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Feldhase

Der Feldhase, kurz auch Hase genannt, ist ein Säugetier aus der Familie der Hasen. Zusammen mit dem Schneehasen ist der Feldhase der größte Hasenartige Europas. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 55 bis 68 Zentimeter, die Schwanzlänge 75 bis 140 Millimeter, die Länge der Hinterfüße 124 bis 185 und die Ohrenlänge 100 bis 140 Millimeter. Ausgewachsene Tiere wiegen 3,5 bis etwa 5,0 Kilogramm.]Die Art besiedelt offene und halboffene Landschaften. Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst weite Teile der südwestlichen Paläarktis; durch zahlreiche Einbürgerungen kommt der Feldhase heute jedoch auf fast allen Kontinenten vor. 

Feldhase – Foto vom Michael Adelbert

Erscheinungsbild: Der Feldhase besitzt einen lang gestreckten Körperbau. Die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei 60 bis 76 cm, die Körpermasse zwischen 2,5 und 6,5 kg, wobei Rammler etwas leichter als Häsinnen sind. Besonders auffällig sind die großen, 12-14 cm langen Ohren der Hasen, die an den Spitzen tiefschwarze Flecke aufweisen und ein sicheres Unterscheidungsmerkmal gegenüber dem Wildkaninchen darstellen. Das Fell besteht aus feine Unterwolle und einer steiferen Grannenbehaarung, die auf der Oberseite braungelbe und an den Körperseiten rostrote Farbtöne mit schwarzen Spitzen aufweist. Bauch und Schwanzunterseite sind weiß.

Altersbestimmung: Das »Strohsche Zeichen« ermöglicht eine grobe Altersschätzung. Beim jungen Hasen ist oberhalb des Handwurzelgelenks eine Verdickung der Elle vorhanden. Man kann sie durch das Haarkleid ertasten, wenn man die Pfote im Gelenk etwas einknickt. Die verdickte Epiphyse wird mit zunehmendem Alter allmählich zurückgebildet

Nahrung: Rein pflanzlich und sehr vielfältig: Kräuter, Gräser, Getreide und Feldfrüchte, Gemüse, Knospen, Triebe und Rinde, besonders beliebt sind verschiedene Heilkräuter (Hasenapotheke). Im Blinddarm bildet sich ein vitaminreicher Nahrungsbrei, der ausgeschieden wird. Der Hase nimmt diese Blinddarmlosung wieder auf und deckt so seinen Vitamin B1-Bedarf.

Sinnesleistung: Die Barthaare signalisieren dem Hasen, ob er durch eine enge Öffnung hindurchschlüpfen kann. Je nachdem, wie sehr die Haare abbiegen, kann das Tier erkennen, ob sein Körper noch hindurchpassen wird. Bewegungssehen und Rundumsicht sind hervorragend. Gut ausgebildet sind ebenfalls Gehör- und Geruchssinn. Hasen können gut riechen. Sie halten ihre Nase in den Wind und können eine Gefahr wittern. Der Hase nutzt seinen Geruchssinn zur Orientierung im Gelände, wenn er die Spuren seiner Artgenossen, besonders des Geschlechtspartners verfolgt. So kann er auch die Köttel und das Urin anderer Hasen unterscheiden. Beim Putzen werden verschiedene Düfte auf die Haare und auf die Pfoten aufgetragen, die dann den Geruch der Hasenspur bewirken. Die großen, gut beweglichen Löffel lassen den Hasen leise und weiter entfernte Geräusche hören. Beim geringsten Geräusch bewegt der Hase seine Ohren, um die Richtung festzustellen und dann auch die Gefahr zu erkennen. Hasen können sich auch nachts gut mit den Ohren orientieren. Die Seher befinden sich an den beiden Seiten des Kopfes. Dadurch kann der Hase in alle Richtungen gleichzeitig äugen. Er kann dadurch Feinde erkennen und schnell flüchten.

Lebensraum und Verbreitung: Der Hase stammt ursprünglich aus der Steppenlandschaft und ist als Kulturfolger ein anpassungsfähiges Tier, das heute in unserer Kulturlandschaft lebt. Er liebt trockenes, warmes Wetter und ist in Südtirol fast flächendeckend verbreitet.

Paarung, Fortpflanzung und Lebenserwartung:

Wenn Feldhasen Hochzeit feiern, versammeln sich gleich mehrere Häsinnen und Rammler auf dem Acker. Bei der Paarung hat die Häsin „die Hosen an“. Sie sucht sich aus, mit welchen Rammlern sie sich paart. Jedes Jahr zu Ostern im März und April erreicht die Paarungszeit (Rammelzeit) ihren Höhepunkt. Zur “Hasenhochzeit” treffen sich die Rammler mit den Weibchen. Das Fortpflanzungsritual ist alles andere als zärtlich. Vor allem das Hasen-Vorspiel ist eine Art Kampf. Die Rammler jagen und schlagen einander. “Die Rammler müssen sich bei den wählerischen Häsinnen durchsetzen, um Kraft und Stärke zu beweisen”. Auch die Häsinnen bekommen manche Brutalität ab. Dann paart sie sich innerhalb kürzester Zeit mehrmals; deshalb kann der Nachwuchs unterschiedliche Väter haben. Während der 40-tägigen Tragezeit kann Frau Feldhase noch einmal trächtig werden. So können Embryonen unterschiedlicher Entwicklungsstadien in ihrer Gebärmutter wachsen. Das nennt man Superfötation. Die Hasen rammeln bei günstigem Wetter von Januar bis in den August, was drei oder vier Sätze mit 2 bis 4 Junge im Jahr zur Folge hat. Die Rammler kümmern sich um ihren Nachwuchs nicht. Hasen sind polygam. Die Polygamie – bezeichnet eine Form der Vielehe und der Duldung von gleichzeitigen eheähnlichen Beziehungen, Polygamie wird im Allgemeinen als das Gegenteil von Monogamie ( lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art.) verstanden. Hasen haben schon eine Geschlechtsreife mit 7 Monaten. Die Tragzeit beträgt 42-43 Tage. Die Jungen kommen als Nestflüchter sehend und behaart zur Welt. Die Häsin säugt die Hasen einmal am Tag mit einer sehr gehaltvollen Milch. Mit etwa 30 Lebenstagen endet die Säugezeit. Die Häsin hält sich nicht direkt bei den Jungen auf, häufig aber in der Nähe. Die Häsin kann ab 38. Trächtigkeitstag erneut befruchtet werden, trägt dann in einem Gebärmutterhorn die Geburtsreifen Föten, im anderen Horn den neuen Keimlingssatz (Superfötation). Hasen werden in freier Wildbahn etwa 4-5 Jahre alt, in Gefangenschaft bis zu 9 Jahre alt.

Sasse eines Feldhasen

Diese Mulde nennt man “Sasse”. Hasen können sehr gut hören und sehen. … Erst in allerletzter Sekunde flüchtet der Hase blitzschnell.Verhaltensweisen: Sitzen bleiben ist für Junghasen ein überlebenswichtiges Klassenziel in der Häschenschule. „In der Sasse – einer flachen Mulde auf dem Boden – verharrt jetzt der Feldhasennachwuchs geduckt und möglichst unbeweglich, um seine Fressfeinde nicht auf sich aufmerksam zu machen“. Denn Füchse und Dachse oder Vögel wie Krähen und Habichte registrieren die kleinsten Bewegungen und schlagen dann zu. Der Hasen-Nachwuchs hat viele Feinde. „Nur ein einstelliger Prozentsatz der Junghasen überlebt das erste Jahr“Die ersten Lebenswochen für die Population sind entscheidend. Ist das Frühjahr verregnet, erfriert der nasse Nachwuchs in der Sasse. Doch auch vom Menschen geht eine Gefahr für die Junghasen aus. Alle Jahre wieder vor Ostern bereitet der Landwirt den Acker für die Aussaat vor. Um Mais, Zuckerrüben und Sommergetreide anzubauen, wird jetzt gepflügt, geeggt und gepflanzt. Auf dem Grünland wird der Boden gewalzt und geschleppt. Da hilft Junghasen ihre Strategie des Sitzenbleibens nicht weiter. Unter tonnenschweren Maschinen werden sie zerquetscht und zerstückelt, untergepflügt und von spitzen Zinken zerrissen. Niemand zählt die Opfer unter den Junghasen. „Ihre Zahl geht sicher in die Hunderttausende“. Der Frühling ist die gefährlichste Zeit des Jahres für den Wildtier-Nachwuchs. Kaum ein Tier hat so viele Feinde wie der Hase, seine natürlichen Feinde sind: Fuchs, Habicht, Marder, Katzen, Bussard, Krähen sowie fast alle heimischen Beutegreifer. Neben dem Straßenverkehr setzt ihm die heutige Umweltbelastung (Chemikalien, Phosphaten, Nitraten udgl.die versprüht werden) zu. Mehr als 60% der Junghasen verenden im ersten Lebensjahr (naß-kalte Witterung im Frühjahr, Beutegreifer, vor allen herumstreunende Katzen). Gefahren drohen von folgenden Krankheiten: Kokzidiose, Hasenseuche, Brucellose, Tularämie, European Brown Hare Syndrom (EBHS).

Sozialverhalten: Feldhasen bilden keine Kolonien wie es die Kaninchen tun. Innerhalb einer Hasengruppe besteht eine Rangordnung. Markierungen als Bestandteil der Kommunikation werden mit Nasen – und Afterdrüse sowie Harn und Kot gesetzt. Hasen sind am Tage nicht so häufig zu sehen, da ihre Aktivitäten in die Dämmerung fallen.
Ganz anders verhält es sich während der Paarungszeit, der Rammelzeit, im Spätwinter und im Frühjahr. Meist finden sich dann viele Tiere an den Rammelplätzen, veranstalten wilde Verfolgungsjagden und balgen sich um die Häsinnen.

JAGD: Die Jagd auf den Feldhasen wird vorwiegend mit dem Stöberhund ausgeübt.

In den Köpfen einiger Jäger werden Hasenjäger immer noch als 2. Stufe angesehen. Man blickt Ihnen teils lächerlich entgegen und verbietet Ihnen sogar die Jagd im Revier auszuüben. Kurz um, man hat immer noch nicht gelernt den “Hohen Jäger” (Jäger der nur Schalenwildjagd) und Niederwildjäger gleichzustellen. Die Hasenjagd stellt große Anforderungen:  Erfahrung, Wetter, Jagd (Überlistung), Hund und Treffsicherheit, alles muss stimmen um erfolgreich jagen zu können:” Einen gut ausgebildeten gehorsamen und rehreinen Hund, die Lebensgewohnheiten des Hasen kennen, und am Ende die Treffsicherheit beherrschen.
Langjährige Untersuchung zeigen, dass in unbejagten Gebieten die Individuenzahl der Feldhasenpopulation in einer Bandbreite bleibt bzw. leicht zurückgeht. Diese Schwankungen sind immer im Zusammenhang mit dem Ausbruch von Krankheiten (z. B. Kokzidiose), der natürlichen Fortpflanzungsrate und dem Einfluss von Beutegreifern zu sehen. Selbst bei einem optimalem Futterangebot kommt es nie zu einem (auch nur Ansatzweisen) exponentiellen Wachstum. Während bei unbejagden vorkommenden Beständen, der Hasen eher faul und unkonzentriert herumliegen, haben die Beutegreifer keine große Mühe den Hasen zu überlisten. Der Hasenbestand ist somit eher von Krankheiten befallen und kranke Hasen verbreiten auf diese Weise die Seuche  deutlich länger und dann auch noch flächendeckender. Flächen, die dem Jagddruck bzw. der Bejagung unterliegen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Individuenanzahl und – Schwankung innerhalb der Feldhasenpopulationen signifikant von den unbejagten Arealen. Zum einen ist die Individuenanzahl deutlich höher, zum anderen ist die Schwankung innerhalb der Bestandszahlen für diese Population deutlich stärker. Dies kann mehrere Gründe haben:

Durch die ständige Flucht des Feldhasen ist der Kontakt mit seinen gegengeschlechtlichen Artgenossen deutlich höher und die gesunde Paarungswahrscheinlichkeit nimmt zu. Bei diesem solitären Tier sind zwar die Paarungsrituale und –Zeiten festgelegt, so dass ein häufigerer Kontakt aber keine zusätzliche Setzzeit bringen kann. Durch die Bejagung der Feldhasen werden viele künstlich aus dem Areal entfernt (erlegt) und somit fällt für die Restpopulation der sog. Soziale Stress ( durch hohe Individuendichte) kurzfristig weg. Dadurch wird die Ovulation bei den weiblichen Tieren positiv beeinflusst, d. h. es kommt zu mehr Jungtieren pro Wurf. Auch die Anzahl der befruchtungsfähigen Spermien bei männlichen Tieren steigt deutlich an. Die geringere Feldhasendichte zu einem bestimmten ( vor der Paarungszeit liegenden) Zeitpunkt begünstigt die biologischen Paarungsvoraussetzungen und erhöht dadurch die Nachkommenzahlen pro weiblichem Tier. Wie oben bereits erwähnt kommt es bei bejagten Beständen zu sehr hohen Bestandsschwankungen. Die Anzahl der Nachkommen pro Tier ist zwar deutlich erhöht, doch die werfenden weiblichen Tiere sind reduziert, d. h. wenige Tiere bringen sehr viel Nachkommen.

 

STIMME EINES FELDHASEN: Der Stimmlaut hingegen ist kaum entwickelt. Junge Hasen quietschen oder knurren, ebenso die Alten. Auffällig ist das gellende Klagegeschrei des Hasen bei Verletzungen. Feldhasen sind normalerweise stumm, schreien aber bei Angst oder Schmerzen . KLICK mp3

Stimme (Klagegeschrei) eines Hasen

 

WEITER: SIEHE SCHNEEHASE

Wildschwein

Wildschwein oder Schwarzwild

Im Deutschen ( und damit auch österreichischen ) Waidwerk zählt das Wildschein (Schwarzwild) zum HOCHWILD.
Eine schwarzbraune bis schwarzgraue Färbung der älteren Exemplare gaben den Wildschweinen die jagdliche Bezeichnung “Schwarzwild”. Die Fähigkeit zur Anpassung, der heimlichen Lebensweise und nicht zuletzt das intelligente Verhalten haben dazu beigetragen das sich der Urahn unseres heutigen Hausschweins seit Millionen von Jahren kaum verändert hat. Im Vergleich zum bekannten Hausschwein ist das Wildschwein hochläufig, hat lange Beine. Der Körper wirkt gedrungen. Das Wildschwein hat eine auffällig starkes Gebiss. Der Kopf ist beim männlichen Stück eher dreieckig, beim weiblichen Stück eher länglich.

Schwarzwild Rotte – Foto: Birgit Luedemann

Das Schwarzwild zählt in Deutschland und Österreich zum Hochwild.

Sozialstruktur: Es lebt in Rotten mehrerer Bachen mit ihren Frischlingen. Die Keiler leben einzeln und treffen nur in der Paarungszeit mit den Rotten zusammen. Die jungen Wildschweine werden Frischlinge genannt.

siehe auch die Jägersprache Schwarzwild, klick auf das Bild/Zeichnung

Merkmale:
Körperlänge 110 – 155 cm,
Schwanz 15 – 20 cm,
Gewicht 50 – 190 kg bei Ebern und bei Bachen (Weibchen) 35 – 160 kg

Altersgruppen:  

  • Frischling: 1. LJ
  • Überläufer: 2. LJ
  • 2-jähriger Keiler oder Bache
  • 3-jähriger Keiler oder Bache
  • Angehendes Schwein: 4 Jahre und älter
  • Lautäußerungen: Grunzen, Quieken, Blasen als Warnlaut

 

In Gestalt und Aussehen kann man das Wildschwein mit keiner anderen freilebenden Tierart Europas verwechseln. Kopf keilförmig, der mit kurzem Hals in den massigen, gedrungenen Körper übergeht. Schnauze mit Rüsselscheibe. erreichen. ausgewachsene männliche Tiere mit großen Eckzähnen im Oberkiefer und im Unterkiefer; dichtes, borstiges Fell, dunkel graubraun gefärbt; Frischlinge gelbbraun, dabei rotbraun längsgestreift, bekommen im Alter von etwa 10 Monaten die Färbung der erwachsenen Tiere. Die Eber fallen besonders durch die mit zunehmendem Alter immer weiter hervorstehende Eckzähne (Hauer) auf. Sie stellen gefährliche Waffen dar. Keiler können ein Gewicht von bis zu 250 kg erreichen. Am Lauf sind die 2. und 5 fünfte Zehe (Afterklauen, Geäfter) noch deutlich ausgebildet und auch im Trittsiegel (Fährte) gut erkennbar.

Lebensraum: Wildschweine richten keine besonderen Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie meiden nur ganz offenes Gelände ohne jegliche Deckung und die Hochlagen im Gebirge. Feuchte Laub- und Laubmischwälder bilden zweifellos die günstigste Lebensweise, weil die Wildschweine dort leichte nach Nahrung wühlen und die herbstliche Mast an Bucheckern und Eicheln nutzen können. Auwälder stellten früher sicher die Zentren ihrer Verbreitung dar, ber dieser Waldtyp ist heute in Mitteleuropa nahezu vernichtet. Sie brauchen Wasserstellen, um zu trinken und zu suhlen. Wildschweine sind sehr anpassungsfähig und tauchen zunehmend auch in den Vorgärten von Stadtgebieten auf. Fichtendickungen im Flachland und im Mittelgebirgsbereich ersetzen jetzt die Auen als Rückzugsgebiet. Die Anwesenheit von Wildschweinen verrät mit unter auch ihr ausgeprägter Geruch. Auch typische Wühlstellen zeugen von Ihnen.

Lebensweise: Wildschweine leben in geselligen in Familienverbänden, die Rotten genannt werden. Den Kern dieses Verbandes bildet die Bache mit ihren Jungen, den Frischlingen. Auch die vorjährigen Jungtiere bleiben nicht selten mit im Verband, bis sie geschlechtsreif werden. Die Eber (Keiler) besuchen die Rotten gelegentlich, ohne sich aber um die Jungen zu kümmern. Erst mit Einsetzen der Fortpflanzungszeit schließen sich die Sauen an. Die einzelnen Gruppen halten sich an feste Einstände. Dorthin ziehen sie sich tagsüber zurück, ruhen in der Deckung oder suhlen sich in Schlammpfützen. Gegen Abend wird die Rotte munter und zieht zur Nahrungssuche aus. Vorsichtig nähern sich die Tiere dem Waldrand, stets nach allen Seiten sichernd. Dabei können sie sich erstaunlich leise bewegen, während sie sonst, bei Flucht etwa, mit großem Getöse durchs Dickicht brechen. Sie schwimmen sehr gut und besiedelten daher auch Inseln in breiten Strömen der Seen. Mit ihren kleinen Augen sehen sie schlecht, und sie verlassen sich mehr auf ihr Gehör und auf ihre empfindliche, rüsselförmige Nase. Sie dient auch zum Wühlen, wenn .die Wildschweine nach Würmern, Insektenlarven, Knollen (Kartoffeln oder stärkereichen Speisewurzel) oder Pilzen suchen. Die fast scheibenförmige Schnauze ermöglicht einerseits das Aufbrechen der Erde, andererseits den gleichzeitigen Einsatz des Geruchsorgans. Wildschweine schätzen Hautkontakt mit Artgenossen. Sie lagern zusammen, reiben sich die Schwarte und putzen sich auch gegenseitig. Die bei den Keilern stark ausgebildeten Hauer dienen nicht nur zum Kampf gegen Rivalen, sondern auch zur Abwehr von Feinden.

Bache mit Frischlinge

Nahrung: Wildschweine kann man mit Recht als echte Allesfresser bezeichnen.. Das Nahrungsspektrum umfasst pflanzliche und tierische Nahrung: Gras, Kräuter, Knollen, Wurzeln, Eicheln, Früchte und Samen, Würmer, Insekten, Mäuse und Gelege von Bodenbrütern, Jungtiere, frisst auch Aas. Mit der Schnauze brechen die Sauen den Boden nach Nahrung um, sie pflügen im wahrsten Sinne des Wortes den Boden.

Fortpflanzung: Geschlechtsreife tritt bei guten Nahrungsbedingungen ab dem 1 . Lebensjahr ein. Die Paarungszeit ist im November bis Februar. Bei guter Nahrungsversorgung und gestörter Sozialordnung können Bachen allerdings das ganze Jahr über paarungsbereit sein. Normalerweise synchronisiert die Leitbache die Paarungsbereitschaft aller Bachen in der Rotte.
Vor der Geburt sondert sich die Bache von der Rotte ab und zieht sich in einen geschlossenen Wurfkessel (=mit Gräsern ausgepolstertes Nest im Gestrüpp) zurück, den sie zuvor gebaut hat. Nach einer Tragzeit von 4 Monaten wirft sie im März-April  1 bis 8 Frischlinge, die 3 Monate gesäugt werden. In den ersten Tagen nach der Geburt duldet sie keine Artgenossen, sie verliert sogar die Furcht vor den Menschen und greift an, wenn sich jemand dem Kessel nähert. Sauen vernehmen sehr gut, äugen jedoch schlecht, Bewegungen werden aber wahrgenommen. Hervorragend ausgebildet sind das Witterungsvermögen und der Geschmackssinn, der sie zum Herausfinden von Leckerbissen befähigt. Sie haben ein hohes Lernvermögen, ein sehr gutes Gedächtnis und ein ausgeprägtes Zeitempfinden. Lautäußerungen sind sehr häufig. Wenn eine Rotte Sauen rege ist oder im Gebräch steht, sind die verschiedensten Lautäußerungen zu hören. Brechende Sauen grunzen und schmatzen. Bachen grunzen, um ihre Frischlinge bei sich zu halten. Frischlinge quieken oder klagen, wenn sie gestoßen werden oder ein stärkerer Artgenosse ihnen einen Stoß mit dem Gebräch versetzt. Bei Gefahr, Erregung und Unsicherheit warnen sie durch das Blasen. Bei erkannter Gefahr werden sie nach einem deutlichen “Wuff” flüchtig. Sauen, die in Not geraten, von Hunden gepackt werden oder schmerzhafte Knochenschüsse haben, klagen (ähnlich wie das Hausschwein), dies kommt jedoch nur selten vor. Wird ein weidwunder Keiler von Hunden gestellt oder stehen sich zur Rauschzeit zwei Rivalen gegenüber, ist das Wetzen der Waffen zu hören. Der Keiler schlägt dabei aus Wut das Gewaff aufeinander.

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Text Populationsökolpgie des Schwarzwildes Von Dr. Claudia Biber

FASAN (Jagdfasan)

Fasanen fühlen sich dort wohl, wo Felder und Feldgehölze sich mit kleinen Wäldern abwechseln und wo noch ein wenig Wasser in der Nähe ist. Gegen Winterkälte sind Fasanen sehr empfindlich. In Gegenden mit viel Schnee und Frost können sie deshalb kaum überleben. In schneearmen, wintermilden Gegenden halten sich die bunten Vögel in der freien Natur auf.
Um ihre Küken aufziehen zu können, benötigen Fasanen viele verschiedene Insektenarten als Futter. Diese finden sie vor allem an Feldrändern, an denen noch Gras und Kräuter wachsen dürfen. Spritzen Landwirte Gift, vernichten sie nicht nur die Insekten, sondern auch die jungen Fasanen, denn diese brauchen unbedingt tierisches Eiweiß, um wachsen und gedeihen zu können.
Männliche Fasanen sind sehr farbenfroh und werden etwa 85 cm lang. Da die in Europa angesiedelten Fasanen meist ein Gemisch aus den verschiedensten Rassen sind, gibt es viele Abweichungen in Aussehen und Farbe. So gibt es Jagdfasanen mit weißem Halsring und Vögel, die keinen Halsring haben. Fasanenweibchen werden etwa 60 cm lang, sind ziemlich einfarbig braun und nicht ganz so langschwänzig wie die Männchen.

FASAN

Hahn: Gesamtlänge 80 – 90 cm, davon Schwanzlänge ca. 45 cm

Henne: Gesamtlänge 60 cm, davon Schwanzlänge ca. 30 cm

Gewicht: Männchen 1150 – 1300g, Weibchen ca. 900g
Lebensalter: 10-15 Jahre
Nahrung: Samen, Früchte, Wurzeln, grüne Pflanzenteile, Kleintiere, Insekten für die Küken
Fortpflanzung im Nest: Nest, Bodennest als flache Mulde, kahl oder mit Gras, Blättern, und Pflanzenhalmen ausgelegt, geschützt durch höhere Pflanzen.
Gelege: 8-12 Eier; olivbraun, glatt, glänzend,
Brutdauer: 23 Tage. Eiablage täglich, Brutpflege allein durch das Weibchen.
Nestlingsdauer: Nestflüchter, flugfähig mit 10-12 Tagen, Aufzucht nur durch das Weibchen.

Lebensräume: Der Fasan ist tagaktiv. Er ist ein gute Läufer, fliegen kann er hingegen nur sehr schwerfällig. Erwachsene Vögel haben meist einen Schlafbaum. Die Hähne markieren ihr Revier und verteidigen ihren Balzplatz gegen andere Fasanen. Im ersten Lebensjahr ist die Sterblichkeit sehr hoch. Feinde sind Greifvögel, Marder und Füchse. Küken werden gelegentlich Opfer von Krähen oder Elstern. Fasane hören und sehen gut, ihr Geruchssinn ist dagegen eher unterentwickelt. Der Fluchtreflex ist beim Jagdfasan sehr ausgeprägt, die Vögel sind zudem sehr schreckhaft. Gegenüber nasskalten Sommern oder Winterkälte ist er überaus empfindlich. Die bevorzugten Lebensräume sind ursprünglichlichte Auwälder, Baumsteppen, die Uferzonen von Flüßen und Seen und ähnlich reich strukturierte Gebiete. Ausgenommen ist der dichte Wald. In unserer Kulturlandschaft sind es parkähnliche Landschaftsteile, auch Ackerbaugebiete, Weinkulturen, in Obst- und Kleingartenanlagen. Wichtig ist nur, daß neben Wasser auch genügend Dickicht wie dichtes Gebüsch oder Schilfbestände sowie Baumgruppen zum abendlichen Aufbaumen vorhanden sind. An sein Gehege stellt der winterharte Jagdfasan keine besonderen Ansprüche. Zu beachten ist lediglich, daß er, wenn er erschreckt wird, oft recht stürmisch und wuchtig hochfliegt. Einem Hahn kann man 2 – 5 Hennen beigeben. Aus wissenschaftlichen Untersuchungen ist bekannt, daß der Fasan neben Körnern (auch gern Eicheln) viele Insekten und deren Larven vertilgt. Bei unserem Futter sind daher entsprechende Mengen an tierischem Eiweiß zu berücksichtigen. In der Balzzeit kennzeichnet der Hahn sein Revier mit lauten Doppelrufen und Flügelschwirren. Mit angeschwollener, hochroter Augenumgebung und aufgerichteten Federohren wird die Henne in typischer Seitenstellung angebalzt.
Meist ab Anfang Mai werden in eine gut versteckte Bodenmulde rund 12 – 15 olivgrüne Eier gelegt. Die Brutdauer beträgt 24 Tage. Im Gehege werden die Jagdfasanen oft zu ausgesprochenen viel legern, die bis zu 50 Eier ablegen. Meist sind sie jedoch keine besonders guten Brüter. Das künstliche Erbrüten und die Aufzucht der schon nach 10 – 12 Tagen flugfähigen Küken ist aber nicht schwierig. So werden sie alljährlich zu Tausenden in Fasanerien erbrütet, aufgezogen und ausgewildert. Die flüggen Jungvögel haben einen kurzen, schmalen, rötlichen Schwanz und können mit Rebhühnern verwechselt werden. Fasanen fliegen mit lärmenden Flügelschlägen auf. Im Herbst des ersten Lebensjahres färben die Hähne ins Prachtkleid. Und im folgenden Frühjahr sind Hahn wie Hennen bereits zuchtfähig.

Stimme Fasan

Warnruf, oft beim Auffliegen, eine Folge schriller, heiserer, auf der ersten Silbe betonter, zweisilbiger Laute, “KU-tuk KU-tuk KU-tuk…”, in der Lautstärke oft abnehmend; Gesang des Weibchens ein lauter, plötzlicher, krächzender, auf der ersten Silbe betonter Doppellaut, etwa wie kräftiges Räuspern, oft gefolgt von kurzem, durch Flügelschlagen erzeugtem Schwirren, “KOHRK-kok (burrrrrr)”, meist von etwas erhöhter Warte aus vorgetragen.

 

Dachs

 

Der Dachs oder Grimbart (meles meles)

Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Familie: Marder (Mustelidae)
Mittleres Gewicht: ca. 10 – 20 kg
Kopf-Rumpf – Länge: 65 – 80 cm
Schwanzlänge: ca. 15 – 20 cm
Klasse: Säugetiere (Mammalia)

Stimme Dachs

 

Der Dachs gehört zur Ordnung der Raubtiere (Carnivora) und zur Familie der Marder (Mustelidae) Zu dieser Unterfamilie der Dachse gehören 6 Gattungen mit 8 Arten: Die Gattung der Echten Dachse (Meles) besteht aus einer Art, dem Europäischen Dachs, Eurasischen Dachs, Grimbart oder Gräving (Meles meles). Die Gattung der Philippinen-Stinkdachse (Suillotaxus) besteht auch nur aus einer Art, dem Philippinen-Stinkdachs (Suillotaxus marchei) Die Gattung der Schweinsdachse (Arctonyx) beinhaltet nur den Schweins- oder Riesendachs (Arctonyx collaris). Die Gattung der Silberdachse (Taxidea) beherbergt nur eine Art, den Silberdachs oder Nordamerikanischer Dachs (Taxidea taxus). Die Gattung der Sonnendachse (Melogoale) besteht aus 3 Arten. Der Burma-Sonnendachs (Melogoale personata) lebt in Assam, Nepal, Burma und Südostasien. Der Chinesischer Sonnendachs (Melogoale moschata) lebt in China, Taiwan, Assam, Burma und Südostasien Der Java-Sonnendachs (Melogoale orientalis) lebt auf Java und Borneo. Die Gattung der Stinkdachse (Mydaus) besteht wieder nur aus einer Art, dem Stinkdachs, Java-, Malaiischer Stinkdachs oder Teledu (Mydaus javanansis).

Foto: Lilli Lehmann

Lebensweise: Der Dachs ist überwiegend nachtaktiv und lebt gesellig in Familienverbänden mit bis zu 12 Tieren. Der (anders als beim Fuchs) stets sauber gehaltene Bau ist ein Gangsystem mit mehreren Etagen, das einen Durchmesser von 20 bis 30 Metern haben kann. Dazu zählen Zufahrtsröhre, mehrere, als Fluchtwege dienende Ausgänge und einige Luftschächte. Bis zu 5 Meter tief liegt der geräumige 60 cm hohe Kessel, der mit Gras, Laub, Moos und Farn ausgepolstert wird.
Beim häufigen Ein- und Ausfahren tritt der Dachs tiefe Rinnen (Geschleif) aus, die im Wald in deutlich sichtbare Pässe übergehen. Losung wird in kleinen “Aborten” (Dachs-Abtritte), meist in Baunähe, verscharrt. Die Baue werden nicht selten in den oberen Etagen von Fuchs und Wildkaninchen mitbewohnt. Dachse haben keine Territorien im Sinne von streng verteidigten Revieren. Sie versehen aber ihre Streifgebiete mit Duftmarken aus einer Drüsentasche unter dem Bürzel, was offenbar dem gegenseitigen Erkennen und Heimfinden dient. Der Dachs hält eine Winterruhe, die jedoch kein echter Winterschlaf ist. Seine Körperfunktionen sind nicht drastisch abgesenkt, sondern er bleibt beweglich und verläßt ab und zu seinen Bau, um Losung abzusetzen, zu fressen und Wasser zu schöpfen.

Lebensraum: Der Dachs bevorzugt Laub- und Mischwälder vom Flachland bis zum Mittelgebirge, kommt aber auch in Parklandschaften vor. Für seine selbst gegrabenen Erdbaue als Wohn-, Überwinterungs-, Geburts- und Aufzuchtstätte bevorzugt er südexponierte Hänge mit schweren Böden.

Fotograf leider unbekannt

Kennzeichen: Aus Fabeln und Märchen bestens bekannt, ist der Dachs unverwechselbar durch seine markante schwarz-weiß gezeichnete Gesichtsmaske und seinem gedrungenen, bereitrückigen Körperbau mit den kurzen stämmigen Läufen. An den (besonders vorne) kräftigen Branten hat der Dachs je fünf Zehen mit langen Krallen, die sich im Trittsiegel dieses Sohlengängers mitsamt den nackten Ballen gut abdrücken. Obwohl er in Gestalt wie in Verhalten eher wie ein kleiner Bär wirkt, ist seine Zugehörigkeit zur Familie der Marderartigen zweifelsfrei gesichert.

Nahrung: Der Dachs ist ein Allesfresser, der aus dem jeweiligen Angebot über Wurzeln, Pilze, Beeren und Früchten, auch alles Gefundene, was leicht erreichbar ist, wie Insekten, Schnecken, Amphibien, Gelege und Jungvögel bis zu Kleinsäugern und Aas verzehrt. Pflanzenkost kann zeitweilig einen erheblichen Anteil der Nahrung ausmachen. Sein Leibgericht sind Regenwürmer (teilweise bis über 50 % der Nahrung). Hierzu durchwühlt er den Boden (er sticht) und hinterläßt dabei typische Spuren. Mitunter entwickelt er eine besondere Vorliebe für milchreifes Getreide und Mais. Dabei entsteht zum Teil erheblicher Schaden in Getreide- und Maisfeldern.

Fortpflanzung: Im Juli/August findet die auffällige Ranz hauptsächlich junger Fähen statt, ältere werden bereits nach dem Werfen wieder gedeckt. Damit die Jungtiere nicht im Winter zur Welt kommen, schließt sich eine vom Begattungstermin abhängige Eiruhe (ähnlich wie beim Rehwild) an. Unter Einwirkung der Lichtverhältnisse (Kurztag) auf das Hormonsystem wächst die befruchtete Eizelle erst ab Dezember, so daß der Nachwuchs im Frühjahr geboren wird.
Auf einem sorgfältig gepolsterten Lager aus Moos, Blättern und Gras werden im Februar oder März die 2 bis 3 (maximal 5) blinden, rein weiß behaarten Jungen geboren. Sie werden bis zu 16 Wochen gesäugt und erst mit eineinhalb bis zwei Jahren geschlechtsreif..

Foto; Florian Lange

Verbreitung: Der Dachs besiedelt vor allem das Hügelland und die Geest. Er bevorzugt Misch- und Laubwälder sowie Parklandschaften mit Waldinseln, Wiesen und Feldern.
Seine Verbreitung richtet sich überwiegend nach der Beschaffenheit des Bodens, in den er umfangreiche Baue mit charakteristischen Eingängen gräbt. Nach Einstellung der Fuchsbegasung in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, der viele Dachse zum Opfer fielen, haben sich die Bestände wieder erholt und deutlich zugenommen.
Der Dachs bewohnt fast ganz Europa und weite Teile Asiens bis Japan.

Da der Dachs praktisch keine natürlichen Feinde besitzt, dürften das Nahrungsangebot und Infektionskrankheiten die Hauptfaktoren für die Bestandsregulierung darstellen.

Die Dachsjagd ist geschützt und darf in Südtirol nur bei Kulturschäden  vom Jagdaufseher mit einer Sondergenehmigung bejagd werden.

Fuchs

Anpassungsfähiger Beutegreifer mit ausgeprägtem Sozialverhalten

Allgemein wird der Rotfuchs im deutschen Sprachgebrauch einfach als „der Fuchs“ bezeichnet. Er gehört zur Familie der hundeartigen Raubtiere und dank seiner hervorragenden Anpassungsfähigkeit ist er dem Menschen bis in die Großstädte gefolgt. Die Sinnesorgane des überwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Fuchses sind speziell an die Dunkelheit angepasst.
Dennoch wissen viele Menschen auch heutzutage noch nur wenig über diese ebenso hübschen wie intelligenten Beutegreifer. Viele sehen Füchse als Beutekonkurrenten, die es schleunigst zu erschießen oder in Fallen zu fangen gilt, als Pelzmäntel in spe, denen das Fell über die Ohren gezogen werden sollte, oder einfach als schwierig zu überlistende und gerade deswegen so attraktive Jagdbeute. Nur wenige wissen dagegen, dass Füchse fürsorgevolle Eltern und zärtliche Liebhaber, verspielte Schelme und unersetzliche Gesundheitspolizisten, exzellente Mäusejäger und listenreiche Überlebenskünstler in einer von Menschen beherrschten Welt sind.

Foto: Christel WalterOrdnung: Carnivora (Fleischfresser)
Familie: Wölfe
Verbreitung: ganz Europa, Nord- und Zentralasien sowie Nordamerika.
Lebensraum: Eigentlich liebt der Rotfuchs einsame und dichte Wälder. Heutzutage lebt er aber praktisch in jedem Lebensraum inklusive Schrebergärten oder Parkanlagen. Sogar in den größeren Parks von Großstädten ist der Rotfuchs anzutreffen.
Körperlänge: 130 cm
Kopf – Rumpflänge: 58 – 72 cm
Schwanzlänge: 32 – 48 cm
Schulterhöhe: 40 cm
Gewicht: 6 – 10 Kg

Fortpflanzung:  Die Füchse sind etwa mit zehn Monaten erwachsen. Die Ranz- oder Rollzeit beginnt Ende Dezember, erreicht im Januar den Höhepunkt und endet im Februar. Die Ranz wird durch die Ranzwitterung der hitzigen Fähe ausgelöst, Beginn und Verlauf der Ranz sind aber auch von den Witterungsverhältnissen abhängig.

Foto: Caspar von Zimmermann

Der intensive Geruch (Ranzgeruch) wird von den Afterdrüsen der Fähe abgegeben. Die Begattung erfolgt hauptsächlich im Freien, aber auch im Bau. Rüde und Fähe “hängen” dabei mindestens 15 bis 25 Minuten. Eine Fähe wird häufig von mehreren Rüden gedeckt. Wie bei den Hunden können daher die Welpen eines Wurfes von mehreren Rüden stammen. Es kommt jedoch – wenn auch sehr selten – vor, daß ein starker Rüde andere Rüden von seiner Fähe fernhält und ihr später durch Zutragen von Beute bei der Aufzucht ihres Gehecks behilflich ist. In Ausnahmefällen nimmt sich auch ein Rüde eines verwaisten Gehecks an. Die Tragzeit ist etwa 53 bis 54 Tage. Man sagt: “Die Fähe geht dick.” Sie wölft im März/April in der Regel drei bis sechs (ein bis dreizehn) Welpen. Sie kommen blind und behaart zur Welt; sie sind zwölf bis vierzehn Tage blind. Ein Welpe wiegt bei der Geburt 80 bis 150 g, mit sechs Wochen bereits über 1 kg und mit vier Monaten schon über 3 kg. Die ersten zwei bis drei Lebenswochen ernähren sich die Welpen nur von der Muttermilch; dann erbricht die Fähe halbverdaute Nahrung, bis die Welpen fähig sind, Beutestücke selbst zu verzehren. Ab der sechsten Woche sind sie fähig, sich teilweise selbst zu ernähren. Etwa vier Wochen nach dem Wölfen erscheinen die Welpen zum ersten Mal vor dem Bau; wenn sie etwa sechs bis sieben Wochen alt sind, zieht die Fähe aus. Wird die Fähe im Bau gestört oder erscheint er ihr zu unsicher, so sucht sie für ihre Jungen häufig einen anderen Bau oder Unterschlupf. Im Alter von neun bis zehn Wochen verlassen die Welpen den Bau endgültig und leben im Freien. Im Alter von elf bis zwölf Wochen gehen die Jungfüchse mit der Mutter auf die Pirsch. Sie lernen sehr schnell, selbst zu jagen, und werden dann bald selbständig. Im Juli/August lösen sich dann die Familien auf, die Jungen werden von der Fähe abgebissen. Bei den Füchsen überwiegt etwas die Zahl der Rüden. In freier Wildbahn werden Füchse 10 bis 12 Jahre alt.

Verhalten: Der Rotfuchs ist ein dämmerungs- und nachtaktives Tier. Wie viele nachtaktive Tiere sind die Sinnesorgane des Fuchses speziell an das Leben im Dunkeln angepaßt. Der Fuchs hat ein sehr gutes Gehör. Die in fast alle Richtungen drehbaren Ohren orten jedes Geräusch äußerst präzise. Auch die Nase kann sich sehen lassen. Ein Fuchs verfügt über einen Geruchsinn, der über 400 mal besser als der des Menschen ist. Die Augen sind denen von Katzen ähnlich. Im hellen Tageslicht bilden sie einen schmalen Spalt, während sie nachts oval sind. Aufgrund der Struktur der Netzhaut nimmt man allerdings an, das Füchse farbenblind sind. Füchse leben, von der Paarungszeit abgesehen, einzelgängerisch und schließen sich nur selten mit Artgenossen zusammen. Die meisten Füchse bewohnen Erdbaue, die sie entweder selbst graben oder auch von einem Dachs übernehmen. Neben dem Hauptgang gräbt der Fuchs zusätzliche Fluchtröhren, die ein schnelles Entkommen sichern. Füchse ernähren sich recht vielseitig. Die Hauptnahrung bilden wohl Mäuse, die er mit einem eleganten Sprung erbeutet und blitz  schnell mit den Zähnen packt.

Bezeichnung in Jägersprache

Der Erfolg der Jagd hängt viel vom schnellen Zubeißen ab, um ihre Beute zu halten. Neben Mäusen jagt der Fuchs fast alles mit entsprechender Körpergröße. Zu seiner Beute zählen daher auch Rehkitze, Hasen und Hühnervögel. Da der Fuchs in der Nähe von menschlichen Siedlungen auch Haushühner jagt, hat er sich bei den Menschen den schlechten Ruf eines Hühnerdiebes eingehandelt. Eine wichtige Funktion als “Gesundheitspolizei” kommt dem Fuchs in der heutigen Zeit zu, da er auf der Suche nach Nahrung auch die Autostraßen von Opfern nächtlicher Unfälle befreit. Je nach Jahreszeit spielt aber auch Pflanzenkost bei der Ernährung eine tragende Rolle, da sich die Tiere auch von reifen Beeren und Früchten ernähren. In den Parkanlagen lebende Tiere plündern mitunter auch die dortigen Abfallkörbe. Der Hauptfeind des Fuchses ist und bleib der Mensch. Früher wurden die Tiere wegen ihres herrlichen Pelzes gejagt, heute ist die Angst vor Tollwut der Hauptgrund zur Verfolgung der Tiere.

Bezeichnung in Jägersprache

In Deutschland werden zur Bekämpfung dieser Krankheit jährlich etwa 200.000 Füchse abgeschossen, frei nach dem Motto: Wo wenig Füchse sind, da ist auch wenig Tollwut. Ein weiteres Mittel zur Dezimierung der Tiere ist die Begasung. Zuerst werden alle Ausgänge des Fuchsbaus abgedichtet, dann wird der Bau begast. Die Erfolge der Begasung sind allerdings eher gering, denn selten ist das Tier wirklich in seinem Bau eingeschlossen worden. In der Schweiz hat man nun damit begonnen, Kapseln mit flüssigem Impfstoff in Köder zu verstecken und diese an entsprechenden Stellen auszulegen. Man schätzt, das auf diese Art rund 80% der Füchse immunisiert werden konnten.

 

Stimme eines Fuchses

Alpensteinhuhn

Foto und © Mair-Sieghart

Das Alpensteinhuhn zählt nicht zu den Rauhfusshühnern, ist weder ein Zugvogel noch ein Strichvogel, weicht den Unbilden der winterlichen Witterung also nicht durch südwärts gerichtete Wanderung aus. Stattdessen unternimmt es im Verlauf des Jahres vertikale Ortsverschiebungen. Das Steinhuhn zählt innerhalb der Familie der Fasanenartigen zur Unterfamilie der Feldhühner (Perdicinae), welche die Wachteln, Rebhühner. Steinhühner und Frankoline umfasst.

Aussehen: Das Steinhuhn ist in der Größe dem Schneehuhn gleich, es ist etwas größer als das Rebhuhn hat einen korallenrot gefärbten Schnabel und die Ständer (Beine) weisen dieselbe Färbung auf. Seine Gefiederfärbung ist unverkennbar charakteristisch durch blaugraue Brust und bräunlichgrauen Rücken, bunt gebänderten Rumpfseiten und einer schwarz umrandeten weißen Kehle. Henne und Hahn können dadurch unterschieden werden das der Hahn an seinen Ständern eine Sporenwarze aufweist die der Henne gänzlich fehlen. Die Geschlechter sind gleichgefärbt. Auffallend ist bei Steinhühnern die Querbänderung der Flanken. Die Henne ist etwas kleiner als der Hahn.

Vorkommen und Lebensraum: Das Verbreitungsgebiet des Alpensteinhuhns erstreckt sich über die ganzen Alpen in Höhenlagen von 700 – 2700 Meter über Meer. Es hält sich gerne in unübersichtlichen Steilhängen auf, wo es durch das felsenfarbige Gefieder hervorragend getarnt ist. Im Winter, wenn sich die Schneedecke schliesst, weicht es in tiefere Lagen aus und taucht auch in Siedlungsgebieten von Bergdörfern auf. Die kalten Winternächte verbringt es in selbst gegrabenen Schneehöhlen. Die Steinhühner leben im Hochgebirge in Ketten (Gesellschaften) zusammen, auf sonnenseitigen Hängen die früh ausapern.

Foto: und © Peter Schild – Dieses Foto wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Lebensweise Verhalten: Das Steinhuhn wird mit einem Jahr geschlechtsreif und lebt in Einehe (Einehe = die Bindung von Hahn und Henne dauert ein Leben lang an). Die Balz der Steinhühner zieht sich von Ende März bis in den gesamten Juni hinein. Das Alpensteinhuhn ist ein Bodenbrüter, die Lage dieses Nestes befindet sich unter Bäumen, Felsen, sogar unter Almhütten und manchmal auf begangenen Steigen. Die Henne legt in eine flach gescharrte Mulde die mit Federn und Zweigen ausgepolstert wird ca. 9-14 gelbliche, rostbraun gefärbte Eier. Die Brutdauer beträgt ungefähr 24-26 Tage. In den ersten Lebenswochen nehmen die Küken nur tierische Nahrung zu sich (z.B. Insekten) und nehmen erst allmählich pflanzliche Kost zu sich wie Zirbennüsse oder Krokusse, Beeren, Knospen, Flechten und andere Pflanzenteile mehr.

Seine Lautäußerungen sind ein witt-witt-witt (ANHÖREN) mp3) das ähnlich dem Geräusch das beim Wetzen einer Sense entsteht ist. Es ist ein ausgezeichneter Flieger wobei der Flug beinahe geräuschlos ist. Es läuft auch hervorragend (meist bergaufwärts).

 

Besonderheit des Steinhuhns: Es kann vorkommen das die Henne zwei voneinander unabhängige Nester anlegt und in beide Nester Eier legt. Ein Nest wird dann von der Henne bebrütet und das andere vom Hahn.

Jagdzeiten: Das Alpensteinhuhn darf in Südtirol vom 15. Oktober bis 15. Dezember bejagd werden und unterliegt einer Abschussplanung des betreffenden Reviers

Textquelle mit Zustimmung von www.jagdweb.at