vogelarten - Südtiroler Jagdportal

Egal ob im Garten, auf dem Land, Wald, auf Wiesen oder Bäumen – sogar mitten in der Großstadt – bei uns leben zahlreiche Vögel. Dank verschiedenster Lebensräume – vom Hochgebirge bis zum Wattenmeer – leben bei uns nachgewiesenermaßen 510 heimische Vogelarten! Bis zu 40 dieser einheimischen Vogelarten besuchen regelmäßig Gärten, Vorgärten und Balkone und lassen sich daher sehr gut beobachten.

Wer dem Treiben unserer gefiederten Freunde gerne zuschaut und dem Gesang der heimischen Vögel gerne lauscht, hat auch oft das Bedürfnis zu wissen welche Vogelart das überhaupt ist. Nicht zuletzt auch um den Gartenbewohnern im Winter das artgerechte Vogelfutter anbieten zu können. Passiert auch mir immer wieder, dass ich im Wald/ Garten einen wunderschönen Gesang eines Vogels höre,  aber ihn nicht zuordnen kann, darum haben wir auch versucht viele Vogelstimmen zu  aktivieren.

Um eine Vogelart leicht zu identifizieren sollten Sie sich generell auf die äußerlichen Erkennungsmerkmale wie Gestalt, Größe, Gefiederfarbe, Verhalten und zusätzlich auf den Gesang konzentrieren. Auf diesen Seiten findet ihr einige HEIMISCHE Vögel/Vogelarten , die man häufig sieht und hört.

– Die wichtigsten Singvögel finden sie bei NABU.de 
In Südtirol bejagbare Vogelarten, siehe unter “Jagd in Südtirol/Jagdkalender”

Wasservögel

Wasservögel bestimmen

Foto; NABU Vogelwelt

Wasservögel leben an Seen, Flüssen und Bächen. Um sie zu treffen, müssen es keine abgelegenen Gewässer in wilder, unberührter Natur sein. Oft reicht schon der Teich im Stadtpark oder ein innerstädtischer Flussabschnitt, um eine Vielzahl an Wasservogelarten zu entdecken. Ideale Beobachtungspunkte sind Dorf- und Parkteiche, Binnenseen unterschiedlichster Größe, Brücken, Landungsstege, Hafenanlagen oder Uferwege. Häufig werden auch Beobachtungsstände an besonders geeigneten Stellen angelegt.
Im Winter finden sich oft beachtliche Vogelmassen auf innerstädtischen Wasserflächen ein, die sich dort füttern und aus nächster Nähe beobachten lassen. Aber auch im Frühling und Sommer hat man gute Chancen, an solchen Plätzen Wasservögel beim Brüten und der Jungenaufzucht zu erleben – halten Sie beim nächsten Spaziergang die Augen offen und achten Sie nicht nur auf die Wasserfläche, sondern besonders auf Uferzonen und Randbereiche der Gewässer.
Wasservögel sind Vögel die ihren Lebensraum auf dem Wasser und am Wasser haben. Es sind die unterschiedlichsten Vogelarten die zu den Wasservögeln gehören. Die meisten Wasservögel haben zwischen den Zehen Schwimmhäute. Viele Wasservögel gehören zu den Zugvögeln, und man sieht sie dann bei uns in Hamburg an der Elbe und im Hafen (Hamburger Holzhafen, Yachthafen, Mühlenberger Loch) als Wintergast.
Auf diesen  Seiten erfahrt Ihr etwas über verschiedene Wasservögel, Watvögel, Wasserwild und Meeresvögel  die ihr in Europa, an der Nordseeküsste, Ostseeküste, an Seen, in Teichen, Fischteichen, an Flüssen und  an der Elbe beobachten könnt.

Wer gehört zu den Wasservögeln?

Die bekanntesten Wasservögel sind Enten, Gänse und Schwäne. Außerdem gehören viele Limikolen (Watvögel), viele Taucher (z.B. Haubentaucher), Kormorane, Blässhühner, Teichhühner, Odinshühnchen, Austernfischer, Möwen, Raubmöwen, Alken (Papageientaucher) und Küstenseeschwalben zu den Wasservögeln.

Wasservögel sind an ihren Lebensraum perfekt angepasst

Ihnen gemeinsam sind die sogenannten Schwimmhäute an den Füßen, die ihnen das mühelose Schwimmen ermöglichen. Das Gefieder ist dicht und verhindert das Eindringen des Wassers bis zur empfindlichen Haut. Aufgrund des leichten Knochenbaus der Vögel können sie ohne Anstrengung auf dem Wasser schwimmen.
Sie ernähren sich zumeist von Wasserpflanzen wie Algen und Seegras oder fressen Fische und kleinere Meerestiere. Besonders die Küstenvögel wie Möwen und Kormorane (der Feind der Fischer), folgen den Fischkuttern oft aufs offene Meer hinaus und versuchen, den ein oder anderen Fisch zu ergattern. Oftmals werden diese Vögel auch als Seevögel bezeichnet, da sie zwar am und im Wasser leben, einen großen Teil ihrer Zeit jedoch im Flug verbringen und daher auch an stürmische Seebrisen angepasst sind. Stockenten oder Blesshühnern an Teichen fällt das Fliegen wegen ihrer kurzen Flügel etwas schwerer.
Die Hälse der Wasservögel sind lang und ermöglichen ihnen somit das Tauchen und Fressen von Wasserpflanzen. Sicherlich haben Sie dies schon einmal bei Enten oder Schwänen beobachtet und auch das bekannte Kinderlied Alle meine Entchen beschreibt dieses Verhalten sehr treffend. Der Haubentaucher trägt diese Fähigkeit bereits im Namen. Zwar wirken die Körper mancher Wasservögel besonders an Land etwas plump, jedoch sind sie aufgrund ihres stromlinienförmigen Körpers geschickte Schwimmer.
Übrigens: Einige Wasservögel wie das Blässhuhn oder der Blaufußtölpel weisen tatsächlich blaue gefärbte Füße auf. Dies liegt möglicherweise an den stark pigmentierten Algen, welche die Vögel täglich zu sich nehmen.
Manche Wasservögel haben auch lange und dünne Beine, die ihnen das behände Laufen im Schlamm oder tieferen Gewässern ermöglichen. Wattvögel wie die Stelzenläufer oder die Brachvögel suchen im Watt nach Würmern und kleinen Krebstieren. Der Graureiher steht mit seinen langen Beinen geduldig am Ufer und wartet auf unvorsichtige Fische, die er mit einem gezielten Stoß aus dem Wasser erbeutet.

Einheimische Wasservögel können Sie relativ einfach beobachten

Die aquatische Vogelwelt können Sie entweder an Seen, Teichen oder auch der Ostsee bestimmen. Anhand des Gefieders lassen sich nicht nur die verschiedenen Arten sicher bestimmen, sondern auch das Geschlecht der Vögel feststellen. Bei vielen Arten liegt nämlich ein sogenannter Sexualdimorphismus vor, weshalb die Männchen häufig größer, schwerer und auffälliger gefiedert sind. Da die Weibchen häufig die Aufzucht der Jungen übernehmen und daher vor potentiellen Fressfeinden getarnt sein müssen, sind die meistens unauffällig und schlicht gefärbt. Am Beispiel der Stockenten oder Mandarinenten können Sie diese Unterschiede leicht erkennen.
Neben Enten und Schwänen können Sie mit etwas Glück auch folgende Vögel an deutschen Gewässern beobachten: Reiher, Kraniche, Haubentaucher, Sturmschwalben, Rohrdommeln oder Wasserrallen. Aufgrund der Trockenlegung größerer Seeareale oder Sümpfe sind viele Wasservogelarten gefährdet und stehen unter Naturschutz. Die Verschmutzung der Gewässer mit Plastik und Industrieabfällen führt außerdem zu einem Rückgang der Arten.
Wenn Sie den Wasservögeln vor allem im Winter einen Gefallen tun wollen, füttern Sie diese nicht mit Brot. Dies verstopft den Verdauungstrakt der Tiere, ist zu salzhaltig, lockt Nagetiere wie Ratten an und sorgt dafür, dass das empfindliche Milieu des Wassers kippt und sich mehr und mehr Algen ausbreiten. Die Wasserqualität leidet darunter ebenso wie die Vögel, die im schlimmsten Fall sogar daran sterben. Kaufen Sie stattdessen lieber Wasservogelfutter oder bieten Sie den Tieren Haferflocken an. Wichtig ist auch, dass Sie die Enten immer an Land füttern.. Sie müssen die Vögel übrigens nicht füttern – die meisten finden in der Natur genügend Nahrungsgründe.

Haselhühner

Das Haselhuhn: Dieser „heimliche Zwerg“ ist durch sein Federkleid optimal getarnt und schwer in der reich strukturierten, unübersichtlichen Vegeation seines Lebensraumes zu entdecken. Es bewohnt Tannen-Buchen-Mischwälder, die in der Baum- und Strauchartenzusammensetzung und in den Altersklassen reich strukturiert sind. Es bevorzugt Waldtypen der Pionierwaldphase auf Windwürfen sowie ehemaligen Wald-Weide- und Rodungsflächen. Wichtig sind dabei Be­stände im Dickungs- und Stangenholzalter. Es kann von den Tallagen bis in eine Höhe von über 1000 Meter über Meer vorkommen. Für das Haselhuhn ungeeignet sind Kunstforste mit standortfremden Bestockungen, Monokul­turen und geschlossene Waldbestände in der Klimaxphase.

Aussehen: Geschlechter sind sich sehr ähnlich und sind fast gleich gross. Der Hahn zeichnet sich durch einen schwarzen, weissgesäumten Kehlfleck aus.

Das Haselhuhn

Nahrung: Knospen und Triebe von Mehlbeere, Vogelbeere, Weissdorn, Buche. Kätzchen von Haselsträuchern. Frischgrün verschiedener Pflanzen, Sämereien und Früchte von Waldbäu­men und -sträuchern. Keine Nadelholzäsung wie bei Auerhuhn oder Birkhuhn. Stellt sehr hohe Ansprüche an die Nahrunsgqualität.

Lebensweise: Monogam und territorial. Erste Abgrenzungen von Territorien und Paarbildung ab Spätherbst. Diese Paarbildung kann sich bis zur Balzzeit im April/Mai zeitweise wieder auflösen oder neubilden. Nach der Balzzeit und mit Beginn des Brütens wird die Paarbildung aufgelöst.

Bestand: Es existieren keine genauen Bestandszahlen, da Haselhühner sehr schwierig zu erfassen sind. In den meisten Gebieten der Alpen ist das Haselhuhn eher selten, in der Mehrzahl der Vorkommen ist es gefährdet.

Gefährdung und Schutz: Das Haselhuhn ist sehr stark abhängig von den Strukturen seines Biotops. Vermehrte Windwurf- und Durchforstungsflächen, die nicht systematisch bepflanzt werden, fördern diese Art. Eine zu starke „Pflege“ und die geschlossene Auffor­stung solcher Pionier- und Jungwaldflächen hemmen die Entwicklung von Haselhuhnbestän­den. Die kontrollierte Waldweide durch Grossvieh ist in der Regel förderlich für Hasel- und Auerhühner, weil damit die endgültige Schliessung der Altbestände verhindert und dauernd neue Pionierflächen geschaffen werden. Die Waldbauform des Plenterwaldes ist bei gleichzeitiger geringer Pflege und Aufforstung förderlich. Überhöhte Huftier-Wildbe­stände verhindern das genügende Aufkommen der natürlichen Waldverjüngung und wirken sich deshalb negativ auf Hasel- und Auerhühner aus.